Super Darling! – Band 1
Aya Shouoto
Super Darling! – Band 1
Manga, Softcover, Carlsen, Hamburg, Oktober 2014, 178 Seiten, 6,95 Euro, ISBN: 978-3551736550, ab 12 Jahren, übersetzt von Hiro Yamaha
Sakuya Tono leidet darunter, dass sie von ihrer Umgebung nicht wahrgenommen wird. Sie scheint für andere buchstäblich Luft zu sein, selbst als sie die Schule wechselt. All ihre Versuche, endlich einmal wahrgenommen zu werden, scheitern. Da hört sie eines Tages durch Zufall von einem Kirschbaum, der ewig blühen soll und unter dessen Blüten man sich etwas wünschen darf. Und das Beste: Dieser Baum steht auf dem Schulgelände! Sakuya ist begeistert und begibt sich auf die Suche nach dem Wunderbaum. Tatsächlich findet sie ihn und äußert 2 Wünsche: Sie will endlich beachtet werden – und sie wünscht sich einen Freund. Kaum sind die Wünsche ausgesprochen, begegnen ihr nacheinander 4 gutaussehende Jungen, die alle ihr Freund sein wollen. Aber der Wunschbaum hat auch einen Haken: Wer die Erfüllung der Wünsche verweigert, den trifft ein Fluch. Sakuya merkt auch schon bald, dass ihre Wünsche zweischneidig sind: Zum einen wird sie jetzt zwar wahrgenommen – aber nur von den vier Jungs, die im Gegensatz zu ihr Glamour verbreiten und die Menschenmassen anziehen. Zum anderen weiß sie nicht, welchen dieser Jungs ihr Freund werden soll – wenn überhaupt einen von diesen. Aber egal wen sie wählen wird: Die verbliebenen Jungen trifft unweigerlich der Fluch.
Der Manga wird für Leserinnen als Haremsmanga aufgezogen: Die Heldin hat die Qual der Wahl zwischen mehreren nicht nur äußerlich attraktiven Jungen. Damit fällt es der Leserin auch leicht, sich einen für sie passenden männlichen Chara auszusuchen, denn die Jungen fallen nicht nur durch ein jeweils anderes Äußeres auf, sondern auch durch verschiedene Charakterzüge und Talente. Dabei gibt es allerdings auch Schemata: der kühle, logisch Denkende, der süß-Kindliche, der verträumt-Gutmütige, der Selbstbewusste. Diese Charakterzüge werden zum Teil allerdings auch gebrochen, indem die Autorin Merkmale dazu kombiniert, die man in dieser Konstellation nicht erwartet. Außerdem spielt die Autorin auch mit den Themen »unsichtbar« und »sichtbar«. Beides hat sowohl positive als auch negative Aspekte, z.B. indem Promis quasi kein Privatleben haben oder unsichtbar sein auch schützen kann. Bei Letzterem wird aber auch hinterfragt, wovor man sich eigentlich schützt. Unter der oberflächlichen zuckersüßen Schicht ist also auch der ein oder andere Tiefgang, manchmal sogar in mehreren Schichten, verborgen (von dem ich oben nur ein Beispiel erläutert habe). Das macht den Manga umso lesenswerter. Und obwohl das Haremsthema nicht neu ist, macht der Manga aufgrund neuer Varianten im Schema doch Spaß zu lesen. Insgesamt also gelungen.
(ud)