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Tagebuch der Apokalypse 3

J.L. Bourne
Tagebuch der Apokalypse 3
Day by Day Armageddon: Shattered Hourglass, USA 2012

Horror, Taschenbuch, Heyne, München, Juli 2013, 496 Seiten, 8.99 Euro, ISBN 9783453436336, aus dem Amerikanischen von Ronald M. Hahn, Titelillustration/Titelgestaltung von Animagic, Bielefeld
www.randomhouse.de
www.jlbourne.com

Kilroy und den restlichen Überlebenden von Hotel 23 ist die Flucht auf den Flugzeugträger USS George Washington gelungen. Hier wird Kil umgehend zum Commander befördert und mit einem Spezialauftrag betraut. Denn obwohl die Regierungen seit dem Ausbruch der Anomalie, die tote Menschen in lebende Leichen verwandelt hat, fast gänzlich zusammengebrochen sind, gibt es eine Notregierung, die dem Ursprung der Zombie-Seuche auf den Grund gehen will. Außerdem scheint es eine feindlich gesinnte Gruppierung namens Remote Six zu geben, die bereits einen verheerenden Angriff auf die militärische Anlage verübt hat, die von Kilroy und seinen Freunden in Hotel 23 umbenannt wurde. An Bord des U-Bootes USS Virginia soll Kilroy als Berater für die Einsatzgruppe Sanduhr fungieren. Die soll zunächst Geheimdienst-Berichte auf der verstrahlten Insel Oahu vor Hawaii sicherstellen, um dann in China den Patienten Null ausfindig zu machen, jenen Zombie, der als Erster infiziert wurde und von dem die Pandemie ausgegangen ist. Ein wahres Selbstmordkommando, denn die radioaktiv verseuchten Untoten sind schneller und widerstandsfähiger als herkömmliche Untote.
Doch auch die vermeintliche Sicherheit an Bord der USS George Washington ist trügerisch, wie die restlichen Überlebenden von Hotel 23 bald feststellen müssen …

Im dritten und letzten Teil von J. L. Bournes Zombie-Trilogie betritt der Autor neue Pfade, denn entgegen dem deutschen Titel ist dieser Roman nicht in Form eines Tagebuchs verfasst worden, so wie die ersten beiden Teile. Kilroys Tagebucheinträge erfolgen nur noch selten und sehr sporadisch. Offenbar wollte der Autor die Perspektive wechseln und mehrere Handlungsstränge parallel verfolgen. Allerdings hat er damit weder sich noch den Lesern einen Gefallen getan. Die blutverschmierte Hundemarke des US-Militärs, die auf dem Cover zu sehen ist, spricht eine deutliche Sprache. Man merkt dem Buch auf jeder Zeile an, dass es von einem Offizier der amerikanischen Marine geschrieben wurde. Dementsprechend handelt es beinahe ausschließlich von Soldaten, deren Dialoge aus Fachchinesisch oder harmlosem Geplänkel bestehen. Die Story schlägt allerlei Kapriolen, die aber nur schwer nachzuvollziehen und noch schwerer zu akzeptieren sind. Ein wahnsinniger, der sich Gott nennt, und die Weltherrschaft anstrebt und ein abgestürztes UFO, das die Ursache für die Zombie-Seuche sein soll? Starker Tobak, der leider nicht besonders raffiniert verkauft wird. Spannend sind eigentlich nur die seltenen Passagen in der arktischen Außenstation Vier und später auf dem Flugzeugträger. Dafür bekommt der Leser ausreichend Einblicke in das Vorgehen von militärischen Kampfgruppen. Code-Namen, Waffenbezeichnungen und Memos sind der Stoff, aus dem das Tagebuch der Apokalypse 3 zu bestehen scheint. Die Zombies sind da bestenfalls Staffage. Der unwürdige Abschluss einer Zombie-Trilogie, die sehr vielversprechend begonnen hat.

Fazit:
Langweiliger Abschluss, der vielversprechend gestarteten Zombie-Trilogie von J. L. Bourne. Bei diesem Roman kommen in erster Linie Militär-Freaks auf ihre Kosten.

(fh)