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Adventskalender 01. Dezember 2014

Countdown bis Weihnachten

Vierundzwanzig Türen, 24 Überraschungen. Adventskalender versüßen das Warten auf Weihnachten. Der Ursprung diese Tradition liegt Jahrhunderte zurück und hat ihren Weg in die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt gefunden.

Mit dem Öffnen jedes kleinen Türchens rückt der Weihnachtsabend immer näher. Adventskalender sind nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen sehr beliebt. Entweder gekauft oder selbst angefertigt, gefüllt mit Schokolade, kleinen Spielsachen oder anderen Dingen haben sie eine große Fangemeinde. Die Wurzeln dieser Form deutscher Tradition lassen sich bis zum Anfang des Protestantismus des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen.

Bis zum 16. Jahrhundert erhielten die Kinder ihre Festtagsgeschenke zu Sankt Nikolaus am 6. Dezember. Der Reformer Martin Luther lehnte jedoch die Heiligenverehrung ab und veränderte diese Tradition. Seitdem kommt der Austausch von Geschenken zu Weihnachten vor. Um die längere Wartezeit für Kinder zu verkürzen, entwickelten die Protestanten mehrere Bräuche einschließlich der des Adventkalenders.

Ärmere Familien machten 24 Kreidestriche an die Tür, und die Kinder wischten jeden Tag einen weg. Andere legten Strohhalme in eine Krippe. Variationen von Adventskalendern umfassen zum Beispiel Kerzen mit 24 Teilstrichen oder Papierketten, von denen jeden Tag ein Glied abgerissen wurde. In einigen reicheren Haushalten bekamen die Kinder Lebkuchen. Auch den Katholiken gefielen die Adventskalender, und die Tradition verteilte sich über ganz Deutschland.

1902 druckte eine protestantische Buchhandlung in Hamburg den ersten Adventskalender in Form einer Uhr. Zwei Jahre später lag als Beilage ein Weihnachtskalender in der Stuttgarter Zeitung Neues Tagblatt. Das Münchener Verlagshaus Reichhold & Lang druckte 1903 den Weihnachtskalender Im Lande des Christkinds, der vom Pfarrerssohn Gerhard Lang konzipiert und von Richard Ernst Kepler gezeichnet wurde. Gerhard Lang, eigentlicher Vater der Adventskalender, brachte zwischen 1908 und 1938 über 30 verschiedene Kalender heraus, die aufwendig verarbeitet und von namhaften Illustratoren gestaltet waren. Die frühen Münchener Kalender hatten Abreißblätter zum Einkleben, Scheiben zum Drehen oder Figuren zum Herausschieben. In der Zeit des Ersten Weltkrieges stagnierten die Verkaufszahlen, entwickelten sich jedoch danach rasant aufwärts. Besonders beliebt waren Kalender mit Türchen, hinter denen kamen Bildchen oder Bibelverse zum Vorschein kamen. 1920 kamen mit Schokolade gefüllte Adventskalender in den Verkauf.

In der Zeit des Nationalsozialismus ersetzten Märchenfiguren oder germanische Gottheiten die christlichen Symbole, um Weihnachten vom christlichen Hintergrund zu trennen. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Papier in Deutschland kontingentiert und Anfang der 1940er Jahre der Druck von Bildkalendern ganz eingestellt.

In der Nachkriegszeit war das Bedürfnis nach einer heilen Weihnachtswelt größer als je zuvor. Mussten doch in den Jahren davor sehr viele Familien das spärlich ausgerichtete Weihnachtsfest ohne ihre Väter, Männer und Söhne verbringen. Bereits nach Ende des Krieges druckten kleinere Verlage 1945 in Dresden und Halle Adventskalender. Ein Jahr später begannen Verlage in den westlichen Besatzungsgebieten mit der Produktion von Kalendern mit aufgeklebtem Glimmer, der diese geheimnisvoll funkeln ließ. Im Gegensatz dazu standen in der atheistisch ausgerichteten DDR die vom 1949 in Berlin gegründeten Planet Verlag hergestellten Adventskalender, bei denen sich hinter dem Türchen des 24. Dezembers entweder ein Weihnachtsmann oder ein Tannenbaum verbarg. Nichts sollte an den christlichen Ursprung des Weihnachtsfestes erinnern.

Ab den 1950er Jahren war der Adventskalender preisgünstig als Massenartikel zu kaufen. Hinter den Türchen verbargen sich oft Bildchen mit verschneiten Städtchen und Landschaften oder christliche Motive. Manche Kalender enthielten auch Schokolade oder anderes Naschwerk. So ist es auch heute noch, obwohl sich auch kleines Spielzeug, Schmuck, Tee, Parfüm, Tierfutter, Würzmischungen oder andere Dinge hinter den 24 Türchen zu finden sind. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Denn Weihnachten ist nicht mehr nur ein christliches Fest, sondern auch ein Fest des Konsumdenkens.

Zum Schluss zwei kleine Tipps:

  • Als einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands geht der Dresdner Striezelmarkt auf das Jahr 1434 zurück. Ab 01. Dezember wird jeden Tag um 16:30 Uhr, am 24. Dezember bereits um 12:45 Uhr, eine Tür im Adventskalender vom Weihnachtsmann persönlich geöffnet.
  • Die Tradition des Leipziger Weihnachtsmarktes reicht bis in das Jahr 1458 zurück. Damit gilt er als zweitältester Weihnachtsmarkt in Deutschland. Seit Jahren strömen die Besucher in das Böttchergässchen, wo der mit 857 Quadratmetern weltweit größte Adventskalender die Besucher anzieht. Bis zum 24. Dezember wird täglich um 16.30 Uhr, am Heiligabend bereits um 11 Uhr eines der 3 x 2 Meter großen Fenster geöffnet, die von Leipziger Schülerinnen und Schülern gestaltet wurden.

Das Team unseres Onlinemagazins wünscht eine besinnliche Adventszeit und
viel Spaß und Unterhaltung beim Blick hinter die Türen des Geisterspiegel-Adventkalenders 2014.


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