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Zulu

Zulu

Regie: Jérome Salle, Drehbuch: Julien Rappeneau, Jérome Salle, Produktion: Richard Grandpierre, Darsteller: Forest Whitaker, Orlando Bloom, Conrad Kemp, Inge Beckmann, Frankreich 2014, Laufzeit: 111 Minuten

Über manche Filme lässt sich streiten. So auch über den Thriller Zulu des französischen Regisseurs Jérome Salle. Die Handlung spielt in Kapstadt. Eines Tages wird dort die Leiche einer brutal ermordeten Frau gefunden. Zunächst scheint alles auf einen Mord innerhalb des Drogenmilieus zu schließen. Doch je genauer Ali Sokhela, der Chef der Mordkommission, den Fall untersucht, desto deutlicher wird, dass weit mehr dahinter steckt. Zusammen mit seinem Kollegen Brian Epkeen stößt er auf eine Spur, die bis in die Zeit der Apartheid reicht.

Zulu ist ein sehr düsterer Film, der zwischen brutalem Thriller und normalem Polizeifilm hin- und herpendelt. Das Duo besteht aus einem schwarzen und einem weißen Ermittler, gespielt von Forest Whitaker und Orlando Bloom. Während Whitaker seinen Job wie immer hervorragend meistert, nimmt man Bloom die Rolle des alkoholkranken und sexsüchtigen Polizisten nicht ab. Er wirkt ständig wie jemand, der versucht, eine solche Rolle zu mimen. In dieser Hinsicht ist er als eindeutige Fehlbesetzung zu bezeichnen.

Die Handlung als solche ist zwar durchaus spannend, leider aber auch vorhersehbar. Es geschieht nichts, was nicht außerhalb eines bestimmten Rahmens verläuft. Das ist schade, denn der konfliktreiche und durchaus denkwürdige Plot hätte Potential gehabt, um mehr daraus zu machen. So aber lässt Regisseur Salle lieber seinen Maskenbildner heran, um den Zuschauer mit ein paar deftigen Szenen zu erschrecken. Trotz allem weist der Film eine erstklassige Kameraarbeit auf. Die Szenen sind eindrucksvoll visualisiert und aufgrund der interessanten Montage ergeben sich zwischen dem sozialen Albtraum immer wieder kurze Einschübe einer düsteren Poesie. Manche dieser Einschübe dauern nur wenige Sekunden, dienen aber dazu, den seelischen Zustand der Protagonisten beinahe minutiös zu durchleuchten.

Salle zeigt in seinem Film ein kaputtes Land, das beherrscht wird von Kriminalität und sozialer Desillusion. Dabei bleibt er rein objektiv und versucht nicht, zu moralisieren. Die nüchterne Darstellung des Schreckens ist mit Sicherheit eine Stärke, die dieser Film besitzt und die der Handlung eine dichte und bedrohliche Atmosphäre verleiht. Das macht Zulu zwar zu keinem originellen, aber zu einem spannenden Thriller.

(mp)