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Der Welt-Detektiv Band 6

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Diana Wynne Jones – Das wandelnde Schloss

Diana Wynne Jones – Das wandelnde Schloss

Sophie Hatter ist die älteste von drei Schwestern. Ihr Vater ist wohlhabend und besitzt im reichen Ort Market Chipping im Land Ingari einen Laden für Damenhüte. In Ingari gibt es Sachen wie Siebenmeilenstiefel und Tarnkappen wirklich, und es gilt dort als großes Pech, als ältestes Kind von drei Geschwistern geboren zu werden.

Sophies Mutter starb, als Sophie zwei und ihre jüngere Schwester Lettie ein Jahr alt waren. Ihr Vater heiratete daraufhin seine jüngste Verkäuferin namens Fanny. Diese brachte bald darauf Martha zur Welt, die dritte Schwester im Bunde. Sophie, Lettie und Martha waren alle ausnehmend hübsch, wobei Lettie als die schönste Schwester galt. Fanny jedoch war zu allen drei Mädchen gleich liebevoll und zog Martha in keiner Weise vor.

Da Fanny immer im Laden zu tun hatte, musste Sophie auf die jüngeren Schwestern aufpassen. Sie musste die beiden Jüngeren oft trennen, wenn sie sich in die Haare gerieten und auch öfter ihre Kleider flicken. Sophie besaß großes Geschick mit der Nadel.

Um die Zeit, in der die Geschichte beginnt, fangen alle an, wieder über die Hexe in der Wüste zu reden. Es heißt, sie habe der Königstochter den Tod angedroht, und der König habe den Hexenmeister Suliman, seinen Leibzauberer, in die Wüste geschickt, damit er sich die Hexe vorknöpfe. Offenbar aber ist Suliman diese Mission misslungen, und die Hexe hat ihn umgebracht.

Einige Monate später taucht auf den Hügeln oberhalb von Market Chipping ein hohes schwarzes Schloss auf. Die Bewohner des Ortes gehen davon aus, dass die Hexe die Wüste wieder verlassen hat, um wie vor 50 Jahren das ganze Land zu tyrannisieren. Alle haben schreckliche Angst. Außerdem bleibt das Schloss nicht an derselben Stelle, sondern es wandert im Umland von Market Chipping herum. Die Bürger der Stadt sind überzeugt, dass das Schloss bald ins Tal herabkommen wird. Der Bürgermeister will dann den König um Hilfe bitten.

Am Ende kommt heraus, dass das Schloss, das sich weiterhin in den Hügeln herumtreibt und nicht ins Tal kommt, nicht der Hexe, sondern dem Zauberer Howl gehört. Dieser ist scheinbar schon schlimm genug. Obwohl er offensichtlich nicht vorhat, die Hügel zu verlassen, ist doch allgemein bekannt, dass er leidenschaftlich gerne junge Mädchen sammelt, um ihnen die Seele auszusaugen. Manche behaupten auch, er verzehre die Herzen der Mädchen. Er ist also ein durch und durch kaltblütiger und herzloser Zauberer, und kein junges Mädchen ist vor ihm sicher, wenn er es allein antrifft.

Endlich stirbt Mr Hatter plötzlich, gerade als Sophie alt genug ist, um von der Schule abzugehen. Es kommt heraus, dass die Schulgebühren, die er für seine Töchter bezahlt hat, dem Hutladen eine große Schuldenlast beschert haben. So entscheidet Fanny, dass sie den Laden nur behalten kann, wenn sie alle drei Töchter irgendwo in die Lehre gibt. Lettie soll bei Cesari, dem Zuckerbäcker am Marktplatz, in die Lehre gehen, was ihr nicht gefällt. Martha soll zu Fannys alter Freundin, Annabel Fairfax, einer Hexe, reisen. Annabel sollt ihr alles beibringen, was sie weiß, und am Ende werden Martha alle Türen offenstehen.

Sophie allerdings, die älteste Tochter, soll den Hutladen erben, wenn Fanny in Pension geht. Fanny wird sie selbst in die Lehre nehmen. Da das Mädchen schlecht sagen kann, dass ihr ja kaum etwas anderes übrigbleibt, akzeptiert sie Fannys Entscheidung.

Die drei Töchter tun wohl alle, was Fanny möchte. Lettie geht scheinbar zu Cesari, Martha reist offenbar zu Mrs Fairfax und Sophie tritt ihre Lehre als Hutmacherin an. Eine verwickelte, zauberhafte Geschichte voller Hexerei und Wunder nimmt ihren Lauf.

Diana Wynne Jones erzählt eine spritzige, verwickelte und überwiegend positive Geschichte um gewöhnliche Leute, Hexen, Zauberer, Magie und Liebe.

Die Idee zu diesem Buch verdankt sie nach eigener Aussage zu Beginn der Story einem Jungen, dem sie bei einer Schullesung begegnete. Er schlug ihr vor, sie solle ein Buch mit dem Titel The Moving Castle schreiben. Sie notierte sich den Namen des Jungen und bewahrte die Notiz so sicher auf, dass sie sie seitdem nicht mehr wiederfinden konnte.

Die Autorin schreibt in ihrem Roman sehr viel über die Anwendung von Zauberei und magische Personen, aber auch über Gedanken und Verhaltensweisen von Menschen, die nicht oder kaum hexen können. Im Grunde ist der Roman Das wandelnde Schloss eine große Liebesgeschichte und eine Geschichte um den Wettstreit einer mächtigen Hexe und eines ebenso mächtigen Zauberers.

In dieser Geschichte spielen aber nicht nur diese Leute eine wichtige Rolle, sondern auch sogenannte Feuerdämonen und vor allen Dingen auch das wandelnde Schloss. Von dort aus gelangt man, öfter auch mit der Hilfe von Siebenmeilenstiefeln, an viele verschiedene Orte, die in diesem Buch eine Rolle spielen.

Erzählt wird die Story aus der Perspektive von Sophie Hatter, für die es durchaus kein Nachteil ist, die älteste von drei Schwestern zu sein. Sie wird am Anfang der Erzählung von einer Hexe mit einem Fluch belegt, der sie noch lange Zeit einschränkt, aber ihren Lebensmut nicht brechen kann.

Fazit:

Das wandelnde Schloss ist ein Fantasy-Klassiker und eine große Liebesgeschichte, wie auch ein Buch über Hexen, Zauberer, Dämonen und Magie.

Ich kann diesen Roman allen Lesern von 9 bis 99 Jahren empfehlen, denen der Sinn nach guter und positiver Fantasy-Literatur steht.

Die Autorin:

Diana Wynne Jones ist im August 1934 als älteste von drei Schwestern in London geboren und wuchs in einem Dorf in Essex auf, wohin man sie während des Zweiten Weltkriegs evakuiert hatte. Von 1953 bis 1956 studierte sie am St Anne’ s College in Oxford und besuchte dabei Vorlesungen von C. S. Lewis und J. R. R. Tolkien. Zuerst trat sie als Dramaturgin hervor und ließ Theaterstücke auf Londoner Bühnen aufführen, bevor sie ab 1970 als Buchautorin arbeitete. Durch ihre etwa 40 Bücher, vor allem Fantasy-Romane für Jugendliche und Erwachsene, wurde sie bekannt.

Sie war Mutter von drei Söhnen und lebte mit ihrem Mann, einem emeritierten Englischprofessor in Bristol, bevor sie im März des Jahres 2011 an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung starb.

Ihre Romane wurden häufig ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Das wandelnde Schloss wurde erfolgreich verfilmt.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Droemer-Knaur
  • Foto der Autorin. Copyright: Privat. Ebenfalls mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Droemer-Knaur

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