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Mord in Serie – Folge 3

Die drei befreundeten Witwen Helga, Marlies und Eva wollen auf Sylt ihren Lebensabend verbringen und genießen. Doch gerade als sie in einem italienischen Café zusammensitzen geschieht das Unfassbare. Als Franziska von ihrem neuen Freund abgeholt wird, erkennt Helga Weiß in ihm den Bankräuber, der vor 15 Jahren ihren Ehemann Norbert kaltblütig erschossen hat. Offenbar hat er seine Haftstrafe verbüßt und sich ebenfalls auf Sylt niedergelassen. Doch die drei Witwen haben nicht die Absicht ihre neue Heimat mit einem Mörder in der Nachbarschaft zu verbringen. Der Polizei sind jedoch die Hände gebunden, sodass Helga, Marlies und Eva nur einen Ausweg sehen: Sie müssen Robert Keller beseitigen. Leichter gesagt als getan. Und doch verläuft zunächst alles reibungslos, bis Marlies die Kontrolle verliert und Helga plötzlich einen Rückzieher machen will. Auf dem Meer kommt es schließlich zur tödlichen Entscheidung …

Auch in der dritten Folge bleiben Contendo Media und Skriptautor Markus Topf dem Konzept und vor allen Dingen der hohen Qualität treu. Erwähnt werden sollte vielleicht, dass die Geschichten hierzulande, also in Deutschland, spielen, im vorliegenden Hörspiel auf Sylt/Westerland. Die drei »Golden Girls« werden dabei von drei legendären Sprecherinnen dargestellt, die insbesondere den Hörern der EUROPA-Produktionen aus den 80er Jahren ein Begriff sein werden: Ursela Monn (Helga Weiß), Katja Brügger (Marlies Huber) und Reinhilt Schneider (Eva Pohl). Die drei Damen haben in der all der Zeit wirklich nichts verlernt und es ist wahrlich ein Genuss ihnen zuzuhören. Ihnen gegenüber steht dieses Mal Martin May, der am ehesten durch seine Rolle als Suko in den John Sinclair-Hörspielen bekannt sein dürfte. Wolf Frass, Christine Pappert, Rüdiger Schulzki und Konrad Halver sind ebenfalls bekannte und versierte Hörspiel-Sprecher; und wenn kleinste Nebenrollen mit Nana Spier, Sascha Rotermund oder Eckart Dux besetzt werden, dann steht fest, dass zumindest in puncto Sprecherleistung nichts daneben gehen kann. Obwohl man sich bei der Fülle an hinreichend bekannten Namen auch mal eine neue, unverbrauchte Stimme wünschen würde. Gute Sprecher allein genügen jedoch nicht für ein gelungenes Hörvergnügen. Die hochwertige Geräuschkulisse kommt dieses Mal insbesondere in den Szenen auf stürmischer See zum tragen, und Konrad Dornfels hat für die abwechslungsreiche Story einen passenden Soundtrack gefunden. Vor allem die ruhigeren Szenen, in denen die Spannung aufgebaut wird, sind mit schaurig-schönen Klavier-Melodien unterlegt worden. Am Ende erwartet den Hörer wieder ein klangvoller Bonus-Track, der dieses Mal von der Band Cinemascape gesponsort wurde. Hörenswert ist diese Folge jedoch in erster Linie wegen der sehr gut inszenierten Story und dem überraschenden Ende. So unscheinbar und voraussehbar die Geschichte auch anfangen mag, sie ist nicht weniger spannend und schaurig wie die ersten beiden Episoden. Thriller-Fans kommen auch hier voll auf ihre Kosten.

Eine blutige Hand am Bullauge. Wirklich originell ist das Covermotiv des Booklets nicht gerade und sonderlich viel zu bieten hat der vierseitige Einleger auch nicht. Doch ein hervorragendes Hörspiel ist tausendmal mehr wert, als ein üppig ausgestattetes Booklet.

Fazit:
Die »Golden Girls« auf Rachetour. Überraschende und wendungsreiche Geschichte über Gier, Verrat und Rache. Großartig inszeniert von Contendo Media.

Copyright © Florian Hilleberg

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Markus Topf
Mord in Serie – Folge 3
Die Schwarze Witwen
Contendo Media, Krefeld
Juli 2012
Hörspiel, Thriller
Audio-CD, 61 Minuten, 9,95 Euro
EAN: 4049774258398
Titelillustration/Titelfoto/Titelgestaltung
von Kito Sandberg

www.contendomedia.de
www.mord-in-serie.de