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Der Welt-Detektiv Band 6

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Das Jünkerather Schloss

Vom frischen Quell
Sagen, Legenden undGeschichten aus der Eifel
Jung und Alt in neuer Fassung dargeboten von Rektor Jos. Schiffels
Verlag Georg Fischer. Wittlich. 1912
Erstes Bändchen

Das Jünkerather Schloss

Die Grafen von Manderscheid-Blankenheim hatten zu Anfang des 18. Jahrhunderts zu Jünkerath an der Kyll ein prächtiges Schloss erbaut, das mit ausgesuchter Feierlichkeit eingeweiht werden sollte. Von nah und fern waren die Edelleute der Eifelgegend dazu eingeladen worden, und am festgesetzten Tage strömten sie, wie der Erbauer es gewünscht hatte, in großen Scharen herbei. Ein herrliches Mahl war bereitet, dem die Gäste fleißig zusprachen. Auch der Wein mundete vortrefflich und tat bald seine Wirkung. Nachdem die Tafel aufgehoben war, begann der Tanz. Der Klang der Musik und der feurige Wein verwirrten bald den Sinn der Festgesellschaft, und eine wilde, ausgelassene Lust, die es mit den Forderungen des Anstandes und der Sitte nicht genau nimmt, beherrschte den reichgeschmückten Festsaal. Doch der ungezügelten Festesfreude wurde ein jähes Ende bereitet. Düstere Gewitterwolken hatten sich am Himmel aufgetürmt, und ein greller Blitzstrahl durchzuckte den Saal. Die übermütigen Gäste hatten kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Der Blitz hatte gezündet, und im Nu züngelten überall die Flammen hoch empor, die das stolze Gebäude in kurzer Zeit in einen Schutthaufen verwandelten.