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Adventskalender 06. Dezember 2014

Santa Claus – Nikolaus oder Weihnachtsmann?

Jedes Jahr werden am 24. Dezember Millionen von Menschen durch einen kleinen, dicken Mann in einem roten Anzug besucht. Woher kam er, warum macht er das und wie erfüllt er diese scheinbar unmögliche Aufgabe?

Weihnachtsmann, Christkindl, Old Saint Nick … Wir sehen ihn auf Werbeplakaten, in Kaufhäusern, auf Weihnachtsmärkten. Wer ist dieser Kerl und warum hat er so viele Pseudonyme? Nun, der ursprüngliche Sankt Nikolaus lebte im Südwesten der Türkei im 4. Jahrhundert. Als Bischof von Myra schreibt man ihm eine Reihe von Wundern mit Matrosen und Kindern zu.

Nach seinem Tod machte man ihn zum Schutzpatron beider Gruppen sowie für unverheiratete Mädchen. Als ein Heiliger wurde ihm sein eigener Festtag gegeben, der am 6. Dezember gefeiert wird. Etwa zur gleichen Zeit wie Nikolaus von Myra lebte Papst Julius I., welcher beschloss, einen Tag für die Feier der Geburt Jesu einzuführen. Da das tatsächliche Geburtsdatum für dieses Ereignis unbekannt war, schloss der Papst, den 25. Dezember als Feiertag zuzuweisen. Lange gab es zu dieser Zeit des Jahres die heidnische Wintersonnenwende, und der Papst hoffte, diesen Feiertag zu verwenden, um sie zu christianisieren.

Schließlich wurde der Festtag für Sankt Nikolaus auf den 25. Dezember gelegt es und somit eine Verbindung mit Weihnachten errichtet. Seitdem hat sich eine Tradition entwickelt, dass er am Weihnachtsabend angeblich die Häuser aufsuchen würde und die Kinder Nüsse, Äpfel, Süßigkeiten und andere Dinge rund um das Haus platzieren, um ihn zu begrüßen. Als die Reformation in weiten Teilen Europas einen großen Einfluss ausübte, sank jedoch in den meisten protestantischen Ländern die Popularität des Heiligen Nikolaus mit Ausnahme von Holland, wo er als Sinter Klaas bezeichnet wird. Nachdem diese Tradition in die Vereinigten Staaten kam, wurde aus Sinter Klaas schließlich Santa Claus.

Amerikas Santa Claus

Es ist gesagt worden, dass niederländische Siedler die Tradition des heiligen Nikolaus in die nordamerikanische Stadt New Amsterdam, später durch die Briten in New York umbenannt, brachten. Es gibt nur wenige Anhaltspunkte darüber, dass Sankt Nikolaus von einem Teil dieser frühen Siedler gefeiert wurde. Es ist wahrscheinlicher, dass Sankt Nikolaus während einer Welle des Interesses an holländischen Bräuchen während der Revolutionskriege zu einer amerikanischen Tradition wurde. Washington Irving, Autor von Sleepy Hollow, schloss sie ihn in seiner Satire History of New York City, 1809 unter dem Pseudonym Dietrich Knickerbocker geschrieben, ein. John Pintard, Gründer der New York Historical Society, hatte ein besonders großes Interesse an der Legende, und die Gesellschaft veranstaltete anlässlich des ersten Sankt Nikolaus Feiertages im Jahr 1810 ein Dinner. Der Künstler Aleksander Anderson wurde beauftragt, ein Bild des Heiligen für das Abendessen zu zeichnen. Er malte ihn als religiöse Gestalt, doch deutlich sind Geschenke in den Kinderstrümpfen zu sehen, die am Kamin zum Trocknen aufgehängt wurden.

Vielleicht hat sich das Bild von Santa Claus im amerikanischen Geist nicht so etabliert wie das Gedicht Ein Besuch von Sankt Nikolaus, von Clement Moore 1822 geschrieben. Moore, Professor für biblische Sprachen am New Yorker bischöflichen Priesterseminar, bezog sich dabei besonders auf Pintards Überlegungen über die frühen New Amsterdamer Traditionen und Elemente aus Deutschland und nordischen Legenden. Dieses Gedicht beinhaltet einen kleinen, glücklichen, elfischen Mann, welche dem heidnischen Fest der Wintersonnenwende vorsteht. Moore beschreibt den Heiligen als einen winzigen Mann mit einem von acht Miniaturrentieren gezogenen Schlitten. Sie fliegen von Haus zu Haus, und an jedem Wohnsitz klettert er den Schornstein hinunter, um die Strümpfe, die am Kamin hängen, mit Geschenken zu füllen.

Moore hat dieses Gedicht zum Vergnügen für seine eigene Familie geschrieben, aber 1823 wurde es anonym im Troy Sentinel veröffentlicht. Dadurch wurde es sehr populär und wurde für alle Zeit unter dem bekannteren Titel The Night Before Christmas nachgedruckt worden.

Und woher hat Moore die Rentiere? Die Schlitten der Sámi (Sumpfleute) Nordskandinaviens und Finnlands werden oft von Rentieren gezogen, und so fand das Rentier seinen Weg in das Gedicht. Rentiere sind wesentlich robuster als die nordamerikanischen Hirsche und aufgrund ihres sehr dichten Felles und der breiten, flachen Hufe für die Fortbewegung im Schnee besser geeignet.

Mit der Zeit wurde mehr und mehr das Santa Claus Legende hinzugefügt. Thomas Nast, ein Karikaturist des 19. Jahrhunderts, fertigte eine Reihe von Zeichnungen für die Harper’s Weekly an. Nasts Version von Santa ist diejenige, dass er am Nordpol lebt. Er gab ihm eine Spielzeugwerkstatt und ein dickes Buch mit den Namen von Kindern, die böse oder artig sind.

Das 19. Jahrhundert zeigte den Weihnachtsmann oft in verschiedenen Outfits. Neben Rot dominierten lila, grüne und blaue Farben. Mehr und mehr verblassen diese Darstellungen, sodass seit Beginn des 20. Jahrhunderts das Standardbild vom Weihnachtsmann als einen Mann in einem roten Anzug mit weiß besetztem Pelz überall zu sehen ist. Das Unternehmen Coca-Cola nutzte in den 1940er Jahren besonders oft das Bild von Santa, indem sie ihm auf ihren Produkten als Saint Nick in den Farben Rot und Weiß abbildeten. Bekannterweise sind die Firmenfarben von Coca-Cola rot und weiß. Allerdings war Santa zu dieser Zeit bereits mit diesen Farben assoziiert. Der amerikanische Künstler Norman Rockwell hatte einige Gemälde mit dem Heiligen Nick in Rot und Weiß einschließlich der Trommel für Tommy angefertigt, welches 1921 auf der Titelseite des The Country Gentleman erschien. In Wahrheit ist, dass zwar zu dieser Zeit die Coca-Cola-Anzeigen erschienen, Santa jedoch in der öffentlichen Meinung in der modernen Version seiner Farben bereits bekannt war.

Santas Physik

Obwohl Santa seit dem 20. Jahrhundert sehr beliebt ist, hat er auch einige Kritiker. Im Januar 1990 erschien im Magazin Sky ein Artikel von Richard Waller, der dem Treiben von Santa Claus am Weihnachtsabend sehr skeptisch gegenübersteht. Dieser Artikel wurde nicht nur im besagten Magazin veröffentlicht, sondern überall im Internet per E-Mail verschickt. Unter anderem berechnet Waller, dass Santa, sich von Osten nach Westen über den Globus bewegend, die verschiedenen Zeitzonen und die Rotation der Erde so lange wie möglich ausnutzt, um seine Nacht auf 31 Stunden zu verlängern. Da er etwa 92 Millionen Haushalte (Anzahl der christlichen Kinder, geteilt durch die durchschnittliche der Kinder pro Haushalt) besucht, bedeutet dies für Waller, dass Santa Claus etwa 75 500 000 Meilen zurücklegt. Waller führte seinen Berechnungen weiter. Wenn jedes Kind ein Geschenk mit einem Gewicht von ungefähr 900 Gramm erhält, müsste Santas Schlitten ein Gewicht von ca. 321 300 Tonnen haben und etwa 214 000 Rentiere benötigt werden, um den Schlitten ziehen zu können. Der Artikel schließt mit dem Hinweis, dass das Team mitsamt dem Schlitten bei ihre Reise mit einer Geschwindigkeit von rund 290, 6 Meter pro Sekunde beim Eintritt in die Atmosphäre verbrennen müsste. Angesichts der Beschleunigungskräfte, um eine so hohe Geschwindigkeit zu erreichen, müsste Santa Claus bereits kurz nach dem Start tot sein. Wenn da nicht Rudolf mit der roten Nase wäre, der fast so geliebt wie Santa selbst ist. Anders als die Weihnachtsgeschichte kann die Geschichte von Rudolf zum Autor Robert L. May zurückverfolgt werden. May war im Jahr 1939 Werbetexter für d die Kaufhäuser des Montgomery Ward Department. Das Unternehmen wollte in der Weihnachtszeit für einige Jahre Malbücher verkaufen. Mays Chef dachte sich, durch den Druck und den Verkauf ihrer eigenen Bücher etwas Geld in die Kassen zu bekommen und fragte May, ob er eine Geschichte schreiben könnte. May kam die Idee von diesem außergewöhnlichen Rentier, der für Santa den Tag an einem nebligen Heiligabend rettet. Die Geschichte wurde genommen, doch leider besaß May mich die Rechte daran. Sein Arbeitgeber Montgomery Ward hatte sie. Mit einer Großzügigkeit, die in der Unternehmenswelt nicht oft gesehen wurde, übergab 1957 der Präsident der Gesellschaft die Rechte an May, der aufgrund einer unheilbaren Krankheit seiner Frau hoch verschuldet war. Mit dem Titelsong, im Jahr 1949 von Mays Schwanger Johnny Marks geschrieben, und einem TV-Special im Jahr 1964 wurde Mays finanzielle Sicherheit gesichert, und Rudolf erwarb einen dauerhaften Platz in der amerikanischen Weihnachtspopkultur.

Der High-Tech Saint Nick

Zahlreiche Widerlegungen zum Artikel von Richard Waller im Spy wurden geschrieben. Einige besagen, dass es Mängel in Wallers Berechnungen oder Annahmen gibt. Beispielsweise könnte das Nutzlastproblem behandelt werden, indem Sante mehrere Fahrten zum Nordpol durchführt. Es erhöht die Länge der gesamten Reise um ein Minimum, aber teilt das Gewicht des Schlittens durch die Anzahl der Hin- und Rückreisen. Andere Autoren verweisen darauf, dass Weihnachten nicht in allen Ländern am selben Tag begangen wird. Die russisch-orthodoxe Kirche feiert zum Beispiel Weihnachten am 7. Januar, was bedeutet, dass Santa mindestens zweimal pro Jahr aufbrechen muss, um seine Mission zu erfüllen. Ein Autor stellte fest, dass die Zahl seiner Stopps falsch berechnet wurde, indem die Gesamtzahl der Kinder durch die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Haushalt geteilt wurde, jedoch die Stopps bei Familien, die keine Kinder haben, nicht berücksichtigt wurden.

Roger Highfield, der das Buch Kann ein Rentier fliegen? Die Wissenschaft von Weihnachten schrieb, legt nahe, dass Waller nicht berücksichtigt hat, dass Santa für die Lösung seiner Probleme einige Hightech-Lösungen haben könnte. Zum Beispiel einen Trägheitsdämpfer, wie er in den Star Trek-Filmen zum Einsatz kommt, um die Besatzung vor Schäden zu bewahren, wenn das Raumschiff auf Warp 8 beschleunigt. Nun ja, der Wissenschaft von heute ist so eine Technologie noch nicht zur Verfügung. Und Santa? Wer weiß? In der Tat vertreten einige Leute die Meinung, dass Santa Claus eine Technologie besitzt, um die Zeit zu manipulieren. Durch die Schaffung um den Schlitten könnte er selbst so viel beschleunigen, wie er benötigt. Auch dies ist weit ab von derzeitiger menschlicher Technik, doch irgendetwas muss der Weihnachtsmann in petto haben, denn er schafft es jedes Jahr, Millionen von Kindern an Weihnachtsmorgen zu erfreuen, wie eher es seit jeher getan. Vielleicht ist es einfach nur Magie!


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