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Der Welt-Detektiv Band 6

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B. Meininger

Über mittelalterliche Burgen – Teil 3

Hartmann von Kroneberg im 14. Jahrhundert

Hartmann von Kroneberg im 14. Jahrhundert

Selten fehlte, als sich die Burgen nach und nach vergrößerten, eine wohlversehene Rüstkammer. Doch darf man dort nicht immer einen Vorrat von Turnierrüstungen und ritterlichen Wehren suchen, sondern meist nur Spieße, Hellebarden, Armbrüste mit ihren Bolzen, Schwerter und einfache Schutzwaffen. Man erkennt diese Rüstkammern, auch wenn sie längst ausgeleert sind, an den zahlreichen hölzernen Pflöcken in der Wand. Ein Inventar des Schlosses Freiberg bei Füssen im Allgäu fängt mit der Rüstkammer an und zählt darin fünf blaue Harnische, vier weiße, drei gereifte lichte mit allem Zubehör an Hauben, Bärten, Armrohren, Beinschienen, Handschuhen und dergleichen auf. Dann kommen die Jagd- und Fischgerätschaften in Menge, was im hinteren Turm, was in des Herrn »khamer«, in der Kammer neben der oberen Stube, was an Ornamenten in der Kapelle und so fort sich befand. Ein älteres Inventar dieses im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Schlosses führt die Jahreszahl 1539. Hierin wird auch einer kupfernen Badewanne gedacht.

Da noch so zweifelhafte Begriffe über die älteste Bewaffnung existieren, diese aber mit der Einrichtung alter Burgen Hand in Hand geht, so soll hier eine flüchtige Einfügung folgen. In den ersten Jahrhunderten des Mittelalters, als antike Formen noch vorherrschend waren, hatte auch die Waffentracht kaum etwas von dem früheren Gebrauch eingebüßt. Der römische Helm, das kurze Schwert, der Schuppenharnisch aus Horn und Metall, Weiterlesen

Über mittelalterliche Burgen – Teil 2

Mittelalterliche-Burgen-6

Wildenstein bei Sigmaringen

Über mittelalterliche Burgen – Teil 2

Joseph Edler von Scheiger sagt über die innere Einrichtung der alten Burgen nur zu wahr, dass, wer diese nicht aus mühsamen eigenen Forschungen, sondern nur aus den höchst romanhaften Beschreibungen erzählender Schriftsteller oder gar aus der ohne Beurteilung lokaler Verhältnisse sehr widersinnig zusammengestellten Dekorierung der sogenannten restaurierten Ruinen kennt, von derselben gewiss einen höchst irrigen Begriff erhalten habe.1

Jene Prunkstücke, mit denen man sich gewöhnlich das Innere einer Ritterfeste ausgeschmückt denkt, fand man selten in denselben. Nur in landesfürstlichen oder dem höchsten Adel angehörigen Burgen, Weiterlesen

Über mittelalterliche Burgen – Teil 1

Mittelalterliche-Burgen-0Über mittelalterliche Burgen – Teil 1

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die ältesten Burgen Deutschlands im 9. und 10. Jahrhundert entstanden sind. Diese waren anfänglich ziemlich klein, oft sogar noch aus Holz, jedoch stets auf kaum zugänglichen Punkten errichtet.

Ein Ritter (Berittener, miles) brauchte nur zwei Gemächer für sich, eine Stube für seine Reisigen und einen Stall für seine Streit- und Saumrösser. Massive Mauern, mit dem Felsengrund verankert, und ein Wartturm, von dem man weit hinein in die Täler schauen konnte, sowie noch eine kleine Kapelle waren seine Hauptbedürfnisse.

Die Wurzel des Wortes Burg – ist Birge, eine sichere Berge, einen Verschluss bezeichnend. Unter Bure wurde aber nicht bloß das verstanden, was wir größtenteils als festes Schloss bezeichnen, sondern auch jede befestigte Stadt sowie insbesondere in dieser das innerhalb der Ringmauer aufgeführte Kastell, wie das bei der Burg in Nürnberg noch Weiterlesen