Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Die Skalpjäger – Eine Trapperlist

Thomas Mayne Reid
Die Skalpjäger

Zweiter Teil
Vierzehntes Kapitel

Eine Trapperlist

Die Leute waren mit Essen fertig und begannen, sich um Seguin zu sammeln und über das, was nun zu tun war, zu deliberieren. Der eine war bereits auf die Felsen hinaufgeschickt, um als Vedette zu agieren und uns zu benachrichtigen, falls Indianer auf der Prärie entdeckt werden sollten.

Wir alle fühlten, dass wir uns noch in einem Dilemma befanden. Der Navajo war unser Gefangener, und wir wussten, dass seine Leute kommen würden, um uns zu suchen. Er war als zweiter Häuptling der Nation eine zu wichtige Persönlichkeit, um ohne Nachforschungen aufgegeben zu werden. Seine Anhänger – beinahe die Hälfte des Stammes – würden sicherlich zu der Quelle zurückkommen, und wenn sie ihn dort nicht fanden, im Fall sie unsere Fährten auch nicht entdeckten, auf dem Kriegspfad in ihr Land zurückkehren.

Dies musste, wie wir alle einsahen, unseren Zug unausführbar machen, da Dacomas Schar allein schon stärker als die unsere war, und wir, wenn wir in ihren Gebirgsfesten auf sie stießen, keine Aussicht auf Entrinnen haben konnten.

Seguin blieb eine Zeit lang stumm, mit auf den Boden gehefteten Augen, stehen. Er überlegte offenbar einen Plan für sein weiteres Benehmen. Keiner von den Jägern wagte es, ihn darin zu unterbrechen.

»Kameraden!«, sagte er endlich, »dies ist eine unglückselige Tat, aber sie ließ sich nicht vermeiden. Es ist ein Glück, dass es nicht schlimmer kam. So müssen wir aber unsere Pläne ändern. Die Indianer werden sicher nach ihm suchen und ihren Weg bis zu den Navajostädten verfolgen. Was dann? Unsere Gruppe kann weder zu dem Pinnon kommen noch den Kriegspfad an irgendeinem Punkt berühren. Unsere Spuren würden sicher entdeckt werden.«

»Warum können wir nicht direkt zu dem Versteck der Übrigen gehen und dann den Weg über das alte Bergwerk einschlagen? Auf diese Weise treffen wir nicht auf den Kriegspfad.«

Dies wurde von einem der Jäger vorgeschlagen.

»Vaya!«, erwiderte ein Mexikaner. »Wir würden gerade, wenn die Navajo in ihre Stadt gekommen wären, auf sie stoßen. Carajo! Das würde nicht angehen, Amigo! In diesem Fall kämen nur wenige von uns zurück, santissima.«

»Wir brauchen nicht auf sie zu stoßen«, meinte der Erstere. »Sie werden sich nicht in ihrer Stadt aufhalten, wenn sie finden, dass der Bursche nicht zurückgekommen ist.«

»Es ist wahr«, sagte Seguin, »sie werden nicht dortbleiben, sie werden ohne Zweifel wieder auf den Kriegspfad zurückkehren. Aber ich kenne die Gegend um das Bergwerk.«

»Ich auch – ich auch!«, riefen mehrere Stimmen.

»Es ist kein Wild dort«, fuhr Seguin fort, »wir haben keine Mundvorräte, und es ist daher unmöglich, dass wir auf jenen Weg gehen.«

»Wir könnten es nicht tun.«

»Wir würden verhungern, ehe wir durch die Mimbres gekommen wären.«

»Es gibt dort kein Wasser.«

»Nein, bei Gott! Nicht genug, um einen Trunk für eine Sandratte zu geben.«

»Wir müssen dann in diesem Fall unsere Chancen versuchen«, sagte Seguin. Hier hielt er nachdenklich und mit düsterer Miene inne. »Wir müssen über den Kriegspfad gehen«, fuhr er fort, »und im Prieto hinaufreiten, oder – das Unternehmen aufgeben!«

Das Wort Prieto schärfte im Gegensatz zu dem Ausdruck das Unternehmen aufgeben den erfinderischen Verstand der Jäger, und es wurde ein Plan nach dem anderen vorgeschlagen. Alle endeten aber mit der Unwahrscheinlichkeit – sogar mit der Gewissheit – dass, wenn wir sie befolgten, unsere Fährte von den Indianern entdeckt und wir verfolgt werden würden, ehe wir an den Rio del Norte zurückkommen konnten. Es wurde daher einer nach dem anderen verworfen.

Während dieser ganzen Diskussion hatte der alte Rube kein Wort gesagt. Der ohrenlose Trapper saß auf der Prärie und zog mit seinem Bowiemesser Linien, welche der Plan eines Festungswerks zu sein schienen.

»Was tut Ihr da, Old Nag?«, fragte einer von seinen Kameraden.

»Ich höre nicht mehr so gut, seit ich in diese verwünschte Gegend gekommen bin. Aber ich dachte, dass ich einen von euch sagen gehört hätte, dass wir nicht über den Apache gehen könnten, ohne in zwei Tagen verfolgt zu werden. Das ist eine verdammte Lüge!«

»Wie wollt Ihr das beweisen, Old Nag?«

»Still, Mann! Eure Zunge wedelt wie der Biberschwanz zur Flutzeit.«

»Könnt Ihr irgendeine Weise vorschlagen, auf die es sich tun lässt, Rube? Ich gestehe, dass ich keinen kenne.«

Als Seguin dies sagte, wendeten sich aller Augen auf den Trapper.

»Ei, Cap’tain! Ich kann Euch meine Idee von der Sache geben. Sie mag recht sein oder nicht, aber wenn sie befolgt wird, so spürt uns in der nächsten Woche weder ein Apache noch ein Navajo auf. Wenn sie es tun, so mögt Ihr meine Ohren abschneiden!«

Dies war ein Lieblingswitz Rubes; und die Jäger lachten. Selbst Seguin konnte sich eines Lächeln nicht enthalten, als er ihn zum Fortfahren aufforderte.

»Erstens«, sagte Rube, »werden sie in weniger als zwei Tagen jenem Burschen nicht nachkommen.«

»Wie könnt Ihr das beweisen?«

»Auf diese Art: Ihr seht, er ist nur der zweite Häuptling und sie können sich ohne ihn gut genug behelfen. Aber das ist es nicht. Der Indianer hat seinen weißen Bogen vergessen. Nun wisst Ihr alle so gut wie ich, dass das in den Augen der Indianer eine große Schande ist.«

»Darin habt Ihr recht, Nag!«, bemerkte einer.

»Nun, das ist so ein Gedanke von diesem alten Waschbär, seht Ihr, aber es ist ebenso deutlich wie Pikes Pik, dass er fortgegangen ist, ohne einem von den Übrigen eine Silbe davon zu sagen. Er wird sie es nicht wissen gelassen haben, wenn er es vermeiden konnte.«

»Das ist wahrscheinlich«, sagte Seguin. »Fahrt fort, Rube.«

»Nun ferner«, fuhr der Trapper fort, »will ich eine hohe Wette eingehen, dass er ihnen den Befehl gegeben hat, ihm nicht zu folgen, weil er fürchtete, dass jemand von ihnen sehen könnte, wohin er gegangen ist. Wenn er gedacht hätte, dass sie es wüssten oder vermuteten, so würde er einen anderen geschickt haben, und nicht selbst gekommen sein – das würde er getan haben!«

Dies war alles wahrscheinlich genug, und bei der Kenntnis, die die Skalpjäger von dem Charakter der Navajo besaßen, glaubten sie alle, dass es so sei.

»Ich bin vollkommen sicher, dass sie zurückkommen werden«, fuhr Rube fort. »Seine Hälfte des Stammes wenigstens, aber es wird volle drei Tage dauern und ziemlich auch den vierten, ehe sie an dem Pinnon Wasser trinken.«

»Aber sie würden einen Tag darauf unsere Fährte erblicken.«

»Wenn wir dumm genug wären, sie diese sehen zu lassen, so würden sie es tun.«

»Wie können wir das verhindern?«, fragte Seguin.

»Das ist ebenso leicht wie das Fällen eines Baums.«

»Wie? Wie?«, fragten mehrere zugleich.

»Indem wir sie auf eine andere Spur setzen, seht Ihr das nicht?«

»Ja, aber auf welche Weise können wir das ausführen …?«, fragte Seguin.

»Nun, Cap’tain, Euer Sturz hat Euch wahrhaftig betäubt! Von den anderen Dummköpfen würde es mich nicht wundern, wenn sie nicht auf den ersten Blick sehen, wie wir das ausführen können.«

»Ich gestehe, Rube«, antwortete Seguin lachend, »dass ich nicht wahrnehme, wie wir sie irreleiten können.«

»Nun denn«, fuhr der Jäger mit einem Lächeln der Zufriedenheit über seine eigene Prärieschlauheit fort, »dieses Kind wird Euch sagen, wie Ihr sie auf eine Fährte bringen könnt, die sie in die Hölle führt.«

»Hurra, Old Nag!«

»Seht Ihr den Köcher auf dem Rücken des Indianers?«

»Ja, ja«, riefen mehrere Stimmen.

»Er wird wohl so ziemlich mit Pfeilen angefüllt sein?«

»Das wird er – nun weiter!«

»Nun, dann mag einer von uns auf dem Mustang des Indianers oder auf irgendeinem anderen Pferd, das die gleichen Spuren macht, auf den Weg, den die Apachen genommen haben, reiten, und diese Dinger mit der Spitze nach Süden einstecken. Wenn die Navajo diesen Weg nicht nehmen, bis sie zu den Apachen kommen, so könnt Ihr meinen Skalp für ein Primchen vom schlechtesten Kentuckytabak haben.«

»Das wird sie irreleiten!«

»Viva, er hat recht! Er hat recht! Ein Hurra für den alten Rube!« Eine Menge Ausrufe wurden von den Jägern ausgestoßen.

»Es ist nicht nötig, dass sie wissen, weshalb er diesen Weg genommen hat. Sie werden seine Pfeile kennen – das ist genug. Wenn sie mit ihren Fingern in der Fleischfalle zurückkommen, so werden wir ihnen weit genug voraus sein, um von der Hölle bis Hockersack kommen zu können.«

»Ja, das werden wir, bei Golly!«

»Die Bande«, fuhr Rube fort »braucht, gar nicht an die Pinnonquelle zu kommen. Sie kann höher nach dem Gila zu über den Kriegspfad gehen, und uns auf der anderen Seite des Gebirges treffen, wo es eine Menge von Wild gibt. Ich wette darauf, dass Büffel genug in der Gegend der alten Mission herumlaufen. Dort müssen wir jedenfalls hingehen. Wir haben keine Hoffnung, diesseits derselben auf Büffel zu stoßen, seitdem sie die Indianer verscheucht haben.«

»Das ist wahr genug«, sagte Seguin. »Wir müssen über das Gebirge, ehe wir erwarten können, auf Büffel zu treffen. Die indianische Jagd hat sie von den Llanos vertrieben. Nun kommt! Wir wollen sogleich ans Werk gehen. Wir haben bis zum Sonnenuntergang noch zwei Stunden. Was wollt Ihr zuerst tun, Rube? Ihr habt uns den Plan gegeben – ich verlasse mich in Bezug auf die Details ganz auf Euch.«

»Nun, meiner Ansicht nach, Cap’tain, ist das Erste, einen Mann, so gerade er galoppieren kann, zu der Stelle, wo die anderen versteckt sind, zu schicken. Er mag sie über den Indianerweg bringen.«

»Wo sollen sie ihn überschreiten?«

»Etwa zwanzig Meilen von hier, nördlich ist ein trockener Bergrücken mit einer Menge von lockeren Steinen. Wenn sie dort hinübergehen, wie sie es sollten, so brauchen sie keine starken Fährten zu machen. Ich könnte eine Karawane von Bentswagen hinüberführen, dass selbst der taube Smith ihnen nicht folgen sollte – ich könnte es!«

»Ich werde sogleich einen Mann losschicken. Hier Sanchez, Ihr habt ein gutes Pferd und kennt die Gegend. Es ist nicht weiter als zwanzig Meilen bis zu der Stelle, wo sie versteckt sind. Bringt sie an den Bergrücken hin und benehmt Euch vorsichtig, wie Ihr gehört habt. Ihr werdet uns jenseits der Nordspitze des Gebirges finden. Ihr könnt die ganze Nacht reiten und am frühen Morgen bei uns sein. Los jetzt – Vamos!«

Der Torrero suchte, ohne weitere Antwort, sein Pferd auf der Prärie, sprang in den Sattel und ritt im vollen Galopp nach Nordwesten ab.

»Es ist ein Glück«, sagte Seguin, indem er ihm einige Augenblicke nachsah, »dass sie hier den Boden zerstampft haben, sonst würden die Fährten von unserem letzten Gefecht jedenfalls die Verräter gespielt haben.«

»Damit hat es keine Gefahr. Wenn wir aber von hier abreiten, Cap’tain, so dürfen wir ihrer Fährte nicht folgen, sie würden unsere rückwärts gerichteten Spuren bald erkennen. Wir tun am besten, uns dort auf den lockeren Steinen zu halten.«

Rube deutete zu dem Geröll, welches sich nördlich und südlich am Fuß des Bergrückens erstreckte.

»Ja, das soll unser Weg sein. Wir können diese Stelle verlassen, ohne Spuren zu machen. Was weiter?«

»Das Nächste ist nun, uns jener Maschine dort zu entledigen.« Der Trapper deutete in die Richtung, wo das Skelett lag.

»Sehr wahr! Das hatte ich vergessen. Was wollen wir damit tun?«

»Es begraben …!«, riet der eine.

»Pah! Es verbrennen!«, rief ein anderer.

»Ja, das ist das Beste«, sagte ein Dritter.

Der letzte Vorschlag wurde angenommen.

Das Skelett wurde herbeigebracht, die Blutflecken sorgfältig von dem Felsen gerieben – der Schädel mit einem Tomahawk zersplittert und die Knochen in Stücke zerbrochen. Die ganze Masse wurde hierauf in das Feuer geworfen und durch zahlreiche, bereits in der Asche glimmende Büffelknochen gestampft. Nur ein Anatom hätte die Gegenwart eines menschlichen Gerippes erkennen können.

»Nun Rube, die Pfeile!«

»Wenn Ihr das mir und Bill Garey überlassen wollt, so denke ich, dass wir beide sie so einstecken können, dass alle Indianer in der Gegend getäuscht werden sollen. Wir werden etwa vier Meilen weit gehen müssen. Aber wir sind wieder da, ehe Ihr die Flaschen gefüllt und euren Plunder zum Fortreiten in Ordnung gebracht habt.«

»Schon gut, – nehmt die Pfeile!«

»Vier sind für uns genug«, sagte Rube, indem er diese Zahl aus dem Köcher nahm. »Behaltet die Übrigen, wir werden noch mehr Wolfsfleisch brauchen, ehe wir aufbrechen. Es gibt keinen Schwanz von etwas anderem, bis wir dort um jene Berge sind. Bill, wirf deine hässlichen Beine über jenen Navajomustang. Er ist ein hübsches Pferd, aber ich würde meine alte Stute nicht um eine ganze Herde solcher hingeben. Gebt uns eine von den schwarzen Federn.«

Hier zog der alte Trapper eine von den Straußenfedern aus dem Helm des Indianerhäuptlings und fuhr fort: »Jungs, nehmt Euch der alten Stute an, bis ich wiederkomme, und lasst sie nicht ausreißen, hört Ihr? Ich brauche eine Decke. Sprecht nicht alle zugleich.«

»Hier Rube, hier!«, riefen einige, indem sie ihm ihre Decken hinhielten.

»Eine ist genug. Wir brauchen drei: die Bills, die meine und noch eine. Hier Bill, nimm sie vor dich. Jetzt reite dreihundert Schritt weit, oder so, auf dem Apachenweg hinaus, und dann halte an. Schlage nicht den betretenen Weg ein, sondern halte dich an der Seite. Galoppiere und sei verdammt!«

Der junge Jäger gab dem Mustang die Peitsche und ritt im vollen Galopp auf dem Apachenweg dahin.

Als er etwa dreihundert Schritt gekommen war, machte er Halt, um weitere Weisung von seinem Kameraden zu erwarten.

Der alte Rube nahm zu gleicher Zeit einen Pfeil, befestigte eine Straußenfeder an die Spitze und steckte ihn auf eine von den aufrechten Stangen, welche die Indianer auf den Lagerplätzen hatten stecken lassen. Er war so gerichtet, dass die Spitze südlich auf den Apachenweg deutete und mit seiner schwarzen Feder so auffallend, dass jeder von den Llanos Kommende ihn sehen musste.

Sobald dies geschehen war, folgte der alte Trapper seinem Kameraden zu Fuß, wobei er sich weit von dem Weg abhielt und seine Fährten mit großer Vorsicht machte. Als er Garey erreichte, steckte er einen zweiten Pfeil ebenfalls mit nach Süden gerichteter Spitze, sodass er von dem Ersten aus gesehen werden konnte, in den Boden.

Garey galoppierte hierauf auf dem Weg vorwärts, während Rube in die offene Prärie ging und damit in paralleler Richtung vorschritt. Nachdem Garey zwei bis drei Meilen geritten war, verzögerte er seinen Schritt und versetzte den Mustang in einen langsamen Gang. Eine Meile weiter hielt er von Neuem und ließ sein Pferd auf dem betretenen Weg stehen.

Jetzt kam Rube herbei, und breitete die drei Decken der Länge nach in westlicher Richtung auf den Boden. Garey stieg ab und führte das Tier leise über die Decken. Da seine Füße zu gleicher Zeit auf zweien ruhten, wurde die Hinterste jedes Mal aufgehoben und vor die Vorderste gelegt und dies so lange wiederholt, bis sie den Mustang etwa hundertfünfzig Schritt weit in die Prärie hinaus gebracht hatten.

Nun hob Garey die Decken auf und begann langsam am Fuß des Berges zurückzureiten, während Rube wieder auf die Fährte zurückkehrte, und einen dritten Pfeil an der Stelle einsteckte, wo sich der Mustang davon getrennt hatte.

Hierauf begab er sich wieder südlich weiter. Es war noch immer nötig, um die Sache doppelt sicher zu machen.

Als er etwa eine Meile weit gegangen war, sahen wir ihn sich über den Weg beugen, sich wieder erheben, zu dem Fuß des Berges hinübergehen und dem von seinem Gefährten eingeschlagenen Pfad folgen. Das Werk war geschehen, die Wegweiser gesetzt! Die List war vollendet!

El Sol war unterdessen geschäftig gewesen. Mehrere Wölfe waren getötet und abgezogen und das Fleisch in ihre Felle gepackt worden. Die Kürbisflaschen waren gefüllt, unser Gefangener auf ein Maultier gebunden worden, und wir warteten auf die Rückkehr der Trapper.

Seguin hatte beschlossen, zwei Mann als Wache an der Quelle zurückzulassen. Sie sollten ihre Pferde auf dem Felsen halten und sie mittelst des Maultiereimers mit Wasser versehen, damit keine frische Fährte an die Quelle käme. Der eine hatte den Auftrag, beständig auf einer Höhe zu bleiben und die Prärie mit dem Fernrohr zu beobachten. Auf diese Weise konnten sie die zurückkehrenden Navajo zeitig genug erkennen, um selbst unbemerkt am Fuß des Berges zu entkommen.

Dann sollten sie an einer zehn Meilen nach Norden gelegenen Stelle haltmachen, wo sie immer noch die Aussicht auf die Ebene hatten. Dort waren sie beauftragt, zu bleiben, bis sie gewiss waren, welche Richtung die Indianer einschlugen, nachdem sie die Quelle verlassen hatten, und darauf selbst vorwärts zu eilen und mit ihren Nachrichten zu unserer Gruppe zu stoßen.

Alle diese Anordnungen waren bald getroffen, als Rube und Garey herankamen. Wir stiegen auf unsere Pferde und ritten auf einem Umweg zum Fuß des Berges. Bei der Annäherung an denselben, fanden wir den Weg mit lockeren Felsstücken bestreut, auf denen die Hufe unserer Tiere keine Spuren zurückließen. Wir ritten darauf in nördlicher Richtung und in beinahe paralleler Linie mit dem Kriegspfad vorwärts.

Ende des zweiten Teils