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Der Welt-Detektiv Band 6

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Celtic Guardians 1

Gunter Arentzen
Celtic Guardians Folge 1
Timetraveller-Spinn-off
Dieser Roman schließt an die Ereignisse an, die in Die Schatzjägerin – Tempus Edax Rerum beschrieben werden.

Vorspiel: Ein Rückblick
Prolog
Das Feuer der Göttin – erneut

Mu, lokales Datum unbekannt

I

»Das Rennen ist vorbei. Lass uns den Krieg hier und jetzt beenden!« Jaquelines Stimme hallte durch die Kapelle. Neben ihr loderten die Flammen der Göttin, sie stand etwas erhoben und schaute zu den anderen.

Die Szene war ihr vertraut. Sie erinnerte sich an das, was geschehen war. Sie wusste, dass ihr Sechmeth diese Chance gab – ihr Verrat an Morrigan, um ihre Eltern, ihre Partnerin und ihre Freundin zu schützen.

Jaqueline nickte voll Ingrimm – sie schuldete der Göttin nichts! Sie würde dafür sorgen, dass am Ende des Tages glückliche Zeiten anbrechen würden. Keine Trauer, wie sie sie erlebt hatte.

Dieser alles verzehrende Schmerz, diese Seelenqual; sie war tief in ihrer Erinnerung verhaftet. Keinesfalls wollte sie dies noch einmal erleben.

Michelle rappelte sich auf, blinzelte und schaute zu den Flammen. Sie sah Kimberly dort stehen, doch die Worte der Frau waren durch ihr Erwachen hindurchgedrungen. Jaqueline?

Lichter blitzten auf, wurden größer und bildeten Portale.

Durch eines trat der Wächter, durch eines Sechmeth und durch eines Morrigan sowie Carey Dunkelelfe.

Die vier neu Hinzugekommenen versammelten sich vor der Schale mit der brennenden Flüssigkeit und verneigten sich.

»Unsere Sucherin war siegreich!«, sagte Morrigan schließlich und blickte zu Jaqueline. »Durch Welten, Gefahren und den Tod selbst hat sie das Rennen gewonnen!«

Die Göttin blickte zu Sechmeth, die nun neben ihr stand. »Die Herrschaft über die Welt der Menschen, sie gehört uns!«

»Ist das so?«, fragte Sechmeth. Dabei schenkte sie Jaqueline ein verschwörerisches Lächeln.

Morrigan drehte alarmiert den Kopf und musterte die Schatzjägerin. »Was meint sie? Was geschieht hier?«

Auch Carey runzelte die Stirn.

»Ich stand schon einmal hier!«, erklärte Jaqueline kalt. »Wir feierten meinen Sieg, doch dann drang der Silberne durch ein Portal in unsere Welt ein, Morrigan. Durch ein Portal, das du aufgelassen hast!«

Sie sprach wütend, voll Anklage.

Die Göttin drehte den Kopf, sah das noch offene Portal und schloss es rasch.

»Ja, jetzt schließt du es. Aber wenige Stunden zuvor, als ich hier stand, blieb es offen. Der Silberne drang in unsere Welt ein. Er vervielfältigte sich!«

Sie verließ ihren Platz, ging an Carey vorbei und zog, noch ehe diese reagieren konnte, das schlanke Schwert aus der Scheide, welches die Dunkelelfe trug.

Es war Excalibur, wie Jaqueline erkannt hatte.

»Jaqueline, was tust du?«, fragte Carey überrascht. Sie streckte die Hand aus und hielt einen feurigen Dolch in Händen.

»Halt den Mund! Jetzt rede ich!«, fauchte Jaqueline.

Sechmeth genoss indes die Show. Sie stand neben Morrigan und blickte diese amüsiert an.

»Jaqueline Berger!«, donnerte die Dunkelelfe, doch Morrigan gebot ihr Einhalt. »Lass sie sprechen!«

»Ja, lass mich sprechen!« Sie blickte zu Morrigan. »Der Silberne drang in unsere Welt ein und tötete jeden, der mir etwas bedeutet! Meine Eltern starben!«

Sie baute sich vor dem Mala’ak auf, der ihr lediglich ein ironisches Lächeln schenkte.

»Meine Partnerin starb!«, erklärte sie und fixierte den Silbernen, der sich noch immer nicht regte.

»Und dann, um meine Qual komplett zu machen, tötete er auch noch mein Mündel!«

Sie wandte sich ab, wirbelte dann aber blitzschnell herum und stieß Excalibur in die Brust des Mala’aks.

Dieser stieß einen Schrei aus, hob die Hand, um seinerseits anzugreifen – und ließ die Waffen fallen, als die Magie von Jaquelines Waffe ihre Kraft entfaltete.

Der Silberne brach in die Knie, die Augen ungläubig geweitet.

Jaqueline drehte die Waffe. »Spürst du diesen Schmerz? Spürst du, wie es ist, wenn einem jemand Qualen zufügt?«, wisperte sie.

»Ich verfluchte dich!«, wisperte der Mala’ak.

»Fahr zur Hölle!« Jay-Be zog das Schwert zurück und rammte es dem Mala’ak zwischen den Augen in die Stirn.

Der Körper des Wesens wurde grau und rissig. Er kippte nach vorne und zerplatzte beim Aufschlag auf den Boden.

Jaqueline drehte den Kopf und blickte zu Morrigan. »Als ich dort kauerte, voll Schmerz, voll unsäglicher Qual, sagte mir Carey, dass du es zwar bedauern würdest, aber leider nichts tun könntest. Du, eine Göttin, könne nichts tun. Du dürftest nicht eingreifen, die Geschichte nicht ändern!«

Morrigan blickte auf das Schwert in Jaquelines Hand. Sie hatte gesehen, was Jaqueline mit ihm anzustellen vermochte. Nicht nur hier, sondern auch in Australien. Obwohl sie nur die Aufnahmen kannte, wusste sie doch, wie die Heroin mit Excalibur umgehen konnte.

»Jaqueline, leg das Schwert weg!«, sagte Carey ruhig, aber drohend. Auch sie sah in diesem Moment eine große Gefahr in Jaqueline.

»Still!«, bat die Göttin ihre Begleiterin. Sie erwiderte dabei den Blick der Schatzjägerin, während sie sich an diese wandte. »Du weißt, dass ich nicht anders hätte handeln können. Du selbst hast ein solches Gesetz erlassen, als ihr die Möglichkeit erhieltet, durch Zeit und Raum zu reisen!«

»Denkst du wirklich, das wäre mir in diesem Moment wichtig gewesen? Ich kauerte dort, meine Lebenspartnerin war tot, meine Eltern waren tot, meine Freunde waren tot und selbst Cassandra-Linn war tot – wegen deines Versäumnisses. Du hast all diesen Schrecken heraufbeschworen, Sekunden, nachdem ich siegreich war. Du hast meinen Triumph in meine größte Niederlage, meinen größten Schrecken verwandelt – und doch konntest du nichts tun?«

Morrigan nickte schwach. Die Worte trafen sie wie Peitschenhiebe.

»Aber dann kam Sechmeth, und sie sagte mir, dass sie etwas tun kann. Ganz einfach, weil ihr Regeln egal sind. Sie wollte nur eines von mir!«

»Die Regentschaft!«, stellte Morrigan fest.

»Richtig!« Jaqueline ging zu der Alten. »Ich brauchte ihr nur die Regentschaft anzubieten, und sie würde handeln, wo du dich zu handeln weigertest. Sag mir – mit welchem Recht hättest du nach alledem die Regentschaft beanspruchen sollen? Nachdem ich dir meine Existenz gab, du jedoch mir all das nahmst, was mir lieb und wert war?«

»Du hast recht, Jaqueline – sie steht mir nicht zu!«, erklärte Morrigan. »Nicht aus deiner Hand. Ich habe versagt und ich habe durch mein Versäumnis zugelassen, dass du, meine größte Kämpferin, meine wichtigste Heroin, die tiefsten Qualen erdulden musst!«

»Ja!« Jaqueline nickte. Sie wog das Schwert in Händen. »Das hier werde ich behalten. Als kleinen Bonus! Wer weiß, wozu es mir dienen wird. Aber zuerst machen wir es offiziell!«

Sie schaute zu dem Wächter, der schweigend zugeschaut und zugehört hatte, wie Jaqueline ihrem Zorn freien Lauf ließ. »Stell mir die Frage!«

»Siegreiche Sucherin, wer wird die Regentschaft aus deiner Hand empfangen?«

»Ich lege die Herrschaft über diese Welt in die Hand der …«

Sie schaute zu Sechmeth, lächelte – und rammte der Alten das Schwert in die Brust, »… in die Hand der Celtae!«

Sechmeth stieß ein Röcheln aus. Sie sackte in die Knie, die Hände um die Klinge des Schwertes gelegt. »Was …?«

»Dachtest du wirklich, ich würde meine Loyalität zu Morrigan derart leicht aufgeben? Der Silberne war von deiner Art. Du hättest ihn lange vor Morrigan stoppen können. Aber du wolltest mich am Boden. Du wolltest, dass er all das tut, was er getan hat! Er tat es für dich, nicht wahr?«

Sie drehte wieder das Schwert. Sechmeth spürte ihre Kraft weichen, die Magie rann aus ihr wie Wasser aus einem defekten Topf. »Woher … weißt … du es?«

»Ich bin die beste Agentin der Welt. Ich höre auch in den größten Schreckmomenten noch immer die kleinen Untertöne, die sanften Bemerkungen und die wichtigen Hinweise, die mir einen Plan offenbaren! Als er sagte, mein Tod sei nicht ›in unserem Interesse‹, wurde mir klar, dass er nicht alleine handelt, auch wenn es erst so aussah. Dein Auftritt vervollständigte das Bild!«

Sie erhöhte den Druck auf das Schwert und zwang Sechmeth damit in die Knie.

»Du hast mir den Schrecken bereitet, du hast zugelassen, dass ich leide. Obwohl bereits geschlagen, hast du nicht aufgeben wollen. Du hast die Wächter betrogen mit deinem Spiel und mich benutzt. Mein Schmerz, meine unsägliche Pein sollte dir zum Vorteil gereichen!«

Jaqueline zog das Schwert zurück, stellte einen Fuß auf die tödlich verwundete Göttin und beugte sich vor. »Ich bin Lady Jaqueline Berger, 4. Countess of Kenny und eine Heroin der Celtae. Niemand, wirklich niemand spielt auf diese Weise ungestraft mit mir. Verrat jedoch bestrafe ich mit Schmerz!«

Sie stieß das Schwert noch einmal vor, diesmal in die Kehle der Alten.

Sie sah das Leuchten in den Augen vergehen, der Tod ergriff Besitz von Sechmeth!

Sie riss das Schwert zurück, einer der Wächter strich mit der Hand durch die Luft und Sechmeth verschwand, bevor sie ihre Energie freisetzen und Jaqueline verzehren konnte.

Carey blickte Jaqueline sekundenlang an. Dann sank sie auf die Knie und senkte den Kopf. »Verzeih mir, Heroin. Verzeih, dass ich auch nur eine Sekunde an dir gezweifelt habe!«

»Ich verzeihe dir! Steh auf!«, sagte Jaqueline milde lächelnd. »Und danke, dass du während der Schlacht um Avalon an meiner Seite standest; auch wenn dies nun nicht geschehen wird!«

Morrigan nickte Jaqueline zu. »Gut gespielt, Heroin! Du hast sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen!«

Carey erhob sich wieder und blickte die Göttin an. »Woher wusstest du, dass Jaqueline noch immer zu uns steht? Dass sie nicht mit dem Schwert auf dich einsticht?«

»Sie tötete den Mala’ak mit Excalibur. Nur ein wahrer Celtae kann die Magie dieser Waffe nutzen. Arthur hatte uns verraten, und so versagte ihm die Waffe den Dienst! Wäre Jaqueline tatsächlich eine Verräterin geworden, sie hätte den Mala’ak nicht mit Excalibur töten können!«

»Richtig!« Die Dunkelelfe nickte. »Ich hätte es wissen können. Aber die Worte, der wahre Zorn in Jaquelines Stimme … all das hat mich gefangen genommen!«

»Das sollte es wohl auch!« Morrigan umarmte Jaqueline. »Hab dank, Heroin. Für alles, was du getan hast. Wir werden uns zu einem rauschenden Fest treffen. Sei dir sicher, dass eine Belohnung jenseits des Vorstellbaren auf dich und deine Helfer wartet!« Sie verneigte sich und bedeutete Carey, dass es Zeit wurde, zu verschwinden.

»Und das Schwert?«, fragte die Dunkelelfe.

»Wie Jaqueline schon sagte – sie behält es als Bonus!«

Damit verschwanden sie und auch der Wächter löste sich auf. Seine Aufgabe war erledigt und er sowie seine Brüder wurden niemals wieder in dieser Welt gesehen.

»Abzug!«, sagte Jaqueline, nachdem sie die Waffe gereinigt und eingesteckt hatte. Sie blinzelte ihrer Cousine zu.

Sekundenlang herrschte Schweigen. Dann plötzlich sprachen alle durcheinander, umringten Jaqueline und ließen ihrer Freude über deren Rückkehr freien Lauf.


Die vollständige Story steht als PDF, EPUB und MOBI zum Downloaden zur Verfügung.

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