Solarfighters
Regie: Alan Johnson, Drehbuch: Walin Green, D. A. Metrov, Produktion: Mel Brooks, Darsteller: Richard Jordan, Jami Gertz, Jason Patric, Lukas Haas, USA 1986, Laufzeit: 91 Minuten
Wer tief in den 80er Jahren gräbt, wird irgendwann einmal auf den Film Solarfighters stoßen. Die Story spielt Jahre nach einem Atomkrieg. Die Erde ist eine Wüste und Wasser wird von der Regierung, dem Protektorat, in rationierten Mengen verteilt. Eine Gruppe Jugendlicher flieht aus einem Waisenhaus, um sich auf die Suche nach einem magischen Artefakt zu machen.
Mit Solarfighters versuchte Regisseur Alan Johnson, die Mad Max-Welle mit dem damaligen Rollschuhtrend zu kombinieren. Heraus kam ein trashiges Filmchen, in das alles Mögliche hineingewurstelt wurde, um die Zuschauer bei Laune zu halten. Allerdings hatten die Produzenten und der Regisseur die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn der Film floppte. Erst die Videoauswertung verlieh Solarfighters nach und nach einen größeren Erfolg.
Zum Misserfolg des Films dürfte sicherlich auch der dämliche Name »Solarbabies« beigetragen haben. Irgendjemand aus der Produktionsriege wollte anscheinend unbedingt sich selbst versenken. Es ist kein Wunder, dass der deutsche Verleih den Film in Solarfighters umbenannte. Doch auch dies hat mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun. Es geht darum, wie eine Gruppe Jugendlicher versucht, das diktatorische System, das über die USA herrscht, zum Zusammenbruch zu bringen. Dies kann ihnen nur gelingen, wenn sie das Problem der Wasserknappheit lösen. Das zufällige Auffinden eines außerirdischen Artefakts kommt da genau richtig. Aber die Leuchtkugel gerät natürlich in falsche Hände.
Alan Johnson nutzt die geradlinige Handlung dazu, sie mit viel Action und lockeren Sprüchen zu würzen. Hinzu kommt ein gut gemachtes postatomares Setdesign, das den Rückfall in eine quasi-mittelalterliche Gesellschaft widerspiegelt. Natürlich finden sich darin auch Anlehnungen an Mad Max und anderen Filmen dieser Art. Aber das ist so gewollt. Da der Film für ein junges Publikum gedreht wurde, fehlen jedoch die schwarzhumorigen Gags, welche die Mad Max-Filme auflockerten. Dennoch macht der Film großen Spaß. Es ist kurzweiliges Popkornkino, der nicht mehr will, als die Zuschauer zu unterhalten. Und das gelingt ihm ohne Wenn und Aber.
(mp)