Die Schädeljäger
Obwohl die Phrenologie zur Zeit Franz Joseph Galls in Deutschland und Österreich eigentlich nie so richtig Fuß fassen konnte, würdigten Ärzte, Wissenschaftler und Forscher die zu einer Wissenschaft herangereifte Gall’sche Schädellehre. Der österreichische Pharmazeut und Dichter des Vormärz Hermann Rollett schrieb im Jahre 1888 an den englischen Psychiater und Phrenologen Bernhard Hollander: »Galls Lehre ist ein System von vielen Mängeln, aber mit einem großen Kern von Wahrheit, welches verworfen wurde, ehe es verstanden war, gegen welches viele Vorurteile bestehen und welches, würde es mit wissenschaftlichem Geiste ergriffen, wieder zu allgemeiner Beachtung gebracht werden könnte.«
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Oben
Regel 6: Der Sammler versichert sich, dass die Zielperson alleine ist. Ihre Angst erkennt er am gesenkten Blick, am zögerlichen Schritt und dem Meiden von Menschenansammlungen.
Ich wähle das rotblonde Mädchen. Ihre Haare sind kurz geschnitten. Passen aber irgendwie nicht zu ihrem kantigem Gesicht. Die Sommersprossen, die über ihre Nase tanzen, lassen sie wie ein Kind aussehen. Dabei ist sie sicher über zwanzig.
Als sie lächelt, sehe ich, dass einer ihrer Schneidezähne schief ist. Das macht sie auf eine merkwürdige Weise hübsch.
Jimmy Spider – Folge 32
Jimmy Spider und die Geister-Karawane
Wenn ich eine Sache wirklich hasste, dann war es der Umstand, in voller Montur (sprich Anzug und Einsatzkoffer) bei sengender Hitze unter einer unerbittlich den Boden verbrennenden Sonne zu stehen und dabei mit jeder Faser zu spüren, wie der eigene Körper langsam aber stetig zu einer undefinierbaren salzig-wässrigen Flüssigkeit zerfließt.
Genau damit hatte ich im Moment nämlich zu kämpfen, während ich einsam und verlassen auf einem entlegenen Felsplateau irgendwo mitten in der Wüste Gobi zwischen braungrauen Gesteinsformationen umherspazierte.
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Jimmy Spider – Folge 31
Jimmy Spider und das Spinnennetz
Eine Wiese an sich ist ja bekanntlich nichts Gefährliches – es sei denn, man ist Allergiker, dann kommt das schnuckelige Grün eher einer gewaltigen Todesfalle gleich. Aber jeder kerngesunde Mensch (wie ich es bin) stellt sich unter einer herrlichen grünen Wiese einen paradiesischen Ort vor, durch den man lachend herumspazieren, picknicken oder gar im hohen Gras manch nicht ganz jugendfreie Dinge treiben kann.
In diesem Fall allerdings war die Wiese, um die es ging, am ehesten mit einem Schwarzen Loch zu vergleichen. Einem, in dem schon mehrere Menschen verschwunden waren.
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