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Die Flammen des Mars

Greg Bear
Die War-Dogs-Trilogie 1
Die Flammen des Mars
Originaltitel: Last exit to Hell – War Dogs 1

Science Fiction, Taschenbuch, Broschur, Wilhelm Heyne Verlag, München, März 2015, 432 Seiten, 9,99 Euro, ISBN: 9783453528703, aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst, Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung von shutterstock/Igor Zh.
www.randomhouse.de

Zwei hoch entwickelte Alien-Völker sind auf dem Weg in unsere Galaxis – die einen, um uns zu warnen, die anderen, um uns zu vernichten.

Als die Anführer einer hoch entwickelten Spezies der Erde einen Besuch abstatten, kommen sie in Frieden. Sie bringen Geschenke – und bitten die Menschen nur um einen kleinen Gefallen: Im All gehen die Antags auf Kriegszug, Aliens, die offenbar nur auf Eroberung aus sind und alles zerstören, was ihnen in die Quere kommt. Nun haben sie es auf den Mars abgesehen. Die Menschen sollen helfen, den Roten Planeten zu schützen. Ein Routineauftrag für den erfahrenen Sergeant Michael Venn und seine Mannschaft. Doch sobald sie auf dem Mars landen, ahnt Venn, dass er die Situation völlig unterschätzt hat …

Die Flammen des Mars ist die Erinnerung des gerade aus dem Gefecht kommenden Sky-Marines Sergeant Michael Venn. Ähnlich wie der verwirrt und von Drogen beeinflusste Sky-Marine, im Verlauf der Handlung als Skyrine bezeichnet, fühlt sich der Leser. Einzelheiten erfährt er nicht, sondern muss sich von Information zu Information hangeln und versuchen, daraus ein eigenes Bild zu formen. Dies ist nicht sehr einfach, denn Greg Bear wird immer wieder als Meister des Bizarren bezeichnet, wenn es darum geht, ihn und seine Erzählungen zu charakterisieren. Es geht grob um einen Kampf gegen Aliens, die jedoch nicht ganz im Vordergrund stehen. Man erkennt eine Rasse Außerirdischer, die Gurus. Mit ihrem Wissen und ihrer Technologie helfen sie den Menschen in den Weltraum. Die Sterne sind zum Greifen nah. Stattdessen scheint es, dass er sehr schnell wieder ausgeträumt ist. Die Antags, eine zweite Alienrasse, verfolgt die erste, um sie auszulöschen, und weil man gerade dabei ist, die Menschheit ebenfalls. Auf dem Mars können sie einen Brückenkopf errichten und ab sofort sind die Sky-Marines der Erde gefragt. Krieger für einen Krieg, der nicht der ihre ist.

Jeder, der einen Military-SF-Roman erwartet, befindet sich auf einem Holzweg. Im Mittelpunkt steht der Marine, die Zeitebene ist jedoch variabel, denn es wird immer wieder zwischen der Gegenwart des Handlungsträgers und seiner Vergangenheit hin und her gesprungen. Die Erinnerungen des Veteranen verschwimmen mit der Zeit, werden unklarer, sowohl vom Inhalt als auch von der Zeitachse. Dies haben Autor und vor allem, da ich nur dies beurteilen kann, Übersetzer gut dargestellt. In den 1950er und 1960er Jahren, und später auch wieder in den 1990ern wurde der Mars in den Mittelpunkt der SF gestellt. Oft kamen von dort, wie auch bei H. G. Wells, die Außerirdischen als bestimmbare oder auch unbestimmte Gefahr auf die Erde. Diesmal ist es aber der Mensch, der auf den Mars kommt und seine ausgebrannten Soldaten zurück zur Erde schickt. Ähnlichkeiten mit Vietnam und die Rückkehr in die USA sind nicht zu übersehen.

Mir gefiel, wie der Autor seine Geschichte aufbaute und den Leser in eine spannende Unterhaltung zog.

(es)