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Wilhelm Kuehs – Die Bienenkönigin

Wilhelm Kuehs – Die Bienenkönigin

Melitta Schober war eine junge Frau, die im österreichischen Bundesland Kärnten in der Nähe von Klagenfurt mit ihrem Vater zusammen auf dem Hof der Familie lebte. Sie war eine bekannte und streitbare Imkerin und sehr aktiv beim Schutz für die Honigbienen, insbesondere für die heimische Carnicabiene.

Für deren Erhaltung begründete sie mit anderen sogar einen Verein. Dabei kämpfte sie vor allem gegen den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, die als besonders gefährlich für Bienen gelten und für das Bienensterben verantwortlich sein sollen.

Als Imkerin war Melitta Schober sehr erfolgreich und gewann sogar mehrere nationale Auszeichnungen für Ihre Honigprodukte. Außerdem war sie examinierte Tierärztin und wollte als solche in einem umgebauten Stallgebäude des elterlichen Hofes praktizieren. Dafür hätten ihr Vater und sie die Tierhaltung bis auf die Imkerei aufgegeben.

Eines Tages aber liegt die junge Frau tot in ihrem Bienenhaus. Sie soll ersten Untersuchungen der Polizei zufolge von einer Biene in den Hals gestochen worden sein. Ihre Reaktion auf den Stich war dann wohl so heftig, dass sie selbstständig keine Hilfe mehr holen konnte und erstickte. Als der Notarzt, den der Vater rief, endlich vor Ort war, konnte er nur noch ihren Tod feststellen.

Nachdem der Journalist und Hobbydetektiv Ernesto Valenti die entsprechende Pressemitteilung gelesen hat, hakt er bei der Polizei nach und erfährt, um wen es sich bei der Toten handelt. Er denkt, dass der Einspalter in der Zeitung zu wenig ist, da Melitta Schober als Funktionärin des Landesverbandes für Bienenzucht schon ein wenig prominent war.

Valenti setzt sich mit dem Vater der Toten, Helmut Schober, in Verbindung, um genug Material für einen Nachruf zu bekommen. Schober teilt ihm mit, dass der Arzt sich darauf festlegte, dass seine Tochter von einer Biene in den Rachen gestochen wurde, was eine Schwellung der Atemwege verursachte, sodass sie erstickte. Er selbst aber sei der Ansicht, dass dies nicht sein könne. Seine Tochter habe immer einen Imker-Anzug getragen, wenn sie zu den Bienen gegangen sei, und so sei es unmöglich, dass eine Biene sie in den Hals gestochen habe. Auf sein Drängen hin sei deshalb die Todesursache als ungeklärt angegeben worden, nachdem er die Polizei hinzugezogen habe. Er fordere eine Obduktion der Leiche.

Valenti verfolgt die Geschichte weiter, bis feststeht, dass der Vater richtig lag und seine Tochter Opfer eines Verbrechens geworden ist. Auf der Suche nach dem Täter – der Täterin – gerät der Journalist an den Vater der Toten, ihre Lebensgefährtin, die Ärztin Isolde Hartmann, die von der Polizei zuerst verdächtig und in Untersuchungshaft genommen wird und an den Bauern Werner Ogris, der seinen Raps mit Pestiziden behandelt, auf diese Weise Bienen getötet hatte und deshalb mit Melitta Schober Streit bekam. Valenti stellt sich nun die Frage, ob nur diese drei zur Tatzeit vor Ort waren, oder ob es zur fraglichen Zeit noch weitere Besucher des Hofes der Schobers gab. Ein verwickelter Fall beginnt.

 

Wilhelm Kuehs wurde von seinem Großvater, Stefan Bachler, zu den Bienen mitgenommen und hat, zuletzt wohl auch deshalb, gute Kenntnisse von der Imkerei. Seine Geschichte, in der sich alles um die Honigbiene und das Geschäft mit den Bienenstöcken dreht, zeugt aber nicht nur davon, dass hier jemand schreibt, der großes Wissen über jene Dinge hat, sondern sie soll zudem in diesem Mikrokosmos die Umweltschäden und den Klimawandel anprangern und deutlich machen, welche konkreten Auswirkungen das Handeln des Menschen auf unserer Erde hat. Dies macht der Autor dem Leser Im Nachwort zu seinem Roman klar, in welchem er genau diesen Zusammenhang verdeutlicht.

Aber nicht allein über die Imkerei weiß der Erzähler kompetent zu berichten, sondern auch über die Tätigkeit bei einer Zeitung. Die Arbeit seines Hauptakteurs, des Journalisten und Hobbydetektivs Ernesto Valenti, ist im vorliegenden Buch ebenfalls sehr glaubhaft beschrieben.

Dementsprechende Kenntnisse erwarb sich der Autor vermutlich während seiner langjährigen Berufstätigkeit als Journalist für Kärntner Zeitungen, die ihn zum Kenner der Wirtschaft und Politik dieses österreichischen Bundeslandes machten.

Zu guter Letzt darf man Wilhelm Kuehs noch attestieren, dass er mit Die Bienenkönigin einen spannenden Kriminalroman auf die Beine gestellt hat, der dem Leser bis zum Ende gute Unterhaltung beschert.

Fazit:

Wilhelm Kuehs schreibt mit seinem Kriminalroman Die Bienenkönigin eine Geschichte, die nicht nur die aktuelle umweltpolitische Thematik anhand einer konkreten Sache beschreibt, sondern auch einen Protagonisten und seinen Beruf kompetent in Szene setzt.

Empfehlen kann ich diese Story dem Krimileser, der gerne Umweltpolitik in einer spannenden Verpackung konsumieren und dabei etwas über konkrete Auswirkungen des Klimawandels erfahren möchte.

Der Autor:

Wilhelm Kuehs wurde im November 1972 in Wolfsberg in Kärnten geboren und wuchs in St. Stefan im Lavanttal auf. Schon zu seiner Schulzeit schrieb er für eine österreichische Tageszeitung.

Schließlich studierte er Germanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Klagenfurt. Nebenbei war er lange Zeit als Mitarbeiter für Kärntner Zeitungen tätig und erwarb sich Insiderwissen über die Wirtschaft und Politik dieses österreichischen Bundeslandes.

Mehrere Jahre hielt sich Kuehs in Kroatien als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Josip Juraj Strossmayer Universität auf, bevor er nach Österreich zurückkehrte.

Er verfasste eine Reihe von Romanen und Sachbüchern und lebt heute mit seiner Familie in Völkermarkt.

Die Krimireihe um den Journalisten Ernesto Valenti soll die Abgründe der österreichischen Gesellschaft aufzeigen und Leser und Öffentlichkeit in Atem halten.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags federfrei.
  • Foto des Autors. Ebenfalls mit freundlicher Genehmigung des Verlags federfrei.

(ww)