Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Der unheimliche Gast

Der unheimliche Gast
(The Uninvited)

Regie: Lewis Allen, Drehbuch: Frank Partos, Dodie Smith, Produktion: Charles Breckett, Darsteller: Ray Milland, Ruth Hussey, Donald Crisp, Cornelia Otis Skinner, Alan Napier, USA 1944, Laufzeit: 99 Minuten

Fast 20 Jahre vor dem Horrorklassiker The Haunting (Bis das Blut gefriert), sorgte ein anderer Spukhausfilm für Furore. Es handelt sich dabei um den ebenfalls als Genreklassiker bezeichneten Der unheimliche Gast, in dem Ray Milland (Der Mann mit den Röntgenaugen) die Hauptrolle spielte.

Milland spielt darin den jungen Musikjournalisten Rick Fitzgerald, der zusammen mit seiner Schwester Pamela bei einem ihrer gemeinsamen Ausflüge zu einem verlassenen Haus kommt. Das Haus steht direkt an einer Klippe. Pamela gefällt das Gebäude so sehr, dass sie es unbedingt kaufen möchte. Gesagt, getan. Wenige Tage später sind beide stolze Besitzer von Windward House. Doch schon während ihres Einzuges machen sich sonderbare Dinge bemerkbar. Der Hund weigert sich, ins Obergeschoss zu kommen. In einem der Zimmer herrscht ständig eine Eiseskälte. Doch das ist erst der Anfang. Denn kaum haben sich beide einigermaßen eingelebt, als nachts unheimliche Geräusche durch das Gebäude hallen. Rick und Pamela sind immer mehr davon überzeugt, dass es in dem Haus spukt …

Man wäre beinahe geneigt, Der unheimliche Gast als romantisch zu bezeichnen. Doch nur zu Anfang. Ähnlich wie bei einer Geschichte von Daphne du Maurier entwickelt sich aus der recht harmlos erscheinenden Handlung eine immer dichter werdende Gruselstory. Es geht um Mord, Ehebruch und eine lesbische Liebesbeziehung. Regisseur Lewis Allan, der mit diesem Film damals sein Debüt feierte, zeigt sich dabei als ein Könner in Sachen Spannungsaufbau und Gruseleffekten. Die Geräusche, die nachts durch das Haus hallen, haben es in sich und befinden sich, was ihre Qualität anbelangt, auf demselben Niveau wie die Soundeffekte in The Haunting aus dem Jahr 1963. Die Wirkung wird dadurch verstärkt, da das erste Spukgeräusch völlig unerwartet ist. Es bildet quasi einen konkreten Wendepunkt, ab dem der Film sich immer mehr in einen Horrorfilm transformiert. Lewis Allan verleiht seinem Erstlingswerk durch die schwungvollen und durchaus witzigen Dialoge einen zusätzlichen Charme. Besonders der von Rick Fitzgerald geäußerte Schlusssatz des Films ist ein echter Knaller.

Der unheimliche Gast lief in den 80er Jahren gelegentlich in den dritten Programmen. Seitdem aber wurde er nie wieder im Fernsehen gezeigt. Für Genrefans und Liebhaber von Spukhausfilmen ist die Veröffentlichung auf DVD daher ein wahres Geschenk. Als Schmankerl befindet sich auf der DVD übrigens auch das Original-Radiohörspiel aus den 40er Jahren.

(mp)