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Der Detektiv – Der Mord im Sonnenschein – 5. Kapitel

Walter Kabel
Der Detektiv
Band 7
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920
Der Mord im Sonnenschein

5. Kapitel

Der dritte Koffer

Ich warf Harst einen dankbaren Blick zu. Er verstand mich, meinte freundlich: »Sie gehören doch zu mir, Schraut. Wo der Herr, da auch der Sekretär Schilling hatte schon das Zimmer verlassen.« Harst fuhr fort: »Diesmal sollen die Offiziellen von der Öffentlichkeit die Sieger sein, und wir bleiben ganz im Hintergrund. Es ist besser so. Die Achtung vor der Tüchtigkeit unserer Kriminalpolizei darf nicht untergraben werden. Schließlich habe ich ja auch tatsächlich nur etwas mehr Glück gehabt als sie. Hätte ich nicht die Annonce bemerkt, so wären wir genau so auf dem toten Punkt stehen geblieben wie die Offiziellen.«

Na – hiergegen hätte sich manches einwenden lassen, denn gerade dieses »Bemerken« der Heiratsanzeige hatte ja nur abermals Harald Harsts trefflich arbeitende Kombinationsgabe bewiesen. Wem würde wohl sofort dieses »Fünf Pressburger« aufgefallen sein? Doch nur dem, der in seinem Hirn alle, auch die kleinsten Nebenumstände dieses Verbrechens stets gegenwärtig hatte! Wie sehr dies zutraf, über welch absolut zuverlässiges Gedächtnis Harst verfügte, sollte ich dann kaum zehn Minuten darauf wiederum erfahren.

Es klopfte. Es war Schilling. »Ich habe die Tür von 47 aufgeschlossen und nur angelehnt«, raunte er uns zu. »Vorwärts – der Flur ist leer.«

Wir huschten die wenigen Schritte über den Gang. Dann waren wir in 47. Die Fenstervorhänge waren zurückgezogen. Blendende Helle erfüllte den Raum. Ich befand mich zum ersten Mal am Schauplatz eines Mordes. Ich fühlte ein ganz leichtes Gruseln. Wozu soll ich es leugnen? Besonders auf dem mitten im Zimmer stehenden Eichenstuhl, um den noch die Stricke hingen, mit denen das Opfer gefesselt gewesen war, ruhten meine Blicke wie gebannt. Daneben auf dem Fußboden lag die Bettdecke, die über den sitzenden Toten gebreitet gewesen war, und die Ledertasche. Links an der Wand standen zwei Koffer übereinander; oben darauf eine Handtasche; davor ein sogenannter Musterkoffer, sehr groß und mit Blech beschlagen.

Harst ging sofort auf einen Korbsessel rechts am Fenster zu, setzte sich und zeigte schweigend auf das rot lackierte Korbsofa. Das hieß für Schilling und mich: »Setzt Euch gleichfalls.« Er schaute sich dann im Zimmer um. Nein – umschaun ist doch wohl nicht der richtige Ausdruck. Es war ein Prüfen, Abwägen und Vergleichen jeder Einzelheit. Dann blieben seine Augen auf den Koffern haften, ließen sie nicht mehr los.

Plötzlich griff er in die Tasche. Ah – eine Mirakulum. Das war stets bei ihm das Zeichen erhöhter Geistesanspannung. Er brauchte den süßlichen Rauch sozusagen als Anreiz. Er sog wie immer die ersten Züge in die Lunge ein, formte dann tadellose Rauchringe.

Abermals langte seine Hand in die Tasche. Die Papierzigarrenspitze kam zum Vorschein. Nun sagte er zu mir: »Schraut – der Farbenfleck – Sie besinnen sich doch. Hier ist die Spitze Er warf sie mir zu. »Erklären Sie Schilling das Nötige.«

Ich tat es, flüsterte aber, um ihn nicht abzulenken. Er war aufgestanden und an den Musterkoffer herangetreten, hatte sich über ihn gebeugt, hob ihn nun an einer Seite an. Der Schlüssel steckte. Er schlug den Deckel hoch.

»Wem gehört dieses Ungetüm?«, fragte er Schilling.

»Nun, den Reuperts.«

»So? Sie kamen doch nur mit zwei Koffern und einer Handtasche hier an, die sie dann bei ihrer Flucht zurückgelassen haben und die ja auch hier stehen. Woher der dritte Koffer? Ich habe ihn in keiner Zeitung erwähnt gefunden. Und dabei haben Sie doch die Presse sehr genau von allem unterrichtet.«

»Gewiss – über alles, was wichtig war, Herr Harst. Der Musterkoffer erschien uns ohne Bedeutung. Er wurde den Reuperts am 3. Mai mittags gegen halb zwölf von einem Dienstmann gebracht, wie wir einwandfrei festgestellt haben. Der Dienstmann war selbst noch hier im Zimmer. Die Reuperts waren allein und machten recht erstaunte Gesichter. Er überreichte ihnen einen versiegelten Brief, der den Schlüssel enthielt. Den Koffer hatte ihm ein Herr auf der Straße übergeben, der in einem Auto saß und den Koffer neben sich hatte. Er hatte dem Dienstmann gesagt: ›Ich habe mir diesen Koffer von den Herren Reupert geliehen, die im Hotel Sonnenschein wohnen. Bringen Sie ihn sofort hin. Hier sind zehn Mark für die Besorgung.‹ Jedenfalls war der Mord noch nicht geschehen, als der Koffer kam. Mithin hatte er für uns keine Bedeutung.«

Harst sah Schilling versonnen an. »So, keine Bedeutung? Und doch ist er eins der fehlenden Glieder meiner Beweiskette. Hier, bitte sehen Sie her, hier ist an der Seite des Koffers irgendein Zeichen oder sonst was mit Ölfarbe.« Er sagte all das ganz langsam. »Und der Fleck auf Bremers Zigarrenspitze zeigt dasselbe auffällige Rosa. Es ist nun alles klar, bis auf Bremers Wunsch, hier mal eine halbe Stunde allein zu sein. Was mag er hier suchen wollen? Ob er etwas beiseiteschaffen will, das ihm gefährlich dünkt? Wohl kaum! Läge für ihn eine so nahe Gefahr vor, dass man ihm auf die Spur kommen könnte, hätte er sich niemals hierher getraut. Nein … etwas … etwas anderes. Was … was?«

Wir, Schilling und ich, standen ganz atemlos da, ganz regungslos.

Wir ahnten beide, dass nun endlich die Wahrheit über diesen Mord an den Tag gekommen, dass aber auch alles, was man bisher als feststehend angenommen hatte, falsch gewesen.

Harst zündete die zweite Mirakulum an, sagte wie zu sich selbst: »Was will er hier? Was in aller Welt? Ah, sollte etwa …« Sein Kopf war hochgefahren.

»Schilling, sind diese Zimmer 46 und 47 ganz sorgfältig durchsucht worden?«, fragte er schnell.

Der Wachtmeister nickte. »Ich will es trotzdem nochmals tun. Setzen Sie sich wieder. Ich fange in 46 an.«

Die Verbindungstür war halb offen. Er verschwand.

»Begreifen Sie die Geschichte?«, meinte Schilling leise. »Was hat er nur mit dem Koffer? Nun, mag sein, dass das Ding Bremer gehört, dass Bremer es war, der mit rosa Farbe eine Signatur darauf ausgelöscht hat! Aber mit dem Mord hat das doch nichts zu schaffen?«

Ich zuckte die Achseln. »Ich verstehe genau so wenig wie Sie davon. Harst hält jedenfalls Bremer für den Mörder. Das ist sicher. Aber …«

Doch meine Zweifel behielt ich für mich. Schilling holte seine Zigarrentasche hervor. »Rauchen wir auch, Herr Schraut! Übrigens gratuliere ich zur Amnestie.«

Er drückte mir die Hand. Dann schwiegen wir und warteten. Wir hörten Harst in 46 hin und her gehen. Vor den Fenstern von 46 und 47 zog sich ein schmaler Balkon hin. Auf dem Eisengitter standen an den Ecken zwei große Blumentöpfe mit hängenden Petunien. Nun tauchte Harst dort auf. Wir schauten hin. Er nahm den einen Topf und kippte ihn um. Der Blumenballen fiel auf den Balkon. Harst stand vor uns, ließ uns in den Topf hineinsehen. Auf dem Boden lag eingepresst ein in feuchtes, braunes Papier gehülltes Päckchen.

»Das habe ich gesucht«, meinte Harst und nahm es heraus. »Es dürfte einen Teil der Beute enthalten.«

Schilling öffnete es. Es stimmte: Es waren 180.000 Mark in Banknoten und 150.000 Mark in Wertpapieren.

»So«, sagte Harst, »nun brauchen wir die kommende Nacht nicht mehr. Nun suchen Sie nachher Bremer auf und bieten Sie ihm an, ihn für 200 Mark hier einzulassen, Schilling. Und zwar gegen drei Uhr nachmittags. Bis dahin werde ich auch Gertrud Hold zur Stelle schaffen, und wir drei, die Hold, Schraut und ich, wollen Sie und Bremer hier erwarten. Bringen Sie Handschellen mit – nicht vergessen!«

 

***

 

Um halb drei betrat Harst mit einer tief verschleierten Dame unser Wohnzimmer. »Fräulein Hold – mein Sekretär Schraut«, stellte er vor.

Sie schlug den Schleier zurück. Ich war überrascht von so viel Liebreiz, aber auch von Mitleid erfüllt ihres verhärmten Gesichts wegen.

»Gehen wir«, meinte Harst sogleich. »Schilling hat mir das Zeichen gegeben.«

Wir eilten über den Flur und dann in 46 dicht hinter der nur angelehnten Verbindungstür.

Harst begann leise zu sprechen. »Fräulein Hold, ich möchte diese Zeit dazu benutzen, meinen Gehilfen und treuen Mitarbeiter in das einzuweihen, was Sie mir auf der Herfahrt erzählt haben. Sie haben Viktor Klein vor einem Jahr in Eberswalde kennen und lieben gelernt. Er ist Künstler – Maler. Obwohl er ein Bruder Leichtfuß ist und allerlei dumme Streiche in Eberswalde machte, hielten Sie doch fest zu ihm, da Sie hofften, die Liebe würde ihn bessern. Sie überwarfen sich mit Ihren Eltern und suchen nun seit vier Wochen hier eine Anstellung. Auch Viktor Klein hat hier in einem Atelier für Theaterdekorationen gearbeitet, und Sie waren häufiger zusammen. Eines Tages, es mag etwa drei Wochen her sein, führte er Ihnen gegenüber allerlei Reden, die Sie erschreckten. Er sprach von einem großen Unternehmen, an dem er sich beteiligen wolle, er und sein Bekannter Ernst Zahn, auch ein Maler. Die beiden hatten die Bekanntschaft eines Dritten gemacht, von dem Klein immer nur als von dem Pressburger sprach. Dieser sollte ›die große Sache ausgeknobelt‹ haben. Sie ahnten, dass es sich um etwas Unrechtes handelte, beschworen Klein, sich nicht daran zu beteiligen, drohten, ihn aufzugeben. So kam der 3. Mai heran. Gegen ein Uhr mittags schickte Ihnen Klein einen Zettel ins Pensionat. Er müsse Sie sofort unten vor dem Haus für Minuten sehen. Sie eilten hinab. Sie fanden ihn leichenblass, völlig verstört vor. Fliegenden Atems berichtete er, dass der Schurke, der Pressburger, ihn und Zahn, die zuletzt von der Sache nichts mehr hätten wissen wollen, entsetzlich hineingelegt hätte Er unterbrach sich hier. »Ah, sie kommen, ganz still!«, flüsterte er und zog einen Revolver aus der Tasche. Gertrud Hold zitterte wie Espenlaub. Auch mir war siedend heiß vor Aufregung.

Wir hörten in 47 Schritte, Stimmen.

»So, da wären wir«, sagte Schilling.

»Endlich!«, meinte Bremer lachend. »So, nun danke ich Ihnen sehr. Ich bin beim Zeichnen gern allein.«

Harst hatte sich erhoben, riss die Verbindungstür ganz auf. In demselben Moment packte Schilling den Verbrecher blitzschnell bei den Handgelenken. Alles verlief in Sekunden. Nun saß der erdfahl gewordene Bremer mit Stahlbändern um die Hände in einem Korbsessel.

Auch wir nahmen Platz.

»Geben Sie zu, Schmiedicke ermordet zu haben?«, fragte Harst dann den Pockennarbigen, der sich sehr bald wieder gefasst hatte.

»Herr, Sie müssen verrückt sein!«, brauste Bremer auf.

»Sie werden Ihren Ton ändern«, meinte Harst gelassen. »Ich kann Ihnen genau schildern, was damals am 3. Mai vorgegangen ist.«

»Wer sind Sie, zum Teufel?«

»Natürlich Kriminalbeamter. Das ist wohl nicht schwer zu erraten. Ich habe gestern aus Wien telegrafisch über Sie Auskunft verlangt. Die Antwort lautete etwa: Zivilingenieur Bremer, sehr befähigt, sehr ehrgeizig, stets große Projekte, ebenso große Fehlschläge, sucht schnell reich zu werden; Spieler, Lebemann, Verschwender nebenbei. Sie heißen also wirklich Bremer. Ihr letztes Projekt war ein Verbrechen. Als Verbündete hatten Sie die bis dahin recht harmlosen Kunstmaler Klein und Zahn gewonnen. Diese mussten hier im Hotel Sonnenschein absteigen – als Reuperts, Vater und Sohn. Klein spielte den Mann mit dem künstlichen Arm vortrefflich. Jeder glaubte, der linke Unterarm wäre nur eine Prothese. Und Zahn hatte sich ein Mal auf die Wange eingebeizt, das sich leicht entfernen ließ. Hier im Hotel sollte Schmiedicke überfallen, geknebelt und beraubt werden, nicht ermordet, denn darauf hätten sich Klein und Zahn nie eingelassen. Sie selbst, Bremer, wohnten Pressburger Straße 5 bei der Klementine Müller. Alles schien gut zu gehen, als Klein die Reue packte. Seine Braut hatte ihm gedroht, ihn aufzugeben, falls er irgendetwas Unrechtes beginge. Auch Zahn wurde schwankend, und auch er erklärte Ihnen dann, dass er sich nicht weiter beteiligen würde. Die Reuperts wollten also unverrichteter Sache das Hotel wieder verlassen. Da handelten Sie allein, Bremer. Am 3. kam Schmiedicke zu Ihnen mit einer Anweisung. Sie schickten ihn jedoch erst eine Treppe höher zu der Regierungsrätin. Sie seien noch nicht angezogen, werden Sie vorgeschützt haben. Schmiedicke zahlte also erst oben das Geld aus. Auf diese Weise riefen Sie den Eindruck hervor, er wäre vorher schon bei Ihnen auf seinem Bestellgang gewesen. Und tatsächlich hat sich dann zunächst auch niemand um Sie gekümmert. Keine Spur von Verdacht fiel auf Sie. Schmiedicke kam also wieder zu Ihnen herunter. Sie erdrosselten ihn, packten die Leiche in den vorher besorgten Musterkoffer, legten die Ledertasche hinein und auch einen Teil der Beute – den Sündenlohn für Klein und Zahn. Der Dienstmann brachte den Koffer, auf dem Sie eine Signatur übermalt hatten, zum Hotel zu den Reuperts, auch den Schlüssel. Die »Reuperts« ahnten das Furchtbare, fanden auch die Leiche, schlossen den Koffer wieder ab und verließen völlig kopflos geworden das Hotel, trennten sich auf der Straße und haben sich nicht mehr seitdem gesehen. Zahn floh ins Ausland und hat von dort seinem Kumpan Klein irgendwie Nachricht gegeben, dass er entkommen sei. Klein aber wollte mit Ihnen abrechnen, traf Sie gerade vor dem Haus Pressburger Straße 5 und wurde dann von Ihnen doch schnell überzeugt, dass er als Mitbeteiligter am besten tue, zu schweigen und gleichfalls zu verschwinden. Als er Ihnen gegenüber erwähnte, dass er den »Sündenlohn« im Koffer auf der Leiche hätte liegen lassen und den Zimmerschlüssel von 47 bei sich trüge, tauchte in Ihnen ein besonderer Gedanke auf. Klein musste Ihnen den Zimmer- und den Kofferschlüssel geben. Unbemerkt kamen Sie ins Hotel, betraten ebenso unbemerkt Nr. 47 und fesselten hier die Leiche an den Stuhl, um die Polizei irrezuführen. Tatsächlich hat man ja auch bis heute angenommen, Schmiedicke wäre hier ermordet worden. Den Sündenlohn aber verbargen Sie in einem Blumentopf, der damals noch hier im Zimmer auf jener Säule gestanden hat. Dann machten Sie sich aus dem Staub. Viele Tage vergingen. Sie merkten, dass die Polizei an Sie auch nicht im Entferntesten dachte. Sie fühlten sich vollkommen sicher. Da suchten Sie den Beuteanteil der beiden glücklich Entronnenen, den Sie wohl deshalb nicht mitgenommen hatten, weil Sie den Raub für alle Fälle getrennt verbergen wollten, wieder an sich bringen. Mit einer Kühnheit und Kaltblütigkeit, die ganz der Vorbereitung und Ausführung dieses Verbrechens entsprach, erschienen Sie hier als Hotelgast. Inzwischen waren wir auf Fräulein Hold und Pressburger Straße 5 aufmerksam geworden. Als Sie hier auftauchten, waren Sie uns kein Fremder mehr. Aber heute erst hat uns der Musterkoffer mit der rosa Ölfarbe und eine in Ihrem Mantel gefundene Zigarrenspitze den wahren Zusammenhang herausfinden lassen, nämlich, dass Schmiedicke anderswo erdrosselt und dann erst die Leiche hierher geschafft worden war. Für all dies, was ich Ihnen hier vorhalte, gibt es Beweise. Sie sind vollkommen überführt – vollkommen. Sie sehen, dass die Kriminalpolizei doch schlauer war als Sie! Geben Sie jetzt zu, dass …?«

»Ja! Was hilft hier wohl das Leugnen?!«, stieß Bremer hervor. »Meine verfluchte Sucht, schnell reich zu werden, kostet mich den Kopf! Die beiden anderen – das sind nur Verführte. Ich bin kein so hartgesottener Schurke, dies nicht einzugestehen. Ich allein entwarf den Plan, gab auch das nötige Geld dazu her. Allen Respekt vor der Polizei! Ich hätte nicht gedacht, dass sie die Geschichte so vollständig aufdecken würde …«

Jetzt, wo ich dies niederschreibe, sind Gertrud Hold und Viktor Klein längst ein glückliches Paar. Die beiden gehören mit zu den vielen, die Harald Harst als ihren Wohltäter segnen.

Am Abend nach der Verhaftung Bremers reisten der Gutsbesitzer Schrammel und sein treuer Pfleger plötzlich ab – angeblich nach Hamburg zurück. Sie kamen aber nur bis zur Blücherstraße im Vorort Schmargendorf, denn dort wohnte ja Harald Harst. Dort empfing uns der telefonisch hinbestellte Kommerzienrat Kammler als Beauftragter der Wettgegner und nannte dann meinem Brotherrn und Gönner die neue, die dritte Aufgabe. Sie lautete: »Wer ist der sogenannte Einbrecherkönig Andreas Nemo?«