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Star Trek Comicband 6

Mike Johnson
Star Trek Comicband 6
Die neue Zeit 1

Science-Fiction, Comic, Softcover, Cross Cult, Ludwigsburg, April 2013, 104 Seiten, 14,80 Euro, ISBN: 9783942649346
Aus dem Amerikanischen von Christian Langhagen, Illustrationen von Stephen Molnar, Joe Phillips

www.cross-cult.de

Die Spitze des Eisbergs

Am Rande der Galaxie stößt die Enterprise auf eine Sonde, die von dem verschollenen Raumschiff Valiant stammt, das vor über 200 Jahren verschwunden ist. Der Datenschreiber der Sonde enthält beunruhigende Informationen über mehrere Tote, außersinnliche Wahrnehmung und die Selbstzerstörung des Schiffes. Trotzdem geht Captain Kirk das Wagnis ein und befiehlt die Überquerung des Randes der Galaxie. Dabei trifft die Enterprise auf ein unbekanntes Kraftfeld, dass beträchtlichen Schaden am Schiff anrichtet und mehreren Besatzungsmitgliedern das Leben kostet. Etliche werden verletzt, zu ihnen gehört auch Gary Mitchell, ein langjähriger Freund von Kirk. Doch Mitchell erholt sich erstaunlich schnell von seinen Verletzungen, bis auf die Augen, die eine sonderbare Veränderung durchgemacht haben und die Kälte des Alls zu besitzen scheinen. Weit beunruhigender sind jedoch die telekinetischen und telepathischen Fähigkeiten, die Gary plötzlich entwickelt. Und dann stellt Spock eine Hypothese auf, die Kirk nicht gefallen will, denn der Vulkanier geht davon aus, dass Gary nicht mehr existiert und sein Körper von einer Macht übernommen wurde, die das gesamte Schiff zu zerstören droht, das antriebslos im All schwebt …

Notlandung der Galileo 7

Die Enterprise befindet sich auf Kurs nach Makus III, wo sie wertvolle medizinische Güter abliefern soll, deren Transport von dem Föderationshochkommissar Ferris überwacht wird. Unterwegs stößt die Enterprise auf eine quasarähnliche Formation, die den Forschergeist der Besatzung reizt. Captain Kirk willigt ein, dass Mr. Spock, Dr. McCoy, Scotty, Janice Rand, sowie die Besatzungsmitglieder Mr. Latimer, Mr. Gaetano und Mr. Boma mit dem Shuttle Galileo 7 das Phänomen unter die Lupe nehmen. Durch eine ionische Störung werden die Systeme des Shuttles beschädigt, sodass die Galileo auf dem nächsten bewohnbaren Planeten notlanden muss, ohne die Möglichkeit die Enterprise zu kontaktieren. Ihrerseits ist es Captain Kirk und seiner Crew nicht möglich die verschollenen Besatzungsmitglieder zu orten, geschweige denn an Bord zu beamen. Während Ferris darauf drängt, die ursprüngliche Mission fortzusetzen, ist Kirk fest entschlossen, seine Kameraden nicht im Stich zu lassen. Die haben mittlerweile auf tragische Art und Weise feststellen müssen, dass sie auf dem Planeten, auf dem sie notlanden mussten, nicht allein sein. Und die Eingeborenen sind der Besatzung der Galileo 7 alles andere als freundlich gesinnt …

Mit diesem Band startet Cross Cult eine Reihe von Comics mit der bekannten Crew des Raumschiffs Enterprise aus der neuen Zeitlinie. Gemeint sind damit natürlich die neuen Filme von J.J. Abrams. Die Comics sollen die Lücke zwischen dem ersten und dem zweiten Kinofilm schließen, und der Autor Mike Johnson hat sich für die Abenteuer von Kirk und Co etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Erzählt werden zwei Geschichten aus der ersten, klassischen TV-Serie mit William Shatner und Leonard Nimoy in den Hauptrollen. Mit Die Spitze des Eisbergs und Notlandung der Galileo 7 wurden zwei äußerst populäre Folgen für die Umsetzung und Neuinterpretation als Graphic Novel ausgewählt. Dabei mangelt es den Storys weder an Action noch an Spannung. Die Handlung wurde für die Comic-Umsetzung natürlich leicht gestrafft, und da es sich um eine alternative Zeitlinie handelt, kann es schon mal zu kleinen Änderungen kommen. So wird die Abwesenheit der attraktiven Psychologin Dr. Dehner damit erklärt, dass sie ihren Versetzungsantrag auf die Enterprise zurückgezogen hat, weil sie Dr. »Pille« McCoy noch nicht verziehen hat. Für James T. Kirk ist dieses Abenteuer jedenfalls eines der persönlichsten und schmerzhaftesten, denn Gary Mitchell gehört schließlich zu den engsten Freunden des Captains. Mit der Vision von der Bar in Iowa, in der Kirk nach einer Prügelei rücklings, blutend über einem Tisch hängt, wird eine Brücke zum ersten Kinofilm gebaut. Außerdem wird hier erstmals eines der coolen, neuen Phasergewehre gezeigt, die viel zu selten eingesetzt werden. In der zweiten Geschichte steht Mr. Spock im Vordergrund, und den Zeichnern Stephen Molnar und Joe Phillips ist es gelungen, aus der mittelmäßigen TV-Vorlage ein optisch herausragendes Science-Fiction-Abenteuer zu gestalten. Insbesondere die archaisch anmutenden Bewohner des fremden Planeten wirken äußerst beeindruckend. Die Stamm-Charaktere sind den Künstlern in beiden Storys hervorragend geglückt, wobei die Figuren in Die Spitze des Eisbergs etwas authentischer wirken. Bei Notlandung der Galileo 7 sind in kleineren Bildern oder bei Figuren, die weiter entfernt stehen, häufig die Proportionen verschoben. Am deutlichsten wird dies bei dem Föderationshochkommissar Ferris. Zu Beginn der Geschichte ist er ein Mann mit einem rundlichen Gesicht und großen Augen, später, im Disput mit Kirk, sieht er schmal, beinahe hager aus, mit einer ovalen Gesichtsform, Schlitzaugen und einem niedrigen Haaransatz. Im Großen und Ganzen aber haben die Zeichner wirklich gute Arbeit geleistet, ebenso wie der Autor Mike Johnson. Natürlich dienen die Comics in erster Linie dazu, die Fans mehr mit den neuen Gesichtern vertraut zu machen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, sodass auch eingefleischte Vollblut-Trekkies, die den Relaunch von J.J. Abrams bislang mit Nichtachtung straften, ruhig mal einen Blick riskieren sollten. Schließlich muss es nicht immer Shatner sein.

Fazit:
Auch im Comic machen die neuen/alten Recken eine gute Figur. Dabei erleben zwei klassische TV-Episoden eine beeindruckende Frischzellenkur. Die optimale Ergänzung zu den neuen Kinofilmen.

(fh)