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Sukkubus in Printform

Sukkubus in Printform

Edel kommt er daher, der erste Band der Okkultkrimiserie Sukkubus von Mara Laue. Der Wunsch der Autorin, die erste Staffel als Printausgabe zu veröffentlichen, ist endlich in Erfüllung gegangen. Der AAVAA-Verlag in Hohen Neuendorf, eine Stadt nördlich von Berlin im Grün der märkischen Wälder und am Blau der Havel, bringt die von 2008 bis 2012 auf dem Geisterspiegel online zu lesende Serie in neun Bänden als Taschenbuch heraus.

Wie entstand diese Serie? Mara Laue erinnert sich:

Im Jahr 2005 schrieb ich für die Heftromanreihe Schattenreich des Bastei-Verlages die fünfteilige Miniserie Dämonenblut, deren Hauptperson Kara MacLeod alias Rhu’Carana halb Mensch, halb Sukkubus ist. Diese Figur fand bei den Lesern so guten Anklang, dass in unregelmäßigen Abständen weiter Abenteuer mit Kara erscheinen sollten. Jedoch wurde Schattenreich eingestellt, bevor diese Pläne in die Tat umgesetzt werden konnten.

Im Verlag überlegte man zunächst, eine neue Fantasy-/Grusel-Serie als Nachfolger ins Leben zu rufen. Wegen der Beliebtheit von Kara MacLeod entwarf ich ein Serienkonzept mit ihr als Hauptperson und reichte es dem Verlag ein. Der entschied sich am Ende aber vollständig gegen eine neue Serie.

Das Sukkubus-Konzept war jedoch zu gut, um es ungenutzt in der Schublade liegen zu lassen, obwohl es alles in allem fast drei Jahre dort verbrachte. Da ich die Rechte an den Figuren des Dämonenblut-Fünfteilers dem Bastei-Verlag für fünf Jahre übertragen hatte, durfte ich Kara MacLeod und ihre geplante Serie in dieser Zeit keinem anderen Verlag anbieten. Deshalb habe ich das Konzept neu entworfen. Kara MacLeod/Rhu’Carana wurde zu Sam Tyler/Tai’Samala, ebenso änderten sich ihr Hintergrund und ihre Lebensumstände sowie der Rote Faden, der sich durch den ersten Zyklus zieht.

(An dieser Stelle ein Hinweis zur Aussprache: Sams dämonischer Name ist Unadru, die Sprache der Dämonen, und unterliegt daher deren Ausspracheregeln. Sams Name lautet »Samaala« mit einem scharfen S am Anfang und langem A in der Mitte. »Sami Tyler« wird dagegen normal englisch ausgesprochen.)

Zu dem Zeitpunkt, als das neue Konzept spruchreif wurde, war aber der Heftromanmarkt mit Serien aller Art gesättigt. Jedoch interessierte sich das Online-Magazin Geisterspiegel (www.geisterspiegel.de) für Sukkubus und nahm die Serie in das Magazin auf. Sam fand auf Anhieb so guten Anklang bei den Lesern, dass die Stimmen sich mehrten, die die Serie als Printausgaben wünschten.

Allerdings erwies es sich als schwierig, eine fürs Heftromanformat konzipierte Serie in einem Buchverlag unterzubringen. Die einzelnen Folgen waren den Verlagen für jeweils ein Buch zu kurz und Sammelbände nicht erwünscht. Auch das Angebot, jeden Kurzroman zu einem doppelt so langen Vollroman zu erweitern (vier Folgen – Die Unadru-Schriften, Im Bann des Voodoo-Priesters, Druidenfluch und Sams Entscheidung – waren ohnehin von Anfang an als Langromane verfasst), stieß auf Ablehnung, weil die Serie in dem Fall mit zwanzig ursprünglich geplanten Folgen für die Verlage zu lang wäre.

Niemand wollte das Risiko eingehen, eine Serie herauszubringen, die aufgrund ihrer damals doch sehr speziellen inhaltlichen Ausrichtung einen Erfolg nicht garantieren konnte. Im Angesicht der Erfolge von Serien wie Charmed, Supernatura 1,Blood Ties, Lost Gin und anderen sieht das inzwischen anders aus.

Zunächst übernahm aber nach den neunzehn Folgen des ersten Zyklus (2008-2012) der Verlag Torsten Low den zweiten Zyklus als achtteilige Romanreihe mit jährlicher Erscheinungsweise, deren erster Band Der Blutpriester 2014 erschien. Außerdem entstand 2012 mit Schattenwolf ein Spin-off von Sukkubus beim Geisterspiegel, in dem eine Nebenfigur, der Werwolf Vin Bennett, zur Hauptperson wurde.

In der Zwischenzeit war aber auch die vertragliche Wartezeit abgelaufen, sodass ich die Rechte am ursprünglichen Dämonenblut-Fünfteiler zurückerhalten konnte. Kara MacLeods Geschichte erblickte daraufhin 2013 unter dem Titel Das Blut der Rhu’u im Begedia-Verlag das Licht der Bücherwelt und wird dort fortgesetzt werden.

Und im Frühjahr 2014 fand auch die neunzehnteilige Sukkubus-Serie als Print-Sammelbände eine Heimat im AAVAA-Verlag.

Als besonderes Glück empfinde ich es in diesem Zusammenhang, dass ich den Gestalter des ursprünglichen Seriencovers, Michael Sagenhorn, dazu gewinnen konnte, dieses Titelbild für die Printausgaben zu überarbeiten und zur Verfügung zu stellen. Denn ein besseres, finde ich, gibt es nicht.

Folgende Bände werden im AAVAA-Verlag erscheinen:

  • Band 2: Das Amulett der Lady Arden
  • Band 3: Die Unadru-Schriften
  • Band 4: Die Maske aus Menschenhaut
  • Band 5: Im Bann des Voodoo-Priesters Band 6: Die Satansbibel
  • Band 7: Druidenfluch
  • Band 8: Hekates Schlüssel
  • Band 9: Sams Entscheidung

Das Buch

Mara Laue
Sukkubus – Band 1
Okkult-Krimi, Taschenbuch, AAVAA-Verlag, Hohen Neuendorf, 2014, 304 Seiten, 11,95 Euro, ISBN 9783845913278, Cover: Michael Sagenhorn
enthält die ersten 3 Fälle der ungewöhnlichen Detektivin

  • Der Geisterfuchs
  • Die Hexentrommel
  • Das Grimoire der Marie Laveau

Kurzinhalt:
Privatdetektivin Sam Tyler hat in ihrem Job nicht nur mit profanen Fällen zu tun, denn sie ist kein Mensch, sondern ein Sukkubus, eine Dämonin, die sich vom Sex ernährt. Und wer wäre besser geeignet als eine Dämonin, um Verbrechen aufzuklären, bei denen dunkle Mächte ihre Finger im Spiel haben?
Als der Anwalt Scott Parker sie engagiert, um Beweise für die Unschuld seines wegen Mordes angeklagten Mandanten zu finden, führen ihre Ermittlungen Sam auf die Spur eines japanischen Geisterfuchses. Doch der hat entschieden etwas dagegen, dass sie sich in seine Angelegenheiten mischt. Und ein achtschwänziger »Kitsune« ist mehr als eine Nummer zu groß für einen kleinen Sukkubus …

Die Autorin

Mara Laue, 1958 in Braunschweig geboren, begann im Alter von zwölf Jahren mit dem Schreiben. Seit 1980 wurden einige ihrer Fantasy- und Science-Fiction-Storys, Kriminal- und andere Kurzgeschichten und Gedichte in Anthologien und Fanzines sowie verschiedene Sachartikel zu diversen Themen veröffentlicht. 1999 erschien ihr erstes Buch. Seit 2005 arbeitet sie als Berufsschriftstellerin und schreibt hauptsächlich Krimis/Thriller, Science Fiction, Okkult-Krimis, Dark Romance, Fantasy und Lyrik, aber auch Theaterstücke.

Sie ist Mitglied der Mörderischen Schwestern – Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen und im Syndikat – Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur. Sie ist Autorin der Okkult-Krimiserie Schattenwolf beim Online-Magazin Geisterspiegel und der beiden Science-Fiction-E-Book-Serien Sternenkommando Cassiopeia und Mission Phoenix.

Ferner unterrichtet sie kreatives Schreiben in Workshops und Fernkursen. Wenn ihr das Schreiben die Zeit dazu lässt, arbeitet sie im Nebenberuf als Künstlerin und Fotokünstlerin.

Im Jahr 2012 gewann sie ein Tatort-Töwerland-Literaturstipendium für den Kriminalroman Brocksteins letzter Vorhang (erschienen 2014) und erreichte eine Platzierung beim Sauerländer Theaterstückepreis für das sozialkritische Stück Abgestürzt.

Weitere Infos unter www.mara-laue.de

Leseprobe

4742 E Memphis Avenue, Cleveland, Ohio – 27. Januar 2008

Miyuki Tanaka stellte das liebevoll arrangierte Ikebana-Gesteck auf den Tisch zu den nicht minder liebevoll arrangierten Gedecken. Sie lächelte zufrieden. Peter liebte die Art, wie sie die Dinge gestaltete, den japanischen Touch und das Flair, das sie in seine Wohnung brachte. Doch am meisten liebte er natürlich Miyuki selbst.

Sie stellte die Schüssel mit gekochtem Reis auf den Tisch und warf einen Blick auf die Uhr. Peter war immer so akkurat pünktlich, dass sie die Uhr nach ihm hätte stellen können. Noch drei Minuten, und er würde zur Tür hereinspazieren, sie in die Arme nehmen und …

Als sie leise Schritte hinter sich hörte, drehte sie sich irritiert um. »Peter, du bist ja …«, begann sie, doch der Rest des Satzes blieb ihr im Hals stecken. Der Mann, der mitten im Raum stand, war nicht Peter, sondern ein Japaner, und seine schwarzen Augen starrten sie hasserfüllt an.

»Hidoro!«

»Hai«, bestätigte er. »Hidoro. Dachtest du, du könntest mir entkommen, Miyuki?« Er packte sie an der Kehle und drückte zu. »Du gehörst mir, Miyuki«, sagte er gefährlich leise. »Mir allein! Und wenn du freiwillig mit mir kommst, lasse ich dich vielleicht am Leben.«

Er schleuderte sie mit übermenschlicher Kraft von sich. Miyuki segelte durch die Luft, prallte gegen den liebevoll dekorierten Tisch, der unter ihrem Gewicht zusammenbrach, und blieb inmitten der Trümmer liegen. Tränen rannen ihr über das Gesicht.

»Dozo!«, flüsterte sie eindringlich. »Hidoro, kare wa kinodoku desu! – Bitte, Hidoro, es tut mir leid!«

Er gab ein wütendes Knurren von sich. »Das hättest du dir früher überlegen sollen, bevor du mich verraten hast. Und weißt du«, fügte er beinahe sanft hinzu, »ich glaube, ich werde mir zur Strafe als Erstes das Leben deines Freundes nehmen.«

»Peter!«, schrie Miyuki angstvoll auf. »Nein! Nicht Peter!«

Er deute mit der Hand auf sie, und Miyuki wurde von einer unsichtbaren Kraft in die Höhe gerissen. Sie schwebte wie eine wehrlose Puppe auf Hidoro zu, dessen Gestalt sich jetzt zu verändern begann. Innerhalb von Sekunden war sein Körper mit einem kurzen, roten Pelz bedeckt, sein Gesicht bekam etwas Tierhaftes, und die Hände wurden zu Krallen, die er unbarmherzig in Miyukis Fleisch schlug. Sie kreischte vor wahnsinnigem Schmerz, als er genüsslich langsam ihren Leib aufschlitzte, ehe er sie voller Verachtung gegen die Wand schleuderte.

»Niemand hintergeht ungestraft einen Kitsune«, zischte er, beugte sich über sie und saugte den Rest von Leben, der noch in ihr war, über seine jetzt gelben Augen aus ihr heraus.

»Miyuki!«

Peter Ryker stand in der Tür und traute seinen Augen nicht. Sein Verstand weigerte sich zu erfassen, was er da vor sich sah. Mitten im Zimmer stand ein überdimensionaler, mannsgroßer Fuchs, der ihn mit funkelnden gelben Augen bösartig anstarrte. Aus seinem Hinterteil wuchsen acht Schwänze, die wütend die Luft peitschten. Und Miyuki lag in einer riesigen Blutlache mit starren Augen wie eine zerbrochene Porzellanpuppe tot auf dem Boden.

Peter Ryker kam nicht dazu, in irgendeiner Form zu reagieren. Der Riesenfuchs lachte bellend und machte eine beinahe lässige Geste mit einer Pfote. Im nächsten Augenblick hielt Peter ein Messer in der Hand, und eine unsichtbare Kraft schleuderte ihn auf den toten Körper seiner Geliebten. Das Messer bohrte sich in ihre Brust, und ihr Blut tränkte seine Kleidung. Mit einem entsetzten Aufschrei fuhr er zurück, stolperte, fiel auf die Seite und robbte von Miyuki weg.

Der Fuchsmensch lachte noch einmal gehässig und war von einer Sekunde auf die andere verschwunden, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Dafür polterte jetzt jemand anderes zur Tür herein.

»Waffe weg und Hände hoch!«, brüllte ein Mann in der blauen Uniform des Cleveland Police Departments und zielte mit einer Pistole auf ihn. Hinter dem Cop tauchten weitere auf. Peter hörte das klickende Entsichern der Waffen, die sich alle auf ihn richteten.

»Das Messer weg! Sofort!«

Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass er das Messer immer noch in der Hand hielt, von dem Miyukis Blut tropfte. Er ließ es angeekelt fallen.

»Auf den Bauch und Hände hinter den Kopf!«, kam der nächste Befehl.

Bevor Peter reagieren konnte, hatten ihn zwei Cops brutal gepackt, auf den Bauch geworfen und fesselten seine Hände grob auf den Rücken. »Sie sind verhaftet wegen Mordes«, sagte einer, und man hörte seiner Stimme an, dass er von dem, was er in Peters Wohnung sah, entsetzt und fassungslos war. »Sie haben das Recht zu schweigen. Falls Sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen, kann und wird alles, was Sie sagen, als Beweis gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht auf einen Anwalt. Sollten Sie sich keinen leisten können, wird Ihnen vom Gericht einer gestellt werden …«

»Aber ich habe doch gar nichts getan!«, stieß Peter verzweifelt hervor, als die Cops ihn unsanft auf die Beine rissen und abführten. »Miyuki …!«

Doch niemand hörte ihm zu.


Die 60-seitige Leseprobe steht mit freundlicher Genehmigung des Verlages als PDF zur Verfügung.
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