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Der Welt-Detektiv Band 6

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Im Original Pierre Souvestre und Marcel Allain

Fantomas – Kapitel 20

Eine Tasse Tee

Nach dem tragischen Tod ihres Mannes zog sich Lady Beltham, deren früheres Leben zum Asketischen geneigt war, in den fast vollständigen Ruhestand zurück. Die Welt der Ausgelassenheit und Mode kannte sie nicht mehr. Aber in der Welt, in der Armut und Leiden herrschen, auf Krankenstationen und schmutzigen Straßen, war oft eine große und schöne Frau zu sehen, die ganz in Schwarz gekleidet war, mit bemerkenswerten Gebärden und ausdrucksvollen Augen, ruhig und ernst, die Almosen und Trost spendete, während sie sich bewegte. Es war Lady Beltham, freundlich, gut und sehr bedauernswert, die sich dem Werk der Wohltätigkeit verpflichtete, dem sie ihre Tage gewidmet hatte.

Doch sie hatte sich nicht von Trauer unterdrücken lassen. Nach der Tragödie, die sie zur Witwe machte, hatte Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 19

Jérôme Fandor

Schnellen Schrittes, pfeifend und unbeschwerten Herzens öffnete Juve die Tür des kleinen Zimmers, in dem er Charles Rambert verlassen hatte, und blickte auf den schlafenden Jungen.

»Es ist schön, jung zu sein«, bemerkte er gegenüber dem Mann, den er als Wächter zurückgelassen hatte. »Dieser Junge stürzt sich in die wildesten Abenteuer, streift das Schafott um einen Zentimeter, und doch schläft er nach einer späten Nacht so friedlich wie jeder Kanzler der Ehrenlegion!« Er rüttelte den Jungen behutsam mit einer Hand. »Steh auf, Faulpelz! Es ist zehn Uhr: Höchste Zeit für mich, dich mitzunehmen.«

»Wohin?«, fragte der unglückliche Junge und rieb sich die Augen.

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Fantomas – Kapitel 18

Ein Gefangener und ein Zeuge

Juve hatte in einem Befehlston gesprochen, der keine Antwort hervorrief. Seine scharfen Augen schienen durch Paul zu dringen und seine innerste Seele zu lesen. Das Flackern der Straßenlampe warf fahles Licht um den Jungen, der sich offensichtlich aus dessen Kreis entfernen wollte, aber Juve hielt ihn fest.

»Komm schon, antworte! Du bist Charles Rambert und du warst Mademoiselle Jeanne?«

»Ich verstehe nicht«, erklärte Paul.

»Wirklich!«, grinste Juve. Er rief ein vorbeifahrendes Taxi. »Steig ein«, befahl er kurz, schob den Jungen vor sich hinein, gab dem Fahrer eine Adresse, stieg in das Taxi und schloss die Tür. Juve saß da und rieb sich die Hände, Weiterlesen

Fantomas – Kapitel 17

In Saint-Anthony’s Pig

»Bezahl mir einen Krug, und ich werde dir zuhören«, sagte Hogshead Geoffroy zu seiner Schwester.

Nach zahlreichen Besuchen in den vielen Bars und Trinklokalen, die den Markt umgaben, nahmen sie endlich im Saint-Anthony’s Pig, eine der beliebtesten Tavernen im Viertel, ein spätes Abendessen zu sich. Geoffroy hatte sich damit abgefunden, auf das Ergebnis der Untersuchung warten zu müssen, da dieses erst am folgenden Tag bekannt gegeben werden sollte.

 

***

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Fantomas – Kapitel 16


Unter den Marktträgern

»Zum Boulevard Rochechouart«, sagte Berthe, die junge Anstaltskrankenschwester, den Fahrzeugführer, als sie in die eben losfahrende Tram hüpfte.

Es war ein Septembernachmittag, einer der letzten schönen Tage des nun schnell dahinschwindenden Sommers, und die junge Frau hatte gerade ihre vierzehntägliche Zweitagefreizeit angetreten. Am Mittag hatte sie ihren Arbeitsplatz verlassen und nun bis zum nächsten Mittag Zeit, sich ihrer Persönlichkeit bewusst zu werden und die Beklemmungen abzuschütteln, mit welchen jeder behaftet ist, der mit der konstanten Pflege von Verrückten betraut ist, die verstörendste Sorte von Patienten, die es gibt.

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Fantomas – Kapitel 15


Das Komplott der Wahnsinnigen

Als Dr. Biron sein berühmtes, privates Pflegeheim im Herzen von Passy gründete, hatte er seiner Broschüre nach beabsichtigt, einen Rückzugsort für jene Menschen zu bieten, die an Nervenzusammenbrüchen, Überarbeitung oder unter Erregungszuständen litten. Außerdem wollte er Geisteskranken medizinische Behandlungen zukommen lassen, um so den offiziellen Status für seine Institution sicherzustellen. In weiser Voraussicht sorgte er dafür, dass die Spatzen von allen Dächern pfiffen, dass er für den Betrieb des Sanatoriums ehemalige Feldärzte einzusetzen gedachte. Das Konzept war raffiniert und so erfolgreich, dass sie seiner Einrichtung regen Zulauf verschaffte.

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