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Fritz Wildaus Abenteuer zu Wasser und zu Lande 30

Friedrich Gerstäcker
Fritz Wildaus Abenteuer zu Wasser und zu Lande

Nachtrag
zur Erklärung der in der Erzählung vorkommenden, in fremden Ländern gebräuchlichen Wörtern und Schiffsausdrücke

Yankee
Yankees werden in den Vereinigten Staaten nur jene genannt, die in dem nordöstlichen Teil, in den Staaten Maine, New Hampshire, Vermont, Connecticut, Massachusetts und Rhode Island leben. Die Engländer und Ausländer überhaupt verstehen aber unter diesem Namen gewöhnlich alle Nordamerikaner, d. h. alle in den Vereinigten Staaten Geborene.

Kapitän (Schiffsausdruck)

Kapitän ist eigentlich ein Titel, der nur den Führern eines Kriegsschiffes geziemt, und von ihnen offiziell geführt werden darf. Die Führer von Kauffahrern heißen nur Schiffer oder auch geradezu Führer oder Master (Skipper im Englischen), wenn gleich sie sich sehr gern den etwas besser lautenden Beinamen Kapitän zulegen und sich jedenfalls von ihren Leuten so nennen lassen.

Gangspill
Das Gangspill ist eine starke, aufrecht stehende Winde, die oben an Deck angebracht ist und bis hinab in die Spuhr des Schiffes reicht, dort Festigkeit zu haben. Am oberen Rand hat es viereckige Löcher, die Handspeichen oder Spillspaken darin einzusetzen, mit denen es die Mannschaft, wenn ein Tau darum geschlagen ist, irgendeine Last aufzuwinden oder das Fahrzeug in irgendeinen Hafen zu ziehen, herumbewegt.

Der Steuermann ist die zweite Person an Bord eines Schiffes und hat den Oberbefehl über dieses, wenn der Kapitän an Land ist. Irrig ist übrigens die dem Namen entnommene Meinung, dass der Steuermann auch mit dem wirklichen Steuern des Schiffes direkt in Verbindung stehe oder dieses gar allein zu tun habe. Der Steuermann ist, außer dem Führer oder Kapitän, gerade der Einzige, der an Bord nicht steuert, sondern die Matrosen selber müssen dies abwechselnd und auf ihren verschiedenen Wachen tun, wobei die Offiziere eben nur darauf zu sehen haben, dass sie den richtigen, ihnen angegebenen Kurs halten.

Kojen sind die Schlafstellen an Bord eines Schiffes – feste Lagerstätten aus Brettern, mit einem Schutz vorn, dass der darin Liegende beim Schaukeln des Schiffes nicht so leicht hinausfallen kann. Nur auf Kriegsschiffen schlafen die Leute in Hängematten. Auf Kauffahrerschiffen sind ihre Kojen im sogenannten Logis oder Vorkastell zwei und zwei übereinander angebracht. Auf Auswandererschiffen hat man oft drei übereinander und diese auch in ihrer Größe verschieden, dass von ein bis fünf Personen in solchem Behältnis zum Schlafen kommen.

Gentleman ein vollkommen unübersetzbares Wort, wenn wir es nämlich im Deutschen auch wieder in einer einzigen Bedeutung ausdrücken wollen. Es bedeutet sowohl einen Edelmann als auch hauptsächlich Ehrenmann in jeder Handlung, und im strengsten Sinn des Wortes, wird aber leichtfertig für jeden anständig gekleideten Mann gebraucht. Häufig wird es auch in dem hier gegebenen Sinn angewandt, wo es eben den Gegensatz zu der arbeitenden Klasse ausdrücken soll. Gentleman of the road ist ein Wegelagerer.

Logis oder Vorkastell ist der Name, der an Bord von Schiffen dem vordersten Raum gegeben wird, in dem die Matrosen selber ihren Aufenthalt haben. Eine Luke mit einem schmalen, schilderhausähnlichen Schutz darüber (die Logisklappe) führt hinunter, wo ringsumher die Kojen angebracht sind, und in der Mitte und an den Seiten herum, wie es gerade der Platz erlaubt, die Kisten der Seeleute stehen. Der Bootsmann, oder wenn kein Bootsmann an Bord ist, der Zimmermann, haben den Oberbefehl hier.

Die Schanzkleidung werden die Bretter genannt, die auf die Reling und Relingstützen an Deck aufgenagelt sind und dadurch gewissermaßen eine feste Balustrade um das Deck des Schiffes herum bilden, damit erstens das Seewasser nicht so leicht herüberwäscht, und andererseits auch wieder die Leute selber einen Schutz haben, nicht so leicht über Bord gespült zu werden.

Stehende Takel oder Tauwerk
Das Tau- oder Takelwerk wird in stehendes und laufendes eingeteilt. Zu dem stehenden gehören alle die Taue, welche während dem Lauf des Schiffes nicht verändert werden, sondern nur dazu dienen, Masten, Stengen und Bugspriet fest und unbeweglich an ihrer Stelle zu halten. Dazu gehören die Stage, Pardunen und Wanten etc. Zu dem laufenden Tauwerk gehören die Brassen, Falle, Bulinen etc., welche dazu dienen, die Rahen zu richten und die Segel, je nach dem Wind, anzuspannen.

Wachen
Da Schiffe natürlich Tag und Nacht segeln, so muss auch die Mannschaft ununterbrochen im Dienst sein, und zu diesem Zweck, damit ein Teil rasten kann, während der andere arbeitet, hat man zwei Wachen an Bord eingeführt, die sich einander zu regelmäßigen und festbestimmten Stunden ablösen. Diese Wachen werden in Starbord (Steuerbord) und Larbord (oder Backbord) Wachen abgeteilt. Die Erste begeht der Kapitän gewöhnlich mit dem Zweiten Steuermann und der Hälfte der Mannschaft, die andere der Steuermann mit der anderen Hälfte, je vier Stunden, und zwar mit solcher Einteilung, dass an jedem Abend die Wache durch zweistündige Ablösung verändert wird, damit nicht ein und dieselben Leute jeden Morgen die Wache z. B. an Deck zum Deckwaschen haben – etc.

Lotleine – ist eine je nach der Schwere des Lotes oder Senkbleis stärkere oder schwächere Schnur, die Tiefe des Meeres, besonders an Untiefen und seichteren Stellen damit zu messen. Unten in dem Lot, das aus einem langen Bleikolben besteht, ist eine Vertiefung, die mit Talg ausgegossen wird, sodass dieses, wenn es unten auf den Grund stößt, Schlamm, Sand, kleinen Kies oder Muschelkies, je nachdem der Grund ist, mit heraufbringt.

Segel reffen bedeutet die Segel bei eintretendem Sturm meistens, oder wenn ein Schiff an irgendeiner Stelle bleiben und auf- und abkreuzen will, kleiner machen. Zu diesem Zweck sind kurze Enden Tau, sogenannte Reffbänder in den großen und Marssegeln angebracht, denn die obersten leichten Segel werden lieber ganz eingenommen, ehe man sie refft. Bis zu diesen wird das Segel dann auf und unter die Rahe oder den Querbaum gezogen, an dem sie sitzen, und also verkürzt befestigt.

Back ist der vordere Teil des Schiffes, wie eine Art Schutz etwas höher über Deck, und gleich mit der oberen Reling, an der die Schanzkleidung sitzt, befestigt, die am häufigsten dort überschlagenden Wellen von der unmittelbaren Berührung des Decks abzuhalten.

Außenklüver
Wie die Masten aufrecht im Schiff stehen, so ist einer derselben vorn hinaus, etwas nach oben zulaufend, gelegt, und durch Ketten, Stage und Pardunen befestigt. An diesem Mast, der das Bugspriet und dessen Verlängerung der Klüverbaum heißt, sitzen meist noch drei, bei großen Schiffen auch oft noch vier dreieckige Segel. Das erste von diesen, auch am häufigsten bei stürmischem Wetter gebraucht, da es klein ist und dem Wind nicht viel Fläche bietet, während es zugleich unumgänglich nötig gebraucht wird, das Schiff auch noch steuern zu können, heißt das Vorstengenstagsegel, denn es sitzt an dem Stag, der oben an der Vorstenge (Stenge ist die angesetzte Verlängerung der aufrechtstehenden Masten) befestigt ist. Das zweite heißt der Klüver und das dritte der Außenküver. Sind es vier so wird das zweite der Binnenklüver und das dritte erst der Klüver genannt.

Backbord (auch Larbord) und Star- oder Stürbord (Steuerbord) – werden, wenn man sich das Schiff in zwei lange Hälften geteilt denkt, die beiden Seiten genannt. Backbord ist, wenn man hinten am Steuerrad steht und nach vorn sieht, die linke Seite, Starbord die rechte Seite des Schiffs.

Wanten heißen die zum stehenden Takelwerk gehörigen Pardunen, welche von beiden Borden des Schiffes aus, fünf und sechs nebeneinander, zuerst den Mast an seinem oberen Teil, und dann von den ersten Marsen (sogenannten Mastkorb) aus die Stengen halten, und durch Wevelien oder dünne Seile miteinander verbunden sind, wodurch sie die Strickleitern, wie sie von den Landleuten gewöhnlich genannt werden, herstellen. Dadurch bilden sie gewissermaßen eine feste Masse oder Wand (Want).

Stengen sind, wie schon vorher erwähnt, die Verlängerungen der Masten. Gewöhnliche Schiffe haben Mars-, Bram- und sehr große auch manchmal Oberbramstengen, für die obersten allerleichtesten Segel.

Stage sind jene starken Taue, welche die Maste und Stengen zuerst untereinander, und dann unten an Bord des Schiffes fest und in ihrer Stellung halten.

Glasen heißen die Glockenschläge an Bord eines Schiffes, welche die Tages- oder Nachtzeit und damit die verschiedenen Wachen bestimmen. Sie beginnen von vier zu vier Stunden halbstündlich und reichen nicht über acht. Vier Glasen kann deshalb, je nach der Tageszeit zwei Uhr, und sechs Uhr nachmittags, oder zwei Uhr und sechs Uhr morgens sein usw. Der am Steuerruder stehende Matrose, der eine kleine Taschenuhr neben dem Kompass hängen hat, die jeden Mittag um zwölf Uhr nach der vorgenommenen Sonnenhöhe gerichtet wird, schlägt auf einer Glocke, die vor oder neben ihm hängt, die Glasen und vorn werden sie dann auf der großen Schiffsglocke von einem der wachhabenden Leute beantwortet und nachgeschlagen.

Katze mit neun Schwänzen ist eine Art Knute mit neun ledernen Riemen, die zur körperlichen Züchtigung der Matrosen gebraucht wird, denn dieser Missbrauch zivilisierter Einrichtungen war selbst noch nicht in der republikanischen Marine der Vereinigten Staaten abgeschafft.

Scheilicht (ein verdorbenes deutsches Wort nach dem englischen Skylight – Himmelslicht oder Licht von oben gemacht) wird der aus Fenstern bestehende, und nach außen zu durch Draht oder Gitterwerk verwahrte Deckel oder die Kappe genannt, die oben auf der Kajüte liegt, dieser das nötige Licht zuzuführen.

Kombüse ist der auf Deck angebrachte Verschlag für den Koch, in welchem der Kochherd oder eiserne Kochofen steht. Die Kombüse hat zwei Eingänge, einen zu Starbord und einen zu Backbord, die bei heißem Wetter offen stehen, bei stürmischem aber an der Seite zu windwärts durch eine feste eingreifende Schiebetür geschlossen werden.

Die Passate sind regelmäßige beständige Winde, die ausschließlich innerhalb der heißen Zone, den Wendekreisen und vielleicht noch sieben bis acht Grad nach Norden und Süden weiter, wehen. Nördlich von der Linie sind es Nordost-, südlich davon Südostwinde, während unter der Linie selber oder wenigstens einige Breitengrade nördlich oder südlich, meist schwache Ostwinde oder auch wohl Windstillen herrschen. Es lässt sich denken, dass diese Winde den Schiffen, die der Richtung zu wollen, wohin sie wehen, ungemein förderlich sind, wie sie dagegen andere, die ihrem Lauf entgegen wollen, zwingen, gewaltige Bogen zu beschreiben, um ihrem Einfluss entrückt zu werden. Christoph Columbus ist der Erste gewesen, der die Passate und ihre Wirkung entdeckte, und von ihnen begünstigt die ferne amerikanische Küste erreichte.

Pamperos sind heftige Stürme oder Orkane, die, wie der Typhoon (Taifun) der indischen Gewässer, mit furchtbarer Gewalt vom festen Land herüber über die See brausen und unvorsichtigen Schiffern schon oft Verderben gebracht haben. Der Pampero weht vorzugsweise an der Ostküste Südamerikas und soll von den Pampas, von denen er auch seinen Namen erhalten hat, herüberkommen. Nichts destoweniger erstreckt er sich auch manchmal, wenn gleich mit verminderter Stärke, bis zu dem zwanzigsten Breitengrad hinauf. Die Pamperos beginnen regelmäßig mit einem scharfen Nordwind, der sich mehr und mehr nach Westen hinüberzieht. Kaum ist der Wind ungefähr rein West, so kommt ein flutender Regen, und in diesem zugleich die erste Bö oder der erste heftige Windstoß, das erste Anprallen des Pampero. Hat der Sturm nun von dieser Richtung ausgetobt, so zieht er gewöhnlich mehr nach Süd, Südost, Ost und Nordost wieder herum und weht dann mäßiger. Ein solcher Pampero dauert gewöhnlich drei Tage, jedoch nicht in seiner vollsten Stärke, und scheint mit den Veränderungen des Mondes, besonders in Winterzeit, in ziemlich genauer Verbindung zu stehen, wie er denn auch zur Zeit des Vollmonds jedes Mal am stärksten auftritt.

Blubber heißt der Speck des Wales, aus dem der Tran gekocht wird, er wird bis zu sechs, acht und zehn Zoll dick.

Riemen werden die langen Ruder genannt, wie sie in See üblich sind.

Vorstengenpardunen sind die starken Taue, die vom Bord aus an beiden Seiten nach der Vorstenge oder der Verlängerung des Vor- oder Fockmastes hinauflaufen, und dazu dienen, diesen zu halten.

Rahnocken zieren
Bei Exekutionen an Bord eines Schiffes werden die Verbrecher an die Rahnocke d. h. die äußerste Spitze der Rahen oder Querhölzer, welche die unteren Segel tragen, hinaufgezogen.

Faden
Die Tiefe des Meeres wird stets nach Faden berechnet. Ein Faden ist sechs Fuß (engl.) lang.

Monsoon (Monsun) ist ein periodisch wiederkehrender oder wechselnder Wind, der vorzugsweise in den indischen Meeren weht. Nur zwischen dem 30. oder 33. Grad bis zum zwölften Südbreite (d. h. südlich vom Äquator weht der Süd-Ost Passat, während mit dem zehnten Grad schon etwa die Monsune beginnen, die sechs Monate von einer, und sechs Monate von der entgegengesetzten Himmelsrichtung wehen. Nördlich vom Äquator herrscht vom April bis Oktober Südwest, südlich davon ein Südost und die anderen Monate gerade der entgegengesetzte Wind, der regelmäßig jedes Jahr zu der nämlichen Zeit wiederkehrt, und nur hier und da durch die verschiedene Bildung der Küsten verändert wird. Die Zwischenzeit oder der Wechsel des Monsuns ist dann oft Wochen lang durch veränderliche Winde, die nicht selten in Stürme ausarten, ausgefüllt.

Auch an den brasilianischen Küsten wie im Karibischen und Mexikanischen Meer weht eine Art von Monsun, der sich aber nicht so weit hinaus in See erstreckt (El Niño).

Lensen heißt bei heftigem Sturm vor dem Wind laufen. Es gehört hierzu aber ein gutes Schiff, da eine Haupterfordernis dabei ist, den nachstürzenden Wellen, die dem Schiff verderblich werden könnten, zu entgehen. Obgleich man die oberen leichten Segel dazu einnimmt, müssen doch die Marssegel (die zweiten, gleich über den großen) wenn auch gerefft, geführt werden, da nachstürmende Seen den unteren Segeln leicht den Wind entziehen könnten, wodurch sich dann die Schnelligkeit des Fahrzeugs vermindern würde, und dieses möglicherweise von der nächsten See oder Welle eingeholt und beschädigt würde.

Knoten
Um die Geschwindigkeit zu messen, mit der ein Fahrzeug das Wasser durchschneidet, hat man ein sehr einfaches Instrument erfunden, das ein Log heißt. Es besteht dieses in einem kleinen dreieckigem unten etwas mit Blei beschwerten Brettchen aus Eichenholz, das, wenn über Bord geworfen, aufrecht schwimmt und dadurch gewissermaßen einen Halt im Wasser gewinnt und eine Art Widerstand leistet, wodurch es sich ziemlich ruhig auf seiner einmal behaupteten Stelle hält. An diesem Brett ist eine, durch farbige Tuchlappen zu gewissem Maß bezeichnete Leine, die Loglinie, befestigt, deren verschiedene Knoten Meilen bedeuten und so berechnet sind, nach dem Ablaufen einer kleinen Sanduhr in der Verkürzung die Anzahl Meilen anzugeben, die das Schiff in der Stunde oder Wache gelaufen ist, weshalb die Meilen auch nach den Knoten benannt werden.

Blöcke sind die mit Scheiben versehenen Hölzer, durch welche die Taue wie beim gewöhnlichen Flaschenzug laufen. Man hat ein-, zwei-, drei- und vierscheibige Blöcke. Die Öffnung in den Blöcken, durch welche die Taue laufen, wie der Zwischenraum zwischen den Scheiben und der Seitenwand des Blocks machen sehr häufig bei heftigem Wind, dass dieser ordentlich hindurchpfeift und ein singendes unheimliches Geräusch verursacht.

Anluven heißt das Fahrzeug schärfer in den Wind hinaufhalten. Der Gegensatz davon ist abfallen, wo man sich weiter vom Wind abdreht, also ihn voller in die Segel bekommt. Liegt man ganz platt vor dem Wind, so kann man natürlich weder anluven noch abfallen, auch ist das Erstere unmöglich, wenn man schon so dicht an den Wind heransegelt, als es das Schiff nur irgend erlauben will. Wollte man dann noch mehr anluven, so müsste man natürlich durch den Wind drehen und die Segel würden, während sie der Wind von vorne trifft, zurückschlagen.

Über Stag gehen; über den anderen Bug gehen, wenden, sind gleichbedeutende Redensarten, die ausdrücken sollen, dass das Fahrzeug, wenn es jetzt den Wind. z. B. von der Backbordseite gehabt hat, umlegt und ihn von der Stürbordseite nimmt. Es ist dies besonders beim Kreuzen oder Lavieren das Hauptmanöver. Kommt der Wind gerade von dort, wohin man segeln will, so liegt man dicht am Wind, d. h., man segelt so nahe in den Wind hinein, nach rechts oder links hin, wie es das Schiff erlauben will. Dadurch aber kommt man natürlich nach einer Richtung hin aus seinem Kurs, während man aber freilich auch in etwas gewinnt. Will man z. B. nach Norden segeln und der Wind ist gerade Nord, so wird ein Schiff durchschnittlich nach Ost, Nord-Ost hinübersegeln können. Dadurch gewinnt es zwei Striche Nord und verliert nach Osten hin. Um das nun wieder einzubringen, wendet das Fahrzeug nach einer gewissen Zeit und wird nun mit dem nämlichen Wind über den anderen Bug West, Nord-West hinüberhalten können, wodurch es den früher verlorenen Ost wieder einholt und zwei Strich Nord mehr macht usw. Es ist dies das Lavieren oder Kreuzen.

Backbrassen heißen die Segel des einen Mastes auf derselben Seite, von der der Wind kommt, so scharf anziehen, dass derselbe von vorn hineinschlägt und dadurch das Schiff in seinem Laufe aufhält. Es geschieht das z. B. auf See, wenn man ein abgeschicktes Boot erwarten will etc.

Dyaks (Deiaks) werden die Ureinwohner Borneos genannt. Wie auf all diesen Inseln haben sie in früheren Jahrhunderten ihr Land bis zu der Meeresküste bewohnt, bis malaiische Seenomaden ihre Ufer betraten, das flache Land in Besitz nahmen und, was sich nicht von der Bevölkerung unterwarf, in die Berge zurückgetrieben, weshalb fast der ganze ostindische Archipel auf den einzelnen Inseln von zwei verschiedenen Rassen von Eingeborenen bewohnt wird. Es ist das nämliche auf den Philippinen, auf den Molukken, auf Sumatra, Java, Celebes etc.

Nord zu Ost
Die Himmelsrichtungen hat sich der Seemann auf seinem Kompass in 32 Striche eingeteilt, die zusammen die Windrose bilden. Von Norden an beginnen ihre Benennungen Nord, Nord zu Ost, Nord Nord-Ost, Nord-Ost zu Nord, Nord-Ost, Nord-Ost zu Ost, Ost Nord-Ost, Ost zu Nord, Ost – usw.

Kaffee
Der Kaffee wächst auf Sumatra wild und wird von den dort eingeborenen Stämmen auch zu einem Getränk benutzt, aber sonderbarerweise nicht in seinen Fruchtkernen, wie wir ihn gebrauchen, denn die Kaffeebohne ist nur der Doppelkern einer kirschartigen Frucht des Kaffeebaumes, sondern in seinen jungen Blättern, wie wir den Tee gebrauchen, sodass sie sich dadurch gewissermaßen einen Kaffee-Tee aufgießen. Der Geschmack soll auch dem Tee ziemlich gleichkommen.

Sirihblätter
Die Sirih oder indische Betel ist eine pfefferartige Pflanze, deren Blätter dem Bohnenblatt ähnlich sind. Die Eingeborenen kauen ihn leidenschaftlich gern in einer bunten Mischung von Arekanuss, Kalk, Tabak und einem anderen ausgekochten Pflanzenstoff. Ihre Zähne bekommen dadurch eine rötliche Färbung und ihr Atem eine widerliche Süße, aber sie finden es hübsch, wie der Nordamerikaner sein ebenso entsetzliches Tabakkauen.

Menschenfresser nennt man solche wilde und fleischfressende Tiere, welche schon einmal Menschenfleisch gekostet haben und es nun jedem anderen vorzuziehen scheinen. Man nimmt an, und es hat sich auch durch Erfahrung bestätigt, dass alle wilden Tiere ursprünglich den Menschen scheuen. Haben sie aber erst einmal, durch Hunger getrieben oder vielleicht durch einen Zufall dazu gebracht, diese Scheu überwunden, dann soll es ihnen auch so süß schmecken, dass sie mehr zu erlangen suchen.

Der Reis ist dem Inder, was die Brotfrucht dem Südseeländer, die Kartoffel dem armen Iren und Deutschen, der Fisch dem Eskimo, die Torowurzel dem Sandwichsinsulaner, die Eichel dem Kalifornier, das Fleisch dem Pampasindianer und Gaucho. Ohne den Reis zum Essen könnte der Inder kaum bestehen, mit ihm aber, trocken in Wasser abgekocht und in ein Blatt eingeteilt, erträgt er die größten Beschwerden und arbeitet von Morgen bis Abend. Der Reis wächst in nassen Feldern, und die Körner hängen in lockeren Ähren, etwa wie der Hafer bei uns.

Das südliche Kreuz ist als Sternbild der südlichen Halbkugel, etwa das, was der Nordstern der unseren ist. Es besteht aus angeblich nur vier, in der Tat aber aus fünf Sternen, von denen drei zweiter, der andere dritter, der fünfte sogar vierter Klasse, aber von dem Kreuz unzertrennbar ist und selbst die vier nicht so ganz regelmäßig stehen. Zu einer bestimmten Stunde der Nacht, die in den verschiedenen Jahreszeiten wechselt, steht das Kreuz vollkommen aufrecht und neigt sich ziemlich regelmäßig an jedem Abend vier Minuten eher nach Westen über, die nächste Nacht zur bestimmten Zeit seine aufrechte Stellung wieder zu erreichen. Mit zu großer Erwartung von seiner Schönheit macht es aber auf den Beschauer im Anfang gewöhnlich gar keinen besonderen Eindruck, und man gewinnt es erst lieb als den langen und treuen Begleiter in südlichen Nächten.

Tally api – die aus Kokosbast gedrehten Lunten, welche in Indien überall gebraucht werden, Feuer für die Zigarren zu halten.

Moskitos sind eigentlich weiter nichts als Mücken, die eben Moskitos auf Spanisch heißen. Es gibt deren, wie bei uns, verschiedene Arten, deren Stich sich eben auch von den unseren wenig oder gar nicht unterscheidet. Nur die Menge, in der sie sich in einigen Ländern finden, macht sie unerträglich.

Gewicht an den Füßen
Es ist auf See beim über Bord lassen einer Leiche gebräuchlich, derselben irgendein Gewicht – auf Kriegsschiffen einige Kugeln, auf Dampfern oder Kauffahrerschiffen Steinkohlen oder sonst irgendetwas Schweres – an die Füße zu befestigen, damit der Körper rasch und senkrecht in die Tiefe gezogen wird und nicht, durch das schwere Seewasser gehalten, oben an der Oberfläche, den Fischen und Seevögeln ein Spiel, herumtreibt

Feuerreiben
Der Leser hat gewiss schon davon gehört, dass wilde Völker in früheren Zeiten ihre Feuer dadurch entzündeten, dass sie zwei Hölzer zusammenrieben, bis sie in Brand gerieten oder wenigstens zu kohlen anfingen und dann durch Blasen leicht zu heller Flamme gebracht werden konnten. Irrig wohl ist aber dabei aufgestellt worden, dass es zwei Hölzer von verschiedener Härte sein müssten. Wo ich es wenigstens Gelegenheit hatte zu beobachten, nahmen die Eingeborenen stets nur einerlei Holz und, zwar weiches in Kalifornien und der Südsee, und hartes oder härteres in Australien, wo sie eben nur das Gumholz hatten. Die kalifornischen Indianer beobachten dabei das eigentümlichste Verfahren, indem sie eine kleine Vertiefung in das unten hingelegte Stück Holz schneiden und nun mit der Spitze ein anderes darin in der Weise rasch herumdrehen, bis die Spitze zu kohlen anfängt.

Das Bugspriet ist auf Schiffen der vorn über den Bug hinübergelegte Mast, dessen Segel an den zu ihm von dem Vormast und den Vorstengen niederlaufenden Stagen befestigt wird. Die daran befindlichen Segel sind die Klüver, wie auch die Verlängerung des Bugspriets der Klüverbaum heißt. Nur das Segel nächst zum Schiff heißt das Vorstengstagsegel.

Der Mississippi durchläuft, in den Golf von Mexiko mündend, eine ungeheure Strecke flachen und häufig sumpfigen Landes. Nicht durch Berge oder Felsen, deren Bahn ihm sein Bett angewiesen hätten, eingezwängt, hat er sich auch schon seit Jahrtausenden überall, wo er konnte, die Bahn ins Freie gesucht und dadurch mit dem eigentlichen Strom sieben verschiedene Mündungen gewählt, die ein sumpfiges, nur von Schilf und kleinen Weidenbüschen bewachsenes und von natürlichen Kanälen überall traurig durchzogenes Land durchschneiden. Aber schon lange vorher und Hunderte von englischen Meilen oberhalb seiner Mündung drängt er einen kleinen Teil seiner gewaltigen Wassermasse zur Rechten hinab dem Golf zu und bildet dadurch verschiedene Bayous, die ihr Wasser allein von ihm enthalten und, weit von der eigentlichen Mündung des Stromes entfernt, in den Golf einlaufen. Die Hauptmündungen bilden eine öde, nur von Alligatoren und Moskitos bewohnte Fläche, in der aber auch der Mensch seine Wohnung aufgeschlagen hat, der Welt seine Existenz abzugewinnen. Lotsen und Austernfänger wohnen dort in einzelnen kleinen Kolonien und auf Pfählen gebauten Holzhäusern, die durch Laufplanken miteinander verbunden sind, da in der Flutzeit das Wasser, in der Ebbe aber der Schlamm jede andere Verbindung als in der ersten Zeit durch Boote unmöglich macht.

Ton oder Tonne ist ein Seegewicht von circa 2000 Pfund. Zwei Tonnen sind eine Last.

Graues Moos
Einen selten Charakter gibt dem Süden der Vereinigten Staaten, besonders Louisiana und Texas, das wehende graue Moos, auch spanischer Bart genannt, das in langen Strähnen von den Zweigen der meisten Bäume oft bis zwanzig Fuß lang niederhängt, sodass der ganze Baum, aus dem sich das dunkle Laub nur hier und da hervorstiehlt, in einen gewaltigen grauen Schleier eingehüllt scheint. Eine bedeutende Verwendung fand dies Moos besonders in neuerer Zeit, dadurch, dass man es gekocht und die innere Fiber, die fast genau dem Pferdehaar gleicht, zum Stopfen von Matratzen nach Europa versandt hat.

Bowiemesser wird in den Vereinigten Staaten eine große Art Jagdmesser nach ihrem ersten Verfertiger, Bowie, genannt, die auch nur zu häufig heimlich als Waffe getragen, eine traurige Berühmtheit in den amerikanischen Streitigkeiten und selbst Duellen erlangt. Die Klinge desselben ist einen Fuß bis sechzehn Zoll lang, von zweieinhalb bis drei Zoll breit und vorn etwas ausgeschweift an der Spitze, und dem Rücken bis zu einem Drittelzoll stark, was der Klinge eine große Schwere und dem Hieb eine furchtbare Wucht gibt.

Massa – das durch den Negerdialekt verdorbene englische Mister.