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Aus den Geheimakten des Welt-Detektivs – Band 3 – 5. Kapitel

Aus den Geheimakten des Welt-Detektivs
Band 3
Das Rätsel am Spieltisch
5. Kapitel

Am grünen Tisch

Die Säle der Spielbank von Monte- Carlo erstrahlten in einem Meer von Licht. Die grünen Tische waren dicht umlagert, elegante Männer in Frackanzügen oder Smokings, Frauen und Mädchen in exquisiter Toilette wetteiferten miteinander, dem goldenen Götzen, dem in diesem Haus einer der herrlichsten Tempel erbaut ist, zu opfern.

Soeben war die große Oper von Monte-Carlo, die in einem Anbau des Kasinos untergebracht ist, beendet. Immer wieder und wieder öffneten sich geräuschlos die Türen, um neue Gäste einzulassen, neue Spieler – neue Opfer. Jugend, Schönheit, Reichtum, mehr oder minder berechtigt zur Schau getragen, Vornehmheit vereinten sich hier, um eine jener großen Orgien zu feiern, welche bedenklicher sind als jede andere – eine Orgie der Spielwut. Und doch kann man sich nichts Anmutigeres denken, als diesen Damenflor, der die Spielsäle von Monte- Carlo durchzog, als das ganze farbenprächtige Bild, welches diese in Marmor und Gold strotzenden Räume bieten, wenn sie während des Abends feenhaft erleuchtet sind, und wenn sie angefüllt sind von Tausenden und Abertausenden, welche der große Magnet von Monte-Carlo hierhergezogen hat – der grüne Tisch!

An den langen, grünen Tischen, an denen sich die Roulettes erheben, sind die Croupiers verteilt. Es sind tadellos aussehende Herren, die ihr Geschäft mit erstaunenswerter Geschicklichkeit und mit vollkommener Kühle ruhig verrichten. Sie sorgen dafür, dass die Einsätze flott und richtig besorgt werden, und legen die Kugel in die sausenden Roulettes nieder. Sowie die Kugel zum Stillstand gekommen ist, verkünden sie mit lauter Stimme das Resultat: »Trente et quarante – rouge perde – derniere douzaine – transversal – troisieme!«

Und dann klirrt das Gold, die Banknoten rauschen, die glücklichen Spieler streichen ihren Gewinn ein, die anderen müssen mit ansehen, wie die Harken der Croupiers über den grünen Tisch mit einer großen Schnelligkeit über die Goldfeder dahinfahren und erbarmungslos alles einstreichen, was ihnen gehört, das heißt, alles, was übriggeblieben ist.

Nur eine halbe Minute nimmt das Ganze in Anspruch, dann ertönt von Neuem die Stimme des Chefs der Partie: »Messieurs – faites votre je!«

Und auf jedem Angesicht prägt sich die Spielbegierde von Minute zu Minute deutlicher aus. Hier widerwärtig, abstoßend wirkend, dort die Schönheit eines Mädchenangesichts noch erhöhend, noch reizvoller, noch pikanter machend.

Der Spieler von Profession drängt sich an einen der Spieler heran und flüstert ihm mit leiser Stimme zu: »Setzen Sie Zero, mein Herr – unbedingt Zero – um Gotteswillen, nichts als Zero. In siebenundzwanzig Taillen ist sie jetzt nicht gekommen, das ist unerhört in der Spielgeschichte von Monte-Carlo!«

Und aus seelenvollen Augen blickt die Pariser Demimondaine zu ihrem eleganten Begleiter auf und fragt ihn mit diesem Blick, ob sie noch einmal ihr Glück versuchen solle. Und der Kavalier greift ruhig in seine Westentasche, zieht einen Tausendfrancschein heraus und übergibt ihn mit einer leichten Verbeugung seiner Dame.

Ein junges, deutsches Ehepaar – beide sehen wie blonde, große Kinder aus –, das sich auf seiner Hochzeitsreise nach Monte-Carlo verirrt hat, überzählt ängstlich seine Barschaft. Soll man es noch einmal versuchen? Es wäre so schön, den Verlust wieder hereinzubekommen!

»Gehen wir«, flüstert das junge Weibchen, den Arm ihres Gatten ergreifend, »zu Hause ist es doch um vieles schöner.«

»Aber ich möchte dir doch so gern den Brillantschmuck kaufen, den wir draußen im Foyer gesehen haben. Nur einmal noch – nur einmal!«

Und sie lässt ihn noch einmal sein Geld verlieren.

Wie eine düstere Medusa sitzt eine hagere Engländerin auf ihrem Sessel dicht bei dem grünen Tisch. Ihre Stirn ist in zahllose Falten gelegt. Ihre Augen ruhen kalt und undurchdringlich auf dem Roulette, als wollte sie mit ihren Mienen das eiserne Ungeheuer zu ihrem Willen zwingen.

Eine üppige Pariserin, die sich einem jungen Italiener angefreundet hat, erklärt ihm, der sich zum ersten Mal in Monte-Carlo befindet, das Spiel. Sie macht ihm den Vorschlag, en compagnie zu spielen, das Glück zu versuchen.

Einige Schritte von dem grünen Tisch entfernt, steht ein deutscher Offizier in Zivil. Er streitet auf Tod und Leben mit einem heißblütigen Spanier, den er beschuldigt, ihm seinen Gewinn vor der Nase fortgenommen zu haben. »Encruable – encruable«, ruft der Deutsche, der in dessen Räumen prinzipiell, wenn auch miserabel, Französisch spricht. »Encruable, Monsieur, vous avez mon argent!«

Der Spanier, ein Gauner, der sich auf diese Weise allabendlich ein ganz hübsches Sümmchen sichert, zuckt die Achseln, wendet sich ab und verschwindet im Gewühl.

Das sind die Szenen, welche sich immer in diesen Räumen abspielen, die man immer wieder hier erblicken kann.

Der hohe Herr, der in einem etwas nachlässig sitzenden schwarzen Rock von einem Tisch zum anderen geht, niemals spielt, sondern nur beobachtete, scheint sich vorgenommen zu haben, den Menschen hier in Monte-Carlo zu studieren. Seine klugen, grauen Augen mit dem durchdringenden Blick heften sich bald auf den, bald auf jenen, als suchten sie etwas. Schließlich gelingt es diesem Herrn, sich in die vorderste Reihe eines Roulettetisches vorzuschieben, wo er stehen bleibt. Er betrachtete mit einem flüchtigen, aber sehr informierenden Blick seine Umgebung.

Neben ihm sitzt eine Pariser Kokette. Sie ist elegant, schick, nicht allzu auffallend gekleidet. Ihre gepflegten Finger, denen man die tägliche Maniküre anmerkt, sind mit kostbaren Brillantringen geschmückt. Vor ihr liegt ein Haufen Goldstücke und ein Bündel Banknoten. Sie spielt ruhig, der Verlust scheint sie nicht besonders aufzuregen.

Auf der anderen Seite des hageren Mannes hat ein dicker Berliner Aufstellung genommen und verteidigt hartnäckig seine Position gegen alle hinter ihm Stehenden.

»Immer man sachte, meine Herrschaften«, sagt er, »einer nach dem anderen – vorläufig bin ich der andere. Aber Sie kommen auch noch dran, denn mein Portemonnaie ist auch kein Repetiergewehr – einmal werde ich mein Pulver auch verschossen haben!«

Diese beiden Leute beachtet der hagere Mann wenig. Sie scheinen kein Interesse für ihn zu haben. Dagegen blickt er scharf zum gegenüberliegenden Platz hinüber, dort steht ein Mann, der ihn weit mehr zu interessieren scheint.

Ah, der Mann spricht nur Französisch, aber Sherlock Holmes – der stille Beobachter ist kein anderer als der Detektiv – hört aus wenigen Worten heraus, dass sein Gegenüber kein geborener Pariser ist, sondern ein Engländer, denn er spricht das Französische mit einem ausgeprägten englischen Akzent. Und doch verwendet er hin und wieder Worte, die, wie Sherlock Holmes weiß, nur ein geborener Pariser kennt. Worte, die man niemals in den feinen Kreisen von Paris hört, sondern nur in den Vorstädten. Ein Engländer, der solche Worte kennt, der seine französische Sprache mit solchen Ausdrücken bereichert hat, muss ohne Zweifel längere Zeit in Paris gelebt haben, und zwar, wie Sherlock Holmes annimmt, in keineswegs glänzenden Verhältnissen. Denn dort, wo er solche Ausdrücke lernen kann, leben nicht die Reichen und Vornehmen.

Das Alter des Mannes schätzt Sherlock Holmes auf etwa achtundzwanzig Jahre. Die Gesichtsfarbe des Fremden ist auffallend blass, der dunkle Bart, den er trägt, erst im Entstehen begriffen. Sherlock Holmes gibt ihm keine drei Monate Alter, diesem flockigen Bart, der den Fremden aber nicht überkleidet. Er ist ein hübscher Bursche, und Sherlock Holmes kann sich nicht klar darüber werden, an welche Augen die jenes Mannes ihn erinnern. Es sind braune Augen, wie man sie selten findet.

Der Fremde ist tadellos, elegant gekleidet. Er trägt einen Frack, hohen Kragen und weiße Krawatte, in der rechten Hand hält er eine Brieftasche. Diese Brieftasche ist neu, sie kann erst vor einigen Tagen gekauft worden sein, wie Sherlock Holmes sogleich feststellt. Sie enthält offenbar eine beträchtliche Anzahl von Banknoten, das stellt Sherlock Holmes mit einem schnellen, prüfenden Blick fest, während der Fremde einmal seine Brieftasche weit öffnet.

Sherlock Holmes verlässt nun seinen Platz. Er umschreitet den Spieltisch und kommt auf die andere Seite. Mit Mühe gelingt es ihm vorzudringen, bis er dicht hinter dem Fremden steht.

Wieder öffnet dieser seine Brieftasche, zieht eine Tausendfrancnote heraus und wirft sie auf die Zahl Nummer sieben. Die Kugel schwirrt durch das Roulette, sie hüpft von einem Feld auf das andere. Es herrscht lautlos Stille. Dann verkündet der Croupier mit lauter Stimme: »Sept!« Nummer sieben hat gewonnen!«

Der Fremde hat einen fünfunddreißigfachen Einsatz erbeutet.

»Papier oder Gold?«, fragte ihn der Chef der Partie, der die Kasse führt.

»Gold, wenn ich bitten darf«, antwortete der Fremde.

Mit der Harke schiebt ihm der Croupier sieben Rollen hinüber, von welcher jede fünftausend Franc in Louis d’or enthält.

Der Fremde akzeptiert ohne Weiteres die Rollen. Die Spielbank hat sie gezählt, hat sie gesiegelt, da fehlt kein Goldstück an der Summe.

»Entschuldigen Sie, Monsieur«, rief plötzlich Sherlock Holmes dem Fremden ins Ohr, »aber das alte Sprichwort wird bei Ihnen zur Wahrheit: Spinne am Abend, erquickend und labend. Es kriecht nämlich eine Spinne auf Ihrem Kragen herum. Wenn Sie gestatten, werde ich Sie von derselben befreien.«

»Sie sind zu liebenswürdig, Monsieur«, antwortete der Fremde, der die Goldrollen schon in seine Hosentasche versenkt hatte, »darf ich Sie wirklich bemühen?«

»Ohne Weiteres, das ist ja nur ein kleiner Dienst.«

Sherlock Holmes bürstete dabei an dem Kragen des Fremden herum, dabei biegt er für einen Moment den steif gebügelten Rockkragen des Smokings herum, und sagt: »Jetzt hat sich die Spinne hinunter geflüchtet. Warten Sie, Monsieur, ich werde sie sogleich haben. Ja, nun habe ich sie auf die Erde geworfen. Ich werde sie tottreten.«

»Besten Dank, Monsieur, ich bin Ihnen wirklich sehr verbunden, denn ich muss Ihnen gestehen, dass ich die Spinnen durchaus nicht leiden kann!«

»Ah, da tun Sie sehr unrecht daran, Monsieur«, antwortete Sherlock Holmes, »die Spinne ist weit besser als ihr Ruf, und ich sehe gar nicht ein, weshalb es so viel Menschen gibt, die solche Angst vor diesem nützlichen Tier haben. Sie werden aber guttun, zu setzen, wenn Sie weiterspielen wollen, Monsieur«, fuhr Sherlock Holmes nach einer kleinen Pause fort, »man beginnt schon wieder aufs Neue!«

»Noch einmal meinen besten Dank«, versetzte der Fremde. Dann wandte er sich wieder dem grünen Tisch zu.

Sherlock Holmes aber prägte in diesem Moment seinem Gedächtnis fest die Worte ein: Flint Brothers – London, Piccadilly Street 33.

Sherlock Holmes wusste nun, was er wissen wollte! Der Smoking des Fremden, der noch ganz neu ist, wurde in London angefertigt; dieser Mann hat sich also noch vor kurzer Zeit in London aufgehalten.

Der Fremde spielte weiter, aber das Glück wandte sich nun energisch gegen ihn. Er hatte sich offenbar vorgenommen, die Bank zu sprengen, denn er spielte das Maximum, welches bei dem Roulette zulässig ist, nämlich viertausend Franc, und verlor, so oft die eiserne Mühle klapperte.

Sherlock Holmes schien außerordentliches Interesse an dem Glück und Ende dieses Spieles zu nehmen. Er beobachtete nämlich alle Bewegungen, und ganz besonders, wenn der Mann mit dem bleichen Gesicht und dem leichten Anflug eines Vollbartes seine Brieftasche öffnete, konnte es sich der Detektiv nicht versagen, einen langen Hals zu machen und über seine Schulter zu sehen.

Vorläufig freilich ließ der Fremde die Brieftasche noch außer Gefechtslinie, denn er verspielte erst das Gold, welches er von der Bank erhalten hatte, und erst, als eine Rolle nach der anderen zu ihrer Quelle zurückgewandert war, öffnete er das Portefeuille und zog eine Tausendfrancnote hervor.

Sherlock Holmes hatte einen Bleistift aus der Tasche gezogen und auf seine Manschette machte er einen Strich, wenn der Fremde eine Tausendfrancnote dem grünen Tisch opferte.

Schon waren dreißig Tausendfrancnoten dahin, und Sherlock Holmes entging es nicht, dass sich des Spielers eine gewisse Unruhe bemächtigte.

Um die Mundwinkel des Mannes zuckte es, seine Brauen zogen sich düster zusammen, und seine fein geschnittenen Nasenflügel vibrierten.

Sherlock Holmes machte den einunddreißigsten Strich.

Der Fremde ließ eine Taille vorübergehen, ohne sich an derselben zu beteiligen. Er schien mit sich zu kämpfen, ob er weiterspielen sollte oder nicht. Dann opferte er den zweiunddreißigsten Tausendfrancschein.

Ihm folgte sehr bald der dreiunddreißigste, und Sherlock Holmes machte wenige Minuten später den vierunddreißigsten Strich auf die Manschette.

Nun öffneten sich die Augen des Detektivs weit, es spiegelte sich in ihnen eine fieberhafte Spannung wider. Es war, als käme es Sherlock Holmes darauf an, zu sehen, ob der Fremde nun noch einen Tausendfrancschein aus dem Portefeuille herausziehen, und was er dann beginnen würde, wenn auch dieser den Weg der Spielbank gegangen sei.

Sherlock Holmes brauchte nicht lange zu warten. Aus der wesentlich zusammengeschrumpften Brieftasche zog der Fremde noch einen Tausendfrancschein und warf ihn mit zwei Fingern auf Zero.

Sherlock Holmes bannte förmlich die Roulettekugel mit seinen Blicken.

»Wenn er nur nicht gewinnt! Er darf nicht gewinnen«, flüsterte er ganz leise, so leise, dass die Umstehenden und am allerwenigsten der Fremde seinen frommen Wunsch hören konnten. »Gewinnt er, so bleibt meine Beobachtung fraglich, verliert er, dann …«

Da verkündete der Croupier das Resultat. Der Fremde hatte verloren!

»Entschuldigen Sie, Monsieur«, sagte er im selben Moment zu Sherlock Holmes, »wollen Sie die Güte haben, mir Platz zu machen? Es ist zu heiß hier im Saal, und ich muss hinaus, um Luft zu schöpfen!«

»Ich bitte sehr, Monsieur«, antwortete Sherlock Holmes verbindlich und fuhr mit der Redseligkeit eines Kleinstädters fort, »Sie können sich gar nicht denken, wie ich mich über Ihr Spiel aufgeregt habe! Nein, wenn man sieht, wie das schöne Geld in die Kasse der Bank wandert, bekommt man ein wahres Fieber, auch wenn das Geld nicht das eigene ist!«

»So, so«, erwiderte der Fremde lachend, »das ist wahr, Sie haben ganz recht, Monsieur, guten Abend, Monsieur!«

Und er bahnte sich rücksichtslos den Platz durch die Menge, welche die Spieltische umgab, und eilte, so schnell er es vermochte, dem Ausgang der Tür zu.

Sherlock Holmes blieb hinter ihm; um keinen Preis der Welt hätte der Detektiv diesen Mann aus den Augen gelassen. Es war immer derselbe Gedanke, der Sherlock Holmes in diesem Moment beschäftigte, und dieser Gedanke drängte sich zusammen in einer einzigen Zahl, und diese Zahl hieß: 35.

Fünfunddreißigtausend Franc hatte der Fremde verloren.

Fünfunddreißigtausend Franc hatte der ermordete Lord Frederic Woodville in den Morgenstunden des so verhängnisvollen Tages, an dem er durch Mörderhand sein Leben beschließen musste, gewonnen – fünfunddreißigtausend Franc in Tausendfrancscheinen, einen nach dem anderen hatte der Fremde auf den Tisch geworfen, und fünfunddreißigtausend Franc waren es, welche der Lord an jenem Morgen nachweislich nach Hause gebracht hatte.

Das hatte Sherlock Holmes aus dem Mund Miss Elliots erfahren, und Nancy war in diesem Falle eine Berichterstatterin, an deren Zuverlässigkeit nicht zu zweifeln war.

Sherlock Holmes sah seinen Mann durch das Foyer gehen und in die Toilette treten, in welcher man die Mäntel ablegt. Es dauerte nicht lange, so kam er, mit Mantel und Zylinderhut bekleidet, wieder heraus.

Das hatte nur eine Minute gedauert, aber diese eine Minute hatte Sherlock Holmes genügt, sich an einen Jüngling zu wenden, der elegant gekleidet, eine Zigarette im Mund, draußen auf der Terrasse stand, die vom Kasino zum Hotel de Paris hinüberführt.

»Harry«, flüsterte Sherlock Holmes seinem Famulus zu, »ein Herr wird sogleich an dir vorübergehen, fahles Gesicht, ganz jungen, dunklen Vollbart. Gehe ihm nach, während ich mir meine Sachen hole, und benachrichtige mich dann, welchen Weg er eingeschlagen hat.«

»Sehr wohl, Mr. Sherlock Holmes«, lautete die leise Antwort.

Sherlock Holmes trat hinter eine Säule, ließ den Fremden ruhig an sich vorübergehen, gab Harry ein Zeichen, dass dies der Mann sei, den er im Auge behalten solle, und schlüpfte schnell in die Garderobe hinein. So schnell er es vermochte, kehrte er zurück und eilte nun die breite Treppe der Terrasse hinunter, die Blicke fest auf den Boden gerichtet. Ein kleines, ganz hell leuchtendes Steinchen flimmerte ihm vom Boden entgegen; dreißig Schritte entfernt ein zweites, dann zwanzig Schritte entfernt ein drittes. Sherlock Holmes wusste nun, welchen Weg Harry und der Fremde genommen hatten.

Fortsetzung folgt …