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Marshal Crown – Band 21

Der Marshal stoppt die Maskenbande

Die kleine Farm lag nicht weit vom Ufer des Sweetwater Creeks entfernt.

Vier Gebäude, ein lang gezogenes Haupthaus, zwei Ställe, ein Geräteschuppen.

Neben einem kleinen Pferdecorral drehte sich ein Windrad und beförderte vom Fluss aus mit jeder Umdrehung Wasser in die von schmalen Gräben durchzogenen Felder.

Soweit das Auge reichte, überall wuchs und blühte es.

Im Osten wartete ein Maisfeld darauf, abgeerntet zu werden, im Westen der Gemüsegarten und im Süden das hochstehende, duftende Gras einer Wiese.

Frühnebel hing in der Luft und auf dem Gras lag noch Tau, als Jesse Hogan im Schuppen jedem seiner beiden Söhne eine Sense in die Hand drückte.

»Dann mal los Jungs, ran an die Arbeit!«

Der Farmer nahm selbst auch eine und marschierte dann mit seinen beiden Sprösslingen nach Süden, um auf der Wiese das erste Heu zu machen. Abigail, seine Frau, blieb mit Susan, dem dreijährigen Nesthäkchen der Familie, im Haus zurück, um sich um den Gemüsegarten und hauptsächlich um das Mittagessen zu kümmern. Ihr Mann und Bill und Ben, die beiden fast schon erwachsenen Söhne, entwickelten nämlich einen gewaltigen Appetit, wenn sie auf den Feldern arbeiteten.

Als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte und die Hitze kaum noch zu ertragen war, hatten die drei beinahe die ganze Wiese abgemäht. Zufrieden wies Jesse seine Söhne an, das Gras mit Holzrechen zu großen Haufen zusammenzuharken.

In diesem Moment klang Hufschlag auf.

Jesse sah von der Arbeit auf und erkannte, wie mehrere Reiter vom Fluss her auf die Farm zugeritten kamen. Es waren sechs oder sieben Männer. Genau konnte er sie nicht zählen, dafür waren sie noch zu weit weg. Dennoch spürte er sofort, dass es Ärger geben würde.

Jesse ließ seine Sense sinken und musterte seine Söhne eindringlich.

»Los! Geht sofort ins Haus zurück und nehmt Susan und eure Mutter mit. Sagt ihr, Fremde kommen, sie wird dann schon wissen, was zu tun ist.«

Bill nickte ernst. »Und was wirst du tun?«

»Ich werde versuchen herauszubekommen, was die hier wollen«, sagte Jesse und deutete auf die Reiter.

»Pa!«, sagte Ben aufgebracht. »Was machst du, wenn die Männer zu der Maskenbande gehören?«

Bevor Jesse seinem Jüngsten antworten konnte, begann Bill zu schreien und deutete aufgeregt auf die Reiter.

Der Farmer drehte den Kopf und stellte, nachdem die Männer inzwischen auf Sichtweite herangekommen waren, voller Entsetzen fest, dass sich die düsteren Vorahnungen seiner Söhne zu bestätigen schienen.

Die Kerle waren tatsächlich allesamt maskiert.

Sie hatten ihre Gesichter mit einfachen, weißen Mehlsäcken verhüllt, in die man vier Löcher für Mund, Nase und Augen geschnitten hatte. Dadurch, dass man die Öffnungen mit Kohlestiften nachgezogen hatte, wirkte das Ganze, als würden Totenschädel auf ihren Schultern sitzen. Kein Wunder, durchzuckte es Jesse, dass ihr Anblick die abergläubische Landbevölkerung in Angst und Schrecken versetzte und sie so bei ihren Überfällen stets leichtes Spiel hatten. Aber nicht mit mir, dachte der Farmer und hob die Sense.

»Verdammt noch mal, habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe?«, herrschte er dabei seine Söhne an. »Geht endlich ins Haus und passt auf eure Mutter und eure Schwester auf. Ich werde mit diesen Kerlen schon fertig!«

Bill und Ben zögerten noch einen Moment, aber dann fügten sie sich doch. Das Gesicht ihres Vaters hatte einen Ausdruck angenommen, der keinen Widerspruch duldete.

Kurz darauf zügelten die Maskierten wenige Yards vor dem Farmer ihre Pferde. Stumm bildeten sie um ihn einen Halbkreis. Jesse warf einen raschen Blick über die Schultern und stellte erleichtert fest, dass seine Söhne inzwischen das Farmhaus erreicht hatten.

»Hallo«, sagte der vorderste der Reiter. Er schien den Anführer der Bande zu sein.

Jesse Hogan sagte nichts. Er musterte den Reiter nur abschätzend. Dabei krampften sich seine Hände immer mehr um die beiden Holzgriffe der Sense.

»Schöne Farm«, sagte der Mann, nachdem er sich etwas umgesehen hatte. »Schöne Felder.« Dabei deutete er auf das Maisfeld und den Gemüsegarten. »Schätze, da sprudeln die Dollars nur so, wenn die Ernte eingebracht ist.«

»Verschwindet!«, sagte Jesse Hogan. Der drohende Unterton in der Stimme des Farmers war nicht zu überhören, und das, obwohl er einem halben Dutzend bewaffneter Männer gegenüberstand.

»Vorsicht!«, sagte der Reiter. »Du weißt, wer wir sind?«

»Ich kenne zwar eure Namen nicht«, erwiderte Jesse Hogan. »Aber ich weiß, dass ihr Ratten seid und ich hatte noch nie Angst vor Ratten.«

Der Maskierte nickte. Seine Stimme klang dumpf und gedämpft unter dem Mehlsack hervor, als er dem Farmer antwortete: »Dann macht es wohl auch keinen Sinn, wenn wir dich freundlich um das Geld zu bitten, das du vor drei Tagen von der Bank geholt hast?«

Jesse Hogan schwieg betroffen. Woher zum Teufel wussten die Kerle davon?

»Verschwindet!«, bellte Hogan. Die Erregung in seiner Stimme war nicht zu überhören.

»Ihr habt es gehört, Jungs!«, sagte der Maskierte und drehte sich zu seinen Männern um. »Er will es uns nicht freiwillig geben. Also gut, dann holen wir es uns eben.«

Die Reiter johlten und sprangen aus den Sätteln.

Hogan riss die Sense hoch und bewegte sich blitzschnell zur Seite.

Bevor die Maskierten wussten, wie ihnen geschah, lagen zwei von ihnen mit zerfetzter Brust am Boden. Entsetzt wichen die anderen zurück.

Nicht so der Anführer der Männer.

Der Mann trat von hinten an den Farmer heran, zog seinen Colt und schoss ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, einfach zweimal in den Kopf.


Die vollständige Story steht als PDF, EPUB und MOBI zur Verfügung.

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2 Antworten auf Marshal Crown – Band 21