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Der Kommandant des Tower 8

Der-Kommandant-des-TowerDer Kommandant des Towers
Historische Erzählung von W. Harrison Ainsworth
Verlag von Christian Ernst Kollmann, Leipzig, 1863
Erstes Buch
Das Testament Heinrichs VIII.
Achtes Kapitel

Auf welche Art das Testament des Königs unterzeichnet ward

Sobald Hertford das Zimmer verlassen hatte, traten Butts und Ferrys mit einer zahlreichen Schar von Pagen und Dienern wieder ein. Der Arzt eilte an das Lager seines königlichen Patienten und fühlte ihm den Puls.

»Was haltet Ihr von meinem Zustand?«, fragte Heinrich, ihn starr anblickend. »Eine Wendung zum Besseren, he?«

»Nein, Sire«, antwortete der Arzt mit ernstem Ton.

»Ich verstehe«, sagte der König mit großer Festigkeit. »Werde ich bis morgen leben? Sprecht die Wahrheit. Ich kann sie ertragen.«

»Wenn es der Wille des Himmels ist, wird Eure Majestät so lange leben«, erwiderte der Arzt mit noch größerem Ernst. »Ihr steht jetzt in mächtigeren Händen als den meinen. Ich kann wenig mehr tun, Euch zu helfen.«

Heinrich ertrug diese entsetzliche Nachricht mit großer Standhaftigkeit. Sich auf das Kissen zurücklehnend und emporblickend, schien er eine Zeit lang in stummem Gebet dazuliegen. Der Arzt bedeutete die Diener, sich still zu verhalten, sodass der König in keiner Weise gestört wurde.

Zuletzt unterbrach Heinrich das tiefe Schweigen, indem er sich ein wenig erhob und zu Butts hingewandt diesen fragte: »Darf ich einen Schluck Wein trinken? Ich glaube, das würde mir gut tun.«

»Gern, Sire, hier ist ein Becher Eures Gascogner Lieblingsweines«, versetzte der Arzt, einen Silberpokal mit dem edlen Trank füllend und ihm denselben hinreichend. »Es freut mich sehr, Euch so gefassten Herzens zu sehen.« »Genug!«, rief der König aus, den Becher mit Ekel zurückweisend, nachdem er ihn an seine Lippen geführt hatte. »Der Wein behagt mir nicht. Er schmeckt nach Blut – bah!«

»Gefällt es Euch, ein wenig Hühnersuppe zu kosten?«, fragte Butts.

»Nein, ich will nichts mehr genießen«, entgegnete Heinrich. »Lasst mir Sir John Gage eiligst rufen. Weshalb kommt er nicht?«

»Er soll sofort herbeschieden werden«, versetzte Butts, die nötigen Befehle erteilend und dann an das Bett des Königs zurückkehrend. »Verzeiht mir, Sire«, fuhr er mit leiser, ernsthafter Stimme fort, »wenn ich Euch daran zu erinnern wage, dass Ihr eine höchst wichtige Angelegenheit noch nicht erledigt habt. Euer Testament, wie ich sehe, liegt vor Euch. Ich beschwöre Euch, schiebt die Unterzeichnung desselben nicht länger auf!«

»Ich will es nicht unterzeichnen, bevor ich mit Gage gesprochen habe«, erwiderte Heinrich mit entschiedenem Ton. »Es wird dann noch Zeit dazu sein.«

»Gebe der Himmel, dass es sich so füge!«, rief der Arzt aus. »Kein Augenblick ist zu verlieren.«

»Weshalb kommt Sir John nicht?«, rief Henrich nach einer Pause laut und zornig. »Schickt noch einmal zu ihm, rasch zu kommen, wenn ihm sein Leben lieb ist.«

»Da ist er, mein hoher Herr«, antwortete Butts, während der Kommandant des Towers, mit einem Papier in der Hand, in das Zimmer trat.

»Ha! Erscheinst du endlich, Sir John?«, rief der König mit schneidendem Ton. »Lasst uns allein«, fügte er hinzu.

Alle, mit Ausnahme von Gage, verließen sofort das Gemach. Ehe jedoch das Privatgespräch begann, wurde die Portière hinter dem Kopfende vom Lager des Königs vorsichtig beiseitegeschoben, und Hertford schlich in das Zimmer und verbarg sich, unbemerkt sowohl von Gage als auch vom König, hinter den dichten Vorhängen des Bettes. Das verstohlene Eintreten des Earls ward durch den Umstand begünstigt, dass dieser Teil des Zimmers fast gänzlich im Schatten lag.

»Was für ein Papier hast du in der Hand?«, fragte Heinrich den Kommandanten.

»Eins, das ich lieber nicht hätte«, antwortete Gage mürrisch, »den Befehl, Norfolk morgen hinrichten zu lassen.«

»Führe den Befehl aus«, entgegnete Heinrich kalt.

»Wenn das geschieht, wird Eure letzte Handlung eine ungerechte und grausame sein«, sagte der Kommandant. »Wie weißt du, dass es meine letzte Handlung sein wird?«, fuhr Heinrich ihn wütend an. »Ich bleibe vielleicht lange genug am Leben, um dir so gut wie Norfolk den Kopf abschlagen zu lassen.«

»Es wäre mir lieber, dass Ihr mein Leben nehmet, als das seine«, erwiderte Gage. »Euer Undank würde dann auch geringer sein. Norfolk hat Euch mehr und größere Dienste erwiesen als ich.«

»Norfolk ist meinem Sohn gefährlich, deshalb muss er aus dem Wege geräumt werden – und zwar schnell. Kein Wort mehr! Noch einmal befehle ich dir, lass es vollbringen!«

»Ich tue es ungern«, murrte der Kommandant. »Es ist eine schlechte Tat.«

»Schweig, sage ich dir! Und jetzt zu einer anderen Sache. Du hast den Verhandlungen über mein Testament beigewohnt und kennst dessen Inhalt genau. Du weißt auch, dass ich sechzehn Testaments-Exekutoren und zwölf Ratgeber derselben ernannt habe, und dass sich Hertford unter den Ersteren befindet.«

»Ich weiß das«, antwortete Gage.

»Ich traue Hertford nicht recht«, fuhr Heinrich fort. »Mancherlei, das ich unlängst an ihm bemerkt habe, lässt mich argwöhnen, dass er schlimme Absichten hegt. Ich fürchte, er strebt zu sehr nach Herrschaft und wird Edward nicht hinlänglich treu sein.«

»Aber der Prinz ist doch sein Neffe und muss ihm deshalb um so teurer sein«, bemerkte Gage.

»Er müsste es«, entgegnete Heinrich. »Du beurteilst andere nach dir selbst, braver Sir John, aber nicht alle sind von deinem Schlag. Wenn ich meinen Argwohn gegen Hertford für begründet hielte, würde ich seinen Namen von der Liste streichen.«

»Nein, ich bitte Euch, mein königlicher Herr, tut das nicht«, sagte der Kommandant.

»Dein Urteil ist stets ein ehrliches, und ich will mich nach demselben richten«, versetzte der König. »Hertfords Name soll stehen bleiben, obschon ich es anders beschlossen hatte. Aber ich will ihn beaufsichtigen lassen. Bis jetzt sind du und Sir Thomas nur Ratgeber, ohne Stimme und Macht. Ihr sollt beide Exekutoren werden und gleiche Macht wie Hertford haben.«

»Ich kann für Sir Thomas Seymour nicht antworten«, erwiderte Gage, »aber was mich betrifft, so darf ich sagen, dass ich kein Verlangen nach diesem Amt trage.«

»Ich will von keiner Weigerung hören«, sagte Heinrich in entschiedenem Ton. »Sir Thomas ist der Lieblingsonkel Edwards. Der Knabe liebt ihn und wird von jenem wieder geliebt. Sir Thomas wird so treu über ihn wachen wie du, he?«

»Sir Thomas ist nach meiner Ansicht mehr zu fürchten als sein Bruder«, bemerkte Gage.

»Darin irrst du dich«, entgegnete Heinrich. »Sir Thomas ist keck und halsstarrig, aber treu wie Stahl. Ich habe seine Zuverlässigkeit erprobt.«

»Hm«, murmelte Gage in zweifelndem Ton. »Wenn Eure Majestät die Änderungen im Testament zu machen gedenken, weshalb sollte dann Gardiner übergangen werden? Er ist der Fähigste unter den Prälaten und von großer Erfahrung in politischen Dingen. Außerdem hat er Eurer Majestät viele wichtige Dienste erwiesen.«

»Für die er gut belohnt worden ist«, unterbrach Heinrich ihn finster. »Ich will nichts von ihm wissen, Gardiner besitzt Fähigkeiten genug, aber er ist ein feiner Intrigant und würde Euch alle übers Ohr hauen. Ich verstehe ihn zu lenken, aber kein anderer würde dazu imstande sein. Du bist ein Papist, Sir John, deshalb empfiehlst du mir Gardiner. Aber er soll keine Macht haben, nach meinem Tod Zwietracht in der Kirche zu säen. Es ist völlig genug, wenn Wriothesley den ihm zugedachte Posten behält. Ich hatte daran gedacht, auch seinen Namen zu streichen und ihn durch den Marquis von Dorjet zu ersetzen.«

»Ich bitte Euch, tut das nicht, Sire«, sagte Gage.

»Du kannst dir deine Überredungskunst sparen. Ich will den Lordkanzler beibehalten. Ich glaube nicht, dass er viel Unheil anrichten kann, und er wird Cranmer die Stange halten. Beeile dich daher und lass William Clerk mit meinem Geheimsiegel zur Hand sein. Meine Finger sind so geschwollen, dass ich nicht die Hand zu führen vermag.«

»Himmel! Ist es möglich, dass Eure Majestät so unvorsichtig gewesen sind, die Unterzeichnung des Testaments bis jetzt aufzuschieben? Ihr hättet verflossene Nacht sterben können und dann …«

»Schwatze nicht, sondern tu, wie ich dir geboten habe«, unterbrach ihn der König. »Aber halt! Ist Cranmer im Palast?«

»Ja, gnädigster Herr, Seine Hochwürden ist erst soeben von Croydon zurückgekehrt«, erwiderte der Kommandant.

»Gut. Lass ihn sogleich zu mir kommen«, fuhr der König mit matter Stimme fort. »Dieses Gespräch hat mich ermüdet. Mir ist, als könnte ich schlafen. Sende mir Butts, dass er bei mir wache, aber lass mich sonst eine Stunde lang durch niemand gestört werden.«

»Aber die Regulierung des Testaments, Sire? Die Sache ist höchst dringend«, rief der Kommandant.

Heinrich gab jedoch keine Antwort. Er hatte schon begonnen, schwer und röchelnd zu atmen.

Nachdem Gage ihn einen Augenblick, unschlüssig darüber, ob er ihn wecken solle, betrachtete, verließ er das Gemach.

Kaum war er fort, lugte Hertford hinter dem Vorhang hervor. Als er sah, dass Heinrich schlief – sein lautes Atmen ließ daran in der Tat nicht zweifeln – schlich er behutsam vorwärts.

Im selben Augenblick trat Butts in das Zimmer.

Beunruhigt durch Heinrichs Röcheln, eilte er, ohne den Earl zu beachten, an das Bett des Königs.

»Es ist, wie ich befürchtete«, sprach er nach einer Pause, zu Hertford gewandt. »Es ist die Lethargie des Todes. Er wird nie wieder erwachen – oder wenn er erwacht, wird sein Geist irre sein. Die Stärke des großen Heinrich hat ihn verlassen. Der absolute Monarch ist jetzt ein hilfloses Kind.«

»Ich würde ihn nicht aus dieser Betäubung aufrütteln, sondern ihn fortschlafen lassen, wäre nur das Testament unterzeichnet«, rief Hertford verzweiflungsvoll aus. »Ich muss ihn wecken«, fügte er hinzu, zum Bett hinstürzend.

»Es ist vergebens, sage ich Euch«, versetzte Butts, ihm in den Weg tretend.

»Lasst mich los, Herr!«, schrie der Earl wütend. »Ich werde wahnsinnig, wenn mir dieser große Preis meines Lebens entgeht.«

»Er braucht Euch nicht zu entgehen«, erwiderte Butts. »Hier ist das Testament. Nehmt es und lasst es stempeln. Der Inhaber des königlichen Siegels wird sein Schweigen erkaufen lassen, und Zeugen werden auf dieselbe Art zu erhalten sein.«

»Euer Rat ist gut, aber nicht ausführbar«, sagte Hertford. »Sir John Gage weiß, dass Seine Majestät gewisse Änderungen in dem Testament vorzunehmen beabsichtigte, und dass es nicht unterzeichnet ist. Der Kommandant lässt nicht mit sich reden. Sein Schweigen ist nimmer zu erkaufen. Alles ist verloren!«

»Nicht also«, entgegnete der verschlagene Arzt, anscheinend ebenso wenig von skrupulösen Bedenken geplagt wie Hertford. »Bis jetzt ist niemandem außer uns der Zustand des Königs bekannt. Die Unterzeichnung des Testaments soll von niemandem, auch von Gage nicht, bestritten werden. Holt den Siegelbewahrer herbei – auch die Earls von Essex und Arundel, Sir William Paget, Sir William Herbert und auf wen Ihr Euch sonst noch als Zeugen verlassen könnt. Überlasst mir das Übrige. Aber macht schnell!«

»Es soll geschehen, und wenn die List gelingt, werde ich es nicht an Dank gegen den fehlen lassen, der sie so kühn ersonnen hat«, antwortete Hertford. »Während ich dies Geschäft besorge, gebt Ihr im Namen Seiner Majestät den Befehl, dass niemand als ich und die von Euch Genannten Einlass in das Gemach finde. Unser Plan wird unfehlbar vereitelt werden, wenn Gage und mein Bruder Zutritt erlangen.«

Butts verbeugte sich zustimmend, und Hertford verschwand durch die geheime Eingangstür.

Der Arzt benetzte ein leinenes Tuch und legte es auf Heinrichs Stirn, indem er zugleich die Kissen so zurecht schob, dass der sterbende Monarch sichtlich leichter atmete. Dann zog er die Vorhänge so dicht um das Bett zusammen, dass die obere Hälfte der Gestalt des Königs größtenteils verborgen war, und zuletzt stellte er einen kleinen Tisch mit Schreibmaterialien in einer geringen Entfernung an die linke Seite des Bettes. Die Lichter wurden so im Zimmer platziert, dass das Bett vollständig im Schatten blieb.

Nachdem er diese Vorsichtsmaßregeln getroffen hatte, schritt er ins Vorzimmer und gab dem obersten Türwart die von Hertford angedeutete Ordre.

Es war die höchste Zeit dazu, denn er hatte sich kaum wieder entfernt, als der Towerkommandant und Sir Thomas Seymour sich einfanden, aber der Eintritt in das Zimmer des Königs ward ihnen verwehrt. Umsonst remonstrierte Seymour, der voll Angst und Ungeduld war, gegen den Befehl. Die Türwächter waren unerbittlich.

Bald nachher erschien eine würdevoll aussehende Gestalt im schwarzen Gewand mit einem Kästchen unter dem Arm. Es war William Clerc, der Bewahrer des königlichen Insiegels. Dieser ward sofort hineingelassen.

Bald danach kam der Earl von Hertford, begleitet von den Earls von Essex und Arundel und von den anderen, welche Butts bezeichnet hatte, alle mit den ernsthaftesten und wichtigste Mienen. Feierlich Gage und Seymour grüßend, schritten sie an denselben vorbei und traten ungehindert in das Sterbezimmer.

»Das ist höchst seltsam«, bemerkte Gage. »Ich verstehe es nicht. Seine Majestät sagte mir selbst, er wolle eine Stunde lang von niemand gestört werden. Seid Ihr ganz sicher, Herr, dass der ausdrückliche Befehl erteilt worden ist, uns nicht einzulassen?«, wandte er sich an den obersten Türwart.

»Ganz sicher, Sir John«, entgegnete der Angeredete mit einer tiefen Verbeugung. »Doktor Butts überbrachte mir selbst den Befehl.«

»Hertford hat uns überlistet, Sir John«, bemerkte Seymour. »Keiner von uns wird Exekutor werden.«

»Mir für meine Person ist nicht daran gelegen«, erwiderte Gage. »Ich trachte nicht nach dieser Auszeichnung. Aber ich hoffe, dass die Absichten des Königs getreulich erfüllt werden.«

Nicht lange danach kam Cranmer, der geradeswegs auf die Tür zuschritt, aber gleich den anderen zurückgewiesen ward. Der Erzbischof leistete daraufhin Gage und Seymour Gesellschaft und sprach mit ihnen von dem gefahrvollen Zustand des Königs, den er schmerzlich bedauerte, als Butts an der Tür erschien und dem Wächter ein Wort zuflüsterte, worauf alle drei eingelassen wurden.

Was sie sahen, war Folgendes: Rings um den kleinen Tisch mit Schreibmaterialien befanden sich die Personen, welche das Testament als Zeugen unterschrieben hatten. Näher dem in Schatten gehüllten Bett, aber mit dem Rücken demselben zugekehrt, stand William Clerc, welcher vor Unterzeichnung der Zeugen das Testament auf dem Anfang der ersten und am Ende der letzten Seite gestempelt und es gerade eben, mit dem königlichen Insiegel und den Zeugenunterschriften versehen, dem Earl von Hertford überreicht hatte.

Butts erklärte Cranmer und den anderen, dass Seine Majestät gerade noch Kraft genug besessen habe, um die Besiegelung seines Testamentes zu befehlen, dass er aber gleich nach Vollzug dieses Aktes und nach geschehener Attestierung sprachlos zurückgesunken sei.

»Es ist wunderbar, dass seine Kraft so lange aushielt«, fuhr der verschlagene Arzt fort. »Er sprach mit so matter Stimme, dass nur ich seine Worte vernehmen konnte. Ich fürchte, er wird Eure Hochwürden kaum mehr erkennen«, fügte er, mit Cranmer an das Bett schreitend, hinzu und schlug die Vorhänge zurück, sodass man die schmerzentstellte Gestalt des Königs erblicken konnte, der jetzt augenscheinlich in den letzten Zügen lag. »Er wird gleich ausgerungen haben.«

»Ich will zu ihm«, erwiderte der Erzbischof. Die Hand des Königs ergreifend, trat er dicht zu ihm heran und ermahnte ihn mit eindringlichen Worten, sein Heil auf Christum zu setzen und dessen Erbarmen anzurufen. Zugleich forderte er ihn auf, wenn er noch irgendein Bewusstsein habe, ihm ein Zeichen zu geben, dass er an den Herrn glaube.

Heinrich schien zu verstehen, was ihm gesagt ward, denn er drückte leicht die Hand des Primas.

Nach einer Weile wandte sich der Erzbischof zu der Gesellschaft, die jetzt um das Bett versammelt stand, und sprach mit feierlicher Stimme: »Es hat dem Himmel gefallen, unseren großen König in ein besseres Jenseits abzurufen. Betet alle für die Ruhe seiner Seele!«

Darauf knieten alle nieder, und während sie die Knie beugten, verkündeten die Schläge der Uhr die Stunde der Mitternacht.

Da rief sich Hertford ins Gedächtnis, was der König ihm von der Vorladung des Geistes erzählt hatte, und ein Zittern überfiel ihn.