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Felsenherz der Trapper – Teil 10.5

Felsenherz-der-Trapper-Band-10Felsenherz der Trapper
Selbsterlebtes aus den Indianergebieten erzählt von Kapitän William Käbler
Erstveröffentlichung im Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1922
Band 10
Das Geheimnis des Gambusinos
Fünftes Kapitel

Im Uferwald

Der Unterhäuptling Wathama war nach der geglückten Flucht sogleich zum Lager seiner Leute am Westrand der Hochebene zurückgeeilt und hatte sofort zwei zuverlässige Krieger zu der weiter nördlich lagernden Hauptabteilung der Apachen abgeschickt, um den Großen Bär, der dort in der sogenannten Guadalupe-Prärie Büffel jagte, zu benachrichtigen, dass Felsenherz, der Schwarze Panther und der Indsmenfresser hier wieder im Gebiet der Apachen aufgetaucht seien.

Mit den ihm verbliebenen elf Kriegern wandte sich der Nachtfalke einer der erfahrensten und unsichtigsten Unterhäuptlinge, auf Umwegen dem Rio Pecos wieder zu, damit er feststellen konnte, wohin die beiden weißen Jäger und der Comanche ihren Ritt fortsetzen würden. Am Westufer des Pecos verbarg der Trupp seine Pferde in einem Dickicht und verteilte sich dann an beiden Ufern in weiten Abständen. Wathama und vier Apachen waren auf Baumstämmen über den Fluss gesetzt und wollten das Ostufer beobachten. Als sie sich hier getrennt hatten, begann der Nachtfalke gleichzeitig nach dem Flachboot Ausschau zu halten.

In der Krone eines treibenden Baumes verborgen, schwamm er den Pecos zunächst bis zu jenem Inselchen abwärts, wo das Flachboot vertäut gewesen war.

Die Stelle war leer. Der Nachtfalke landete jetzt wieder am Ostufer. Gerade als er lautlos hinter die ersten Uferbüsche huschte, kam ein Fellboot den Pecos eiligst aufwärts. Ein einzelner Roter hockte darin. Wathamas Augen weiteten sich vor Staunen. Der Krieger in dem Kanu war ein Navajo.

Der Nachtfalke begleitete das Fellboot nun am Ufer, musste große Strecken laufend zurücklegen, aber hatte dann doch die Genugtuung, auf diese Weise an den Ort geführt zu werden, wo in dem toten Arm des Pecos jetzt das Flachboot versteckt lag.

Das Kanu legte neben dem plumpen Fahrzeug an, und der Nachtfalke konnte weiter feststellen, dass sich auf dem Flachboot etwa dreißig Navajo befanden, von denen dann fünfzehn unter Führung des dem Nachtfalken gut bekannten Häuptlings Saßtaluma eiligst im nahen Wald verschwanden.

Wathama versuchte ihnen zu folgen, musste dies jedoch bald aufgeben, schlich zu der Liegestelle des Flachbootes zurück und konnte hier lediglich auskundschaften, dass das Fahrzeug den Platz wieder verlassen hatte.

Kurz vor Tagesanbruch meldeten ihm dann zwei der stromaufwärts postierten Wachen, das Flachboot sei mithilfe seines Segels und geschleppt von einem großen Kanu, in dem neun Navajo gesessen hätten, den Pecos aufwärts gefahren.

Der Nachtfalke beschloss nun, am Westufer nur drei Krieger zurückzulassen, die dem Oberhäuptling das Nötige mitteilen sollten, während er selbst dem Verbleib des Trappers Felsenherz und seiner Begleiter nachspüren wollte.

Wathama machte seinem Ruf als tüchtiger Fährtensucher alle Ehre. Zwei Stunden nach Sonnenaufgang wusste er, dass die Navajo und Saßtaluma, der Heulende Wolf, die drei Westmänner gefangen genommen und mit ihnen in die Llano Estacado hinausgeritten waren.

So kam es, dass Wathama mit seinen acht Kriegern jene Schlucht in der Llano kaum eine Viertelstunde nach Aufbruch der drei Jäger erreichte, ohne diese jedoch in dem hügeligen Gelände zu Gesicht bekommen zu haben.

Nachtfalke wollte sich jetzt aus den hier vorgefundenen Spuren ein Bild der Vorgänge entwerfen, durch die den drei Westmännern die Flucht ermöglicht war.

Während er und seine Krieger noch in der Schlucht hielten, langten jedoch die durch Felsenherz meilenweit in die Llano gelockten Navajo ebenfalls wieder an, und der Heulende Wolf war es, der nun zu Fuß näher schlich, weil er überzeugt war, dass der blonde Trapper inzwischen auch den Comanchen und den Indsmenfresser befreit und vielleicht im Sinn hätte, auch die anderen Navajo zu überrumpeln, sobald sie von der misslungenen Verfolgung zurückkehrten.

Saßtaluma hatte die Apachen oben am Rande der Schlucht versteckt, nur ein paar Minuten beobachtet, winkte nun seine Navajo herbei und gedachte, hier auf leichte Weise ein paar Flinten und Apachenpferde zu erbeuten.

Wathama hatte soeben die Spuren in der Schlucht geprüft und rief nun seinen Kriegern zu, dass zwei sich als Wachen oben an den Schluchträndern aufstellen sollten.

Er wollte sich dann wieder in den Sattel schwingen, als die Navajo von oben auf die Apachen zu feuern begannen.

Bei der kurzen Entfernung sanken denn auch sofort vier Apachen vom Pferd. Den Flintenschüssen folgten mehrere Pfeile, die zwei weitere Apachen schwer verwundeten.

Wathama und die beiden unverletzt Gebliebenen versuchten nach Westen zu entkommen. Es gelang ihnen nicht. Die Navajo waren im Nu hinter ihnen her, und Saßtaluma verlegte ihnen den Weg in die offene Llano, schoss Wathamas Mustang nieder und ließ den Unterhäuptling, der unter sein Pferd zu liegen kam, als Einzigen dann am Leben.

Der Nachtfalke überhäufte den hinterlistigen Navajohäuptling mit einer Flut von Schmähungen. Saßtaluma, am Gürtel vier frische Apachenskalpe, versetzte dem Gefesselten einen Fußtritt.

»Schweig, Hund von einem Pimo (Schimpfname für die Apachen). Der heulende Wolf verachtet dich!

Du hast deine eigene Schwester getötet, hast mit Sancho, dem Indsmenfresser, vorher die Friedenspfeife geraucht und doch die getroffenen Abmachungen gebrochen! Ich habe Felsenherz und Sancho belauscht und weiß, dass du ein Lügner bist. Deine Zunge ist gespalten, aus deinem Mund träufelt das Gift der Unehrlichkeit! Hättest du mich und meine Krieger überfallen können, so würdest du es genau so getan haben, wie wir es mit Euch taten!«

Wathama war nach der Erwähnung seiner Schwester verstummt und hatte den Kopf wie schuldbewusst gesenkt.

Der Heulende Wolf befahl nun den Anspruch. Der Apache wurde in die Mitte genommen, und im Galopp ging es mit den erbeuteten Mustangs scharf nach Nordwest zu. Um die Fährte der drei Westmänner und ihrer Gefangenen kümmerte sich Saßtaluma nicht weiter. Er hatte es eilig, mit dem Flachboot wieder zusammenzutreffen.

Die wildromantischen Guadalupe-Berge werden durch mehrere rechte Nebenflüsse des Pecos durchschnitten, die wieder zahlreiche Bäche aufnehmen und häufig imposante Wasserfälle bilden.

Am Abend dieses Tages finden wir Felsenherz mit seinen beiden Begleitern auf dem Westufer des Pecos auf einer schmalen Halbinsel wieder, die durch die Einmündung eines Nebenflusses hier gebildet wurde.

Diese Halbinsel war nichts als ein ungeheurer, etwa zwanzig Meter breiter und ebenso hoher, dagegen gut doppelt so langer Felskoloss, der von drei Seiten von den schäumenden Wassern umspült wurde. Dort, wo er mit dem Land zusammenhing, wuchs eine Anzahl von Riefentannen, deren dunkle Nadelwipfel einen Vorhang vor der dem Wasser abgekehrten Steilwand gezogen hatten und so die Besonderheiten dieser Halbinsel, eine grottenartige Ausbuchtung im Gestein, zu der etwas wie ein natürlicher Zickzackpfad emporführte, verbargen.

Der frühere Gambusino hatte diese Grotte während seines abenteuerlichen, gefährlichen Goldsucherlebens einmal zufällig entdeckt und nach Dunkelwerden Felsenherz und den Comanchen dorthin geführt, nachdem man die drei Gefangenen schon eine Stunde vorher am Ostufer des Pecos wieder freigelassen hatte.

Die Pferde waren ihren Herren den steilen Zickzackpfad hinauf willig gefolgt. Nun brannte in der Grotte hinter einem vorspringenden Winkel ein kleines Feuer, an dem Sancho und Felsenherz ein junges Wildschwein brieten, welches Chokariga mit dem Tomahawk erlegt hatte.

Der Comanchenhäuptling aber war vor etwa einer Viertelstunde zum Südufer des nahen Nebenflusses des Pecos hinabgeschlichen, um Wasser und Gras für die Pferde zu holen.

»Wir sind hier jetzt keine Stunde mehr von dem Regental entfernt«, sagte Sancho leise zu dem Trapper. »Sobald wir überzeugt sein können, dass weder die Navajo noch Wathamas Trupp diese Gegend weiter unsicher machen, werden wir drei endlich erfahren, was die junge Apachin mit ihren Worten hat andeuten wollen.«

Felsenherz nickte. »Auch ich bin dafür, dass wir in diesem Versteck ein paar Tage bleiben. Ohne Zweifel wird ja der Nachtfalke den Großen Bär, unseren alten Todfeind, von unserer Anwesenheit hier in den Guadalupe-Bergen benachrichtigen, und der Oberhäuptling dürfte alles aufbieten, uns in seine Gewalt zu bekommen. Ah – da ist Chokariga schon. Nun, mein Bruder kehrt ohne Wasser und Gras zurück?«

Der Comanche ließ sich am Feuer nieder und drückte die Brände durch Steine fast ganz aus, sagte dabei: »Die Schluchten und das Wasser sind in dieser Nacht zu lebendig, als dass wir uns hier geborgen fühlen dürften! Das Flachboot liegt dort südlich am Ufer des Nebenflusses, und Chokariga zählte fünfzehn Navajo auf seinem Deck. Außerdem kam soeben ein Baumfloß mit vierzig Apachen den Pecos aufwärts, während hier am Ostufer zwanzig Apachen entlangritten.«

»Caramba!«, fluchte der Gambusino. »Eine ungemütliche Nachbarschaft!«

Felsenherz begann schweigend das Wildschwein zu zerteilen und zu essen. Auch der Comanche langte zu. Sancho erhob sich dagegen und meinte, er wolle unter diesen Umständen die erste Wache am Eingang der Grotte übernehmen.

»Der Gambusino mag essen!«, erklärte Chokariga kurz. »Mein Rappe wittert den Feind. Ich habe ihn vorn angebunden. Wirr werden sehr bald das Kriegsgeschrei der Apachen hören. Die Navajo halten Wathama auf dem Flachboot gefangen, und der Große Bär befand sich mit auf dem Baumfloß.«

Felsenherz schaute den Comanchen fragend an. »Mein Bruder glaubt also, dass die Apachen das Flachboot finden werden?«

»Sie werden es finden. Der Bucklige hat es schlecht versteckt im Schilfrohr, und die Navajo sind nicht klüger als er. Auch sie werden ihre Skalpe verlieren.«

Der Trapper legte das Stück Fleisch, von dem er eben gegessen hatte, beiseite und erklärte fest: »Ich dulde nicht, dass man jenen Gottlied Bulle überfällt und hinmordet! Ich darf es nicht dulden. Er ist mein Landsmann. Mag er sich mir gegenüber auch unfreundlich benommen haben. er ist Deutscher, und vielleicht hat er seine besonderen Gründe dafür gehabt, mich so grob zu behandeln. Ich werde ihn warnen. Dann habe ich vor mir selbst meine Pflicht und Schuldigkeit getane Er stand auf, griff nach seiner Büchse und nickte dem Häuptling und Sancho kurz zu, schritt lautlos davon, drückte sich an Chokarigas Rappen vorüber auf den Zickzackpfad und schlich mit äußerster Behutsamkeit in das Flusstal hinab.

Er war sich sehr wohl bewusst, dass das, was er vorhatte, ein großes Wagnis darstellte. Er befand sich hier gleichsam zwischen zwei Feuern, zwischen den Apachen und dem mit Navajo besetzten Flachboot. Entging er den einen, konnte er leicht den anderen in die Hände geraten.

Der Trapper dachte natürlich nicht im entferntesten daran, etwa bis auf das Flachboot sich zu begeben. Nein – es genügte schon, wenn er in dessen Nähe beide Läufe seiner Büchse abfeuerte. Dies musste mindestens die Navajo, die doch fraglos mit dem Buckligen im Bunde standen, zur Vorsicht mahnen.

Selten nur hatte der im Anschleichen so geübte Felsenherz mit solcher Sorgfalt all die kleinen Kunstgriffe angewandt, die ein erfahrener Westmann nur in der Stunde höchster Gefahr beachtet, da sie das Vorwärtskommen so sehr erschweren.

Hier jedoch war es gleichgültig, ob er eine halbe Stunde früher oder später die Warnschüsse abgab. Die Hauptsache blieb, dass man ihn nicht bemerkte und dass sowohl die Apachen als auch die Navajo nicht ahnten, wo der Trapper mit seinen beiden Gefährten jetzt steckte. Felsenherz nahm seinen Weg nicht etwa dicht am Fluss entlang, sondern kroch auf allen vieren im Uferwald dahin, wo es trotz der mondhellen Nacht infolge des schier undurchdringlichen Blätterdachs der verschiedenartigen Bäume fast stockfinster war. Die Stelle, wo das Flachboot lag, hatte Chokariga ihm nicht näher bezeichnet. Der Comanche hatte dies aber für überflüssig erachtet, da er überzeugt war, sein weißer Bruder würde das Fahrzeug genau so leicht finden wie er.

Nachdem der Trapper etwa dreitausend Meter auf diese Weise immer nach Süden zu im Wald zurückgelegt hatte, wobei er stets das Rauschen des Nebenflusses im Ohr behielt, spürte er deutlich den Rauch eines Feuers.

Prüfend sog er die Luft ein. Der Rauch zog von Nordwest herüber, kam also vom Fluss und setzte sich hier im Wald trotz des frischen Nachtwindes stärker fest.

Felsenherz vermutete sogleich, dass dieser verräterische Qualmgeruch von dem Flachboot herüberzöge. Er wandte sich jetzt also nach rechts, näher dem Ufer zu.

Als er sich so völlig lautlos dem Rand des Waldstreifens näherte und bereits außerhalb der Bäume das Mondlicht silbern auf den Büschen und dem Fluss schillern sah, gewahrte er vor sich an einer starken Eiche einen Schatten, der etwa einem großen Vogel glich und sich hin und her bewegte.

Sehr bald hatte er festgestellt, dass der Schatten kein Tier, sondern der federgeschmückte Kopf eines Indianers war – eines Häuptlings.

Der Trapper überlegte. Es konnte sich hier nur um den Großen Bär, den Oberhäuptling der Apachen, handeln. Ein Navajo konnte es nicht sein, denn der Indianer dort war ein besonders großer und breitschultriger Mann.

Felsenherz sagte sich ebenso schnell, dass es für ihn und seine Gefährten nur von Vorteil sein könne, wenn man den Großen Bär für alle Fälle als Geisel in der Gewalt hätte. Er wollte also versuchen, sich des Oberhäuptlings ohne jeden Lärm zu bemächtigen.

Nachdem er die Eiche, einen uralten, sehr dicken Baum, im weiten Umkreis umschlichen und so die Gewissheit erlangt hatte, dass der Große Bär hier an dieser Stelle allein den Kundschafter spielte, kroch er wieder von hinten auf den Apachen zu.

Da vernahm er rechts von sich das feine Zirpen einer Grille. Dreimal erklang es in bestimmten Pausen. Es war das Signal, das der Comanche stets gebrauchte, um sich dem Trapper bei einem gefahrvollen nächtlichen Unternehmen bemerkbar zu machen.

Felsenherz kniff einen Grashalm ab und ahmte ebenfalls das Zirpen ebenso vortrefflich nach. Als Antwort erschollen dieselben Tierlaute aus demselben Gebüsch von rechts jetzt nur zweimal.

Der Trapper wusste, dass Chokariga ihm etwas mitzuteilen hatte, schob sich auf die Büsche zu und fühlte gleich darauf eine Hand auf seiner Schulter.

»Chokariga hatte Sorge um seinen weißen Bruder«, hauchte der Manche. »Felsenherz will den Großen Bär die Faust fühlen lassen. Chokariga wird ihm helfen und den Apachen dann zu der Grotte tragen. Dieser Uferwald ist jetzt frei von Feinden. Sie liegen dicht am Ufer hinter den Felsen und dem Dornengestrüpp.«

Der blonde Jäger kroch weiter. Der Comanche war dicht hinter ihm.

Der große Bär saß an der Eiche auf einer Luftwurzel und konnte von hier aus durch eine Lücke in den Bäumen auf den etwa vier Meter tiefer liegenden Fluss hinabblicken.

Seine Büchse hielt er auf den Knien mit der Linken, in der Rechten aber lose die große, schwere Streitaxt. Irgendetwas musste seine Aufmerksamkeit jetzt erregt haben, denn er richtete sich mit einem Mal auf und schmiegte sich noch enger an den Stamm.

Felsenherz hatte sich ganz tief hinter einen Strauch geduckt. Links von der Eiche war es so hell, dass er nun den Kopf eines Navajo erkannte, der die Uferböschung vorsichtig emporstieg.

Der Große Bär hatte den Tomahawk erhoben.

Jetzt wollte der Navajospäher hinter die Eiche schlüpfen.

Das Schlachtbeil des Apachen sauste herab.

Ein dumpfer Krach, den das Gurgeln der Wasser und das Rauschen der Bäume fast übertönte.

Der Navajo war lautlos mit gespaltenem Schädel zusamengesunken, und der Große Bär bückte sich nun, um die Leiche tiefer in den Wald zu schleppen.

Da – ein schwerer Körper drückte ihn zu Boden, zwei Hände umkrallten seinen Hals.

Der Comanche lag über ihm, und Felsenherz’ Faust traf jetzt zweimal dröhnend die Schläfe des riesigen Roten.

Der Apache war bewusstlos. Im Nu hatte Chokariga ihn gefesselt und geknebelt, lud ihn sich auf den Rücken und trug ihn davon. Der Trapper war inzwischen spurlos verschwunden.

Nein – nicht verschwunden! Dort oben im Geäst der Eiche war eine schlanke Gestalt zu erkennen, die sich geräuschlos höher und höher schwang.

Es war Felsenherz, der von der Eiche aus die beiden Warnschüsse abgeben wollte und zwar so, dass die Kugeln irgendeinen Teil des Flachbootes träfen, welches dem jetzt stärkeren Qualmgeruch nach dort unten im Uferschilf liegen musste.

Der Trapper hatte sich nicht getäuscht. Als er durch die Zweige schräg abwärts lugte, bemerkte er in dem wogenden, hohen Schilfrohr einen dunklen Gegenstand von der Größe des Flachbootes.

Es musste das Boot sein. Der Mast war allerdings entfernt worden. Aber etwas wie ein schwarzer Strich ragte dort hervor: ein Schornsteinrohr, aus dem leichte Rauchwölkchen emporstiegen und im Wind schnell zerflatterten.

Felsenherz spannte beide Hähne seiner Büchse. Dann suchte er eine recht bequeme Haltung einzunehmen, legte an, zielte und feuerte beide Kugeln in das Schornsteinrohr hinein.