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Die Sternkammer – Band 2 – Kapitel 9

William Harrison Ainsworth
Die Sternkammer – Band 2
Ein historischer Roman
Christian Ernst Kollmann Verlag, Leipzig, 1854

Neuntes Kapitel

Sir Thomas Lake

Ein ernst aussehender Mann von schwermütigem und strengem Äußeren, in ein weites Gewand von schwarzem Samt gekleidet, saß allein in einem Zimmer, dessen Fenster auf den Fontänenhof hinausgingen, den wir eben verlassen hatten. Er trug eine seidene Mütze, unter welcher einige graue Haare hervorkamen. Seine Stirn war von zahllosen Runzeln durchfurcht, die ebenso sehr von Nachdenken und Sorge, wie vom Alter herrührten. Sein Kinnbart und Schnurrbart waren fast weiß und bildeten einen auffallenden Gegensatz zu seiner dunklen, gelblichen Gesichtsfarbe, welche die Folge seines cholerischen Temperaments war. Sein Körper war außerordentlich abgemagert und seine Hände dürr und knochig. Er war früher groß gewesen. In der letzten Zeit aber hatte er viel von seiner Größe infolge einer Krümmung des Rückgrats verloren, die seinen Kopf fast bis auf die Brust niedergesenkt und ihn unbeweglich in dieser Stellung erhalten hatte. Seine Gesichtszüge waren gut, hatten aber, wie schon erwähnt, den Ausdruck der Schwermut und wurden durch Strenge geschärft.

Diese Person war der Staatssekretär Sir Thomas Lake.

Der Tisch, an welchen er saß, war mit Dokumenten und Papieren bedeckt. Er las indessen keins derselben, sondern hatte eben das Siegel eines Privatbriefes gebrochen, den er von seiner Gattin erhalten, als ein Türsteher eintrat und verkündete, dass ein junges Mädchen draußen sei, welches um eine augenblickliche Audienz bitte. Die Bitte würde abgeschlagen worden sein, wenn der Mann nicht hinzugefügt hätte, er glaube es sei die Tochter des wahnwitzigen Puritaners, der am Tag zuvor das Leben des Königs bedroht habe. Als Sir Thomas dies hörte, willigte er ein, mit ihr zu sprechen, und sie wurde demnach eingelassen.

Sobald der Türsteher sich entfernt hatte, enthüllte sich Aveline. Kalt und gefühllos, wie er war, konnte Sir Thomas nicht umhin, von ihrer außerordentlichen Schönheit betroffen zu werden, die selbst durch ihre Trübsal nicht vermindert wurde. Daher milderte er einigermaßen die gewohnte Strenge seiner Töne, indem er sie anredete.

»Wer seid Ihr, Mädchen, und was sucht Ihr?«, fragte er, indem er sie mit Neugierde ansah.

»Ich bin die Tochter des unglücklichen Hugo Calveley, der jetzt hier im Palast gefangen gehalten wird«, entgegnete sie.

»Es ist mir leid, dies zu hören«, versetzte Sir Thomas, seinen gewohnten strengen Ausdruck wieder annehmend, »denn Ihr seid die Tochter eines Schwerverbrechers. Die Größe von Hugo Calveleys Schuld, welche schlimmer ist als Vatermord, beraubt ihn aller menschlichen Sympathie und alles Mitleids. Indem Ihr zu mir kommt, beabsichtigt Ihr vermutlich nicht, um mich mit Bitten um Gnade zu belästigen, denn er verdient keine und es wird ihm auch keine gewährt werden. Ich selber werde kein Wort zur Milderung des schrecklichen Urteils aussprechen, welches gewiss über ihn gefällt werden wird. Auch werde ich nicht dazu raten, dass die geringste Milde vonseiten seiner Majestät gegen ihn angewendet werde. Ich sage dies nicht«, fuhr er in etwas gemildertem Tone fort, »um den Kummer und die Scham, die Ihr natürlich empfinden müsst, noch zu erhöhen; aber ich wünsche jede Hoffnung zu unterdrücken, die Ihr hegen mögt. Doch obwohl ich kein Mitleid für ihn empfinde, hege ich doch viel für Euch, da Ihr ohne Zweifel keine Kenntnis von dem entsetzlichen Vorhaben Eures Vaters gehabt hattet, welches glücklicherweise noch verhindert worden ist. Ich möchte daher zu Euch sagen, schließt alle Gefühle für ihn aus Eurem Herzen aus. Der Mann der seine Hand gegen seinen Monarchen erhebt, zerreißt durch diese Handlung alle Bande der Verwandtschaft und Liebe. Zärtlichkeit wird in Abscheu verwandelt, und solche Verachtung flößt dieses entsetzliche Vergehen ein, dass die, welche seinem Blut angehören, verbunden sind, ihn zu meiden, damit er nicht Trost und Beruhigung aus ihrer Gegenwart schöpfe. So betrachtet, seid Ihr nicht länger seine Tochter, denn er selber hat die Bande zwischen Euch zerrissen. Ihr seid ihm nicht länger kindliche Pflicht und Achtung schuldig, denn dazu ist er nicht mehr berechtigt. Überlasst ihn seinem Schicksal, und, wenn möglich, verbannt die Erinnerung an ihn aus Eurer Brust.«

»Ihr ratet mir, was ich nimmermehr erfüllen kann, ehrenwerter Herr«, versetzte Aveline, »und wäre er auch gezeichnet wie Kain, könnte ich doch mein Herz nicht für ihn verschließen. Nichts kann mich vergessen machen, dass ich seine Tochter bin. Dass sein Vergehen schrecklich bestraft werden wird, bezweifle ich nicht. Wenn ich aber sein Leiden in irgendeiner Weise lindern kann, will ich es tun und nie aufhören, für ihn um Gnade zu bitten. Und o! Ehrenwerter Herr, Ihr betrachtet sein Vergehen aus einem strengeren Gesichtspunkt, als dasselbe es verdient. Ihr behandelt ihn, als hätte er das schreckliche Vorhaben, welches ihm zur Last gelegt wird, wirklich ausgeführt, da doch nichts gegen ihn bewiesen ist, als dass er im Besitz einer Waffe war, die er zu seiner eigenen Verteidigung bei sich haben könnte.«

»Euer Vorwand ist nichtig, Mädchen«, entgegnete Sir Thomas; »er wird nach seinem eigenen Ausspruch verurteilt, denn seine eigenen Lippen bekannten seine verbrecherische Absicht.«

»Dennoch war es immer nur die Absicht, ehrenwerter Herr!«

»In solchen Fällen ist die Absicht dem Verbrechen gleich – wenigstens in den Augen des Gesetztes und der Gerechtigkeit. Kein Einwand wird Hugo Calveley retten. Davon haltet Euch überzeugt.«

»Ein Einwand kann für ihn angeführt werden, welcher wahr ist, mag er nun helfen oder nicht. Es ist schmerzlich, von meinem Vater zu reden, wie ich es tun muss; aber ich kann nicht anders. In den letzten Jahren ist er seltsamen Verirrungen des Geistes unterworfen gewesen, die nahe an Wahnsinn grenzten, wenn sie auch nicht jenen schrecklichen Grad erreichten. Nachtwachen, Fasten und Gebete haben seine Gesundheit geschwächt. Er hat sich die nötige Ruhe verweigert und nur so viel Nahrung zu sich genommen, wie durchaus nötig war, um sein Leben zu erhalten und nicht mehr. Die Folge davon war, dass seltsame Fantasien sein Gehirn beunruhigten, dass er in der tiefen Nacht, wenn er in seinem Zimmer allein war, Erscheinungen zu sehen, Stimmen – schreckliche Stimmen – zu hören glaubte, welche Prophezeiungen, Wehklagen und Verdammungsurteile aussprachen und ihm einen mächtigen und furchtbaren Auftrag erteilten. Alle diese Dinge habe ich von seinen eigenen Lippen gehört und außerdem noch vieles gesehen und vernommen, was mich zu der Überzeugung geführt hat, dass sein Verstand zerrüttet ist und dass seine Handlungen ihm nicht zugerechnet werden können.«

»Wenn das der Fall ist, hätte man Zwang gegen ihn anwenden und ihn nicht frei umhergehen lassen sollen«, sagte Sir Thomas. »Solche Wahnsinnige sind sehr schädlich und gefährlich. Ein großer Teil der Schuld fällt auf Euch, Mädchen.«

»Die ganze Schuld fällt auf mich«, versetzte sie.

»Ich bekenne meinen Fehler – mein Vergehen – und ich will gern und willig mit meinem Leben dafür büßen, vorausgesetzt, dass er verschont wird. Wenn ein Opfer gebracht werden muss, lasst mich das Schlachtopfer sein.«

»Hier ist von keinem Opfer und von keinem Schlachtopfer die Rede«, entgegnete Sir Thomas ernst, obwohl er von ihrer kindlichen Liebe nicht unbewegt blieb. »Da ist ein Verbrecher und es wird Gerechtigkeit geübt werden – die Gerechtigkeit muss befriedigt werden. Unerbittlich, wie das Schicksal, können ihre furchtbaren Urteilssprüche nicht abgewendet werden.«

»O ehrenwerter Herr! Ihr dürftet einst diese Worte gern zurücknehmen, denn wer von uns kann sich für frei vom Vergehen halten? Mein Vater ist nicht schuldig in den Augen des Himmels; oder wenn er es ist, bin ich gleich strafbar, da ich die Begehung des Verbrechens hätte verhindern sollen. O! Ich werde mir nie verzeihen, dass ich ihm nicht folgte, als er sich gestern von mir trennte!«

»Lasst mich hören, wie das geschah, Mädchen«, sagte Sir Thomas.

»Es geschah auf diese Weise, Herr. Ich habe schon meines Vaters Geisteszustand beschrieben und wie er viele Dinge aus einem unrichtigen Gesichtspunkt anzusehen pflegte. Gestern wurde in dem Dorf Tottenham, wo wir wohnen, das Maifest gefeiert, und da dergleichen ein Gräuel in seinen Augen ist, machte er den handelnden Personen Vorwürfe. Die, welche Zeugen seines Benehmens bei dieser Gelegenheit waren, würden kaum glauben, dass er bei gesundem Verstand sei. Unter den Zuschauern befand sich der Sohn eines alten Freundes, dessen Namen mein Vater zufällig hörte. Er lud ihn in sein Haus ein, aber es entstand ein Missverständnis zwischen ihnen. Der Fremde entfernte sich plötzlich, nachdem er fast mit Unhöflichkeit entlassen worden war. Nach seiner Entfernung war mein Vater unruhiger als ich ihn je zuvor gesehen habe. Nach einer Weile entfernte er sich in sein Zimmer, um seiner Gewohnheit nach zu beten, und ich hoffte, er werde sich beruhigen; aber gerade das Umgekehrte geschah, denn als er wieder erschien, sah ich sogleich, dass eine schreckliche Veränderung mit ihm vorgegangen sei. Seine Augen strahlten von übernatürlichem Licht, seine Gebärden waren wild und beunruhigend und seine Sprache drohend und tadelnd. Er erwähnte wieder seine Botschaft vom Himmel und sagte, die Erfüllung derselben könne nicht länger verschoben werden.«

»Dies hätte eine Warnung für Euch sein sollen«, sagte Sir Thomas, seine Augenbrauen zusammenziehend.

»Es ist wahr, ehrenwerter Herr. Aber ich benutzte sie nicht. Ich wusste und fühlte, dass er nicht mehr unter der Herrschaft der Vernunft sei – dass er an einer schrecklichen Täuschung leide, die sich ihrer Krisis nähere; aber ich hielt ihn nicht auf. Ich gehorchte ohne Weiteres seinem Befehl und reiste sogleich mit einer alten Dienerin nach London ab. Auch willigte ich ein, in einem Haus, welches er nannte, zu verweilen, bis ich von ihm hören werde. Ich hatte traurige Ahnungen, dass ich nie wieder von ihm hören werde – oder wenn es geschähe, dass die Nachricht schlimmer sein würde als gar keine; aber ich gehorchte. Ich konnte seinen Willen nicht widerstehen. Ich machte mich mit meiner Dienerin auf den Weg und mein Vater nahm vor der Tür Abschied von uns. Er gab mir Geld in die Hand und sagte mir Lebewohl, aber in einem solchen Ton und mit einem solchen Blick, dass ich fühlte, sein Verstand sei zerrüttet und ich würde ihn zurückgehalten haben, wäre es nicht jetzt zu spät gewesen. Sich aus meiner Umarmung los machend, sprang er auf sein Pferd, welches gesattelt bereitstand, und ritt auf Edmonton zu, während ich mit einem Herzen voll Kummer und Furcht meinen Weg nach London fortsetzte. Vor Mitternacht wurden meine traurigen Erwartungen bestätigt. Ein Bote suchte mich auf und brachte die Nachricht von dem schrecklichen Ereignis, welches sich zugetragen hatte, und setzte mich in Kenntnis, dass mein Vater in Theobalds gefangen sei. Sobald ich mir das Mittel verschaffen konnte, den Palast zu erreichen, machte ich mich auf den Weg und kam vor einer Stunde hier an. Als es mir nicht gelang, meinen Vater zu sprechen, der hier streng bewacht wird und dem sich niemand anders als mit Erlaubnis des Staatssekretärs nähern darf, so suchte ich eine Audienz bei Euch, ehrenwerter Herr, in der Hoffnung, dass Ihr mir die gewünschte Erlaubnis erteilen werdet, ihn zu besuchen.«

»Wenn ich die Erlaubnis gewähre, muss die Unterredung in Gegenwart des Offiziers stattfinden, dem seine Bewachung anvertraut worden ist«, versetzte Sir Thomas. »Mit dieser Beschränkung bin ich bereit, eine Erlaubnis für Euch zu unterzeichnen.«

»Es sei, wie Ihr es wollt, ehrenwerter Herr, und nehmt meinen herzlichen Dank für die Gewährung.«

Sir Thomas klingelte mit einer kleinen Schelle, die auf dem Tisch stand und der Türsteher trat infolge dieser Aufforderung herein.

»Ruft den Offizier zu mir, der die Bewachung Hugo Calveleys hat«, sagte er.

Der Mann verneigte und entfernte sich.

Sir Thomas Lake wendete sich dann zu dem Papier, welches er kurz vor Avelines Eintritt geöffnet hatte, und wurde bald so sehr davon in Anspruch genommen, dass er nicht mehr um ihre Gegenwart wusste. Sein Gesicht wurde düsterer und strenger, als er weiter las. Er stieß einen Ausruf des Schmerzes aus, der einem tiefen Seufzer glich. Dann schien er sich bewusst zu werden, dass er eine Unbesonnenheit begangen habe, denn er legte das Papier nieder, wendete sich gewaltsam von dem Inhalt desselben ab und redete Aveline an.

»Was Ihr mir von dem Geisteszustand Eures Vaters gesagt habt«, begann er, »überzeugt mich keineswegs, dass derselbe so zerrüttet ist, dass er für seine Handlungen nicht verantwortlich sein sollte. Es würde eine milde Auslegung seiner Handlungsweise sein, wenn man sagen wollte, dass nur ein Wahnsinniger einer solchen fähig sein könnte, aber es war zu viel Zusammenhang in dem, was er gesagt und getan hat, um zu einem solchen Schluss zu kommen. Er gestand, dass er ohne das Einschreiten einer anderen Person den König würde getötet haben, und die getäuschte Erwartung, die er zeigte, und die Sprache, die er anwendete, beweisen, dass dies seine feste Absicht gewesen war. Sein Geist mochte gestört sein, aber das entschuldigt ihn nicht. Es ist zu hoffen, dass alle, die auf große Verbrechen denken, nicht ganz ihrer selbst Herr sind. Aus dem Grund sind sie nicht frei von Strafe. Wer verständig genug ist, eine Handlung der Bosheit zu erdenken, den Plan zu der Ausführung zu entwerfen und das Unternehmen zu wagen, wenn auch sein Geist in anderer Hinsicht zerrüttet sein mag, ist dem Gesetz gleich verantwortlich und sollte wegen seiner verbrecherischen Absicht auf gleiche Weise leiden, wie der, welcher einen weiseren und gesünderen Kopf auf seinen Schultern hat.«

Aveline versuchte zu antworten, aber es traten ihr Tränen in die Augen.

In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet und der Türsteher ließ Sir Jocelyn Mounchensey ein.

Die Gemütsbewegung, welche die jungen Leute zeigten, als sie einander so plötzlich wiedersahen, wurde von dem Staatssekretär nicht beachtet, da er in dem Augenblick beschäftigt war, die Vollmacht für Aveline zu schreiben und seine Augen nicht zu ihnen erhob.

»Seid Ihr der Offizier, dem die Bewachung meines Vaters übertragen worden ist?«, rief Aveline, sobald sie ihre Überraschung auszudrücken vermochte.

»Warum stellt Ihr die Frage, Mädchen?«, fragte Sir Thomas aufblickend. »Was kann Euch daran liegen, wer die Bewachung Eures Vaters hat, wenn nur gut für ihn gesorgt wird? Es ist ein schlechter Wind, der niemandem gutes Glück zuweht! Und dies hat sich an Sir Jocelyn Mounchensey bestätigt; denn derselbe Windstoß, der Eurem Vater den Schiffbruch gebracht, hat ihn in den Hafen geführt, wo er jetzt sicher im Sonnenschein der königlichen Gunst liegt. Auch darf man sich nicht darüber wundern, da Sir Jocelyn es war, der Seiner Majestät das Leben rettete.«

»Er rettete dem König das Leben!«, rief Aveline in Verwirrung.

»Nun ja, junges Mädchen«, versetzte Sir Thomas. ,,Er verhaftete den bösen Hochverräter, wurde für den Dienst auf der Stelle vom König zum Ritter geschlagen, später am Abend zu dem großen Bankett eingeladen, mit mehr Auszeichnung behandelt, als jeder andere Gast, und jetzt ist ihm, wie Ihr bemerkt, die Bewachung des Gefangenen anvertraut. Wenn Euer Vater nicht gut für sich selber gesorgt hat, so hat er desto besser für Sir Jocelyn gesorgt.«

Aveline konnte einen Ausruf der Seelenqual nicht unterdrücken.

»Nicht mehr davon, ich bitte Euch, Sir Thomas«, rief Sir Jocelyn.

»Es ist nicht mehr als billig, dass sie die Wahrheit höre, Hier ist die schriftliche Erlaubnis, sie zu ihrem Vater zu lassen«, fuhr er fort, indem er ihm das Papier gab. »Es muss in Eurer Gegenwart geschehen, Sir Jocelyn, und Ihr werdet genau auf ihre Unterredung achten«, fügte er leise hinzu, »denn Ihr werdet dem Staatsrat Bericht erstatten müssen über alles, was zwischen ihnen vorgeht. Se kann sich etwas ergeben, was beweist, dass das Mädchen selber in die Sache verwickelt ist. Darum lasst Euch nichts entgehen. Seid wachsam in Eurem Amt, wie es nötig ist. Ich erwähne dies, da Ihr unbekannt damit seid. Wenn der Gefangene beharrlich bleibt, wie er sich bisher gezeigt hat, so bedroht ihn mit der Tortur. Die Folter wird gewiss angewendet werden, wenn er den Tower erreicht. Ich denke, Sir Jocelyn, es wird nicht nötig sein, Euch weitere Instruktionen zu erteilen. Kehrt gefälligst zu mir zurück, wenn die Unterredung beendet ist.«

Hierauf verneigte er sich ernst und klingelte dem Türsteher. Nicht imstande, irgendeine Gegenvorstellung zu machen, näherte sich Sir Jocelyn Aveline, die sich kaum aufrecht halten konnte, in der Absicht, ihr Beistand zu leisten. Aber sie wich vor ihm zurück. Wieder ihr Gesicht verhüllend, ging sie hinaus, während er ihr langsam folgte.

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