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Die Teufelsbibel

Agnes Wiegand, die Tochter eines Wiener Kaufmannes, verliebt sich in den Bäckersohn Cyprian Khlesl. Doch die Liebe steht unter keinem guten Stern. Agnes Vater versucht mit aller Macht sie von der Familie Khlesl, deren Oberhaupt Melchior Khlesl der Bischof von Wien ist, fernzuhalten. Cyprian, der sich seinem Onkel gegenüber verpflichtet fühlt, wird von ihm beauftragt, die Teufelsbibel, ein Buch, das angeblich innerhalb einer Nacht vom Teufel persönlich verfasst wurde, zu suchen. Doch auch andere Parteien haben ein Interesse daran, die Teufelsbibel zu finden, um sie zu zerstören oder für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Einzig die Kustoden, eine Gruppe auserwählter Mönche, deren einziger Daseinszweck darin besteht, die Teufelsbibel zu versteckt zu halten, um die Welt vor ihr zu beschützen, versucht alles, um die Suchenden, teilweise auch mit Gewalt, aufzuhalten. Doch das Schicksal der jungen Agnes scheint untrennbar mit dem der Teufelsbibel verbunden zu sein, und so kommt es in einem kleinen Kloster in Böhmen zur alles entscheidenden Auseinandersetzung.

Die Handlung spielt zum größten Teil in Wien und Prag, teilweise in Rom, in Spanien und in kleineren Orten in Böhmen.

Richard Dübell schafft es seine Leser in die Zeit zwischen 1572 und 1592 zu entführen, sie in die Atmosphäre der beiden großen Reichsstädte Wien und Prag eintauchen zu lassen. Dabei erzählt er eine spannende Geschichte, mit authentischen Charakteren und einer Handlung, die durchaus in die damalige Zeit und die örtlichen Gegebenheiten passt. So ist es nicht zuletzt Dübells Liebe zum Detail, die sich in seinen Beschreibungen von Orten und Charakteren niederschlägt, die es dem Leser ermöglicht mit den Hauptfiguren mitzufiebern und mitzuleiden.

Das Buch ist als Taschenbuch bei Lübbe erschienen. Das Titelbild zeigt einen Mönch, der in einem Buch schreibt. Das Cover vermittelt gut die Stimmung der Geschichte. Direkt am Anfang erfährt man etwas über die Inspiration des Autors für dieses Buch. Das anschließende Personenregister ermöglicht es dem Leser, sich schon vor der Lektüre mit den wichtigsten Personen kurz vertraut zu machen. Das ausführliche Nachwort des Autors bietet noch einmal ein paar interessante Hintergrundinformationen zu der Geschichte und den historischen Hintergründen. Dass die letzte Seite des Nachwortes ausgerechnet die Seitenzahl 666 trägt, sorgt für einen runden und stimmungsvollen Abschluss.

Fazit:
Ein sehr guter historischer Roman, der dem Leser einige Stunden der Entspannung und des Lesevergnügens bescheren wird. Da die Geschichte in diesem Buch abgeschlossen ist, wird der Leser hier auch nicht mit einem leidigen Cliffhanger zum Lesen eines Folgebandes getrieben. Wer aber Geschmack an der Geschichte der Teufelsbibel und den Charakteren von Agnes Wiegand und Cyprian Khlesl gefunden hat, für den könnten die bereits erschienenen Folgeromane eine durchaus ansprechende Ergänzung bieten.

Copyright © 2010 by John Poulsen

 

Richard Dübell
Die Teufelsbibel
Historischer Roman
Taschenbuch
Lübbe Verlag
September 2009
668 Seiten, 9,99 €
ISBN: 9783404163267