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Die Blume der Prärie – Der Hausierer

Gabriel Ferry
Die Blume der Prärie
oder die deutschen Kolonisten an den Ufern des Colorado
Grimme und Leipzig, Druck und Verlag des Verlags-Comptoirs, 1852

Drittes Kapitel

Der Hausierer

Die Antwort des Majors, der über das freundschaftliche Verhältnis der Pflanzerfamilie zu ihren roten Nachbarn nicht sonderlich erfreut zu sein schien, wurde durch den Eintritt des alten, grauhaarigen Dieners abgeschnitten, die er mit einem Jean Giroflée, der Hausierer, bittet um die Erlaubnis, seinen Pack vorlegen zu dürfen! der Unterhaltung eine plötzliche Wendung gab.

Obwohl es bereits spät geworden war, so wurde die Nachricht von der Ankunft des Hausierer doch mit allgemeiner Freude vernommen. In neuen und entfernten Ansiedlungen vertritt der wandernde Handelsmann die Stelle der Zeitungen und sein Sack mit Neuigkeiten ist nicht sprach Theorie, dass er sich im Cosmo ist nicht weniger willkommen als der Inhalt seines Warenballens, wenn auch die Qualität beider nicht immer zuverlässig und stichhaltig ist. Der Hausierer verkauft seine Neuigkeiten wie seine Waren und im Preis der Letzteren wird das Interesse der Ersteren stets mit in Anschlag gebracht.

»Lasst ihn hereinkommen, David!«, riefen die Mädchen freudig aufspringend.

»Herein mit dem Burschen!«, sagte der Pflanzer, sich ebenfalls erhebend, während auch Horst und selbst der ruhige Hauptmann ihre lebhaft angeregte Neugierde nicht ganz zu unterdrücken vermochten.

Wenige Sekunden später trat der texanische Merkur, ein mächtiges, in schwarzer Wachsleinwand des Warenpack unter dem Arm, in den Saal. Nachdem er seine Bürde auf einem vorgeschobenen Tisch niedergelegt, vorsichtig einen Mund voll braunen Saftes in einem der an der Tür stehenden Spucknäpfe entleert, sich mit umgedrehter Hand den Mund abgewischt und das dicke, schwarze, mähnenartige Haar aus der Stirn gestrichen hatte, begrüßte er die Gesellschaft mit einer zierlicheren Verbeugung, wie man von seiner knorrigen und untersetzten Figur hätte erwarten sollen.

Jean Giroflée war einer der erwerbslustigen Burschen, die ihre Warenballen in New Orleans füllten, ihre Kunden an den äußersten Grenzen der Zivilisation, ja selbst jenseits derselben in den Wigwams befreundeter Indianerstämme zu besuchen. Das Gewerbe ist einträglicher als in Europa, denn man trifft viele von ihnen nach einer nicht allzu langen Reihe von Jahren als vermittelte Kaufleute in den Städten oder als lustige Farmer in einem Landstrich wieder, den sie sich auf ihren Wanderungen mit sorgfältiger Umsicht und Berechnung ausgewählt haben. Leider ist es jedoch nicht weniger gefahrvoll wie einträglich und Jean Giroflée trug diesmal einen Beweis für diese Schattenseite seines ambulanten Geschäfts in Gestalt eines langen schwarzen Pflasters in seinem gelben pfiffigen Gaunergesicht, das sich vom Winkel des linken Auges bis zum Mundwinkel hinabzog.

»Kutʼn Abʼnd! Messieurs and Mesdames!«, sagte Giroflée oder der lustige Jean, wie er gewöhnlich genannt zu werden pflegte, seine Verbeugungen wiederholend, in dem merkwürdigen Sprachpotpourri, dass er sich im kosmopolitischen Verkehr mit den verschiedenen Nationalitäten seiner Kunden angeeignet hatte, und in dem neben seiner Muttersprache, der französischen, (der lustige Jean hatte das Licht der Welt in einer französischen Niederlassung am Mississippi erblickt) gerade so viel von der Sprache seiner Käufer vorherrschend war, um sich verständlich zu machen. »Ick aben the honour Sie zu zeigen viel neue things und viel schöne things: Seide und Stoffs und Spitzen pour les belles dames und cloths und steelpens und Messers und sehr viel autres choses for die Gentlemen!« Und damit begann er, mit der Geschäftigkeit der Leute seines Zeichens, die Riemen seines Packes zu lösen, während sein scharfes Auge unter den buschigen Brauen hervor die Anwesenden überflog und misstrauisch forschend wiederholt auf dem dunklen Gesicht des Major ruhte, der sich, seinerseits, wie es schien, ebenfalls den Ankömmling im Stillen beobachtend, in den Hintergrund, fast im Rücken des Hausierers zurückgezogen hatte.

»Hier, mes jeunes damessatin der Paris … Die schöne Land de mes parents … Ah! Voilà! Prächtick schöne bleu!Voilà! How it glänzt, and hier. Voilà! Madame … Wundervoll! … Persiennes! Ächt … Bei Kott! Ächt …«

»Lasst Eure Finger und Eure Teufelszunge ein wenig pausieren, mein alter Bursche. Setzt Euch, Mann! Trinkt ein Glas Punsch… Ein Glas, David, für den lustigen je an! Und dann erzählt uns in eurem Kauderwelsch, wie es draußen und drunten aussieht, Monsieur Giroflée!«

»A! Wie’s aussehen, Monsieur Mertens? Look meine Kesikte … So aussehen, Messieurs … Horibel … very schlimm!«

»Sprich, Mann, hat eine Rothaut an dir ihr Skalpmesser versucht?«, fragte der Hauptmann, nicht ohne ein Lächeln über den komischen Ausdruck der Verzweiflung des Hausierer.

»Nicht roter Mann, Monsieur Capitain … Roter Mann bon ami von Jean Girofée … rote Mann brav gegen brave Mann!«

»Hören Sie, Herr Hauptmann!«, unterbrach Horst den Hausierer, zu dem Hauptmann gewendet, der nun etwas näher getreten war.

»Weiße Teufel«!«, fuhr der Hausierer, ohne sich unterbrechen zu lassen, fort. »Weiße Teufel mit Kesikte, teintes en noir, kut à cheval … ziehen durch die Land, zehn, zwanzik, dreißik … O kute Messieurs, o kute Dames, sein bekommen: Piff! Puff! …  O mon Dieu! Aben kenommen ma onne Joli, meine Maultier mit die Sack and die Pack und aben kemackt diese Lock in mon pauvre viage! … O, Mesdames, ick sein sehr unglückliche Mann … Kaufen Sie diese kostbare Satin!«

Diese Mitteilung des Hausierer erfüllte die Herzen der Zuhörer mit Unruhe und Neugier. Man hatte seit Jahren nichts mehr von den wohl berittenen und wohl bewaffneten Banden gehört, welche die Gütertransporte wegnahmen und den Pflanzern und Farmern kostspielige Besuche abstatteten, ohne dass es den zerstreuten Kolonisten möglich gewesen wäre, dem Unwesen zu steuern.

»Und wo haben sie Euch und Euer Maultier erwischt, mein armer Giroflée?«, fragte teilnehmend Monsieur Mertens, während er sich zugleich von der Entfernung zu unterrichten wünschte, in welcher die Räuber ihr Unwesen trieben.

»Oh, noch sehr weit, Monsieur Mertens, da unten bei Washingtons…. Kaufen Sie diese präcktik Satin«, unterbrach sich der unermüdliche Handelsmann, immer von Neuem seine Stoffe vor den Augen der teilnahmslosen Damen ausbreitend. »Ick eben aben passiert the little river … Trapp, Trapp! Höre die Lärm von sehr vielen chevauxsacre bleu! Sein da wie the thunder! … Ick fassen die Kewehr … Ick sein nick feige, Capitain! … But sein too mush! Aben kenommen ma onne Joli mit die Sack und die Park … aben verstellt mon pauvre viageO mon Dieu! Kaufen Sie ab, mes jeunes, mes belles Dames!

»Aber sie scheinen großmütig gewesen zu sein und Euch nicht alles genommen zu haben?«, fragte nun ebenfalls hinzutretend der Major mit spöttischem Lächeln.

»O ces Diables! Tausend Piaster wert ohne ma onne Joli und dies mon pauvre viage! O Kott shall zücktiken diese große Schurke and Schuft!«

»Aber sie haben Euch doch dieses Pack und Euer Pferd gelassen… Und Eure Waffen, wie ich sehe, Monsieur Giroflée?«, bemerkte der Hauptmann, auf das Pack und die Pistolen im Gürtel des Handelsmannes deutend.

»Diese pauvre paquet? O Capitain! Hätten ick nit kejagt mon cheval mit dieser Pack in die timbers, ick sein kewesen totalement ruiné. But ick atten gehört mudh von diese Diables …«

»Was habt ihr gehört, Giroflée?«, fragte ungeduldig der Pflanzer.

»Was? Ei, dass sie sein schlimmer just now, wie anno dreißik, and aben verbrennt die Farms und gemordet Weiber und ses enfants sans façon diese rascals …«

»Ich denke, der gute Bursche malt etwas grell, Monsieur Mertens«, sagte der Major mit ungläubigen Lächeln.

»Malen zu schwarz? Not so schwarz, wie die rascals ihre Kesickte!«, antwortete der Handelsmann eifrig, seinen düsteren, forschenden Blick auf den Major wiederholend. »Zu schwarz? Ei, aben ick net kesehn die rauchende Ruin von Monsieur Elders Farm und die Cadaver des armen Gentlemen?«

»Sprichst du die Wahrheit, Bursche?«, fragte hastig und scheinbar in lebhafter Unruhe der Major.

»Geht und seht«, antworte kurz der Hausierer.

»Ich werde gehen und sehen und das auf der Stelle und Gott schütze deine Ohren, wenn wir uns wieder treffen und du mich belogen hast, Handelsmann!«, sagte heftig der Major und fügte dann, sich zu den Übrigen wendend, in seiner gewöhnlichen höflichen Weise hinzu: »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Monsieur Mertens, aber meine Farm liegt nur zehn bis zwölf Meilen von Monsieur Elders Farm entfernt, und nach diesen Nachrichten, fürchte ich, auch nicht einen Augenblick länger das kostbare Glück ihrer unvergesslichen Gastfreundschaft genießen zu können. Ich bitte, lasst mein Pferd zurechtmachen, David.«

»Tut mir leid, unendlich leid, Herr Major … Hatten gehofft, Sie länger als Gast bei uns zu sehen und Sie zum Begleiter in die Prärien zu haben … Aber ich kann Sie nicht länger aufhalten; haben vielleicht selbst diese Teufelsburschen bald auf dem Hals … Nun, Sie kennen den Weg, Herr Major … Stets willkommen in Mertenshaus … Hoffe …«

Diese Worte des Pflanzer und die Abschiedszeremonien des Majors wurden durch die Ankunft der indianischen Gäste abgeschnitten, deren von Horst angekündigtes Erscheinen über die Mitteilungen des Hausierer vergessen worden war.

Nachdem ein Diener die Flügeltüren des Saales in dienstfertiger Hast aufgerissen hatte, denn der Respekt der Dienerschaft vor der roten Noblesse war durch manche Schauergeschichte am Küchenfeuer zu ziemlicher Höhe gesteigert worden, erschien Tartaruga an der Spitze von zwölf jungen Häuptlingen in der ganzen Majestät eines indianischen Kriegers, schritt mit feierlichem Anstand bis in die Mitte des geräumigen Saales und stellte sich mit ihnen schweigend in einer Reihe vor der Gesellschaft auf.

Es lag etwas eigentümlich Imponierendes in der Erscheinung dieser Söhne einer fremden Zivilisation. Ihre schlanken, kräftigen Gestalten klicken geräuschlos in den schweigsamen Mokassins über den Boden, während ihre ernste, stolze Haltung durch die Grazie ihrer Bewegungen eine unbeschreibliche Nuance wilde Vornehmheit erhielt.

Ein sonst bei den Indianern keineswegs gewöhnliche Rücksichtnahme auf die Gesellschaft, in der sie erscheinen sollten, schien Tartaruga zu einigen Änderungen in ihren Kostümen veranlasst zu haben. Sie trugen ohne Ausnahme eine Art kurzer, grüner Bluson von indianischer Arbeit und Stickerei, reich verzierte Mokassins und bis über das Knie hinaufreichende Gamaschen von zartem Leder, die überreich, aber nicht ohne Geschmack mit Goldblättchen, Glasperlen und Schnüren mit bunten Quasten besetzt waren. Ihr schönes Haar wallte, von den blitzenden Goldreifen, dem Abzeichen der Häuptlinge, mit einer einzigen Feder geziert, gehalten, frei auf die Schulter hinab, während alle, mit Ausnahme des Führers, ihre Gesichter durch jene hässliche Malerei entstellt hatten, welche sie zur Vollendung ihres Putzes bei feierlichen Gelegenheiten für unumgänglich halten. Ich habe nie erfahren können, ob diese in der Tat abschreckende Malerei ursprünglich aus der Absicht, sich ein furchtbares Ansehen zu geben, einen bestimmt darin ausgesprochenen Charakter anzudeuten oder mehr in der Absicht, sich unerkenntlich zu machen, entstanden ist. Sie besteht entweder in wunderbar durcheinanderlaufenden Arabesken von den verschiedensten Farben, geraden, sich unter ungleichen Winkeln kreuzenden Strichen oder in einzelnen bestimmten Charakteren und Bildern, die in der Regel mit dem Namen und den anerkannten Eigenschaften des Trägers in Beziehung stehen.

Nachdem sie solange in regungslosem Schweigen verharrten, bis die Gesellschaft sich in einem Halbkreis vor ihnen aufgestellt hatte, in dessen Mitte sich der Herr des Hauses, Horst und der Hauptmann befanden, trat Tartaruga mit freiem, edlem Anstand vor die Linie seiner Begleitung und redete die Gesellschaft in folgender Weise an:

»Der Sohn des Adlers ist mit seinen jungen Leuten in das Haus seines Freundes, des weißen Häuptlings gekommen, um ihn an die Erfüllung eines alten Versprechens zu mahnen. Tartaruga weilte als Gast in der Wohnung seines weißen Vaters und der Häuptling aus fremdem Land versprach den Honig im Wigwam seines roten Freundes zu kosten. Wohlan! Die Zeit ist gekommen. Der Jukas blüht, der Honig glänzt in mit Blumen bedeckten Schalen und der Büffel zieht brüllend über die blumige Prärie. Unsere Mädchen schmücken das Dorf zum Empfang der weißen Freunde und sehnen sich, mit ihren weißen Schwestern auf weichen Matten zu kosen. Unsere Jäger tragen Fleisch in die Tipis und unsere Väter schauen von den Hügeln ihrer Brüder entgegen. Wohlan, die Zeit ist gekommen, wir sind hier, dich zu den Hütten deiner roten Brüder zu führen. Möge das Camulet des Friedens nie zwischen deinem und meinem Stamm verlöschen!«

Der Pflanzer antwortete die Anrede des Häuptlings mit herzlichen, mit sichtbarem Wohlwollen aufgenommenen Worten. Nachdem der jüngste Indianer das lange Camulet aus der ledernen Hülle gezogen hatte, in der es an seinem Gürtel hing, und jeder schweigend ein paar blaue Wölkchen daraus in die Luft geblasen hatte, löste sich die starre Linie der Indianer, die Damen nahmen ihre Plätze wieder ein, die Gesellschaft trat in einzelne Gruppen zusammen. Während die jungen Häuptlinge mit wahrhaft fürstlichen Anstand von den angebotenen Erfrischungen genossen oder das oder des Wirtes duftende Cigarittos versuchten, hatte der Hausierer seinen Platz wieder eingenommen, um womöglich das unterbrochene Geschäft zu beginnen.

 

Nach einer kurzen Unterhaltung mit den Männern trat Tartaruga an den Tisch des Hausierer, von Zeit zu Zeit seine großen, blitzenden Augen von den ausgebreiteten Waren auf die Blume der Prärie richtend, welchen die ihren erglühend zu Boden senkte.

Der Sohn des Adlers war kein gewöhnlicher Häuptling. Ein gebildeter Franzose, der aus Laune viele Jahre bei den gastfreundschaftlichen Komantschen lebte, hatte ihn mit Sorgfalt zum Reformator seine Stammes erzogen. Er hatte nicht allein die großen Städte Amerikas, er hatte mit seinem Erzieher selbst England und Frankreich besucht und war nun mit ruhiger Umsicht beschäftigt, die Schätze seiner Bildung zum Besten seines Stammes zu verwenden. Fast zwei Millionen gehorchten seinen Worten mit dieser tiefen Ehrfurcht, welche die Energie seines Willens, seine glänzenden Fähigkeiten, sein erhabener Mut und seine tiefe Kenntnis des Charakters seiner indianischen Landsleute, dieser starren und unlenksamen Rasse abgedrungen hatten. Er war auf dem Weg zur Ausübung jenes allmächtigen Despotismus des Geistes, der allein die ersten Schritte eines Volkes auf die Bahn einer neuen Ordnung der Dinge zu leisten vermag.

»Wird der lustige Jean nicht mit uns hinaufgehen, seine Waren vor den Augen der roten Mädchen ausbreiten?«, fragte Tartaruga im geläufigen Französisch. »Und die Bücher, Jean Giroflée, habt Ihr die Bücher nicht vergessen, um deren Besorgung ich Euch bat?«

»O Sennor Tartaruga, der lustike Jean sein now keworden le pauvre Jean! O diese rascals aben kenommen mit meine Packs the books for die Sennor, aben verstellt meine Kesickte for ever et les femmes, jeunes et jolies werden nix mehr lieben Jean um seine hübsche Kesickte, und nix mehr lieben den armen Jean um seine blanke Piaster. Kaufen Sie, Sennor … kostbare Stoffe vor die rote Prinzessin!«

Tartaruga blickte fragend den Hauptmann an, der neben ihm stand.

»Er ist beraubt worden, der arme Schelm; bewaffnete Banken, zahlreiche als je, ziehen von unten herauf und wir wagen kaum die Pflanzung zu verlassen, Monsieur Tartaruga.«

Eine düstere Wolke über die hohe und glatte Stirn des indianischen Häuptlings.

»Meint ihr, dass sie bis zu uns herauf kommen werden, Giroflée?«, fuhr der Hauptmann, zu dem Hausierer gewandt, fort.

Das scharfe Auge des Handelsmannes über wieder und wieder die Gesellschaft und schien jeden Winkel des Saales zu durchforschen.

»Wenn ich aben gesehen die Jaguar schmausen von fette Büffel…«

»Haben die Wölfe zehn Meilen in der Runde geheult«, ergänzte Horst lächelnd.

»Sprecht deutlich, Mann«!«, sagte der Pflanzer.

»Ick aben sehr deutlich gesprochen, Monsieur Mertens.« Noch einmal den Saal mit besorgten Blick überschauend, fuhr er fast flüsternd fort: »Allen Respekt vor die Gast von Monsieur Mertens, aber ick wollten wetten, dieses Stück kostbare Satin gegen Tartarugas Cottonhemd, aben gesehen die fremde Gentleman unter die visage, enteintes en nior

»Unmöglich, Jean!«, bemerkte der Pflanzer, sich ebenfalls umschauend.

»Inpossible? Et la raison, pourquoi? Weil die Nacht schwarz und schwarz die Kesickte? O, Monsieur Mertens, aben gesehen viel größer Mirakles! … Aben gesehen les anneaus à ses doigtset voilà tout

»O, es gibt mehr Leute, die Ringe an den Fingern tragen, Monsieur Giroflée!«, antwortete der Pflanzer.

»Yes! Monsieur Mertens, aber nix zu viel, die Ringe tragen, wie Monsieur le Major

» Tartaruga! Wer wollte in der Nacht und unter dem Einfluss des Schreckens und der Furcht gesehene Ringe nach fast zwei Wochen und noch dazu beim Lichtschein wiedererkennen? Eure Furcht hat Eurer Fantasie einen Streich gespielt, Meister Giroflée! … Aber wo ist denn der Major?«, fügte der Pflanzer, sich im Kreis umsehend, hinzu.

In diesem Augenblick trat David mit der Meldung herein. »Der Herr Major lassen sich von den Herrschaften empfehlen. Sie sind, um nicht zu stören, vor zehn Minuten in der Stille abgeritten und behalten sich vor, zu gelegener Zeit ihren Dank abzustatten.«

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