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Oskar Ludwig Bernhard Wolff

Der Märkische Eulenspiegel 25

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert einen Schneider betrog

In Prenzlau lebte ein Schneider, der von sich selbst eine sehr hohe Meinung hatte und glaubte, dass niemand so klug war wie er. Dieser hatte besonders auch Umgang mit Clauert, wenn er in der Stadt war, und nahm ihn bisweilen auf die Schippe. Da gedachte Clauert, ihm einen Beutepfennig zu schenken, damit er sich seiner erinnert. Er ging eines Tages zu dem Schneider und fragte ihn, ob er ihm aus drei alten Röcken ein Fastnachtskleid machen könne.
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Der Märkische Eulenspiegel 24

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert seine Sachen mit sieben Ehebrechern bezeugen sollte

Einmal kam Clauert in großem Regen nach Westendorf, das eine Meile von Jüterbog entfernt liegt. Im Gasthof Zum Krug saß ein ganzer Tisch voller Gäste. Als diese mit der Mahlzeit begonnen hatten, betrat Clauert den Raum und begrüßte die Gäste mit seltsamen und lächerlichen Worten. Unter anderem sagte er: »Wenn ich mit euch essen dürfte, wäre das eine gute Manier.«

In diesem Moment kam ein Kriegsmann herein, der Clauert sehr gut kannte, und empfing ihn. Die anderen Gäste fragten den Wirt, wer dieser Weiterlesen

Der Märkische Eulenspiegel 23

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert mit purpurianischem Tuch einen guten Markt hielt

Wenn Clauert sich vielleicht an einem bekannten Ort aufhielt, versammelten sich viele um ihn, um der Ursache willen, dass sie viele amüsante Dinge von ihm hörten. Besonders aber war die Karte nicht weit von ihnen, weil sie wussten, dass Clauert sie sehr liebte. So kam er denn auch einmal nach Teltow zu einem guten Freund. Sogleich verfügten sich einige seiner guten Zechbrüder dorthin. Als diese vernahmen, dass Clauert Geld bei sich hatte, ließen sie alsbald eine Karte holen, setzten sich mit ihm zusammen und gewannen Weiterlesen

Der lustige Kirmesbruder – Teil 9

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Der lustige Kirmesbruder
welcher durch listige Ränke auf den Kirmessen die Bauern und andere Personen unterhalten und vergnügt gemacht hat

Achte Kirmes

Wie der lustige Kirmesbruder mit den herrschaftlichen Leuten, dem Hofmeister und dem Kammermädchen in Gesellschaft kommt und eine gute Rolle spielt

In Osteriz war es Sitte, dass die Herrschaft ihren Dienstleuten die Kirmes beim Hofmeister auf dem anderen Gut ausrichtete. Dabei musste der Hofmeister stets mit dem Kammermädchen anwesend sein, damit es ordentlich zuging und jeglicher Unfug verhindert wurde. Diese Kirmes besuchte ich ebenfalls und erlebte dort manche lustige Stunde. Der Hofmeister und das Kammermädchen waren außerordentlich gut gelaunt und nirgends ging es toller zu als hier. Von dem klugen Hofmeister habe ich dabei viele Kunst- und Handgriffe gelernt, die mir einiges begreiflich machen, nämlich, wie es wohl kommt, dass die Junker so schön und so artig mit Weiterlesen

Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius … Teil 15

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius,
seinem Leben, seinen Taten und seinem Ende
Volksbücher Nr.46, Verlag Otto Wigand, Leipzig

Wie Virgilius starb

Da Virgilius in seinem Leben bereits viele wunderbare und künstliche Dinge vollbracht hatte, versprach er dem Kaiser, noch viel größere und wunderbarere Dinge zu vollbringen, falls er so glücklich sein sollte, am Leben zu bleiben. So wollte er unter anderem erreichen, dass die Fruchtbäume und das Getreide dreimal im Jahr tragen, dass jeder Baum zur gleichen Zeit reife Früchte und Blüten haben sollte, dass Schiffe ebenso leicht und jederzeit gegen den Strom wie mit dem Strom segeln können sollten, dass man einen Pfennig ebenso leicht verdienen wie ausgeben könnte, dass Frauen ihre Kinder ohne Schmerzen zur Welt bringen könnten und vieles andere mehr, was hier zu weit führen würde, wenn man es einzeln aufzählen wollte.

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