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Der Mord in der Rue Morgue

Dark Tales 1
Der Mord in der Rue Morgue
Originaltitel: Dark Tales: Edgar Allan Poe`s Murders in the Rue Morgue

Entwickler: ERS Game Studios, Publisher: Big Fish Games, Inc., Vertrieb: astragon Software GmbH, Mönchengladbach, April 2011, 1 CD-ROM im Amaray Case, Wimmelbild, Mystery, EAN: 4041417313198, 9,99 €, Systemvoraussetzungen: Windows XP, Windows Vista, Windows 7
www.astragon.de

In einen Haus in der Rue Morgue in Paris ist ein grauenhafter Mord geschehen. Madame L’Espanaye wurde auf brutale Weise getötet, ihre Tochter Camille ist spurlos verschwunden. Einzig eine Haarprobe, die Madame ihrem Mörder ausreißen konnte, und die widersprüchlichen Aussagen mehrere Zeugen stehen dem Ermittler zur Verfügung, um das Verbrechen aufzuklären und Mademoiselle L’Espanaye zu finden. Als Unterstützung zur Lösung dieses rätselhaften Falles bietet sich glücklicherweise Meisterdetektiv C. Auguste Dupin an.

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines ermittelnden Beamten, der begleitet wird von C. Auguste Dupin, dem Detektiv, der auch in der zugrunde liegenden Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe den Mord in der Rue Morgue lediglich anhand der verfügbaren Indizien aufgelöst hat. Freilich würde eine vorlagengetreue Umsetzung der Geschichte nur unzureichend Stoff für ein kurzweiliges PC-Spiel abgeben, weswegen die Figuren hier auf eine Ermittlungstour durch Paris geschickt werden, auf der sie diverse Recherchen und Zeugenbefragungen durchführen müssen. Die Orte, an denen ermittelt wird, sind z.B. eine Wäscherei, das Polizeirevier, eine Bank, ein Restaurant, ein Weinkeller. Überall dort finden sich statisch dargestellte Orte, an denen anhand einer Inventarliste versteckte Gegenstände zu suchen sind, von denen einige für das weitere Gelingen der Mission benötigt werden. Weiterhin gilt es, durch das Lösen von Kombinations- und Logikspielen verschlossene Türen zu öffnen und gegebenenfalls verstockten Zeugen mit Freundschaftgeschenken die Zungen zu lockern. Aufzeichnungen zum Ermittlungsstand werden in einem Notizbuch festgehalten, das jederzeit einsehbar ist. Sollte sich ein Rätsel oder eine Aufgabe als all zu schwer erweisen, ist es möglich, sich Hinweise anzeigen zu lassen. Diese Hilfe ist danach allerdings für eine gewisse Zeit gesperrt. Allerdings sind die Rätsel nicht allzu schwer gestaltet, sodass auch Wimmelbild-Anfänger ein Erfolgserlebnis haben werden. Alternativ sind zu Spielbeginn ein normaler Modus oder ein Profi-Modus wählbar, die sich in Art und Anzahl der verfügbaren Hilfen unterscheiden.

Das grundsätzliche Gerüst der Poe-Geschichte ist für das Spiel erhalten geblieben, und am Ende steht der Spieler auf einem Schiff den inzwischen wieder in seinem Käfig befindlichen Gorilla gegenüber, der in ängstlicher Rage den Mord in der Rue Morgue verübt hat. Dort gelingt es auch, die entführte Mademoiselle L’Espanaye zu befreien.

Naturgemäß gestalteten sich diese Art Spiele eher statisch, was hier durch die verschiedenen Schauplätze, die es zu erkunden gilt, ausgeglichen wird. Die Szenen sind allesamt sehr schön und leicht düster gehalten. Dialogpartner werden durch unbewegte aber schön designte Einblendungen visualisiert; die Dialoge erfolgen über Texttafeln.

Die Musik, die durchgehend zu hören ist, ist recht eintönig, lenkt jedoch nicht vom Spiel ab und erfüllt ihren Zweck, den Spieler noch tiefer ins Spielgeschehen zu ziehen.

Fazit:
Obwohl die Programmierer der ERS Game Studios die titelgebende Kurzgeschichte massiv ausgedehnt haben, bleibt Der Mord in der Rue Morgue grundsätzlich der Vorlage treu und bietet für einige Stunden herrlich mysteriösen Detektiv-Wimmelbildspaß.

(eh)