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Mission Michelangelo

Konrad Kramar
Mission Michelangelo
Wie die Bergleute von Altaussee Hitlers Raubkunst vor der Vernichtung retteten

Hardcover, Sachbuch mit Fotos, Residenz Verlag, 184 Seiten, 21,90 Euro, ISBN: 9783701733156

Inhaltsangabe des Verlags: »Der größte Kunstgeschichte-Thriller des Zweiten Weltkriegs.
Die Alliierten hatten gewonnen, Hitler war tot, doch sein fanatischer Gauleiter war entschlossen, den größten Kunstschatz, der in Europa je zusammengetragen worden war, zu vernichten. Tonnen von Sprengstoff hatte er in die Stollen des Bergwerks Altaussee schaffen lassen, wo die für das geplante ›Führermuseum‹ geraubte Kunst seit 1943 gehortet wurde. Nun drohten Werke von Michelangelo, Rembrandt, Rubens, Vermeer, Leonardo da Vinci für immer zerstört zu werden. Gerettet wurden sie durch den Einsatz einer Handvoll Männer aus dem Salzkammergut – und einiger Komplizen.
›Mission Michelangelo‹ erzählt ihre Geschichte und bringt Licht in eine der geheimnisvollsten Episoden der letzten Kriegstage.«

Wer schon Monuments Men kennt und die Geschichte der amerikanischen Einheit zur Rettung der von den Nazis geraubten Kunstschätze gelesen hat, den wird auch das vorliegende Buch interessieren. Es beleuchtet einen Teil des Kapitels der geraubten Kunstschätze näher, das Monuments Men nicht so ausführlich beschreibt: die Kunstsammlung im österreichischen Altaussee. Das Buch versucht die Wahrheit hinter den ganzen Mythen, Lügen und Selbstdarstellungen rund um den Kunstschatz herauszufinden, denn viele Menschen versuchten, Kapital aus der Sache zu schlagen und sich bei den Amerikanern anzubiedern, sagt aber auch an entsprechender Stelle, wenn diese nicht mehr zu ermitteln ist. Es erzählt anschaulich, wie Altaussee in den Nationalsozialismus verstrickt war und bald Auffanglager für Nazigrößen wurde. Es erzählt aber auch von Widerstandskämpfern, Kunstinteressierten und Bergleuten, die zusammen die Gunst des sinkenden Nazi-Schiffes nutzen, um verunsicherte Nationalsozialisten bzgl. der Kunstschätze zur Kooperation zu zwingen. Außerdem erläutert es die Vorgeschichte, wie die Kunstschätze überhaupt nach Althaussee kamen. Das Buch hat wie Monuments Men eine etwas distanzierte Sicht auf die Ereignisse, die hier aber eher positiv zu sehen ist: Die Ereignisse werden unter Berücksichtigung aller Aspekte geschildert und gestrafft. Der Autor versucht, das Geschehen neutral wiederzugeben, ohne etwas bewusst auszulassen. Dabei bleibt das Buch immer spannend, auch wenn man hin und wieder das Gefühl hat, die ganzen Namen und Ereignisse nicht mehr so recht zu überblicken. Insgesamt gelungen. Das Buch ist auch als E-Book erhältlich.

Leseprobe unter www.drehpunktkultur.at

(ud)