Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Andre Norton

Andre Norton wurde am 17. Februar 1912 in Cleveland / Ohio / USA als Alice Mary Norton geboren. Ihr erstes Pseudonym war Andrew North, weil sie der Überzeugung war, ein männliches Pseudonym würde ihr eher helfen. 1934 übernahm sie ihr Pseudonym Andre Norton als eigenen Namen. Es war zu ihrer Zeit nicht üblich, dass Frauen Phantastik schrieben und so ging sie davon aus, dass ihr männlicher Name beim Verkauf hilfreicher sein würde.

Sie studierte an der Western Reserve University und trat 1932 eine Stelle als Bibliothekarin der örtlichen Bibliothek an. 1950 wurde sie aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete sie als Sonderbibliothekarin in Washington in der Kongressbibliothek. Von 1950 bis 1958 arbeitete sie für den Gnome Verlag, der sich auf phantastische Literatur, insbesondere Science Fiction spezialisierte. Seit 1958 schrieb sie freiberuflich als Autorin. Ihre Werke bezogen sich nicht nur auf die Phantastik. In ihrer schriftstellerischen Karriere schrieb sie mehr als 130 Romane. Die Themen umfassten Kriminalromane, Western und Spionageromane, historische Romane, Piratenromane und Abenteuerromane. Und natürlich Science Fiction und Fantasy. Mit Science Fiction Romanen begann sie ihre Karriere, als sie beim Gnome Verlag arbeitete. Dort hatte sie die Stelle einer Lektorin für Jugend SF inne. Ihre ersten Geschichten waren zunächst keine Science Fiction und zählten vor allem zu den Jugendbüchern. Mit dem Nachdruck bei Donald Wollheim erreichten ihre Bücher ein Erwachsenenpublikum. Ihre Science Fiction ist eine ohne viel Technik. Bei ihr gibt es keine Weltraumschlachten oder große Space Operas. Ihre Zukunfts-Romane spielen in einem eigenen Kosmos. Dabei ist das den Lesern gar nicht so bewusst geworden, da auf diesen Kosmos wenig hingewiesen wird. Viel bekannter sind daher ihre Fantasy-Romane des Hexenwelt-Zyklus. Die berühmtesten Romane gehören zweifelsfrei zur Serie der WITCHWORLD Romane.

Die Romane um die Witch World erzählen in vielen Einzelheiten alles über diesen besonderen Planeten. Der matriarchalisch geprägte Planet kann nur durch gut versteckte Durchgänge von der Erde aus erreicht werden. Zu dieser Romanreihe gehören mehr als 30 Erzählungen. Ihr umfangreichster Roman zu diesem Thema ist der 1972 erschienene The Crystal Cryphon, zu deutsch Der kristallene Greif. Die alten Rassen stehen im Vordergrund und der Leser erfährt wesentlich mehr über sie und den Einfluss auf die Welt. Kerovan, der Halbmensch, wird als Missgeburt angesehen und folgt den Spuren, den die Alten hinterließen. Ebenso werden die Informationen über das alltägliche Leben vor dem Auge des Lesers ausgebreitet.

Ihre erste Geschichte erschien 1947 unter dem Titel The People of the Crater, obwohl sie schon in den dreißiger Jahren geschrieben wurde. Ihr erster Roman erschien 1952 als Star Man’s Son, später auch als Star Man’s Son 2250 A.D. und Daybreak 2250 A.D. neu aufgelegt.

Andre Norton war eine Vertreterin der abenteuerlichen Unterhaltung. Das Zielpublikum war von Anfang die männliche Jugend. Ihre Helden waren in der Hauptsache die sogenannten »edlen Wilden«, die zudem mit besonderen Kräften ausgestattet waren. In ihrer Begleitung fanden sich sehr oft Tiere, die auf diese Kräfte reagierten.

Andre Norton ist eine der aktivsten Schriftstellerinnen. Mit ihrer Arbeit beeinflusste sie sehr stark andere Autorinnen des Genres. Hier sind zum Beispiel die wesentlich bekannteren Marion Zimmer Bradley, Anne McCaffrey und C. J. Cherryh zu nennen. Aber ihre Arbeit blieb lange Zeit unbeachtet und ungewürdigt. Dabei wurden ihre Werke bereits seit Ende der 50er Jahre ins Deutsche übertragen.

Die Gruppe Science Fiction and Fantasy Writers of America schuf vor einiger Zeit den Andre Norton Award für junge Erwachsene und soll 2006 zum ersten Mal verliehen werden. Sie selbst konnte erst spät Preise für ihre Werke in Empfang nehmen. 1977 erhielt sie als ersten Preis, nach 30 Jahren als Autorin, den Grand Master of Fantasy Award. Ihm folgten unter anderem der Gandalf Award und der Nebula.

Bereits im Oktober 2002 erkrankte Andre Norton ernsthaft und wurde am 28. Oktober in das Krankenhaus eingeliefert, wo sie mehrere Tage verbringen musste.

Sie starb im Alter von 93 Jahren am 17. März 2005 an Herzversagen in Nashville, Tennessee / USA. Noch vor ihrem Tod bat sie darum, nicht beerdigt zu werden. Ihr Wille war, mit Kopien ihres ersten und letzten Buches verbrannt werden.

Preise:

Grand Master of Fantasy 1977

Gandalf Award 1978

Nebula Grand Master Award 1984


Die Zauberin von Ruwenda                                                                                    

Marion Zimmer Bradley, Julian May, Andre Norton

Ruwenda ist ein fruchtbares, blühendes Land, das Menschen seit Urzeiten unter dem Schutz der Erzzauberin Binah bewohnen. Aber am Ende ihres langen Lebens fühlt Binah ihre Zauberkraft dahinschwinden.

Ruwenda ist in großer Gefahr, wenn sich die Hoffnung der Erzzauberin nicht erfüllt, die Rolle der Hüterin weitergeben zu können. Ihre Hoffnung sind die drei Prinzessinnen von Ruwenda, denen die Erzzauberin die Macht der mystischen Schwarzen Lilie verleiht. Sie ist das Wappen des Königshauses und das Symbol eines alten Zaubers, der niemanden in Ruwenda mehr bekannt ist.

Wenn die Prinzessinnen Haramis, Kadiya und Anigel, die zu wunderschönen jungen Frauen heranwachsen, nicht für das Königreich ihrer Mutter kämpfen, dann ist das Reich der Schwarzen Lilie verloren.

Als die Feinde unter der Führung des Königs aus dem benachbarten Labornok in Ruwenda eindringen, befiehlt Binah den Prinzessinnen zu fliehen und sich auf die Suche nach drei magischen Talismanen zu begeben, die – wieder zusammengefügt – ihre einzige Chance sind, das Königreich zurückzuerobern und das Volk zu befreien. Jede der Prinzessinnen muss ihre Aufgabe alleine erfüllen. Aus diesem Grunde müssen die drei Mädchen ihre eigenen Grenzen erkennen und, wie man so schön sagt, über ihren eigenen Schatten springen.

Die älteste Prinzessin ist Haramis und damit die Erbin des Thrones von Ruwenda. Sie versucht eine gefährliche Allianz einzugehen. Die Figur wurde von Marion Zimmer Bradley erschaffen.

Anigel, die Ängstliche und zugleich Engelsgleiche muss sich den Gefahren eines unbekannten Landes und der Liebe eines verhassten Feindes stellen. Diese Person wurde von Julian May erschaffen.

Kadiy ist die Jägerin. Sie muss ihr unbändiges Wesen bändigen. Diese Handlungsträgerin ist von Andre Norton erschaffen.

Drei der beliebtesten Fantasy-Autorinnen unserer Zeit schrieben gemeinsam einen märchenhaften Roman, der auf ergreifende Weise Magie und Mystik, Liebe und Leidenschaft miteinander verbindet. Es entstand durch die unterschiedlichen Erzähltemperamente eines der interessantesten Werke.

Quelle:

  • Lexikon der SF Literatur 1, Wilhelm Heyne Verlag 7111, 1980
  • Bibliographisches Lexikon der utopisch phantastischen Literatur, Corian Verlag 1986
  • SCIFI WIRE März 2005
  • www.andre-norton.org
  • eigene Bücher der Autorin

Copyright © 2006 by Erik Schreiber