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Der Welt-Detektiv Band 6

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Interessante Abenteuer unter den Indianern 14

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Tollkühne Tat eines Mädchens während eines Indianerangriffs

Die Stadt Wheeling hatte gleich mancher unserer früheren Niederlassungen in Pennsylvania vieles von den Indianern zu dulden. Wir lassen hier ein Beispiel folgen: Das Haus des Colonel Zane, außerhalb des Hauptforts gelegen, enthielt eine Masse von Kriegsvorrat und war von sieben oder acht männlichen und weiblichen Personen, außer der Familie des Colonels bewohnt. Ehe die Indianer Feuer gaben, verlangten sie die Übergabe des Hauses. Die Antwort aber war eine Musketensalve. Angriff und Verteidigung dauerten bis in die Nacht fort, als die Angreifer Feuer an das Haus zu legen versuchten. Einer von diesen mit einem Feuerbrand gegen die Küche kriechend, wurde durch den Schuss eines Schwarzen zurückgetrieben. In diesem Augenblick nahte ein kleines Boot, beladen mit Kanonenkugeln und gesteuert von einem Mann, dem Fort. Die Wilden schossen eine Salve auf ihn und stürzten vorwärts, um das Boot zu erobern. Er erreichte verwundet das Fort und überließ die ganze Ladung den Indianern. Mit einer Kanone hätten sie nun Haus und Fort zusammenschießen können. Dieses gewahr werdend, nahmen sie einen hohlen Stamm, banden Ketten um denselben und taten eine schwere Ladung hinein. Dieses geniale Geschütz sprang bei der ersten Entladung in tausend Stücke, tötete verschiedene, verwundete mehrere und erfüllte die Überlebenden mit panischem Schrecken und Erstaunen.

Kurze Zeit darauf erneuerten sie den Angriff auf das Haus, wurden aber zurückgetrieben. Die Munition der Garnison war fast aufgebraucht und es wurde beschlossen, einen Ausfall zu machen, um das Fort wieder damit zu versehen. Unter den Freiwilligen zu diesem kühnen Unternehmen war eine junge Schwester des Colonel Zane, welche erst kürzlich aus einer Erziehungsanstalt in Philadelphia zurückgekehrt war. Auf die Bemerkung, dass ein Mann mehr Vorteil, Stärke und Schnelligkeit habe als ein Frauenzimmer, antwortete sie, dass der Verlust einer Frau weniger fühlbar wäre. Sie kleidete sich an, und machte sich auf den Weg zum Fort. Erstaunt über diese sonderbare Erscheinung, hielten die Indianer ihr Feuern inne und stießen einen Schrei der Bewunderung aus. Sie erreichte wohlbehalten das Fort und der Kommandant, Colonel Silas Zane, ein Verwandter des anderen Colonel, füllte ein Tischtuch mit Pulver, band es um ihren Leib und sandte sie zurück. Zu gleicher Zeit begriffen die Indianer die Sendung der Schönen und schickten ihr eine Salve nach. Unberührt kam sie durch und erreichte das Haus mit dem Pulver. Bald darauf gaben die Indianer die Belagerung auf und schifften den Fluss hinunter.