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Night Drive – Hyänen des Todes

Eine Gruppe Touristen begibt sich auf eine Nachtsafari durch die südafrikanische Steppe. Die Fahrt führt durch das Revier illegaler Jäger. Doch diese Wilderer jagen nicht nur Tiere. Ihr Anführer – der »Hyänenmann« – hat auch Verwendung für Menschenteile.

Der Beginn des Streifens, bei dem ein voodooartiges Ritual und Sean Darwin bei seiner Arbeit als Undercoverermittler parallel montiert werden, geht tempomäßig bereits los wie die Feuerwehr. Diese halsbrecherische Geschwindigkeit, die auch etwas zur anfänglichen Unübersichtlichkeit beiträgt, wird dann zurückgefahren, sobald Sean wieder – nicht unproblematische – familiäre Gefilde erreicht und er und sein Vater die Touristen als Aufpasser auf ihrer Nachtfahrt begleiten. Hier schwenkt NIGHT DRIVE inhaltlich auf eine geradere Linie ein und man kann endlich die tödliche Safari genießen. Bevor die Gruppe schließlich auf eine übel verstümmelte Frauenleiche stößt, erfolgen noch kurz aber hinreichend prägnant die Charakterisierungen der Fahrgäste.

Im weiteren Verlauf sehen wir einen blutigen Survival-Thriller mit Mysteryelementen, der nach dem Prinzip des Backwoods-Horror funktioniert, wobei die inzwischen wohlbekannten endlosen Wälder Amerikas oder inzwischen auch Nordeuropas gegen die südafrikanische Steppe getauscht wurden. Die Handlung ist also hinreichend aus Dutzenden ähnlicher Filme bekannt, wird aber kurzweilig und spannend genug präsentiert, um sein Klientel gut zu unterhalten. Die großen Pluspunkte von NIGHT DRIVE sind dabei die sehr gut und individuell ausgearbeiteten Charaktere, die frische, atmosphärische Inszenierung und die exotische Location, auch wenn man in der Dunkelheit nur wenig davon sieht. Darüber hinaus werden auch Reibungen innerhalb der Gruppe sehr überzeugend und nachvollziehbar aufgebaut.

Die unverbrauchten Gesichter der durch die Bank überzeugenden Schauspieler tragen außerdem zur Glaubwürdigkeit bei. Leider wird das Voodooelement vom Anfang des Films im weiteren Verlauf nicht wieder aufgenommen.

Für den südafrikanischen Regisseur Justin Head ist NIGHT DRIVE eine mehr als gelungene Visitenkarte. Genrefans sollten sich diesen Namen merken. Immerhin gibt es mit Richard Stanley schon einen südafrikastämmigen Genreregisseur, der mit M.A.R.K. 13 – HARDWARE und DUST DEVIL zwei kleine Fanlieblinge abgeliefert hat.

Souverän inszenierter und stellenweise sehr drastischer Thriller-Horror-Mix mit Exotenbonus, der auch mit gelungenen Charakterzeichnungen überzeugt.

Copyright © 2012 by Elmar Huber

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Drehbuch:
Justin Head, C.A. van Aswegen
Night Drive – Hyänen des Todes
Südafrika 2010
Schröder Media Handels GmbH, Klagenfurt
19.04.2012
DVD, Thriller, Horror
EAN 9120027348402
Laufzeit ca. 85 Minuten
gesehen 06/2012 für EUR 12,78
Sprachen/Tonformat:
Englisch (Dolby Digital 2.0)
Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Deutsch (Dolby Digital 5.1)
keine Untertitel
Bildformat: 1,78:1 (anamorph / 16:9)
Altersfreigabe/FSK: 18
Regie: Justin Head
Darsteller:
Brandon Auret
Brian Baynes
Susana Kennedy
Christopher Beasley
Kenneth Fok
Musik: Benjamin Willem