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Der Welt-Detektiv Band 6

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Aber nicht weitersagen

Anna Schieber

Aber nicht weitersagen

Es hatte einmal ein Mann ein Töchterlein, das war taub und stumm von Geburt an, saß so in einer Ecke und sah vor sich hin, wusste nicht, was es tun sollte den ganzen Tag lang. Und wenn der Abend kam, dann kroch es in sein Bettchen und schlief ein. Dann dachten alle, die im Hause waren: »Es hat es am besten, wenn es schläft, denn was soll es tun, wenn es wach ist?«

Eine Mutter hatte das Kind nicht mehr, aber da war eine alte Muhme, die kochte, wusch und hielt das Haus rein, und wenn sie den Staub aus allen Ecken gefegt hatte, dann setzte sie sich in den Großvaterstuhl vor das Spinnrad. Alle Kinder, die im Haus waren, und dazu die Nachbarskinder, die setzten sich rings im Kreis. Da kriegten sie Geschichten erzählt, immer eine schöner als die andere.

Das taubstumme Kind aber saß in einer Ecke und guckte heraus und hätte so gern auch Geschichten gehört. Jeden Tag wurde es ein bisschen trauriger darüber, dass es von allem nichts haben sollte, aber das konnte es auch nicht sagen.

Da wachte es eines Morgens früh auf in seinem Bettchen und sah, dass eine Schwalbe am Fenster vorbeiflog und noch eine und noch eine. Es dachte: Willst einmal hinausgehen und zusehen, wie die Schwalben fliegen.  Es stand also auf, zog sein Röckchen an, band ein Tüchlein um und ging hinaus. Die anderen schliefen alle noch, und auf den Gassen war keine Menschenseele zu sehen. Aber die Schwalben schwirrten hintereinander drein und flogen um die Ecke. Da ging das Kind ihnen nach, und je weiter sie flogen, je weiter ging es und sah ihnen nach. Es kam aus einer Straße in die andere und zuletzt aufs freie Feld. Da hielt es an und sah sich um, denn es war noch nie hier draußen gewesen. Da stieg die Sonne hinter dem Wald herauf, ganz groß und ganz golden, und schickte viele tausend Strahlen über die Welt hin. Einer flog zu dem Kind hin, das machte die Hand auf und wollte ihn haschen. Aber der war flinker, huschte hin und her und sprang mit gleichen Füßen in ein goldenes Schüsselchen, das am Boden stand. Da bückte sich das Kind und hob das Schüsselchen auf und staunte. Denn so etwas Goldenes, Glänzendes hatte es noch nie gesehen. Derweil sprang der Sonnenstrahl wieder weiter, weiß nicht, wohin. Da kam übers Feld her ein Engel gegangen, der bückte sich, sah dahin und dorthin auf die Erde. Endlich sah er das Kind und das Schüsselchen in seiner Hand.

»Ach,« sagte er, »da such und such ich, und du hast es. Das ist ein Regenbogenschüsselchen, das habe ich gestern auf die Erde gestellt, dass der Regenbogen darein zu stehen kam, denn der darf niemals auf der bloßen Erde aufstehen. Jetzt soll ich wieder einen Neuen aufspannen drüben hinter dem Wald und habe vergessen, ein neues Schüsselchen dazu mit vom Himmel herunter zu nehmen. Fliege ich noch einmal hinauf, so schilt mich der Petrus. Gibst du mir das Schüsselchen, so gebe ich dir auch etwas.«

Aber das Kind schüttelte nur den Kopf, denn es hatte von allem nichts verstanden. »Was willst du dafür haben?«, fragte der Engel. »Sag es doch.« Da sah er, dass das Kind stumm sei und taub, und er sagte: »So will ich dir etwas schenken, obwohl du dir nichts gewünscht hast. Du sollst heut den ganzen Tag lang hören können, was die Tiere reden und die Pflanzen und der Wind, und sollst mit ihnen sprechen können. Heute ist mein Geburtstag, da habe ich beim lieben Gott einen Wunsch frei, und für mich selbst brauche ich nichts.«

Er strich dem Kind ganz sacht über das Haar, nahm das Schüsselchen und flog davon.

Da hörte das Kind ein Schwirren und Singen und Klingen und wusste nicht, woher es kam, stand und mochte sich nicht vom Fleck rühren, aus Furcht, es könne wieder aufhören.

Da sprachen die grünen Halme miteinander, die der Wind hin und her wehte, und das Gras sagte zu den Blümlein: »Macht eure Augen auf, die Sonne ist schon da.«

Auf dem Birnbaum war ein Starennest, da riefen die jungen Stare nach Futter, und ihre Mutter sagte: »Gleich, Kinderchen, gleich, der Vater ist schon eine ganze Weile fort, eben kommt er und hat einen Wurm im Schnabel.«

Als das Kind eine ganze Weile zugehört hatte, da ging es über das Feld hin und kam an einen niedrigen Zaun, und hinter dem Zaun, da weideten auf einem grünen Anger zwei Pferde, ein altes und ein junges, und waren beide schwarz-weiß gefleckt. Das junge, das machte lustige Sprünge, aber das alte, das stand und hatte den Kopf gesenkt und hatte traurige Augen.

»Guten Morgen, Mohrenschimmel,« sagte das Kind und staunte selber, dass es sprechen konnte, »willst du mir eine Geschichte erzählen?«

Da hob der Mohrenschimmel den Kopf und sah das Kind an und sagte: »Eine Geschichte weiß ich wohl, aber nur eine, und eigentlich sollte sie in unserer Familie bleiben, denn da hat sie sich zugetragen. Wenn du sie aber nicht weitersagen willst, so will ich sie dir erzählen.«

Sprach das Kind: »Ich will sie nicht weitersagen.«

Sprach der Mohrenschimmel: »So höre, ich weiß die Geschichte von meinem Großvater. Der wohnte weit, weit hinten im Zigeunerland und sprang frei umher und hatte eine flatternde Mähne und hatte noch nie einen Menschen gesehen und war schneeweiß. Da war auch eine schöne, junge, schwarze Stute, die hatte einen weißen Stern an der Stirn, die hatte er so lieb, dass man es nicht sagen kann, und er wollte gern mit ihr über die Steppe springen. Aber die Stute wollte nicht, sie wollte lieber allein springen.

Einmal, da kam eine wunderschöne Frau gegangen, die hatte ein goldenes Krönlein auf und hatte eine weiche, feine Stimme und setzte sich auf einen Stein, klatschte nur einmal in die Hände und rief:

Schimmelchen fromm, Schimmelchen, komm,
Trag mich geschwind, schnell wie der Wind
Dahin, wo mein Vater und meine Brüder sind.

Meines Großvaters Urgroßvater, der war damals noch ein junger, schneller Schimmel. Er hörte es und musste herbei, er mochte wollen oder nicht. Sie strich ihm aber ganz fein über den Rücken, da ließ er sie aufsitzen – er wollte nicht, er musste. Da trug er sie ein weites Stück. Als er sie soweit getragen hatte, sprach er:

Steig ab, schöne Frau, steig ab,
Mein Rücken will nicht tragen,
Frei muss ich über die Steppe jagen!
Trab, trab, trab.

Da sprach sie:

Nur zu mein Schimmel, zu
Ich schenk dir goldene Schuh,
Die sollen glänzen und gleißen,
Goldschimmel sollst du heißen.

Sie stieg ab und tat ihm goldene Schuhe an die Hufe. Da trabte er wieder ein Stück mit ihr und dachte: Wenn ich heimkomme und meine junge, schöne, schwarze Stute sieht, wie ich glänze, so springt sie mit mir über die Steppe. Als er daran dachte, da flog er dahin wie ein Pfeil, und als er noch eine lange Strecke getrabt hatte, da sah er Türme und Mauern und erschrak so, dass er kerzengerade in die Höhe stieg und sagte:

Steig ab, steig ab, o Fraue,
und lass mich springen über die Aue,
Und willst du nicht, so werfe’ ich dich ab!
Trab, trab, trab.

›Ach‹, sagte sie, stieg ab und sah ihm gerade in die Augen.

Nun trage mich, du wildes Ross,
In meines Vaters Stadt und Schloss,
Dort hängt ein Zaum, vom Golde schwer,
Heia, mein Rösslein, wie schmückt dich der!

Als sie ihm so in die Augen sah, da musste er sie aufsteigen lassen, ob er wollte oder nicht. Da kamen sie an das Stadttor und ritten hinein. Als sie drinnen waren, da schlugen die Wächter das Tor zu und führten den Schimmel in den Stall, da konnte er nicht mehr in die wilde Freiheit hinaus, musste einen goldenen Zaum tragen. Den Zaum, den hielt die Prinzessin, die ihn eingefangen hatte, in den Händen, und er musste sie tragen, wohin sie wollte. Da fing er an, den Kopf zu hängen, und wenn er an die weite Steppe dachte, da wieherte er laut vor Heimweh.

›Siehst du‹, sagten die Leute dann zueinander, ›wie es ihm wohl ist‹; denn sie verstanden seine Sprache nicht.

Nun sprang die schwarze Stute allein über die Steppe. So hatte sie es ja gewollt. Aber es war lange nicht so schön, wie sie geglaubt hatte, und die Zeit wurde ihr lang, als der schöne Schimmel gar nicht mehr kommen wollte.

Eines Tages, da kam ein fahrender Schüler des Weges daher, der hatte wunde Füße. Die Sohlen an seinen Schuhen waren ganz durchgelaufen. Als er die schwarze Stute sah, dachte er: So ein Rösslein, das käme mir recht. Aber das ist ein freies Tier, das lässt sich nicht fangen, und pfiff so ein wenig vor sich hin.

Da kam das schöne Tier gelaufen und sagte: ›Tu ich dir einen Gefallen, tust du mir auch einen. Trage ich dich auf meinem Rücken in die Stadt, so schaffst du mir meinen Schimmel wieder. Der muss dort drinnen sein, und ich muss ihn haben: ich muss mit ihm über die Steppe springen.‹

Dessen war der fahrende Schüler wohl zufrieden, denn er dachte: So ein Schimmel, wenn er in der Stadt ist, wird ja wohl zu finden sein.

Er ritt und ritt, dass es stob, und kam an das Tor; da stießen die Wächter ins Horn. Die Prinzessin ritt heraus auf ihrem Schimmel und reichte dem Schüler die Hand. Denn es ging schon lang die Sage: Wenn ein solcher Reiter auf einem solchen Pferd geritten komme, der solle die Prinzessin heiraten. Und das geschah nun auch – der Schüler wusste nicht, wie ihm geschah.

Als er neben seiner Braut am Tisch saß, da streckte die Stute den Kopf in den Saal und sagte: ›Tu ich dir einen Gefallen, tust du mir einen, nun lass mich mit meinen Schimmel über die Steppe springen.‹

Sprach die Prinzessin: ›Erst wollen wir in die Kirche reiten; ihr müsst noch warten.‹

Und nach einer Zeit kam die Stute wieder und hielt ums Fortgehen an.

Sprach die Prinzessin: ›Erst wollen wir auf die Jagd reiten; ihr müsst noch warten.‹

Da warteten sie abermals eine Zeit, der Schimmel und die Stute, und standen nebeneinander im Stall und trabten nebeneinander her, und nach einer geraumen Zeit kriegten sie ein Füllen, das war schwarz und weiß gefleckt und war ein Mohrenschimmelchen.

Da sprach die Prinzessin: ›Nun könnt ihr auf die Steppe springen. Aber das Mohrenschimmelchen bleibt hier, darauf soll mein Söhnlein reiten, wenn ich eins habe.‹

Da gingen sie miteinander aus dem Stall und wollten zum Tor hinaus und über die Steppe springen. Aber da wandte die Stute wieder um und konnte nicht von ihrem Mohrenschimmelchen fort, und der Schimmel wandte wieder um und konnte nicht von seiner Stute fort. Und blieben in der Stadt und trugen goldene Zäume, mussten sich nach der Freiheit sehnen und konnten doch nicht hinaus. Und ihre Kinder und Enkel und Urenkel, das waren lauter Mohrenschimmel, und keiner kam mehr auf die weite Steppe, und tragen alle Zäume, und wird keiner mehr frei.

Da sah das Pferd vor sich hin und hängte den Kopf.

»Das ist eine schöne Geschichte, aber sie ist ein bisschen traurig«, sagte das Kind. »Weißt du keine andere?«

»Nein, aber sag sie meinem Füllen nicht, das weiß noch nichts davon.«

Da ging das Kind weiter und kam an einen alten Holunderbaum, der hängte seine Zweige bis auf die Erde. Es setzte sich unter sein grünes Dach und sagte: »Holunderbaum, weißt du mir keine Geschichte? Aber wenn es sein kann, eine lustige.«

»Eine Geschichte weiß ich wohl«, sagte der Holunder. »Sie ist mir sozusagen aus dem Leib geschnitten. Aber natürlich mag man nicht gern, dass dergleichen unter die Leute kommt. Wenn du sie nicht weitersagen willst, so will ich sie dir wohl erzählen.«

Sprach das Kind: »Ich will sie nicht weitersagen.«

Sprach der Holunder: »Das ist nun so hundert Jahre her, da war ich noch ein junger Baum. Da kam ein Bauernjunge gegangen, der hatte ein lustiges Gesicht und braunes Kraushaar, so wie ich es gern leiden mag, und pfiff vor sich hin. Machte nicht lange Federlesens, zog ein Messer aus der Tasche und schnitt mir einen schönen Ast ab. ›Halt, du‹, sagte ich, denn das Ding tat weh. Aber er hörte nicht darauf, setzte sich ins Gras und fing an zu schnitzeln und schnitzelte aus dem Mark, das in dem Ast war, ein possierliches Männchen, das hatte einen großen Kopf und eine mächtige Nase im Gesicht und dazu ein kleines Körperlein. Das ließ er sich auf der Hand tanzen, und es fiel alle Augenblicke auf die Nase, weil es der Kopf vornüber zog, und stand ebenso oft wieder von selber auf. Da hatten wir beide unseren Spaß, der Bauernjunge und ich, denn das Männchen war doch Mark von meinem Mark, das ging mich wohl etwas an.

Sprach der Bauernjunge: ›Ich wollte, er wäre lebendig und könnte in die Welt hinaus und etwas erleben, wenn auch nur sieben Tage lang.‹

Da reckte und streckte sich der Stehauf und wuchs vor meinen Augen und hüpfte dem Jungen von der Hand, wurde ein Männlein von artiger Größe, schnitt eine Grimasse wie ein Nussknacker und sprach: ›Ich bedanke mich, und heute über sieben Tage komm ich wieder.‹ Sprach es und purzelte davon, fiel auf die Nase, stand wieder auf, fiel wieder hin, stand wieder auf und kam so mit Fallen und Aufstehen aus unseren Augen.

Es war aber am Morgen der Bauernjunge auf eine Wunschwurzel getreten und wusste es nicht. Da war ihm sein erster Wunsch dieses Tages in Erfüllung gegangen.

Der Stehauf aber kam in eine Stadt und purzelte so über den Markplatz hin. Da fingen die Schusterjungen an zu lachen, und der dicke Bäcker, der unter der Haustür stand, lachte, dass er sich den Bauch halten musste, und es lachte der Schweinehirt, der am Austreiben war, und der Henker, der einen Schelmen henken wollte, und der Amtmann, der am Rathausfenster stand und eben eine Prise nehmen wollte. Da lachte die ganze Stadt. Als das die verdrießliche Tochter des reichsten Mannes in der Stadt hörte, da trat sie ans Fenster und wollte sehen, was es gebe, und sie mochte wollen oder nicht, sie musste lachen und lachte noch, als ihr Vater heimkam. Sie hatte aber in Jahren nicht gelacht: Das machte, sie hatte als kleines Kind in einen Essigtopf gerochen, da hatte sie ein saures Gemüt bekommen. Und ihr Vater hatte sie dem zur Frau versprochen, der sie zum Lachen brachte.

Da ging er hinunter und holte den Stehauf und führte ihn zu seiner Tochter und sagte: ›Das ist dein lieber Mann, der soll dich alle Tage dreimal zum Lachen bringen.‹

›Ach‹, sagte die Tochter zum Stehauf, ›was hast du für einen großen Kopf!‹

›Ja‹, sagte der Stehauf, ›da ist aber auch was drin.‹

Sprach die Tochter: ›Was ist denn drin?‹

›Holundermark‹, sprach Stehauf, ›das macht die Leute klug und lustig und reich.‹ Sprach sie wieder: ›Ach, was hast du für eine große Nase!‹

Sprach er: ›Ja, die Nase, die wittert das Glück auf achtzehn Meilen.‹

Sprach sie: ›Was hast du für ein kleines Körperlein!‹

›Ach‹, sagte er, ›das ist in einer Stunde um das Zehnfache gewachsen, das lass du nur, das kommt noch alles, ich bin noch jung, ich werde noch siebenmal so alt.‹

Da feierten sie am selben Tage noch die Hochzeit, und als die Verwandten kamen, da sollte Stehauf sagen, wo er her sei.

›Mein Vater ist der Herr von Holunder‹, sagte er, ›und meine Mutter hab ich nie gekannt. Mein Vater sitzt auf seinem eigenen Grund und Boden, und in unserer Gegend kennt ihn jedermann.‹

Da schwiegen sie still, denn sie dachten, er sei ein vornehmer Herr, und sie wollten ihn nicht erzürnen.

Am ersten Tag aber, da lachte die Frau siebenmal, am zweiten nur noch sechs, am dritten nur noch fünf, und das ging so herunter bis zum siebenten. Da wollte sie nicht mehr lachen, und das saure Gemüt gewann wieder die Oberhand. Denn Stehauf wollte nicht mehr purzeln und springen, fühlte ein Ziehen und Schrumpfen in seinen Gliedern, fühlte, dass er sterben müsse. Aber alles mit Ehren, dachte er.

Sprach zu seiner Frau: ›Frau, wenn du nicht mehr lachen kannst, so bleib’ ich nicht bei dir, dreimal am Tag, das ist das wenigste.‹

Sprach sie: ›Ich kann nicht lachen, du siehst mir auch so grau aus und wirst immer kleiner.‹

Sprach er: ›Das macht der Kummer über dein saures Gemüt. Ich habe mir eine lachende Frau genommen, eine verdrießliche will ich nicht. Ich will gehen und meinen Vater, den Herrn von Holunder, besuchen.‹

Sprach’s und ging, purzelte über den Marktplatz, aber nicht so flink wie vor sieben Tagen, purzelte zur Stadt hinaus und fiel auf die Nase und stand wieder auf, bis er zu meinen Füßen ins Gras fiel. Da fehlte noch eine Viertelstunde zu den sieben Tagen, die er leben sollte, das reichte gerade, um mir die Geschichte zu erzählen, und als die Viertelstunde um war, da machte er noch einen Sprung und schrumpfte zusammen und schrumpfte, bis er noch fingerlang war und so dürr wie ein Froschgerippe. Als am nächsten Tag der Bauernjunge kam, da fand er das Ding im Gras und sagte: ›Da liegt etwas, man meint, es sei ein Stehaufmännchen gewesen.‹

Aber ich konnte ihm die Geschichte nicht erzählen, wir sprechen nicht einerlei Sprache.«

»Ach,« sagte das Kind, »das war hübsch. Ich wollte, ich wüsste, was die saure Frau getan hat, als ihr Mann nicht wiederkam.«

»Ja,« sprach der Holunder, »das weiß ich auch nicht. Aber mein Vater pflegte zu sagen: Es muss immer noch etwas zu raten übrig bleiben.«

Da ging das Kind weiter und kam an einen Morast, dabei war ein grüner Plan, da weideten die Schweine. Und eins von ihnen das lag abseits von den anderen in einer weichen Pfütze und grunzte so recht behaglich vor sich hin.

»Guten Tag, Schwein«, sagte das Kind. »Weißt du mir nicht eine Geschichte?«

»Eine Geschichte?« grunzte das Schwein. »O ja, ich weiß wohl eine, die ist ehrenvoll für unsere Familie, aber du musst sie nicht weitersagen, sonst denken die Leute, dass ich groß tun wolle.«

Sprach das Schwein: »Das ist schon tausend Jahre her, da lebte mein Ahn, das war der berühmte Eber mit den goldenen Borsten, dort hinten in dem Wald. Eines Tages hatte er das Unglück, dass er sich mit den Hauern in einer Eiche verrannte und stecken blieb. Und hätte müssen elendig umkommen, wenn nicht ein Junge des Weges gekommen wäre. Der sang und pfiff und hatte einen Sack auf dem Rücken.

›Junge‹, rief mein Ahn, ›hilf mir heraus, ich will es dir danken.‹

›Das kann geschehen‹, sagte der Junge, warf den Sack auf die Erde, tat sein Messer heraus uns schnitt rings das Holz um die Hauer meines Ahns heraus, ein Stückchen um das andere, bis er frei war.

›Sollst bedankt sein‹, sprach mein Ahn, ›wenn ich dir einen Dienst tun kann, so komm heraus und ruf dreimal Hiu, so komme ich und helfe dir.‹

›Will mir schon selber helfen‹, sprach der Junge, ›aber man kann es freilich nicht wissen‹, nahm seinen Sack wieder auf und wollte weiter schreiten, da rumpelte es in dem Sack, holterdipolter.

›Wenn’s nicht unbescheiden ist‹, sprach mein Ahn, ›was hast du da drin?‹

›Bürstenhölzer‹, sprach der Junge. ›Ich bin ein Bürstenbinder, habe drei Jahre gelernt, nun will ich mein Glück suchen.‹

›Da, nimm drei goldene Borstenhaare von mir, die können dir Glück bringen‹, sagte mein Ahn.

Da nahm sie der Junge und zog weiter. Als er in eine Stadt kam, da fand er Arbeit bei einem Meister, und weil er ein geschickter Geselle war, so kriegte er die allerfeinste Arbeit zu machen. Da kam eines Tages die Königstochter, die das Land regierte, seit der alte König gestorben war, und sah den hübschen Jungen und wollte eine feine, schöne Bürste für ihr seidenes Haar von ihm gemacht haben. Da machte der Junge die Bürste, die war so zart und fein, wie man sonst keine finden konnte, und tat eine goldene Borste hinein und brachte sie der Königstochter.

Sprach die Königstochter: ›Woher hast du die goldene Borste? Wo die war, müssen noch mehr sein. Mach mir eine Bürste mit zwei solchen. Machst du sie, so bekommst du hundert Goldgulden, machst du sie nicht, so lasse ich dich in den Turm werfen.‹

Da ging der Bürstenbinder hin und machte eine neue Bürste, da waren die zwei anderen goldenen Borsten drin, und sie war noch feiner als die erste, und brachte sie der Prinzessin.

Sprach die Prinzessin: ›Wo drei sind, müssen noch mehr sein. Mach mir eine Bürste aus lauter goldenen Borsten, so sollst du mein Gemahl werden. Machst du sie nicht, so sollst du sterben.‹

Da ging der Bürstenbinder hinaus in den Wald und rief dreimal ›Hui!‹ Als mein Ahn erschien und nach seinem Begehren fragte, da sprach er: ›Hab ich dich vom Tode errettet, kannst du mich auch vom Tode erretten. Gib mir goldene Borsten, genug zu einer ganzen Bürste, sonst muss ich sterben.‹

Da rief mein Ahn alle Glieder der Familie zusammen – denn das konnte er nicht allein beschließen – und fragte: ›Was wollt ihr lieber? Dass ich elendiglich in einer Eiche umgekommen wäre oder dass ich keine goldenen Schwanzborsten mehr habe?‹

Da sprachen sie einmütig: ›Dass du keine goldenen Schwanzborsten mehr habest.‹

Da ließ sich mein Ahn die Borsten ausreißen, so viel man ihrer zu einer Bürste brauchte, und der Junge ging hin und machte die Bürste und brachte sie der Königstochter.

Sprach die Königstochter: ›Dein Leben hast du gerettet, aber mein Gemahl sollst du nicht eher sein, als bis ich sehe, woher du die goldenen Borsten hast.‹

Sprach der Junge: ›Willst du es mir vor allem Volk geloben, dass ich dein Gemahl werde, wenn ich dir zeige, woher ich die Borsten habe?‹

Da gelobte sie es vor allem Volk. Er ging wieder in den Wald und rief meinen Ahn und sprach: ›Lass mich auf dir reiten bis ins königliche Schloss. Die Prinzessin will mich nicht eher heiraten, bis sie sieht, woher ich die goldenen Borsten habe.‹

Sprach mein Ahn: ›Was ist da viel zu besinnen? Sitz immer auf, ich trage dich hin!‹

Da waren ihm die goldenen Schwanzborsten wieder gewachsen, und der Bürstenbinder steckte sich einen grünen Maien auf seinen Hut, setzte sich auf meinen Ahn und ritt ins Königsschloss. Da wurde die Königstochter zornig und sprach: ›Einen Schweineritter nehme ich nun und nimmer zum Gemahl; geh hin, wo du herkommst.‹

Aber mein Ahn fing laut an zu grunzen und grunzte immer lauter, da lief alles Volk zusammen und stellte sich um das Schloss her und fragte, was es gebe. Der Bürstenbinder trat vor und fragte das Volk, was man dem tun solle, der sein Versprechen nicht halte. Da sprach das Volk einmütig: ›Der kann das Land nicht mehr regieren, sondern soll in den Wald hinausgeführt werden und von Eicheln leben, bis er sich bessert.‹

Da führten sie die Königstochter in den Wald hinaus, und ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist. Der Bürstenbinder aber wurde König und hielt alles, was er versprach. Was er nicht halten konnte, das versprach er nicht, und so muss man es immer machen. Meinen Ahn aber behielt er als Reittier, bis er starb, und als er starb, da setzte er einen goldenen Eber in sein Wappen, das führen seine Nachkommen heute noch.«

Da ringelte das Schwein sein Schwänzlein und machte kleine, vergnügte Äuglein, denn es war eine Familiengeschichte gewesen. Es tat ihm wohl, dergleichen erzählen zu können.

Sprach das Kind: »Sollst Dank haben, ich möchte nur noch wissen, was aus der Königstochter geworden ist, aber da du es nicht weißt, so will ich weitergehen.«

Es ging weiter und traf einen schönen großen Apfelbaum: »Du weißt gewiss eine schöne Geschichte. Willst du sie mir erzählen, so dank’ ich’s dir.«

Sprach der Apfelbaum: »Geschichten genug, alte und neue. Bei einer solch alten Familie, die bis ins Paradies zurückreicht, fehlt es nicht an Geschichten. Aber natürlich, man erzählt sie nicht jedermann. Auch bin ich nicht in der Stimmung zum Erzählen. Da hab’ ich den ganzen Sommer einen Apfel gereift, der setzte sich schon von Anfang keck und vorwitzig auf die alleräußerste Zweigspitze. Da saß er und lachte ins Leben hinein, wurde rund und voll und kriegte rote Backen. Und heute Morgen, da bläst mir der Wind so durch die Zweige und ich sage: ›Kinder, haltet euch fest, und wenn je eins fallen will, so fallet mir hübsch nah zum Stamm, denn das gehört sich für einen wohlerzogenen Apfel.‹

Aber mein Leichtsinn da oben, der tanzt mit dem Zweig hin und her und hält sich nicht fest und fällt und rollt mir den Abhang hinunter, hinunter bis an den Bachrand. Siehst du, da liegt er. Wenn ihn jemand findet, weiß kein Mensch, wo er her ist. Und so etwas ist mir zuwider. Siehst du, das ist meine Geschichte. Aber du musst sie nicht weitersagen. So etwas behält man gern unter sich.«

Sprach das Kind: »Ich will sie nicht weitersagen, ich will dir den Apfel wiederholen und nah an den Stamm legen.«

»Das fehlte mir noch«, sprach der Apfelbaum. »Ich will ihn nicht mehr haben, ich schenk’ ihn dir.«

»Schönen Dank«, sagte das Kind und lief den Abhang hinunter, bis es zum Apfel kam, setzte sich an den Bachrand und biss hinein. Da sprang ein Fischlein im Wasser in die Höhe, das glänzte in der Sonne wie Silber und schnalzte und tauchte wieder unter. Und das Kind meinte, das Fischlein schnalze, weil es von dem Apfel wolle, biss ein Bröcklein ab und warf es ins Wasser. Da tauchte das Fischlein wieder auf, schnalzte noch einmal und sagte: »Du meinst mir’s gut, Kind, aber ich esse keine Äpfel. Ein Mücklein, wenn ich’s erschnappen kann, oder ein Würmlein, das taugt mir besser.«

Sprach das Kind: »Warum schnalzest du denn? Weißt du mir vielleicht eine Geschichte zu erzählen?«

»Ei,« sagte das Fischlein, »Geschichten, wie sie bei uns hier unten passieren. Aber die Wasserfrau hat’s nicht gern, wenn man sie weitersagt, du musst sie niemand sonst sagen.«

Sprach das Kind: »Ich will sie nicht weitersagen.«

Sprach das Fischlein: »Wohnt da unten in dem hohlen Stein ein Einsiedlerkrebs, der ist weit herumgekommen, hat viel Schabernack getan in seinem Leben, muss nun alles büßen, hat ein Schneckenhaus an sich hängen, das muss er immer herumtragen, weiß nicht warum. Sitzt gestern Abend ein grüner Frosch auf dem platten Stein, fängt an zu singen, denkt nichts Böses. Kommt der Einsiedler: ›Frosch, Frosch, der Stein ist mein, pack dich.‹

Sagt der Frosch: ›Las mich erst mein Lied zu Ende singen.‹

Sagt der Einsiedler: ›Ich zwicke dich zu Tode.‹ Packt ihn mit den Scheren, da schreit der Frosch, was er kann.

Kommt der Hecht geschwommen, der graue Sünder mit dem Moos auf dem Rücken, denkt: ›Ihr seid mir gerade recht.‹

Lässt der Einsiedler vor Schrecken sein Schneckenhaus fahren, beißt ihn der Hecht in den nackten Leib, will ihn schlucken. Schluckt und schluckt, würgt und würgt, da lässt der Krebs den Frosch los, der hüpft davon und schreit. Packt der Krebs den Hecht mit den Scheren, beißen sich beide aneinander fest, schlucken, zwicken und würgen, bis sie beide tot sind. Sind miteinander den Bach hinabgeschwommen und in den Fluss gekommen. Bleiben sie nirgends hängen, so schwimmen sie wohl ins Meer. Siehst du, darum schnalze ich, weil nun Ruhe ist vor dem Hecht.«

Sprach das Kind: »Das ist eine merkwürdige Geschichte. Ich möchte wohl wissen, was nun mit dem Frosch ist.«

Sprach das Fischlein: »Länger darf ich nun nicht mehr schwatzen, ich muss hinunter zu Vater und Mutter.«

Ging das Kind weiter und kam an eine weite Halde, da blühte der Ginster wie Gold. Die Sonne lag darauf, und ein leiser Lufthauch wehte, und die Schmetterlinge flogen hin und her und die Bienen summten. Weil das Kind müde war, streckte es sich aus, hörte zu, was die Falter sich mit dem Wind erzählten und was die Hummeln summten. Nach einer Weile sagt es zum Ginsterbusch: »Ginsterbusch, weißt du mir keine Geschichte?«

»Nur eine,« sagte der, »die ist bald erzählt.« Aber du musst sie nicht weitersagen, sie betrifft jemand aus unserer Familie, das lässt man nicht gern ins Weite kommen.«

Das Kind sagte: »Ich will’s nicht weitersagen.«

Sagt der Ginsterbusch: »Es ist die Geschichte vom Besen, der vor allen Türen kehren wollte. Da kam einmal ein Weib, das sammelte Ginsterruten, wollte Besen daraus machen und sie verkaufen. Als es genug beisammenhatte, setzte es sich hin, zog sein Brot aus der Tasche und fing an zu essen.

Kam der Kobold Zizegäg aus dem Wald, machte ein frommes Gesicht und sagte: ›Weiblein, gib mir ein bisschen von deinem Brot.‹

Sprach das Weib: ›Ich bin eine arme Witfrau und habe nichts zu verschenken, da könnte mir jeder gelaufen kommen.‹

Sprach Zizegäg: ›Hast du nichts zu verschenken, so schenk’ ich doch dir was. Da hast du einen Besen, der kehrt von selbst. Den musst du nicht verkaufen, so kehrt er dir Stube und Kammer, im Haus und vor dem Haus. Geh nur hinter ihm drein und lass ihn kehren, wo er will, so wirst du schon sehen, wozu er dir nutz ist.‹ Und gab ihr einen neuen, stattlichen Ginsterbesen.

Da ging das Weib nach Hause, verkaufte seine Besen alle bis auf den einen, den behielt es, stellte ihn vor die Tür und ging zu Bett. Und früh am Morgen erwachte es, da fuhr der Besen hin und her, polterte an die Haustür und rief: ›Lass mich hinaus, hinaus.‹

Sprach das Weib: ›Erst kehrst du hier drinnen, nachher kannst du hinaus.‹

Da rief der Besen: ›Lass mich hinaus, das tu’ ich nachher.‹

Da ließ sie ihn hinaus, und er fuhr ums Haus herum, fegte hier und da ein bisschen Schmutz zusammen, aber nicht viel, hoppelte vors Nachbarhaus und fing an zu fegen und zu kratzen. Rief dazu überlaut: ›Ach, was liegt da für ein Schmutz, haufenweise und innen erst! Macht mir die Tür auf, ich will innen kehren.‹

Da streckte der Nachbar seinen Kopf aus dem Fenster und sagte: ›Was ist das für ein Lärm? Fege jeder vor seiner Tür!‹

›Ach‹, sagte das Weib, das hinterdrein gelaufen war, ›ich bin’s nicht, es ist mein neuer Besen, ich kann nichts dafür.‹ Mit dem ging der Besen weiter, wirbelte Staub auf, kratzte die Ecken aus, fegte überall scharf aus und das Weib immer hinterdrein, dachte, was es wohl für einen Lohn kriege, wenn sein Besen überall sauber mache. Und überall kriegte es Schelte genug, und einmal kam ein Spitzer heraus und zerrte das Weib am Rock, dass er zerriss.

Da kamen sie vor des Schulzen Haus, der Besen und das Weib. Da zeterte der Besen am ärgsten: ›Das will der Schulz sein, und überall steubt’s bei ihm und innen erst, innen! Lasst mich hinein, ich muss kehren.‹

Da kam der Schulze heraus, das war ein handfester Mann, und packte den Besen und sprach zu dem Weib: ›Was kriegst du fürs Kehren? Jetzt sollst du deinen Lohn haben.‹

Und als das Weib sah, wo es hinauswollte, da lief es, was es laufen konnte, und schrie immer: ›Ich bin’s nicht, mein Besen ist’s‹, und kam bis an sein Haus und schloss sich da hinein und ist nicht wieder zu uns da herausgekommen. Zizegäg aber saß hinter des Schulzen Haus und lachte, dass es dröhnte, und als der Schulze den Besen wegwarf, da ist er hervorgekommen und hat sich darauf gesetzt und ist darauf geritten gekommen. Das ist meine Geschichte.«

»Die ist lustig,« sagte das Kind, »ich möchte nur noch wissen, was das Weib jetzt in seinem Hause tut.«

Aber der Ginsterbusch gab keine Antwort mehr, denn inzwischen war die Sonne hinter dem Wald hinuntergegangen, und die Falter waren fortgeflogen, und alles wurde still und wollte einschlafen.

»Kann ich hier übernachten?«, fragte das Kind. Da kam der Wind geflogen und küsste und streichelte es, und ein Vöglein saß auf einem Ast und sang ihm ein Schlaflied. Es wurde so allmählich dunkel, und als das Kind so lag und in den Himmel sah, da glänzte fernher ein Sternlein, lieblich und milde.

»Sternlein, weißt du mir eine Geschichte?«, fragte das Kind.

»Erst musst du einschlafen«, sagte der Wind. »Die Sterne, die können ihre Geschichte nur im Schlaf erzählen.«

Da schlief das Kind ein. Als es schlief, da wurde das Sternlein größer und größer und senkte sich herab. Als es auf der Wiese stand, da war es des Kindes Mutter, die im Himmel wohnte, und küsste und liebkoste es und sagte: »Warte noch ein Weilchen, mein armes Kind. Im Himmel, da erzähle ich dir Geschichten, die sind noch tausendmal schöner als alle zusammen, die es hier unten gibt.«

Das Kind lächelte im Traum und lächelte noch, als es am Morgen erwachte, da standen sein Vater und die Muhme und die Nachbarsleute rings umher und schalten und sagten: »Gottlob, dass es da ist! Es hätte den Tod haben können, so ganz allein da draußen. Wie ist es nur hinausgekommen?«

Da ließ es sich ruhig nach Hause führen und saß wieder in seinem Eckchen und sah vor sich hin und lächelte und verlangte nicht mehr nach den Geschichten der Muhme, denn es erzählte sich selbst immer wieder aufs Neue, was es draußen gehört hatte, das war ihm auf lang hinaus genug. Und die schönste Geschichte, die sollte ja noch kommen.

»Blöd ist es auch noch geworden,« sagte die Muhme, wenn sie es immer lächeln sah, »das ist vom Draußenschlafen. Wenn’s nur seine Mutter bald holen wollte.«

Aber die Muhme wusste ja nicht, was das Kind erlebt hatte, denn es konnte es ihr nicht sagen, und wenn es gekonnt hätte, so hätte es nicht gedurft. Denn Versprechen muss man halten, das sieht man an der Geschichte vom Eber mit den goldenen Borsten.

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