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Starbuck – Der Rebell

Bernhard Cornwell
Starbuck – Der Rebell

Historischer Roman, Paperback, rororo, Reinbek, Mai 2013, 640 Seiten, 14,99 Euro, ISBN: 9783499266997

Nathaniel Starbuck ist ein Idiot, zumindest denkt er das selbst, als er um die Zeit des Kriegsausbruches zwischen den Nord- und den Südstaaten in Faulconer County ankommt, wo ihn die unglückliche Liebe zu einer Betrügerin hingeführt hatte. Aber all das wäre gar kein Problem, wäre sein Vater nicht ein berühmt berüchtigter Geistlicher aus dem Norden, der den Südstaaten und den dort ansässigen Sklavenhaltern schon lange von seinen Kanzeln herab Tod und Hölle predigt. Ausgerechnet der Sohn dieses im Süden so verhassten Predigers gerät nun in die Fänge eines Mobs im tiefsten Süden der Staaten. Während Teer und Federn bereits vorbereitet werden, ist es einfach nur Glück, dass der junge Starbuck vor der unschönen Prozedur bewahrt wird, da er den reichsten Mann der Gegend, Washington Faulconer, über eine Freundschaft zu dessen Sohn kennt. Denn gerade als der Mob beginnt, den jungen Mann vor der jubelnden Menge zu entkleiden, kommt der Großgrundbesitzer dem Freund seines Sohnes zu Hilfe.

Für Nathaniel beginnt damit eine völlig neue Zeit. Bisher behütet im Haus seines geistlichen Vaters aufgewachsen, zum Studium der Theologie angehalten und schließlich aus der ihm vorgezeichneten Laufbahn ausgebrochen, macht Nathaniel die süße Erfahrung der Rebellion. Und so ist es nicht zuletzt der Wunsch, seinem Vater zu beweisen, dass er seinen eigenen Weg finden kann, der ihn dazu führt, in den Dienst Washington Faulconers einzutreten und so für den Süden zu den Waffen zu greifen. Dabei lernt Starbuck schnell, dass es oft nicht darauf ankommt, woher man kommt, sondern in der Lage versetzt wird, im richtigen Moment die richtigen Dinge zu tun. Denn wenn es im Krieg hart auf hart kommt, hat jeder Mann nur noch ein Ziel vor den Augen: Zu überleben.

Bernhard Cornwell ist ein Meister seines Fachs. Ein Fliesbandschreiber, der aber mit viel Liebe zum Detail, mit viel historischem Wissen und einem hohen Maß an Genauigkeit an seine Geschichten herangeht. Dinge, die historisch nicht genau sind, sind so gewollt oder der dichterischen Freiheit bzw. dem Fortkommen der Handlung geschuldet. Dabei beginnt die Starbuck-Reihe mit dem ersten Band Der Rebell eher schleppend. Es dauert eine ganze Weile bis erstmals wirklich Spannung aufkommt. Ausgeglichen wird dies durch gut herausgearbeitete Charaktere, die in ihren Eigenarten viele Kontraste und somit eine gute Geschichte bieten.

Fazit:
Letztlich ist Starbuck ein solides bis gutes Buch, dass als Auftakt für eine Reihe durchaus taugt. Wer Cornwell und seinen Stil mag, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Wer eher actionlastige Literatur sucht, ist hier fehl am Platz.

(jp)