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Tony Tanner

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.6

Wo die Erde blutet – Teil 6

Tony Tanners Tagebuch

London. Stimmungslage gedrückt bis mies. Meine Mutter rief vor einigen Tagen an und übermittelte mir die freudige Nachricht, dass Francine ihr Kind bekommen hat. Ich schätze mal, der Enthusiasmus, den ich aufbringen konnte, wirkte reichlich schlaff. Ich übermittelte Grüße – und das war’s dann auch, und meiner Meinung nach habe ich damit mein Soll an mitmenschlichem Interesse mehr als erfüllt. Meine Mutter war da anderer Meinung und erzählte mir, wie süüüüüüß das Balg ist und dass Francine jetzt so eine Art kleiner Wohnung im Haus habe und so weiter. Mit anderen Worten, Francine bohrt sich so richtig fest in die Weiterlesen

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.5

Wo die Erde blutet – Teil 5

Aus der Küche erklangen Stimmen. Als Little, noch mit schlafkleinen Augen, hereingeschlurft kam, fand er Dorkas und Tony Tanner mit Tee versorgt am Tisch sitzen. Sie begrüßten sich. Tony Tanner sah schmaler aus, als Little ihn in Erinnerung hatte, und er hatte dunkle Ränder unter den Augen. Dorkas dagegen wirkte auf geradezu unanständige Weise erholt.

Seine Seele hatte ihre Reise ebenfalls beendet und war angekommen. Er war wieder in seinem London, in seiner Wohnung, kurz in seinem Biotop und saugte die Umgebung auf wie ein ausgedörrter Schwamm, bis er pausbackig und prall hinter seiner unvermeidlichen Teetasse sitzen konnte.
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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.4

Wo die Erde blutet – Teil 4

Sie lauschten. Tatsächlich, jetzt hörte es auch Dorkas. Aus der Tiefe des Tales erklang das lang gezogene Heulen eines Hundes und wurde von den Hängen als Echo zurückgeworfen.

»Wir müssen bald da sein.«

»Sollten wir nicht besser aussteigen und zu Fuß gehen?«

»Und vielleicht einem Köter begegnen, der hier frei herumläuft? Kein Bedarf. Fahren Sie los, hübsch langsam, aber das brauche ich Ihnen ja gar nicht zu sagen.«
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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter 6.3

Wo die Erde blutet – Teil 3

Die Zugfahrt war ermüdend. Die Lokomotive ließ vor jedem Bahnübergang eine Reihe von melodischen Pfiffen hören und gab der scheinbar endlosen Fahrt damit so etwas wie eine Struktur. Little beugte sich vor und schaute aus dem Fenster. Der Waggon rüttelte über Weichen, schüttelte die Fahrgäste durch, dann kam der Pfiff, vor dem Fenster tauchten Häuser auf, ein Bahnsteig, ein niedriges Gebäude mit einem Ortsschild, das von der Geschwindigkeit verwischt war, dann wieder Häuser und dann wieder Bäume oder ein Fluss oder ein Hügel.

Die Landschaft hatte jeden Reiz verloren, sie wirkte auf Little aufdringlich alleine dadurch, Weiterlesen