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15 neue Fragen …

Vincent-Voss… Vincent Voss

Nach seinem Abitur an »der grünen Schule« hat Vincent Voss allerorts verlauten lassen, er werde Schriftsteller. Ein halbes Jahr und ca. 70 Manuskriptseiten auf einer elektronischen Schreibmaschine später hat er dann eingesehen, dass man davon nicht leben kann und erst einmal etwas Vernünftiges unternommen. Eine Reise nach Südostasien.

2008 hat Vincent Voss eher zufällig wieder mit dem Schreiben begonnen, ein Internetforum rief zu einem Schreibwettbewerb auf und seine Geschichte wurde entweder in den höchsten Tönen gelobt oder total verrissen. 2009 nahm er dann gleich an mehreren Ausschreibungen teil und die ersten Veröffentlichungen in Kurzgeschichtenbänden folgten. Mit 172,3 erfolgte sein Romandebüt und weitere Romane wie Faulfleisch, Töte John Bender!, Ich bin böse! und Tödlicher Gruß erschienen in unterschiedlichen Verlagen. Rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse erschien 2015 Wasser im Verlag Torsten Low, ein Gruselthriller, der in Henstedt-Ulzburg in den 80er Jahren spielt.

Sein kulturwissenschaftliches Studium, aber mehr noch seine Tätigkeiten währenddessen als Tankwart, Aushilfe in einer Aluminiumverarbeitung, Marktverkäufer, Pflegehelfer auf einer akutpsychiatrischen Station, SAP-Logist in einem Telekommunikationsunternehmen, Call-Center-Agent, Pädagoge, Sänger einer Terrorjazzband, Altenpfleger, Bestatter, Fotografenassistent, Packer und Bodyguard haben Vincent Voss zu Beobachtungen geführt, von denen er beim Schreiben zehrt.

Er lebt glücklich mit seiner Familie in Wakendorf II und mag sich gerne gruseln.


1. Was bedeutet das Schreiben für dich?


Das Schreiben ist für mich ein Ventil, um meine überschüssige Fantasie zu kanalisieren. Kann ich nicht schreiben, mache ich Unsinn. Schreiben ist Ab-und Eintauchen in andere Welten, Gott spielen für ausgedehnte Augenblicke. Schreiben ist, überrascht von seinen Figuren zu werden. Schreiben ist aber leider nicht wie Atmen. Eher wie Boxen.


2. Welche drei Bücher, die du gelesen hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Das ist schwer zu sagen, denn geprägt haben mich sicherlich auch Bücher, die mir heute wohl nicht mehr so gefallen würden. Aber egal. Ganz oben steht ES von King. Das Buch hat mich durch meine Jugend begleitet. Ich habe es als 14-Jähriger im Krankenhaus nach einer Blinddarm-OP gelesen und exakt 27 Jahre später wieder in demselben Krankenhaus. Was ich aber nicht erinnerte: Auch ES taucht alle 27 Jahre auf. Da hätte ich mich fast selbst anästhesiert, als ich das gelesen habe … Dann haben mich Terror und Hyperion von Dan Simmons doch sehr beeindruckt.


3. Welches war deine erste, professionell veröffentlichte Arbeit?


Ich will nicht von meiner ersten professionellen Arbeit sprechen, denn das würde vielen anderen Unrecht tun. Ich persönlich mag gerne mit meiner Lektorin Lilly Rautenberger zusammenarbeiten, wir können uns auch gut »raufen«. Das finde professionell. Ich schätze sehr, wie Alisha Bionda Texte sieht und sehr, sehr dankbar bin ich Uwe Voehl, der Ich bin böse! eine Chance für die Horror Factory bei Bastei Entertainment gegeben hat. Und den Roman deutlich veredelt und mir gute Tipps gegeben hat.


4. Welches Buch oder welche Geschichte von dir würdest du mir zum Lesen empfehlen und warum?


Lies alles und dann freue ich mich auf eine Antwort *grins*


5. Unter welchen Umständen würdest du das Schreiben mit einem anderen Beruf oder Hobby tauschen?


Ich glaube, auf der Bühne stehen mag ich ganz gerne, aber zum Rockstar hat es damals nicht gereicht. Wenn ich die Bilder in meinem Kopf eins zu eins malen könnte, wäre ich auch gerne zeichnender Künstler.


6. Welcher Autor hat dich am meisten beeinflusst?


Jason Dark hat die Büchse geöffnet und Stephen King quält mich mit jedem seiner weiteren Werke, indem er mir zeigt, zu was man fähig sein kann.


7. In welchem anderen Genre würdest du dich gern ausprobieren?


Erzählende Literatur


8. Hörst du beim Schreiben Musik und wenn ja, welche?


Robert Rich, alles von Cryo Chamber, augenblicklich William Basinski und Loscil.


9. Welche Story von dir könntest du dir auch als Film am besten vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Ich schreibe gerade an einer Fortsetzung zu Faulfleisch. Da hätte ich dann gerne Jürgen Vogel als Journalisten Tim Fabian, der die Zombifizierung miterlebt.


10. Was inspiriert dich?


Das Leben an sich. Alles. Gerade hat mir mein jüngster Sohn eine Idee für eine Kurzgeschichte geliefert. Als Horror-Autor mit Leidenschaft beschäftigt mich immerzu die Frage »Was macht mir Angst?«, als Teilzeitverrückter frage ich mich oft »Wie verrückt ist das denn?« und aus beiden Fragen generieren sich Ideen.


11. Schreibblockaden gehören oft zum Alltag eines Autors. Wie gehst du damit um?


Kenne ich nicht so. Wenn ich geplottet habe, weiß ich, was ich schreiben muss. Wenn ich es nicht tue, ist es Faulheit.


12. Welchen guten Rat hast du für junge Autoren/ Hobbyautoren?


Ich würde mich erst einmal an Ausschreibungen versuchen. Wenn da ein positives Feedback kommt, motiviert das. Wenn nicht, muss man schauen, woran es liegt. Und Kritik annehmen. Und dann weitermachen. Das ist wohl der wichtigste Ratschlag überhaupt.


13. Lesungen gehören zur Tätigkeit des Autors. Wie bereitest du dich darauf vor und was bedeuten sie dir persönlich?


Lesungen rocken! Ich versuche möglichst gut vorbereitet zu sein. Ausgeschlafen und motiviert. Am liebsten weiß ich, welche Texte oder Passagen aus Romanen ich vortragen will und habe sie bestenfalls kurz vorher mit Stoppuhr gelesen. Gerne bin ich bisschen früher vor Ort, um mir die Location einmal anzuschauen. Wenn ich da bin, feiere ich mein Lampenfieber. Das gehört, glaube ich, dazu. Und dann kann es losgehen …


14. Wie recherchierst du für einen neuen Roman/ eine neue Story?


Hängt vom Stoff ab. Wenn es möglich ist, klappere ich die Schauplätze vorher ab. Dann frage ich Experten. Entweder per Mail oder Telefon, bzw. interviewe sie, wenn es sich einrichten lässt. Ist all das nicht möglich, ziehe ich Fachbücher zurate oder das Internet. Momentan habe ich zwei Ideen, die sehr rechercheaufwändig sind. Ich bin froh, einen Freund zu haben, der sich mit dem Thema auskennt.


15. Woran arbeitest du derzeit?


Zum einen habe ich gerade die Fortsetzung zu Faulfleisch beendet. Das macht irre Spaß, weil ich neue Seiten an mir und der Schreiberei kennengelernt habe. Vor allem was Action anbelangt … Dann plane ich gerade zwei weitere Projekte. Das eine wird ein Thriller werden, das andere ein Sci-Fi/Horror-Crossover. Dazu habe ich gerade drei geile Kurzgeschichtenideen. Und eben gerade ist der Scheiß-Wäschetrockner kaputt gegangen …