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The 80s: Fright Night – Mein Nachbar der Vampir

The 80s: Fright Night – Mein Nachbar der Vampir (1985)

Die Idee trug Regisseur Tom Holland bereits ein ganzes Jahr mit sich herum, bevor er dazu überging, diese als Drehbuch umzusetzen. Die Produktionsfirma Columbia Pictures gab ihm das kleinstmögliche Budget und interessierte sich nicht weiter für das Projekt. Als der Film dann 1985 in die Kinos kam, war man in der Chefetage dann doch überrascht, denn das Einspielergebnis lag bei fast 25 Millionen Dollar – gegenüber dem Budget von knapp 7 Millionen.

Fright Night wurde ein echter Kassenschlager. Und das, obwohl man ihm durchaus das geringe Budget ansieht. Doch Tom Holland machte das Beste daraus. Hinzu kam, dass ihm keiner der Produzenten ins Handwerk pfuschte. Das Ergebnis war eine nette Horrorkomödie, die sich über das Leben in den US-amerikanischen Vororten und genau so die durch das Horrorgenre stark geprägte Popkultur lustig macht.

Horror hatte damals Hochkonjunktur. Umso witziger ist es daher, wenn Charley Brewster, der zusammen mit seiner Mutter neben einem leerstehenden Haus wohnt, vergeblich versucht, ihr zu erklären, dass sie seit letzter Nacht einen Vampir als Nachbarn haben. Doch nicht nur seine Mutter hält ihn für ein bisschen zu überdreht (sie schiebt es darauf, dass er in letzter Zeit zu viel gelernt habe), sondern auch seine Freundin Amy und sein Kumpel Edward, den Charley immer Teufel nennt – in der Originalfassung trägt Edward den Spitznamen Evil Ed, als Anspielung auf den Klassiker Evil Dead. Als alles nichts hilft und es zu sonderbaren Todesfällen kommt, betrachtet Charley den drittklassigen Schauspieler Peter Vincent, der eine erfolglose Horrorsendung in einem Regionalsender moderiert, als seine letzte Hilfe.

Die Handlung, die sich auf diese Weise weiterentwickelt, ist wirklich witzig, hinzu kommen tolle Spezialeffekte, die sich der Film für die zweite Hälfte des Films aufhebt. Robert Enlund, der ein Jahr davor die Spezialeffekte für Ghostbusters mit entworfen hatte, durfte hier nochmals sein Können zeigen. Trotz des Witzes, der die gesamte Handlung durchzieht, regen die Gags weniger zum Lachen als vielmehr zum Schmunzeln an. In den einzelnen Aufnahmen gibt es immer wieder viele Anspielungen auf das Horrorgenre zu entdecken (wie z.B. der Zaun in Form eines Vampirgebisses). Doch der Konflikt zwischen Charley und dem Vampir Jerry Dandridge, der Amy entführt, erscheint dann doch zu sinnlich und zu düster, als dass er als reine Komödie durchgehen könnte. Viel eher scheint in diesen Szenen dann eine Hommage an die klassischen Vampirfilme hindurch.

Dies ist andererseits aber auch die Stärke des Films, denn das Düstere und das Lustige schließen sich in dem Film nie gegenseitig aus. Dies liegt vor allem daran, da Fright Night sich nicht lustig über das Horrorgenre macht. Es kommt zu keinen Veralberungen, im Gegenteil, wenn es um Vampirismus geht, so bezieht sich Holland sowohl auf Aspekte des Aberglaubens als auch auf die entsprechenden filmischen Merkmale. Besonders ist hierbei, dass der Vampir als bisexuell charakterisiert wird. Holland bringt diese Merkmale stets in einen alltäglichen Zusammenhang, woraus sich eine originelle Situationskomik ergibt.

Fright Night entwickelte sich rasch zu einem Klassiker des Genres. Ein Jahr darauf sollte Tom Holland (wieder in Zusammenarbeit mit Schauspieler Chris Sarandon) einen weiteren Klassiker der 80er Jahre kreieren: Child’s Play, der in Deutschland unter dem Titel Chucky – Die Mörderpuppe in die Kinos kam.

Fright Night 2 (1988) war zwar in den Kinos deutlich weniger erfolgreich als das Original, holte dies aber durch den Video-Release nach. Das Remake von 2011 orientierte sich zum großen Teil am Originalfilm, wobei es ihm durchaus gelang, den Humor beizubehalten. Auch zu diesem Film wurde ein Sequel gedreht, das aber nur noch auf DVD erschien.

(mp)