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Der goldene Fels – Kapitel 13

Der-goldene-FelsRobert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915

Dreizehntes Kapitel

Lange Zeit wartete Martha weinend, ob nicht Burkhardt wieder zu ihr zurückkäme. Mit schweren Gliedern machte sie sich dann endlich auf den Weg nach Hause. Sie fühlte jetzt einen heißen Zorn auf sich selbst. Mehr, als mit Worten möglich gewesen wäre, hatte Burkhardt ihr mit seinem stummen Fortgehen gesagt. Hatte sie wirklich ein frevelhaftes Unrecht an ihm begangen, indem sie ihn schuldig glaubte? Möchte er schuldig sein oder nicht, sie konnte nicht von ihm lassen! Sie verzehrte sich in Sehnsucht nach einem gütigen Wort von seinen Lippen. Über ihre Zweifel und Hoffnungen hinweg aber flutete der gleiche reißende Strom einer wahnsinnigen Angst um den Geliebten.

Sie ging in ihrer Wohnung sofort in das Schlafzimmer ihres Knaben, das ihr eigenes von dem ihres Gatten trennte. Sie hoffte Ruhe und Fassung im Anblick ihres Kindes zu finden. Beim Öffnen der Tür aber schrak sie zurück. Ihr Mann saß am Bett des Knaben.

»Was ist mit Hans? Ist er krank?«

»Nein. Ich konnte nicht allein sein. Du warst ja fort. Ich konnte nach diesem furchtbaren, furchtbaren Tag nicht allein sein!«

Karl Georg stieß die Worte kurz und abgerissen hervor. Und als er zum zweiten Mal von seinem Alleinsein sprach, da kam eine Bewegung über ihn, die Martha noch niemals an ihm gesehen hatte. Ganz plötzlich brach er in ein leidenschaftliches, krampfhaftes Weinen aus. Sogleich aber fasste er sich gewaltsam.

»Verzeih. Ein Zusammenbruch meiner Nerven. Ich will schlafen gehen, Gute Nacht.«

»Gute Nacht.« Sie sprach leise, halb geistesabwesend. Das Erstaunen über seine ganz fremde Weichheit kam ihr nur schattenhaft ins Bewusstsein.

Sie fühlte auch nicht mehr die Kraft, ihrem Vater Gute Nacht zu sagen, der nach den Vorgängen des Morgens nicht unten schlafen wollte, sondern sich für die Nacht in ihrem Fremdenzimmer einquartiert hatte. Ein seltsamer Zustand war über sie gekommen. Was um sie her war, erschien ihr unwirklich und fremd. Wirklichkeit war ihr nur die Not und Angst um den Geliebten. Ihm drohte Verhaftung, und sie hatte nichts getan, um ihn zu retten!

Mit plötzlichem Entschluss ging sie zum Schreibtisch, nahm Papier und Feder und setzte sich zum Schreiben nieder. Sie bat Burkhardt in warmen, flehenden Worten, ihre Hilfe nicht von sich zu weisen, wenn er ihrer bedürfen sollte. Sie bezeichnete ihm eine Bank, bei der er auf ihren Namen Geld abheben könne, wenn er fliehen müsse. Sie bat ihn, ihr seine Liebe zu bewahren mit flüchtigen, angstvollen Zeilen.

Der Brief gab ihr ein wenig Ruhe zurück; sie nahm sich vor, den Diener gleich in der Frühe damit hinüberzuschicken zu Burkhardt. Von diesem Gedanken getröstet, legte sie sich nieder.

Das Frühstück am anderen Morgen war zeitig und eilig, weil Helbig drängte, dass Karl Georg pünktlich zur Bahn käme, den alten Ebisberg abzuholen. Der Kommerzienrat war in seinen Träumen von dem Toten geängstigt worden und befand sich in einer sehr schlechten Laune, die zwischen Weinerlichkeit und Ärger die Mitte hielt. Als Marthas Mann gegangen war, ließ Helbig sich von ihr seine Briefschaften reichen und murrte halblaut vor sich hin, während er sie musterte. Martha hatte sich ans Fenster gesetzt und schaute zur Fabrik hinüber, wo Burkhardt vielleicht eben ihren Brief erbrach, den der Diener schon vor dem Frühstück hatte bestellen müssen. Da klang ein Ausruf ihres Vaters in ihre Träumerei hinein.

»Das fehlte ja gerade noch! Bald hab’ ich nun aber wirklich dies Leben satt. Ärger über Ärger, das ist jetzt mein tägliches Brot.«

»Was ist, Vater?«

»Ein reizender Morgengruß, das muss wahr sein! Der Herr Ingenieur Burkhardt bittet um seine sofortige Entlassung.«

»Burkhardt?«

»Jawohl, Burkhardt. Und sein Patent und seine Glühlampe, von der ich mir ein so gutes Geschäft versprochen habe, nimmt er natürlich mit. Ebisberg tot, unser Unternehmen in Amerika ohne Vertreter, Burkhardt mit Patent und Lampe zum Teufel, da kann ich nächstens wohl meinen Bankrott erklären.«

»Was für Gründe gibt er an, dass er fort will.«

»Gar keine. Warum auch noch Gründe? So höflich braucht er ja nicht mehr zu sein gegen mich armen, vom Schicksal geschlagenen Mann.«

»Sprich mit ihm, Vater, lass ihn zu dir kommen.«

»Lass du mir nur erst einmal Frieden und Ruhe. Sieh doch nur dieses Paket von Briefen an. Wer weiß, was da noch drin steht an Unannehmlichkeiten!«

»Ich will dich nicht stören.« Sie war aufgesprungen bei der Kunde von Burkhardts Fortgehen; jetzt setzte sie sich wieder schweigend ans Fenster. Eine Viertelstunde wohl arbeitete Helbig nun still für sich, dann aber stieß er wieder einen Schreckensruf aus.

»Da haben wir die neue Bescherung! Die Rechnung stimmt nicht, stimmt auf keinen Fall!«

»Eine neue Unannehmlichkeit?«

»Natürlich! Was anderes kommt ja nicht mehr für mich. Die Bankabrechnung hier, ich habe sie gestern liegen lassen müssen, sie stimmt nicht.«

»Wieso?«

Der Kommerzienrat sprach vor sich hin, mit seinen Augen auf dem großen Papierbogen in seiner Hand umher suchend. »Dreißigtausend Mark, Unsinn! So was vergisst man doch nicht. Vor einer Woche? Nein, ich denke ja gar nicht daran!«

»Erkläre mir doch, Vater …«

»Daran ist wenig zu erklären. Hier nach der Bankabrechnung soll ich auf einen Scheck vor einer Woche dreißigtausend Mark abgehoben haben, und ich habe keinen Pfennig davon gesehen.«

»Wie kann das möglich sein?«

»Ich denke darüber eben selber nach. Aber mir geht schon ein Licht auf, ein ganz verfluchtes Licht. Und mir scheint, als ob dein Herr Gemahl eine Hauptrolle bei dieser Sache gespielt hätte. Der Scheck, auf den das Geld erhoben worden ist, muss gefälscht gewesen sein. Es kann möglich sein, dass ich mein Scheckbuch einmal ein paar Minuten offen auf meinem Tisch habe liegen lassen, du lieber Gott, ich bin immer ein vertrauensvoller Esel gewesen gegen meine Mitmenschen. In meinem Zimmer aber hat niemand so ungeniert verkehren können wie mein viel geliebter Schwiegersohn. Den will ich mir einmal vornehmen!«

Er war aufgesprungen und humpelte mit eiligen Schritten zur Tür. »Karl Georg ist ja fort«, sagte Martha. Sie machte keinen Versuch, ihren Gatten zu verteidigen; sie wusste genug von seinem Charakter, um ihres Vaters Vermutung zu teilen.

»Das wollen wir sehen«, brummte Helbig, schon in der Tür. »Meist hat er es nicht sehr eilig, wenn er etwas für mich tun soll.«

Er stieg mühsam die Treppen hinunter, halblaut vor sich hin scheltend. Ohne vorher zu klopfen, trat er unten in Karl Georgs Arbeitszimmer, das unverschlossen, aber leer war. Martha hatte recht gehabt, er war fort.

In seinem Zorn blieb Helbig noch ein paar Minuten im Zimmer und setzte das ärgerliche Selbstgespräch fort. Als er wieder hinausgehen wollte, fuhr er in heftigem Schrecken zusammen.

»Was ist? Was gibt es?«

Er war herumgefahren und starrte mit großen Augen auf die Wand an der linken Seite, die durch einen schönen Renaissancekamin unterbrochen und geschmückt wurde. Von dort her war ein sonderbares, unerklärliches Geräusch gekommen; ein leises Klirren wie von gestoßenen Ketten. Und wirklich bewegten sich die Ketten aus Bronzeplatten, die vor der Kaminöffnung als Verschluss hingen, in leichter Schwingung hin und her. Das war aber nur das Vorspiel zu einer noch größeren Überraschung. Der Kettenvorhang teilte sich, ein Menschenkopf schaute hervor, ein Menschenkörper folgte nach.

Helbig öffnete den Mund ein paarmal, doch er versuchte vergeblich, um Hilfe zu rufen; er war vor Schrecken beinahe gelähmt. Als er aber nun erkannte, dass der Mann, der auf so seltsame Weise vor ihm erschien, Herr von Hofen war, da wich der Schrecken langsam einer maßlosen Überraschung.

»Sie, Sie? Ja, wie kommen Sie denn hierher auf diese, gelinde gesagt, höchst wunderbare Weise?«

Hofen hatte sich aufgerichtet und klopfte den Staub von seinen Knien. Er hielt Helbig dann seine Hand hin zur Begrüßung und sagte: »Lassen Sie mich Ihnen zunächst guten Morgen wünschen, Herr Kommerzienrat. Ich fürchte, Sie können heute diesen Gruß brauchen.«

»Wieso, wieso?”

Hofen fuhr fort, ohne auf die Frage zu antworten: »Sie haben mich eben in einer komischen Situation gesehen, aber der Anlass, der mich da hineingetrieben hat, ist ernsthaft. Ungewöhnlich ernsthaft sogar.«

»Um Gottes willen, sprechen Sie doch deutlicher.«

»Das will ich. Und um ganz deutlich sein zu können, muss ich mich Ihnen zunächst vorstellen.«

»Aber ich kenne Sie doch schon, Sie sind ja der Herr von Hofen.«

»Sie kennen mich allerdings, aber Hofen ist nicht mein wahrer Name. Hier ist mein richtiger.«

Eine Legitimationskarte von amtlicher Form hervorziehend, gab er sie dem Kommerzienrat. Stammelnd las der Erschreckte, was darauf geschrieben stand. »Von Brockhof, Kriminalkommissar!«

»Brockhof … Kriminal … Sie … Sie?«

»Mein wahrer Name weicht, wie Sie sehen, von meinem Kriegsnamen nur wenig ab. Ich musste diesen kleinen Tausch vornehmen, wenn ich meinen Zweck an diesem Ort erfüllen wollte.«

»Sie sind aber doch wirklich von Adel, und Sie gaben doch wirklich die Manieren von einem vornehmen Herrn.«

Brockhof hatte bisher mit ungewöhnlichem Ernst gesprochen, jetzt aber glitt sein gewohntes ironisches Lächeln über sein braungebranntes Gesicht. »Hoffentlich nicht nur die Manieren, Herr Kommerzienrat. Wenn Ihnen übrigens damit gedient ist, kann ich Ihnen auch die Mitteilung machen, dass ich tatsächlich von altem Adel bin und meine Laufbahn sehr standesgemäß als Offizier in einem Husarenregiment begonnen habe.«

»Nun also!«

»Jawohl, also! Ich war jung und lebenslustig, also wurde vernunftlos in den Tag hinein gelebt, ich machte Schulden rechts und links, und eines Tages kam dann der große Kladderadatsch, der Schiffbruch meiner Leutnantexistenz. Nun gibt es aber bei jedem Schiffbruch, wie Sie wissen, ein paar Glückliche, die sich an einen Balken, ein Boot anklammern und gerettet werden. Ich war einer von diesen Glücklichen. Denn Glück ist es immer nur, kein Verdienst, wenn man etwas mehr Kraft hat als andere. Mein Rettungsboot war die Polizei. Dort bin ich unter geschlüpft, und weil ich selbst einmal in dem großen Meer modern leichtfertigen Lebens umher geschwommen bin, muss ich nun den Racheengel spielen bei den anderen Schiffbrüchigen, die sich nicht wieder heraufarbeiten aus der großen Flut. Es ist etwas wie eine Nemesis.«

»Das ist ja sehr schön, Herr von … Brockhof, nicht wahr?, aber warum beehren Sie denn gerade mich?«

»Weil ich …« Er unterbrach sich, hinaus horchend nach dem Flur. »Ist es Ihnen recht, wenn wir in Ihr Arbeitszimmer nebenan gehen, Herr Kommerzienrat? Ich möchte nicht gern von anderen gesehen werden.«

»Aber natürlich. Kommen Sie her.« Helbig öffnete die Tür zum Nebenzimmer, die noch abgeschlossen war, um sie dann wieder sorgfältig zuzumachen, sobald sie den anderen Raum betreten hatten. Sie setzten sich, der Kommerzienrat unter lautem Stöhnen.

»Ihr Herr Schwiegersohn kann doch unmöglich schon wiederkommen?« fragte Brockhof.

»O nein. Er ist ja zum Bahnhof, dorthin braucht er eine gute halbe Stunde. Natürlich muss er auch den alten Ebisberg zum Hotel begleiten. Der Zug kommt um acht Uhr dreißig, wir haben eben erst neun. Unter zwanzig Minuten kann er unmöglich zurück sein.«

»Gut, so kann ich Ihnen in Ruhe noch ein paar Instruktionen geben, wie Sie sich, in Ihrem eigenen Interesse, heute zu verhalten haben.«

»Das klingt ja ganz fürchterlich. Du lieber Gott!«

»Es ist leider ein ernster Tag heute für dieses Haus. Deshalb muss ich Sie bitten, sich genau nach dem zu richten, was ich Ihnen sage. Folgen Sie jeder meiner Anordnungen. Ich bin beauftragt, Ihnen zu dienen und Sie zu beschützen.«

»Aber warum denn das alles?«

»Der Anlass war, so weit Ihr Haus in Frage kommt, nur unbedeutend. Ich bin hergeschickt worden, weil die Polizei wusste, dass eine große, internationale Gaunergesellschaft den Schauplatz ihrer Tätigkeit nach dem Kurort hier verlegt hatte. Fast lauter Kollegen von mir, eine ganze Gesellschaft von gescheiterten Existenzen. Menschen aus guten Familien zum Teil. Den Aberglauben muss man sich heute nämlich abgewöhnen, dass der Verbrecher nur aus dem Volk hervorgehe.«

»Ich bitte Sie um alles in der Welt …«

»Regen Sie sich darüber nicht auf. Aber die Villa hier stand tatsächlich auf einer Liste, die der Polizei gelegentlich einer Verhaftung in die Hände fiel und auf der die Wohnungen von einigen reichen Leuten als reif zum Einbruch verzeichnet waren, mit hübschen Grundrissplänen sogar.«

»Und ich, ich …?«

»Jawohl, Sie waren auch dabei. Darum war es mein erstes hier, mich bei Ihnen einführen zu lassen und ein wenig im Haus umher zu spionieren. Sie haben mich dabei ja selbst einmal in diesem selben Zimmer abgefasst.«

»Ach, wenn ich geahnt hätte …«

»Wie gesagt, Sie brauchen sich darüber nicht mehr zu beunruhigen. Die Polizei hat gestern das Netz zugezogen, das für die Gaunergesellschaft aufgestellt war. Die meisten Vögel sind gefangen, ein paar von ihnen sind ausgeflogen. Jedenfalls haben wir hier erst einmal freie Bahn. Es ist eigentlich schade darum.«

»Schade?«

»Ja, mir imponiert alles, was in sich vollkommen ist. Und es war wirklich eine vorzüglich organisierte Sache, so etwas wie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht für Gaunereien jeder Art. Und ein Weib war unter der Gesellschaft, ein Weib, alle Achtung! Eine Frau von Dellwitz, die sich Baronin Gonderland nannte. Beinahe bin ich froh, dass es ihr auf eine bisher noch unerklärte Weise gelungen ist, auf dem Wege zur Polizei sich unsichtbar zu machen.«

»Aber wenn ich nun wirklich, wie Sie sagen, ruhig sein kann, mein lieber Herr von Brockhof …«

»Zu dieser einen Hinsicht allerdings. Aber nur in dieser. Von anderer Seite sind Sie weit schlimmer bedroht. Indem ich hier auf Einbrecher ahndete, fand ich die Spur von einem unerhörten Verbrechen, das bisher vielleicht einzig in seiner Art ist und von einer gewissen fantastischen Größe. Wie Sie sich erinnern werden, sprach ich einmal mit Ihnen von der Fantasie der heutigen Verbrecher.«

»Ach, ob es fantastisch ist oder nicht, ist mir ja ganz egal. Aber was droht mir denn, was hat mir denn gedroht?«

»Eine Sache, die wir alle, vielleicht mit Unrecht, für sehr unangenehm halten: der Tod!«

»Ach, ach, ach, der Tod? Ich sterbe!«

»Das würd’ ich mir noch aufsparen. Und ich hoffe, recht lange. Nur vorbereiten hab’ ich Sie müssen, damit Sie mir nicht überrumpelt werden von einer Entdeckung, die auch einen starken Mann umwerfen könnte. Von der Entdeckung dass hier in Ihrem eigenen Haus der Mord auf Sie lauerte.«

»Das ist ja nicht möglich! Mord!, Mord? Aber von wem denn in aller Welt? Ich bin doch ein so guter Mensch! Ich tue keinem Kind was zuleide. Sagen Sie mir nur, von wem?«

»Sie werden es erfahren. Vielleicht sogar mit eigenen Augen sehen. Vorerst muss ich Sie bitten, mich hier irgendwo zu verbergen. Die zwanzig Minuten sind beinahe vorüber, Ihr Herr Schwiegersohn kann bald wieder hier sein.«

»Bleiben Sie nur in meiner Nähe!«

»Gewiss. Darf ich in das Zimmer hier nebenan gehen? Ich verschließe die Tür zum Korridor und lehne diese hier an. So bin ich ungestört von draußen her und kann hören, was in diesem Zimmer vorgeht.«

»Bleiben Sie nur um Gottes willen dort, gehen Sie nicht weg!«

»Nein, gewiss nicht. Und jetzt nur noch eine Frage. Sie sprachen mir einmal von gewissen Differenzen mit Ihrem Herrn Schwiegersohn. Wie stehen Sie gegenwärtig mit ihm?«

»Das ist auch ein Kreuz für mich, mein lieber Herr von Brockhof. Ich bin, wenn mich nicht alles täuscht, gerade heute Morgen einer Schändlichkeit auf die Spur gekommen, die nur er begangen haben kann. Einer ganz gemeinen Fälschung.«

»Ja, ja, dieser Herr de la Motte scheint mir auch zu der großen Familie derer zu gehören, die Schiffbruch leiden am goldenen Felsen.«

»Aber wenn er mir jetzt nach Hause kommt, kann er sich freuen. Ich bin mit meiner Geduld am Ende.«

»Das ist gut.«

»Gut?«

»Ich meine, das trifft sich gut, wenn es heute zwischen Ihnen zur Aussprache kommt. Wir werden dann vielleicht schon bald volle Klarheit haben.«

»Wieso, wieso?«

»Sie werden es erfahren. Jetzt, bitte, nicht mehr sprechen. Und all meinen Anordnungen Folge leisten, auch in Gegenwart anderer Personen.«

»Gewiss, gewiss, aber …«,

Brockhof machte nur noch eine Handbewegung, um ihm Schweigen zu gebieten, und ging in des Kommerzienrats Schlafkammer, dessen Tür er angelehnt ließ. Es lag mit Helbigs und Karl Georgs Arbeitsräumen in einer Flucht; alle drei bekamen ihr Licht vom Garten her durch große Fenster in der einen Schmalseite von jedem Zimmer.

Der Kommerzienrat war in hilfloser Aufregung. Das, was Brockhof ihm eröffnet hatte, ließ für den Augenblick sogar den Ärger über den Verdacht erweckenden Fehler in der Bankabrechnung zurücktreten. Er lief mit unsicheren Schritten in seinem Büro hin und her und sprach abwechselnd halblaut oder nur in Gedanken mit sich selbst. Immer wiederholten sich in diesem angstvollen Selbstgespräch die beiden hässlichen Worte: Tod und Mord.

Bald aber unterbrach ihn der Klang von Tritten im Flur, und Karl Georg, noch in Hut und Mantel, kam von dort herein. Er sprach schnell, schon im Eintreten. »Ich wollte dir doch gleich sagen, dass der alte Ebisberg pünktlich angekommen ist. Zunächst ist er ins Hotel gefahren, wohin ich ihn begleitet habe. Dann fährt er zum Friedhof hinaus, um noch einmal den Sohn zu sehen; hinterher, gegen Mittag, will er hierherkommen.«

»Ist er da? Gut. Übrigens, ich habe noch mit dir zu reden. Meine Bankabrechnung stimmt nicht. Ich soll vor einer Woche dreißigtausend Mark auf einen Scheck abgehoben haben. Das ist falsch, und ich habe den dringenden Verdacht, dass jener Scheck gefälscht ist.«

»Wie sollte das möglich sein? Du verwahrst ja dein Scheckbuch immer in deinem Geldschrank.«

»Allerdings. Aber es ist eine Möglichkeit, ich meine sogar, mich dessen zu erinnern, dass ich das Buch vor acht Tagen ungefähr auf meinem Tisch hier habe liegen lassen.«

»Du musst ja durch eine Vergleichung von Buch und Rechnung leicht feststellen können, ob etwas nicht stimmt.«

Karl Georg sprach, ohne seinen Schwiegervater anzusehen. Seine Blicke waren starr auf das Fenster und auf die halb entlaubten Bäume des Gartens gerichtet.

»Das kann ich auch. Das will ich auch. Aber in deiner Gegenwart soll es geschehen.«

»Gern. Ich will nur eben Hut und Mantel ablegen.« Er wendete sich zur Tür seines Arbeitszimmers. Helbig rief ihm noch nach: »Und ich sage dir vorher: Wenn meine Vermutung richtig ist, wenn der fragliche Scheck wirklich gefälscht worden ist, wer mir das, angetan hat, wer es auch sein mag, den übergeb’ ich heute noch dem Gericht.«

Karl Georg antwortete nicht, sondern ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Im selben Augenblick öffnete sich die gegenüberliegende von Helbigs Wohnzimmer, und Brockhof trat ganz leise hinaus. Er legte den Finger auf den Mund, um dem Kommerzienrat auch jetzt wieder Schweigen zu Befehlen, und eilte zu dessen angstvollem Erstaunen schräg durch den Raum dorthin, wo neben dem Geldschrank der Schornstein aus der Wand Vorsprung. An seine Mauer legte Brockhof ein Ohr; als er sich wieder aufrichtete, bildeten seine Lippen das eine, kaum vernehmliche Wort »Kanaille!« Dann trat er neben Helbig, der in einen der Sessel gesunken war und mit seinen Händen die beiden Armlehnen umklammerte. Zu ihm niedergebeugt, flüsterte Brockhof: »Bleiben Sie ruhig hier sitzen. Tun Sie, was ich Ihnen sage.«

Der Kommerzienrat konnte nichts erwidern. Die Tür des Nebenzimmers öffnete sich, de la Motte erschien in ihr, eine schwarze Gestalt in braunem Rahmen. Er prallte zurück, als er Brockhof an der Seite Helbigs erblickte, und machte unwillkürlich eine Bewegung rückwärts in sein Zimmer.

Aber Brockhof ging ihm entgegen und sagte mit einer kalten, schneidenden Höflichkeit: »Lassen Sie sich nicht stören, Herr de la Motte. Zufällig bin ich eben gekommen, erfuhr auch bereits vom Herrn Kommerzienrat, um was es sich handelt. Ihre geschäftlichen Angelegenheiten müssen selbstverständlich allem anderen vorgehen.«

Helbig sah fragend auf ihn. »Ich weiß nicht, soll ich …?«

»Gewiss, Herr Kommerzienrat, Sie müssen das notwendig erledigen. Aber Sie sind leidend, sind angegriffen von dem gestrigen Tag. Halten Sie sich ruhig und geben Sie mir den Schlüssel vom Geldschrank. Im Geldschrank hier liegt ja doch Ihr Scheckbuch, nicht wahr?«

Brockhof sah nicht auf den Kommerzienrat, obwohl er scheinbar mit ihm sprach, sondern hatte seine Blicke durchdringend auf de la Motte gerichtet, der unter ihrem Einfluss in sich zusammenzusinken und kleiner zu werden schien.

»Hier sind … ja, hier sind meine Schlüssel«, sagte der Kommerzienrat mit einem bangen Stöhnen. »Aber wollen Sie wirklich selbst …?«

»Sie haben recht, Herr Kommerzienrat. Ein Fremder ist nicht berufen, den Schrank hier zu öffnen, der Ihre Geschäftsgeheimnisse birgt, Herr de la Motte, wollen Sie die Güte haben, den Schrank aufzuschließen?«

Karl Georg rührte sich nicht, um die Schlüssel zu nehmen, die Brockhof ihm entgegenhielt. Er sagte mit einer Stimme, die ganz heiser, mit Anstrengung hervorkam: »Ich erledige keine Geschäfte, wenn Fremde zugegen sind. Und Sie sind mir ein Fremder.«

»Aber Ihr Herr Schwiegervater wünscht es. Nicht wahr, Herr Kommerzienrats?«

»Ja, ja, gewiss … natürlich … ist es mein Wunsch.«

»Also haben Sie die Güte, Herr de la Motte.«

Karl Georg richtete sich empor. Ein wildes, bösartiges Feuer brach ihm aus den Augen. »Ich habe bisher nicht gewusst, Herr von Hofen, dass Ihnen ein Recht über mich und meine Handlungen zusteht. Ich leugne dieses Recht und ich entscheide selbst über das, was ich tun und lassen will.«

»Aber wenn Ihr Herr Schwiegervater Sie durch mich bitten lässt?«

»Es macht mir keinen Eindruck, wenn es durch Sie geschieht. Sie haben einen Ton gegen mich angeschlagen …«

Ein leises Klopfen an der Tür vom Flur her unterbrach seine zornige Rede. Gleich darauf trat Professor de la Motte herein; er hielt seinen kleinen Enkel an der Hand.

Karl Georg fuhr zusammen beim Anblick des Kindes. Bevor noch einer der anderen reden konnte, rief er dem Knaben zu: »Hans, geh hinaus, du hast hier nichts zu suchen!«,

»Ach Vater, ich wollte dir ja nur den schönen Ball zeigen, den Großvater mir mitgebracht hat.« Er hob einen Gummiball in die Höhe, der in lustigen Farben rot und blau bemalt war.

Jetzt wandte der Professor sich an seinen Sohn. »Ich habe Hans den Ball aus der Stadt mitgebracht, ich war gestern dort. In deinem Interesse, du warst ja bei mir und batest mich um etwas. Ich will es hier nicht näher bezeichnen, aber ich will dir sagen, dass ich nach Mitteln gesucht habe, deinen Wunsch, dessen Erfüllung mir zunächst unmöglich erschien, doch noch zu befriedigen. Und ich habe heute Morgen ein Telegramm erhalten, dass es möglich ist. Sieh, darum bin ich gekommen.«

In Karl Georgs Gesicht fing es an zu arbeiten. Seine Lippen zuckten, bebten, stammelten undeutliche Worte. Dann brachen Tränen ihm aus den Augen und strömten über das Gesicht, indem er schluchzend, fast schreiend ausrief: »Du wolltest, wolltest, für mich für mich!« Er schlug sich mit den Fäusten auf die Stirn, als ob er sich den Schädel zermalmen wollte. Zehnfach verstärkt wiederholte sich der Zusammenbruch der Nerven, den am Abend vorher seine Frau miterlebt hatte.

Leise war Brockhof neben das Kind getreten und beugte sich zu ihm hinab. »Komm, kleiner Kerl, zeig’ du mir deinen Ball. Ja, der ist schön. Wir wollen zusammen spielen.«

»Lassen Sie das Kind!«, schrie Karl Georg ihn an. Aber Brockhof hatte den Ball bereits ergriffen und über den Teppich hin gerollt, so dass er unten am Geldschrank liegen geblieben war.

»Geh’ hin, mein Junge«, sagte Brockhof, ohne de la Mottes Ausruf zu beachten. »Hol’ dir den Ball und wirf ihn mir wieder zu.«

Karl Georgs Gestalt schien von einem Krampf gepackt, verzerrt und geschüttelt zu werden. Seine zu dem Knaben ausgestreckten Hände krallten sich zusammen und öffneten sich, aber nur, um die gleiche Bewegung zu wiederholen. »Hans. Hans. Komm zu mir!« Seine sich überschlagende Stimme kreischte, Wahnsinn schien in seinen Augen aufzuglühen.

»Ich komme ja gleich, Vater. Ich will mir nur meinen schönen Ball holen.« Der Knabe lief ein paar Schritte zu der Stelle, wo der Ball am Boden lag. Da stieß de la Motte einen Schrei aus, der wie der eines Tieres klang. »Du sollst nicht, sollst nicht, ich will es nicht!« Er stürzte hinter dem Kind her, fasste den Knaben, hob ihn auf und hielt ihn an seine Brust gepresst, während neue Tränen ihm aus den Augen stürzten.

Da trat Brockhof an seine Seite. Sein oft so heiteres Gesicht war in einen großen, feierlichen Ernst verwandelt, und in seiner Stimme klang es wie dröhnendes Metall. »Setzen Sie das Kind nieder, Herr de la Motte. Sie verdienen es nicht, ein reines Wesen wie dieses in Ihren Armen zu halten. Aber mein Zweck ist erreicht. Sie haben sich in diesem Augenblick schuldig bekannt.«

»Was wollen Sie von mir?« Grünliche Blässe bedeckte Karl Georgs Gesicht; aus den wie gelähmt herabsinkenden Armen glitt ihm das Kind, von Brockhof aufgefangen.

»Ich will Sie selbst. Ich weiß, weshalb Ihr Sohn jene Stelle dort nicht betreten soll. Sie haben gefürchtet, er würde tot niedersinken, wie gestern Ebisberg an diesem selben Platz. Denn Sie haben eine große, geheimnisvolle Kraft herabgewürdigt, Ihnen als Mordwaffe zu dienen. Sie haben den elektrischen Strom, der aus den Wassern der Berge quillt, hierher geleitet in diesen friedlichen Raum, und haben jenes blanke Metall, das die Früchte der Arbeit schützen soll, tödlich gemacht für jeden, der es berührt.«

»Meinen, meinen Geldschrank?« Der Kommerzienrat schrie die Worte lallend, mit ausgestreckten Händen. Wie versteinert starrte Professor de la Motte in verständnislosem Entsetzen auf seinen Sohn.

»Sie haben ein Verbrechen ersonnen, das ebenso fantastisch ist, wie gemein und feig. Mir ist es vergönnt gewesen, den Mann zu retten, den Sie morden wollten. Ihren Schwiegervater wollten Sie töten, durch einen Zufall ist Ebisberg Ihr Opfer geworden. Aber Sie haben darum auf Ihrem Weg nicht haltgemacht. Sie haben heute, weil Ihre Fälschung entdeckt worden war, den Anschlag auf Ihren Schwiegervater wiederholt. Aber sehen Sie her!«

Brockhof trat mit ein paar großen Schritten an den Geldschrank heran und legte seine Hand auf den blanken Stahl. »Ich berühre das Metall, dessen Berührung tödlich sein sollte nach Ihrem Willen. Ich wusste, dass keine Gefahr dabei war, als ich Ihren Knaben aufforderte, sich dort sein Spielzeug zu holen. Sie glaubten den tödlichen Strom noch in Kraft, aber ich habe vorgesorgt und habe die Kabel, die den Tod hineintrugen in dieses Haus, schon gestern Abend abgeschnitten.«

»Wer sind Sie, Mann?« Ganz leise, mit erschlafften, trockenen Lippen tat Karl Georg die Frage.

Brockhof zog seine Legitimationskarte hervor und hielt sie de la Motte hin. »Lesen Sie. Dann werden Sie sehen, dass ich berechtigt bin, so mit Ihnen zu sprechen. Und ich verhafte Sie kraft meines Amtes im Namen des Gesetzes.«

Er ging zur Flurtür, öffnete sie, rief hinaus: »Kommen Sie, Schutzmann Weber. Übernehmen Sie die Wache bei diesem Herrn. Sie dachten wohl, Herr de la Motte, Sie hätten es mit mir allein zu tun. Aber das ist ein Irrtum. Der Mann hat sich auf meinen Befehl im Garten verborgen gehalten, bis er Sie nach Hause kommen sah. Dann hat er sich draußen auf dem Flur postiert. Ein paar Kollegen von ihm stehen jetzt noch im Garten. Sie sehen, es ist gut für Sie gesorgt.«

Karl Georg nickte vor sich hin. »Sie haben mich überlistet und mich besiegt. Ich versuche keinen Widerstand. Aber der Schuldige steht nicht hier. Der Mann dort ist es!«

Er wies mit ausgestreckter, auf und nieder bewegter Hand auf Helbig, der aufzuspringen versuchte, jedoch wieder in seinen Sessel zurücksank und nur jammernd ausrief: »Ich … ich?« Der Professor stand wankend, mit halb geschlossenen Augen, auf einen Stuhl gestützt. Leise weinend hatte sein Enkel sich an ihn geschmiegt.

»Du … du, jawohl, du!« Karl Georg hatte sich, einem zum Sprung bereiten Raubtier gleich, niedergebeugt und schrie seine wahnsinnigen Anklagen Helbig zu. »Betrogen und misshandelt bin ich von dir worden, seit ich in dieses Haus gekommen bin. Du hast mir mein Leben zerstört, und ich habe dich dafür gehasst, wie nur ein Mensch den anderen hassen kann. Ich habe für mich gejubelt, als mir der Gedanke gekommen ist, wie ich dich töten könnte gerade hier an der Stelle, wo du das Geld aufspeicherst, von dem du mir niemals geben wolltest. Und ich würde wieder jubeln, wenn du jetzt wirklich tot hier vor meinen Füßen lägst.

Nein, vorsichtiger wär’ ich gewesen als das erste Mal. Ich hätte dich hübsch hinübergetragen in dein Zimmer nebenan …«

»Es ist genug!« Brockhof hatte seine Hand schwer auf die Schulter de la Mottes gelegt. »Schutzmann Weber, bleiben Sie bei dem Herrn, ich will Ihre Kollegen rufen. Dann bringen Sie ihn fort.«

Er ging hinaus; gleich darauf ertönte draußen ein lauter Pfiff. Karl Georg betrachtete den Schutzmann mit einem eigentümlichen Lächeln. »Sie wollen mich verhaften? Kommen Sie her. Wollen Sie mich vielleicht auch fesseln? Sehen Sie, hier sind meine Hände.«

Scheinbar um sich fesseln zu lassen, hob er die ausgestreckten Arme gegen Weber, dann aber gab er plötzlich mit geballten Fäusten dem Schutzmann einen Stoß, dass er zurücktaumelte, wandte sich mit Blitzes gleicher Schnelligkeit nach links und stürzte durch die Tür zu seinem Arbeitszimmer hinaus, deren Schloss er im selben Augenblick absperrte.

Der Schutzmann warf sich an die Tür, an deren Schloss er vergeblich rüttelte. Nun ertönte draußen aber auch schon die Stimme Brockhofs, der laut »Hierher, hierher!« schrie.

Weber stürzte hinaus; vom Garten her waren auch seine beiden Genossen ins Haus eingedrungen. Die Tür am Ende des Flurs, die zur Brücke führte, stand offen. Brockhof rief ihnen zu: »Dorthin, rasch, da hinaus ist er entflohen!«

Die drei Polizisten stürmten aus der offenen Tür und über die Brücke. Vor ihnen auf dem schmalen Weg, der an der Klamm entlang in die Höhe führte, sahen sie die flüchtige Gestalt. Sie jagten ihr nach; Weber war der erste, der in ihre Nähe kam. Er lief den steilen Pfad in rasender Eile hinan, er wollte wieder gutmachen, was er versehen hatte. Jetzt war der Flüchtling nur noch zehn Schritte vor ihm. De la Motte hörte die schweren Tritte seines Verfolgers, er sah sich um, die Größe der Gefahr zu erkennen, glitt aus auf dem steinigen Weg, taumelte, verlor den Halt, stürzte hinab über die jähe Wand in furchtbare Tiefe. Halb erstickt klang ein wilder Schrei hinein in das Brausen des Wassers.

Als Weber an die Stelle des Absturzes gekommen war und in die steile Klamm hinunter spähte, klang ihm kein Ton des Lebens mehr entgegen. Zerschmettert lag der Körper de la Mottes in der durchbrausten Tiefe, zerschellt am Fuß des goldenen Felsens.