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Perry Rhodan Band 2898 – Das unantastbare Territorium

Uwe Anton
Perry Rhodan Band 2898
Das unantastbare Territorium

Das Zyklusfinale besteht aus einem Doppelroman von Uwe Anton, dem Spezialisten für die Zusammenführung offener Handlungsfäden. Mit der ihm eigenen gründlichen Vorgehensweise führt er Personal und Konflikte des auf 25 Hefte angelegten »Sternengruft«-Zyklus zusammen.

In vielen einzelnen Szenen des panoramahaft angelegten Romans treffen wir Protagonisten aus den Romanen des Zyklus wieder. Die Tiuphoren beginnen fast einen Bruderkrieg, als sie erfahren, was sich in Orpleyd abspielt: Die einen wollen ihr Heimatsystem schützen, nach Orpleyd einfliegen, die anderen wollen fortbleiben. Dabei diskutieren sie die Zukunft ihres Volkes, die sinnvolle Weiterverwendung ihrer Seelenbanner und machen ihre Einstellung gegenüber der entstehenden Materiesenke davon abhängig, ob sie darin eine Führungsrolle einnehmen können. Dass es sich um eine Zone vollständiger Lebensfeindlichkeit handelt, wollen die meisten nicht hören. Attilar Leccore, der nun völlig in seiner tiuphorischen Identität als Orakelpage Taxmapu aufgeht, wird ihr neuer Anführer. Er eint die Konfliktparteien, dann begibt er sich zu Perry Rhodan. Und zwar gemeinsam mit Yolloc, der den Terraner zu Beginn des Zyklus tötete.

Perry wurde nach den Erlebnissen in Banner, der tiuphorischen Totenwelt, schnell wieder lebendig. Nun droht ein zweiter Tod, denn es sieht so aus, als müsse Mausbiber Gucky sich opfern, um unzählige Leben zu retten. Am Zyklusfinale wird das Personal reduziert. Was wird aus der Lebenslichte Pey-Ceyan? Was wird aus dem nur gemeinsam unsterblichen Paar, Lua und Vogel Ziellos? Bleibt Perrys Freundin Sichu Dorksteiger? Was wird aus seiner Enkelin Farye Sepheroa?

Und was geschieht mit neu eingeführten Völkern Orpleyds, darunter die Wutuuloxo, deren Wundertechnik allzu oft die Handlung voranbrachte? Alle anderen müssen neue Wege gehen.

An dieser Stelle möchte ich auf Uwe Antons Autorenbeitrag zu meiner Kolumne im Corona Magazine verweisen, in dem er erläutert, welche Entscheidungen der Expokraten beim Zyklusabschluss zum Tragen kamen.

Zur Handlung

Die Sache mit der Materiesenke … der Roman beginnt, als KOSHs Verwandlung in vollem Gange ist. Perry Rhodan, Gucky und Gholdorodyn beobachten die lautlose, optisch unspektakuläre Verwandlung. Gucky ist erschüttert, der Kelosker interessiert, fasziniert unter dem Gesichtspunkt höherdimensionaler, übergeordneter Betrachtungsweisen, und Perry Rhodan zweifelt an sich selbst, an seinem Menschsein, seiner Menschlichkeit, weil er ihn versteht. Denn der Schnitter verarbeitet die frei gewordenen – getöteten – Bewusstseine von Hunderten erlöschender Sonnensysteme pro Minute.

Hunderte nur pro Minute, denn Orpleyd ist wieder vereist, sein Zeitablauf verlangsamt. KOSH sitzt im Katoraum, nimmt die Ernte entgegen und verwandelt sich. Nun taucht der Pashukan Tellavely auf, der Lügner, Guckys besonderer Freund. Als er ihn im Katoraum gefangenhielt, erwähnte er schon, dass er sich den Mausbiber als Schlussstein wünscht. Entsprechend taucht Tellavely in plump nachgeahmter Mausbibergestalt auf, die er auf Rhodans Wunsch verändert. Als perfekt nachgeahmter Gyanli zeigt er ein Holo, das – ganz wie das damals von Gucky gestohlene – das beeindruckende Panorama der Bänder von Basantiu-Balotiu zeigt. Dies, erklärt er, sei KOSHs Erscheinungsform, seine Hülle, die er gerade ablegt, und die Wurzel der entstehenden Materiesenke.

Vom Transformationsprozess verschont bleibt nur der Staubgürtel um Orpleyd, was mit der Zerstörung der äußeren Planeten des Gyan-Systems zu tun hat. Er wird zur Zuflucht für Unzählige – noch. Nicht für die primitiven Planetenbewohner – eine Art Tiuphoren – deren zweifelhaften Auseinandersetzungen wir ein Stück weit folgen, bis ihr Bewusstsein gerade im Moment zwiespältigen Triumphes geerntet wird. Und eben auch nicht für die raumfahrenden Tiuphoren, die den Gyanli misstrauen und allesamt ins Lichfahne-System wollen. Tragischerweise transportieren sie genau durch diesen Akt des Protests die Inhalte der Banner dorthin, wo KOSH sie braucht. Die Banner lösen sich auf, ihr Weg ist zu Ende.

Attilar Leccore, begleitet von Pey-Ceyan, hat sich den Tiuphoren zugesellt, ging an Bord der SHEZZERKUD. Immer weniger weiß er, ob er Mensch oder Tiuphore ist. Er könnte sie manipulieren, schreckt davor zurück, lässt sich auf ihre Werte und Hierarchien ein. Sie besprechen ihre moralische Krise, dass Bewusstseine frei werden, die seit Jahrmillionen im Catiuphat auf ihre Erlösng warteten, und man sich nunmehr nicht sicher sein kann, ob dies die Erlösung ist. Nun, wo sich herausgestellt hat, dass sie nur Erfüllungsgehilfen der Pashukan waren. Andere glauben an ihre zukünftige Führungsrolle in der Materiesenke.

Die Verlangsamung des Zeitablaufs in Orpleyd, die sogenannte Vereisung der Galaxie, bildet sich unvermittelt zurück. Doch der Schnitter arbeitet weiter. Sein entsetzliches Werk präsentiert sich den Zuschauern auf der RAS TSCHUBAI nun mit schnellerem Ablauf. Tellavely stellt klar, dass dieTransformation Orpleyds außer Kontrolle zu geraten droht. Grund dafür ist, dass der während der Konferenz von den Galaktikern in seinem Rudiment beschädigte Maschinist Nunadai im Sterben liegt, und dadurch zerreißt das Netz aus Schwarzen Löchern, das die Funktion hatte, als Trypaspirale sowohl Vereisung als auch Transformation Orpleyds zu steuern. Die erfolgreiche Abwehr der angreifenden Pashukan entpuppt sich als Phyrrussieg.
Die Tiuphoren … nun, wo der Sinn ihrer Existenz sich erfüllt, bilden sich feindliche Lager, und Leccore versucht, den Riss zwischen ihnen zu schließen. Nach dem Eklat mit Yolloc geht er mit Bysccu, der die Fraktion der Aufbegehrenden vertritt. Er verhindert einen militärischen Konflikt zwischen den beiden Parteien. Yolloc überträgt ihm das Oberkommando über seine Streitmacht. Andere Tiuphorenverbände schließen sich an, unterstellen sich seinem Kommando. Auf Leccores Befehl verschwinden die Sterngewerke aus Orpleyd.

Es geht jetzt nicht mehr um die Rettung der untergehenden Galaxis, sondern nur noch um Schadensbegrenzung. Denn solange die Trypaspirale irgendwie funktioniert, läuft die Umwandlung geordnet und strukturiert ab, mündet in eine Materiesenke im Katoraum, wo das Machtpotenzial des Gebildes dem Zugriff der Chaortarchen entzogen bleibt. Und der Staubgürtel bliebe ein sicherer Ort. Ohne Trypaspirale hingegen entstehen Chaos, endgültiger Tod für alle Orpleyds, vielleicht das Ende für KOSH, aber eben auch die Entstehung einer frei zugänglichen Materiesenke, die der Chaotarch Cadabb für seine Zwecke nutzen kann. Die Auswirkungen für die Milchstraße sind unabsehbar.

Um Nunadai zu unterstützen, brauchen die Pashukan ANANSI. Tellavely will die Semitronik mit den Positroniken eines halben Dutzend Gyanli-Raumriesens zusammenschalten, um durch die entstehende Rechnerleistung die Trypaspirale erhalten und betreiben zu können. Im Gegenzug bietet er den Erhalt des Staubrings als Flucht- und Rückzugsort an. Was dies bedeutet, zeigen die Ereignisse um Jiclotai, den Hogarthti. Auch er stirbt. So wie der Gyanli Haanburn stirbt, erlischt im Angesicht seiner Götter und des Paradieses. Alle würden sterben. Wobei Gholdorodyn, fasziniert von der Größe des Geschehens, nur den Sinn darin sieht. Die Galaktiker stimmen Tellevelys Plan zu.

Doch die gemeinsame Rechnerleistung ANANSIs und der Gyanli reicht nicht, Nunadai wird immer schwächer. Plan B tritt in Kraft: Aus dem Katoraum heraus kann die Spirale, die nun in ganz Orpleyd sichtbar wird, stablisiert werden. Auch dies versiegelt die Materiesenke und beendet die Transformation, ehe sie den Staubring erreicht. Aber man muss dazu den Katoraum abschließen, und der geeignete Schlussstein fehlt – solange Gucky nicht will. Gucky, dachte Perry Rhodan verzweifelt. Lass dich nicht darauf ein, Kleiner! Tellavely meint, aus kosmischer Sicht sei dies kein Opfer und Guckys Geist entspreche sowieso der»oberen Ordnung«. Der Mausbiber schaut zu Boden, kann seine Freunde nicht ansehen und stimmt zu.

(at)