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Red Sky

Er versuchte, sich einen besseren Überblick über die Maschinen zu verschaffen. Die verrosteten Ungetüme, die ihn umgaben, verrieten ihm nichts. Es gab keine Fließbänder oder Metallschienen. Entweder hatte man alles herausgerissen oder es war nie da gewesen. Was zum Kuckuck hatten sie hier hergestellt?

Ein schiefgelaufener Banküberfall zwingt Danny Black und seine Bande samt einer Geisel zur Flucht in die Wüste, wo sie auf die verlassenen Fabrikhallen von »Red Sky Manufacturing« stoßen. Zunächst ein hinreichend gutes Versteck vor der Polizei, bis plötzlich Armeehubschrauber auf dem Areal landen und bewaffnete Männer mit Schutzanzügen das Gebäude stürmen. Die Bankräuber merken sehr schnell, dass die Soldaten nicht wegen ihnen hier sind, denn die stillgelegte Fabrik ist keineswegs verlassen.

Mel, ich weiß noch nicht mal, woher zum Teufel diese Biester überhaupt gekommen sind. Vielleicht aus den Bergen oder aus einem Loch in der Wüste. Scheiße, nach allem, was ich weiß, kommen sie irgendwo aus dieser Fabrik.

Nate Southard knallt dem Leser hier einen zugegeben veritablen Actionkracher vor den Latz; eine befriedigende und lückenlose Story bleibt bei aller Action allerdings auf der Strecke. Der Autor konzentriert sich vorrangig auf den Überlebenskampf der Bankräuber, die sich nicht nur unvermittelt einem Trupp Soldaten gegenüber sehen, sondern im Gebäudeinneren auch gegen Mutanten á la THE HILLS HAVE EYES bestehen müssen. Schließlich war das Gelände der »Red Sky Manufacturing« mal Strahlentestgebiet. Warum die Soldaten allerdings gerade jetzt auftauchen, kann man zwar erahnen, doch logisch ist das Ganze nicht.
Immerhin unterhält Hr. Southard sehr temporeich und kurzweilig und strapaziert seine Story nicht über Gebühr. Auch die Personen funktionieren recht gut – allen voran Bandenchef Danny Black – und machen darüber hinaus glaubhafte Entwicklungen durch.
Lediglich mit einer Erklärung, was es denn nun genau mit »Red Sky Manufacturing« und den Versuchen, die dort durchgeführt wurden, auf sich hat, tut sich der Autor schwer. Dabei schreit das doch förmlich nach einer (oder mehrerer) Rückblenden, die den Roman schließlich auch wesentlich mehr abgerundet hätten.
Was bleibt ist ein Horror-Action-Brett mit Mutanten und (eigentlich total überflüssigem) Militäraufmarsch, das durch seinen knappen und schnellen Stil gefällt, auch wenn am Ende einige lose Enden übrig bleiben. Insgesamt darf man durchaus gespannt sein, was Nate Southard – vielleicht mit einer etwas weniger schmalbrüstigen Story – als Nächstes abliefert.

Aus dem Fundus von Istockphoto haben Hr. Festa und seine Grafiker wieder einen perfekt passenden bedrohlichen Eyecatcher als Coverbild ausgesucht. Wie gewohnt ist das Taschenbuch sauber gearbeitet und sieht nach der Lektüre noch aus wie neu. Das Cover ist in der exklusiven Festa-Lederoptik gearbeitet.

Fazit:
Temporeicher Mutantenhorror mit guten Charakteren und ordentlicher Action. Wie alles zusammenpasst, bleibt allerdings weitestgehend der Fantasie des Lesers überlassen.

Copyright © 2012 by Elmar Huber

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Nate Southard
Red Sky
Horror Taschenbuch 38
Red Sky, USA, 2010
Festa Verlag, Leipzig
März 2012
TB, Horror, Thriller
370 Seiten, 13,95 Euro
ISBN: 9783865521460
Aus dem Amerikanischen
von Sandra Schindler und
Wolma Krefting
Titelbild: istockphoto

www.festa-verlag.de
www.natesouthard.com
www.istockphoto.com