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Märchen und Sagen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 44

Der Brauhausberg bei Potsdam

Potsdam hat auch seine Sagen. Da ist zunächst die Räuber-, oder wie man sie auch nennt, die Römerschanze etwa eine halbe Meile von Potsdam, der Nedlitzer Fähre gegenüber, in dem Winkel zwischen dem Krampnitz- und Jungfernsee. Die soll noch aus der alten Wendenzeit her­stammen, später sollen sich dann Räuber in derselben fest­gesetzt und sie daher den Namen bekommen haben. Dass hier einmal viel Kämpfe stattgefunden haben sollen, ergibt sich schon einfach daraus, dass man gegenüber auf den Feldern am Weg zur Nedlitzer Fähre oft Waffenstücke und Men­schengebeine gefunden. Ein Weiterlesen

Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 07

Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung

22. Seidorf

Hans Schaff, der edle Herr vom Kynast, ritt einst (1570?) zum Bolkofest nach Schweidnitz. Es begleitete ihn nur ein einziger Knappe und der Weg führte durch einen großen Wald. In demselben trieben Wegelagerer ihr Handwerk und überfielen auch den Ritter. Die Überzahl der Räuber brachte des Ritters Streitross zu Fall und stürzte über denselben her. Da hieb der Knappe, Balzer mit Namen, wütend auf die Bande ein und schlug sie in die Flucht. Hans bestieg des Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 43

Abenteuer der Kurrende-Knaben in der Kirche zu Spandau

Die Spandauer Kirche war früher katholisch, und die Kurrende-Knaben mussten die Kirche reinigen. Diese waren auch einst damit beschäftigt und in ihrem Übermut spielten sie Karten. Da kam auf einmal einer an sie heran – es war der Böse, – und wollte mitspielen. Ruhig gestatteten sie es auch. Als er aber eine Karte nach der anderen fallen ließ, merkten sie wohl, dass es der Böse wäre, spielten aber doch weiter, und einer, der viel verlor, meinte sogar, ihn solle der Teufel holen, wenn er noch weiter verlöre. Er spielte weiter und verlor wieder. Da sprang der Böse auf, riss ihn zu sich, zog ihn mit in die Höhe. Die Mauer tat sich auf, und beide verschwanden. Und der Riss in der Mauer ist noch bis auf den heutigen Tag zu sehen und kann nicht Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 86

Vom Berggeist in den Glücksbrunner Schächten

Ein eigentümliches, fast düsteres Bild gewährt dir die sterile, gleichsam mit aufgewühlten Hünengräbern bedeckte Land­schaft, welche du von der Höhe der Straße zwischen Schweina und Gumpelstadt längs dem Wald über die Wüstung Wal­polderode (Wölfertroo) bis in die Nähe von Waldfisch über­blickst. Vielleicht tritt dir dann eine jener bleichen Gestalten im schwarzen Grubenkittel mit einem halb erstickten Glück auf! an die Seite und sagt dir, dass dies die Gruben und Halden des ehemaligen Glücksbrunner Werkes sind. Erzählt sie dir dann von dem glücklichen Sonst und dem erbärmlichen Jetzt, so erfährst du vielleicht auch, wie der mächtige Herr der Erze einstmals bei einem Hauer in der nach dem Windsberg hin gelegenen oberen Regine anfuhr und den Mann, der eine starke Familie hatte, sicher glücklich gemacht haben würde, wenn ihn der furchtsame Narr nur mit einem rechtschaffenen Glück auf! begrüßt hätte. Aber dem Hauer wurde bange bei dem Anblick der schönen, hohen Gestalt mit den großen, klaren Augen, die das Kleid eines vornehmen Bergbeamten trug und deren Grubenlicht in dem ganzen Werk Tageshelle ver­breitete. Der Berggeist watete lange auf Ansprache, aber der Hauer war geblendet, arbeitete fort und wagte es nur, ihn scheu von der Seite zu betrachten, bis der Geist sich umdrehte und durch eine Wand im Osten wieder abfuhr. Ein Weiterlesen