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Acid Town 1

Kyugo
Acid Town 1

Manga, Carlsen, Stuttgart, Dezember 2012, 180 Seiten, 7,95 Euro, ISBN: 9783551726148, ab 16 Jahre

Bisher hat das Leben Yuki nicht gerade verwöhnt. Er hat keine Eltern mehr, lebt mehr oder weniger auf der Straße und muss für den Krankenhausaufenthalt seines kleinen Bruders Jun aufkommen. Den finanziert er durch illegale Geschäfte. Aber eines Tages geraten er und sein Freund Tetsu an eine der vielen Straßengangs der Stadt, weil sie versucht haben, deren Depot auszurauben. Yuki wird nur dann ungeschoren davonkommen, wenn er Hyodo, dem Boss der Gang, regelmäßig Gesellschaft leistet. Yuki findet diese Beschäftigung, die eigentlich nur aus Schachspielen besteht, extrem langweilig. Aber dafür bezahlt Hyodo Juns Krankenhausaufenthalt. Yuki, ein impulsiver Charakter, ist trotz allem von Hyokos Ruhe und dessen undurchschaubarem Verhalten fasziniert. Insgesamt läuft es für ihn verhältnismäßig gut – bis Juns Vater auftaucht und damit Yukis schlimme Vergangenheit ans Licht gezerrt wird.

Der erste Band der Reihe wirft viele Fragen auf, beantwortet aber nur wenige. Auf der einen Seite wird aufgrund dessen zwar Spannung erzeugt. Auf der anderen Seite ärgert man sich als Leser, weil man vergleichsweise wenig erfährt. Die Story selbst ist bisher nicht so wirklich originell; eine typische Ganggeschichte mit apokalyptischem Feeling. Angedeutet wird noch Homoerotik, denn Yukis Freund Tetsu ist in ihn verliebt. Außerdem scheint sich eine Beziehung zwischen Hyodo und Yuki anzubahnen. Damit ist die Geschichte auch für Leserinnen interessant. Yuki als Charakter ist einigermaßen differenziert dargestellt: Sein impulsiver Charakter und seine derbe Ausdrucksweise stehen in deutlichem Kontrast mit seinem eher hübschen Äußeren. Das macht auch einen der Reize dieses Mangas aus; die Story an sich könnte noch interessant werden, wenn sie in den weiteren Bänden an Fahrt gewinnen würde. Die anderen Figuren sind bisher eher blass gezeichnet; v.a. Tetsu, Jun und die beiden weiteren Freunde Yukis könnten mehr charakterliche Details vertragen.

Fazit:
Ein Gang-Manga mit apokalyptischem Feeling und einem Touch Homoerotik, der mit ein paar neuen Ideen durchaus interessant werden könnte.

Copyright © 2013 by Ulrike Dansauer