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Der Welt-Detektiv Band 6

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Das versunkene Schloss von Laach

Vom frischen Quell
Sagen, Legenden undGeschichten aus der Eifel
Jung und Alt in neuer Fassung dargeboten von Rektor Jos. Schiffels
Verlag Georg Fischer. Wittlich. 1912
Erstes Bändchen

Das versunkene Schloss von Laach

Auf einer Felseninsel inmitten des Laacher Sees stand einst eine turmbewehrte Burg. Der Herr derselben war ein wilder, gottvergessener Mann, der sein Gewissen mit vielen Freveln und Schandtaten belastet hatte und weder Sitte noch Recht achtete. Ungestraft konnte er freveln, da niemand seinem durch das Wasser ringsum geschützten Schloss beikommen konnte. Einst aber, da er eine schwere Krankheit überstanden hatte und den Pforten der Ewigkeit glücklich entronnen war, regte sich sein schuldbeladenes Gewissen. Er machte den Vorsatz, fortan ein besseres Leben zu führen, und begab sich zu der am Ufer des Sees gelegenen kleinen Wallfahrtskirche, um dem dort lebenden Einsiedler seine Sünden zu beichten. Da nun der greise Beichtvater, wie es seine heilige Pflicht war, dem beichtenden Ritter seine schweren Sünden vorhielt und eine entsprechende Buße auferlegte, übermannte der Zorn den Bösewicht. Voller Wut sprang er auf und durchbohrte den Einsiedler mit dem Schwert. Leblos sank dieser zur Erde. Kaum aber war die ruchlose Tat geschehen, als sich der Himmel verfinsterte und das stolze Schloss mit gewaltigem Getöse in die Tiefe hinabsank, während die hochgehenden Wellen den entsetzten Mörder verschlangen.