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Band 6

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Oskar Ludwig Bernhard Wolff

Der Märkische Eulenspiegel 10

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert ein altes Weib versuchte, ob sie auch fluchen könnte

Als Clauert einmal zu Sebekow entlaufen war, kam er noch an demselben Tag vor ein anderes Dorf in dem Land Mecklen­burg. Da saß ein altes Weib in einem Garten und raufte das Unkraut aus. Clauert grüßte das Weib ganz freundlich und sie erwiderte den Gruß noch viel freundlicher.

Weil nun Clauert sehr wohl wusste, dass sowohl Manns- als auch Weibspersonen in jenem Land heftig schelten und fluchen, so fragte Weiterlesen

Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius … Teil 3

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius,
seinem Leben, seinen Taten und seinem Ende
Volksbücher Nr.46, Verlag Otto Wigand, Leipzig

Wie Virgilius von Toledo fort und nach Rom zog

Die Mutter des Virgilius war mittlerweile alt geworden und hatte ihr Gehör verloren. Sie rief daher einen ihrer Diener zu sich und sagte zu ihm: »Du musst nach Toledo und Virgilius, meinem Sohn, sagen, dass er komme und seine Erbschaft in und außerhalb Rom antrete und die Schule aufgebe, denn von Rechtswegen sollte er einer der Ersten in Rom sein.

Der Diener reiste nun sogleich ab und ging nach Toledo, wo Virgilius war. Als er dort ankam, fand er ihn, wie er die größten Herrn jenes Landes und anderer Länder auch lehrte und unterwies, denn er war ein kluger und Weiser Jüngling und weit erfahrener in der schwarzen Kunst als sonst irgendjemand auf Erden. Der Diener begrüßte Virgilius und meldete ihm, weshalb seine, des Virgilius Mutter, Weiterlesen

Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius … Teil 2

Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Die wunderbare und merkwürdige Geschichte vom Zauberer Virgilius,
seinem Leben, seinen Taten und seinem Ende
Volksbücher Nr.46, Verlag Otto Wigand, Leipzig

Wie Virgilius in die Schule ging

Als Virgilius geboren wurde, zitterte und bebte die Stadt Rom. Es war ein kluges und listiges Kind, das deswegen schon früh in die Schule geschickt wurde. Kurz danach starb sein Vater, und seine Mutter wollte nicht wieder heiraten, weil sie ihren Gatten zu innig geliebt hatte. Ihre Verwandten wollten sie aber um ihre Erbschaft bringen und um ihre Besitzungen in Rom und außerhalb, und um eins der stärksten und schönsten Schlösser in der Stadt und deren Umkreis. Sie klagte das dem Kaiser, der ein naher Verwandter ihres verstorbenen Mannes war, allein der Kaiser war ein zorniger Mann und wollte nichts von ihren Klagen hören; auch liebten ihn weder die Edlen noch die Gemeinen. Bald danach starb indessen auch er und sein Sohn. Erbe Persides wurde Kaiser nach seines Vaters Tod und herrschte über alle Lande nach seinem Wohlgefallen so streng und hart, dass alles Volk ihm gram wurde und sich vor ihm fürchtete. Weiterlesen

Der Märkische Eulenspiegel 8

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert für seine Frau Wein holte

Kurze Zeit darauf geschah es, dass der Kurfürst zu Trebbin ein Nachtlager hielt. Dabei gedachte sich Hans Clauert einen guten Trank zu holen, welchen er auch durch folgende List bekam. Als er sah, dass der Kurfürst an einem bequemen Ort stand, wo er ihn ansprechen konnte, versuchte er hineinzukommen und meldete demselben, dass er eine arme kranke Frau zu Hause hätte, die er mit einem Trunk guten Weines wieder aufzubringen hoffe (wäh­rend er sie doch lieber mit einem Löffel voll Wasser ersäuft hätte). Weil er aber aus Weiterlesen