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Larry Moon Band 10 – In der Gewalt der Ghuls

Larry Moon Band 10 – In der Gewalt der Ghuls

Er ist wieder da! Der Kämpfer gegen das Böse, Larry Moon, bestreitet sein zehntes Abenteuer gegen die Mächte der Hölle. Und darum geht es im neuen Larry Moon Roman In der Gewalt der Ghuls:
Der König der Ghuls, Morbitus Rex, drängt den Druiden Larry Moon dazu, für ihn einen unglaublichen Auftrag auszuführen. Damit Larry macht, was er von ihm verlangt, hat er ein Druckmittel gegen ihn in der Hand. Es handelt sich dabei um Moons Freundin Jasmine Galvani. Doch der Kämpfer gegen das Böse denkt gar nicht daran, sich dem Leichenfresser und seinem Gefolge unterzuordnen. Daraufhin erteilt ihm die teuflische Gegenseite jedoch eine Lektion, bei der er mit finsteren Geschehnissen und menschlichen Abgründen konfrontiert wird. Schließlich spitzt sich die Situation noch einmal zu, als das Leben der Italienerin auf Messers Schneide steht. Die Zeit arbeitet gegen Larry Moon, denn seine Freundin befindet sich in der Gewalt der Ghuls …

Leseprobe

Wie der Druide es sich erhofft hatte, brannten in den unterirdischen Gängen überall Fackeln. Sie spendeten Licht und ermöglichten es ihm, sich in der befremdlichen Umgebung zu bewegen. Die Wände des Tunnels bestanden aus Erdreich und auch die Decke, abgestützt durch grobe Holzbalken, wies auf keinerlei anderes Baumaterial hin. An vielen Stellen brach Wurzelwerk durch und es gab einige Bereiche, wo Grundwasser einsickerte. Larry Moon nahm an, dass der ganze Bau rund drei bis vier Meter unterhalb der Erdoberfläche lag. Wie weit er sich jedoch unter dem Friedhofsgelände in alle Richtungen erstreckte, darüber konnte er nur spekulieren. Immer wieder zweigten Gänge vom Haupttunnel ab und verschwanden hinter Biegungen und Knicken im Ungewissen. Dann passierte Larry die ersten Bereiche, an denen die Ghuls Gräber geplündert hatten. Dazu gruben sie sich schräg nach oben vor, bis sie einen Sarg erreicht hatten, und brachen ihn dann von der Kopf- oder Fußseite her auf und entfernten daraus die toten Körper. Anscheinend führten sie nicht alle Särge wieder zurück an das Bestattertrio oder aber die Totenkisten entstammten der Zeit des Präabkommens mit den Betrügern von Šušlík. Auch bestand die Möglichkeit, dass ein anderes Bestattungsinstitut für die Beerdigungen verantwortlich gewesen war und die Ghulsbrut mit diesem keine Übereinkunft getroffen hatte. Moon verspürte eine Gänsehaut bei dem Gedanken daran, was danach mit den herausgeholten Leichen geschehen war. Da, plötzlich vernahm er schlurfende Schritte aus einem der Seitengänge wenige Meter vor ihm. Jemand oder vielmehr etwas näherte sich seiner Position. Larry drückte sich dicht an die Wand. Er befand sich nun keinen Meter mehr von der Abzweigung entfernt. Kaum hatte er sich der direkten Blicklinie entzogen, bog auch schon eine der bleichen Gruselgestalten um die Ecke. Sie erstarrte augenblicklich wie zur Salzsäule, als sie den unerwarteten Eindringling vor sich wahrnahm, und glotzte den Druiden perplex und aus übergroßen Augen an. Aber da führte Larry Moon auch schon mit dem Knauf seiner Pistole einen harten Schlag gegen den Kopf der Kreatur aus. Es krachte. Der Ghul sackte daraufhin, ohne einen Ton von sich zu geben, zusammen. Kurz darauf war der Amerikaner über ihm und brach ihm mit einem heftigen Ruck das Genick. Und er war sich sicher: Bei seiner Suche nach Jasmine war dieser Ghul nicht der Letzte, der seinen Weg kreuzen würde. Aber auch die anderen sollten dann ihr armseliges Leben aushauchen, nahm er sich vor. Der ehemalige FBI-Agent zog den schlaffen, übel riechenden Körper zurück in den Seitengang und setzte danach seinen Weg in diesem fort. Der Ghulsbau glich wahrhaftig einem Labyrinth. Es roch überall moderig und nach feuchter Erde. Außerdem waberte immer wieder Verwesungsgeruch durch die Gänge. Die Gefahr konnte hier hinter jeder Ecke lauern. Dennoch nahm sich der Druide vor, nur im äußersten Notfall von seiner Handfeuerwaffe Gebrauch zu machen. Denn ein Schuss würde sicherlich ganze Horden dieser Kreaturen auf ihn aufmerksam machen. Dann stand es schlecht um ihn und um sein anvisiertes Ziel.

Er wandelte weiter durch den Untergrund. Mittlerweile war eine dreiviertel Stunde vergangen. Der Kämpfer gegen das Böse war bisher auf acht einzelne Gegner gestoßen, männliche wie weibliche, und er hatte sie alle, ohne einen Schuss abzufeuern, schnell und fast lautlos ausgelöscht. Das Glück schien ihm hold, doch von seiner Jasmine fehlte bisher noch jede Spur. Aber Aufgeben kam für ihn nicht infrage. Immer tiefer drang er in das düstere Ghulsreich vor und er war trotz seiner Abneigung beeindruckt von der Dimension des Bauwerks. Er dachte an die vielen Menschen, die sich auf der Erdoberfläche bewegten und ihren verstorbenen Lieben frische Blumen auf ihre Gräber legten. Um sie weinten und trauerten und keinen Gedanken an etwas verschwendeten, was sie nicht einmal für möglich hielten. Sie waren absolut ahnungslos davon, was sich unter ihren Füßen tat und dass Höllenwesen ihre Verblichenen ausbuddelten und sie anschließend auffraßen. Dann kam Larry an einen Zugang, der in eine große, düstere Kammer führte. Unvermittelt fragte er sich, ob es diejenige war, in der der Ghulskönig Audienz gewährte und in dem der Thronsessel stand? Doch schon kurz nach einem flüchtigen Blick der Orientierung wusste er, dass es sich um eine andere handelte. Er nahm sich eine Fackel von der Wand, um leuchten zu können. Am liebsten hätte er sich jedoch dann aber wieder abgewandt, denn ihm bot sich ein schauerlicher Anblick, als der fahle Feuerschein das Grauen aus der Finsternis schälte. Die Kammer besaß ungefähr eine Dimension von zehn Meter Länge und eine Höhe von drei Metern. Die Breite mochte ungefähr fünf Meter betragen. Vor der rechten Wand hatten die Ghuls unzählige Knochenhaufen aufgeschichtet. Sie mussten nach einer groben Schätzung von Hunderten Toten stammen. Die Schädel fehlten jedoch. Nicht ein Einziger war in dem Gewirr sichtbar. Diese hatten die Höllenwesen von den anderen Überbleibseln separiert und auf der linken Seite vor der Wand ordentlich, immer etwas übereinander versetzt, gestapelt, sodass so etwas wie Stabilität entstand. Es war eine Galerie des Grauens. Eine Wand, gemauert aus Totenschädeln, die fast bis zur vollen Höhe der Kammer emporreichte und nur noch wenigen Schädeln Platz bot. Es wirkte wie eine Zurschaustellung des Triumphes der Ghuls über die Menschheit. Dazwischen her führte der Pfad. Der Weg, der in Moon Beklemmung auslöste und für ihn eine Willensprüfung darstellte …

Veröffentlichung der Leseprobe mit freundlicher Genehmigung des Autors

Produktinformation:

Dirk Krüger
Larry Moon Band 10
In der Gewalt der Ghuls
Grusel, Mystery, Taschenbuch, Lulu.com, Januar 2017, 232 Seiten, 10,70 Euro, ISBN: 9781326923259