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Fury MAX 1: Kriegsgeschichten

Garth Ennis
Maximum 52: Fury MAX 1: Kriegsgeschichten
Enthält: Aus kleinen Kriegen werden große, Sex ist meine Glückszahl, Nur die Besten sterben jung, Wer hat schon das Zeug zum Cowboy?, Mit einer Träne im Knopfloch, Dann lieber aufrecht sterben …
Fury MAX 1-6, My War gone by 1-6  (While all the planet’s little wars start joining hands, Number one fucky, And some people left for heaven without warning, If we was meant to be cowboys, Get ready to shed a tear, An’ go to your gawd as a soldier), Marvel, USA, 07-12/2012

Comic, Softcover, Klappenbroschur, Paninicomics, Stuttgart, 07.05.2013, 148 Seiten, 16,95 Euro, Zeichnungen von Goran Parlov, Covermotiv von Dave Johnson, aus dem Amerikanischen von Robert Syska, Extras: Covergalerie
www.paninicomics.de
garthennis.net
devilpig.deviantart.com

Nick Fury ist ein harter Hund, der schon auf allen Schlachtfeldern (und in vielen Betten) seinen Mann gestanden hat, kein Politiker, wie er stets betont. Dafür ist er zu ehrlich. Doch stets ist er bereit, zum Äußersten zu greifen, sollte es die Situation erfordern. In Garth Ennis neuer Serie My War gone by vertraut er seine Kriegsgeschichten einem Diktiergerät an:

1954, Indochina: Die Franzosen benötigen amerikanische Hilfe zum Rückschlag eines Aufstandes. Ein verrückter Deutscher, der mit seinen antisemitischen Taten prahlt, gerät böse mit Fury aneinander. Doch urplötzlich müssen sie Seite an Seite gegen die angreifenden einheimischen Soldaten kämpfen.

1961, Kuba: Fury trainiert Truppen für einen geheimen Einsatz in Kuba zur Vorbereitung der Schweinebucht-Invasion. In Havanna gelingt es Furys Scharfschützen sogar, Castro ins Fadenkreuz zu bekommen, doch dann gerät die Situation außer Kontrolle.

Fury MAX: Kriegsgeschichten bietet Geschichtsunterricht der Marke Garth Ennis. Der gefeierte Autor (Hellblazer, Preacher, Punisher) lässt Marvels zynischen Einzelkämpfer und unbeugsamen Patrioten Nick Fury auf reale Kriegsschauplätze und Schlachtfelder – nicht immer die ruhmreichsten der amerikanischen Truppen – los. Die ersten sechs Ausgaben, die hier gesammelt sind, führen den Colonel und seine Verbündeten 154 nach Indochina und 1961 auf Kuba.

Fast interessanter noch als die Verquickung von realen Kriegsschauplätzen der jüngeren Geschichte und der fiktiven Handlung ist, was Hr. Ennis als verbindende Handlung eingeführt hat. Bereits in Teil 1 erhält der eher eindimensionale Fury mit dem idealistischen Hatherly als Partner einen ausgleichenden Gegenpol an seine Seite. Außerdem bemüht sich ein aufstrebender – und wie sich später herausstellt rückgratloser – Politiker um Furys Wohlwollen. Dessen schöne Sekretärin erringt es hingegen gleich mehrmals. Der Autor hat glücklicherweise erkannt, dass der zynische Griesgram, der Nick Fury hier ist, die Handlung nur mit Mühe alleine tragen könnte.

Furys Kriegsgeschichten kann man sehr gut ohne Vorkenntnisse über den Colonel im Speziellen oder das Marvel-Universum im Allgemeinen lesen. Garth Ennis schreibt was, und wie er immer schreibt über einen eisenharten, zynischen Typen, dem die Meinung der Welt am Arsch vorbei geht, der kämpft und vögelt wie der Teufel und der einen Kameraden ohne mit der Wimper zu zucken den Gnadenschuss verpasst. Auf Humor sowie auf übertriebene Splatterdarstellungen verzichten Ennis und sein Zeichner Goran Parlov hier weitgehend.

Die fast cartoonhaften Zeichnungen des Kroaten Goran Parlov (Y – The last Man) scheinen auf den ersten Blick nicht zu dem erhöhten Härtegrad der Geschichten zu passen, gehen mit der Story aber nach kurzer Eingewöhnung eine interessante Symbiose des Gegensätzlichen ein.

Absolut gelungen sind die genialen Retro-Pop-Art-Cover von Dave Johnson (u.a. Cover für 100 Bullets), die in voller (Comic)Größe am Ende des Bandes enthalten sind.

Fazit:
Gewohnte Kost von Garth Ennis, der hier Marvels Nick Fury seine Abenteuer auf realen Schlachtfeldern erleben lässt.

(eh)