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Mara und der Feuerbringer: Premieren- und Filmreview

Mara und der Feuerbringer: Premieren- und Filmreview

Hierbei handelt es sich um eine bewusst subjektiv gestaltete Review.

Für mich war Mara und der Feuerbringer die erste Filmpremiere überhaupt. Zu meinem Bedauern muss ich gestehen, die Bücher bislang noch nicht gelesen zu haben, auch wenn mir sehr viel Gutes erzählt wurde und sie schon eine ganze Weile auf meiner Agenda stehen. Entsprechend kann ich nicht darauf eingehen, wie der Film in Relation zur Buchvorlage umgesetzt wurde. Allerdings betrachte ich Bücher und Filme ohnehin gerne überwiegend unabhängig voneinander.

Natürlich gehe ich auch auf den Abend an sich ein – immerhin war es keine simple Kinovorführung, sondern eine Premiere!

Am Roten Teppich

Fotos oder Berichte von einem Roten Teppich zu sehen, hat für mich immer etwas Distanziertes. Es ist nicht anzunehmen, irgendwann »mal eben« bei einem solchen Event persönlich dabei zu sein. So konnte ich es auch erst glauben, zur Mara-Premiere zu fahren, als wir wirklich im Gebäude waren und unsere schicken Eintrittskarten (schwarzes Plastik mit Emblem und dem eigenen Namen) für den Hauptsaal in den Händen hielten.

Wir konnten zu zweit einen Platz fast unmittelbar am Roten Teppich in Eingangsnähe ergattern und sind schnell auf eine Gruppe von zehn untereinander Bekannten angewachsen. Dazu stand vor uns eine Gruppe von Filmkomparsen. Man kam ins Gespräch und hatte schnell das Gefühl, nicht in einer anonymen Masse, sondern einer familiären Großgruppe zu stehen. So wurde das Warten auf Cast und Crew auch wenig langweilig, sondern war vielmehr geprägt von interessanten Gesprächen (und lustigen Versuchen, jemanden zwecks Frischluftzufuhr in die automatische Tür zu bugsieren).

Schließlich betraten die ersten Crewmitglieder und Beteiligten den Teppich. Der Jubel war groß und ich wurde schlagartig an meine Aufregung und Vorfreude erinnert.

Das Hereinkommen der Hauptdarsteller war natürlich ein Highlight. Zu sehen, wie sie sich ebenso freuten, da zu sein, und so viele Autogramme wie möglich mit unzähligen Selfies und Kleingesprächen zu vereinbaren versuchten, war schon für sich ein Erlebnis. Lilian Prent selbst konzentrierte sich leider sehr auf die andere Seite des Teppichs, aber dafür wurden Christoph Maria Herbst und Esther Schweins mit einer Gruppe von uns Gewandeten fotografiert – und ich landete mit auf dem Foto. Eine tolle Aktion.

Der absolute Höhepunkt sollte natürlich der Red Carpet Walk mit allen Gekommenen werden. Hier war ich schon irgendwie stolz, bei so einer einzigartigen Aktion dabei sein zu dürfen. Leider wurde aber teilweise vorgedrängelt und es gab ein wenig Verwirrung. Letztendlich weiß ich leider nicht, mit welchem der Schauspieler wir nun eigentlich gelaufen sind.

Auf halbem Wege löste sich die Gruppe dann leider schon auf. Dadurch blieb jedoch Zeit, noch Knabbereien zu besorgen und weitere Unterschriften zu sammeln. Die Freundin, mit der ich da war, startete mehrere Versuche, mit ihrem Handy ein Selfie mit Christoph Maria Herbst aufzunehmen, doch die Technik wollte nicht mitspielen. Dafür plauderten die beiden währenddessen aber locker. Die familiäre Atmosphäre in der Phantastikszene habe ich bereits vor einigen Jahren kennen und lieben gelernt, doch mit Schauspielern hatte ich bislang nur wenige Berührpunkte. Umso schöner fand ich es, zu sehen, wie geerdet und freundlich Herbst agierte. Genauso, wie man es sich von so tollen Schauspielern wünscht.

Nachdem doch noch ein halbwegs scharfes Foto entstanden war, bahnten wir uns unseren Weg zum Hauptsaal, wo wir Plätze in der dritten Reihe ergattern konnten. Die Leinwand wäre auch weiter hinten noch gigantisch gewesen, so aber waren wir zusätzlich nah am Geschehen davor.

Der Film

Mit 6,5 Millionen Euro Budget mag Mara und der Feuerbringer gegen die vielgenannten Hollywoodstreifen mickrig aussehen, doch für Deutschland ist diese Summe schon sehr ansehnlich – und wurde vor allem sehr gut genutzt. Gerade die Computereffekte haben mich vollauf überzeugen können. Die Magie Lokis, der Lindwurm, die Visionen der Seeschlange (oder die Midgardschlange?) und andere Elemente wurden sehr realistisch gestaltet und gut in die Szenenbilder integriert.

Dass der Beginn des Films in Teilen exakt dem Trailerablauf entspricht, irritierte mich anfangs etwas. Da hätte man sicher einen interessanteren Einstieg wählen können. Im Anschluss hat der Film mich aber ziemlich schnell in seinen Bann ziehen können. Die Entwicklung Maras im Laufe der Handlung sowie die schauspielerische Interaktion zwischen Darstellerin Lilian Prent sowohl mit Jan Joseph Liefers als Professor Weissinger als auch Christoph Maria Herbst als Loki haben mir sehr gefallen. Ich musste einige Male schmunzeln und konnte den Blick nicht von der Leinwand abwenden. Mehrere dieser Szenen gehören für mich mit zu den greifbarsten und aussagestärksten im gesamten Film.

Auch die Gesamtatmosphäre wurde nicht vernachlässigt. Die größtenteils am Computer gestaltete Vulkanlandschaft, in der Sigyn gefangen gehalten wird, wurde unglaublich detailreich gestaltet, genau wie die Höhle, in der Loki an seinen Felsen gekettet ist. Gerade die kleinen Dinge waren es, die ein stimmiges Gesamtbild und teils eine leichte Gänsehaut erzeugten.

Etwas schade fand ich, wie mit den »Stimmen« um den Feuerbringer umgegangen wurde. Nachdem sie zuvor eher nebensächlich erwähnt wurden, hatte ich einige Mühe, zu verstehen, wieso ihnen plötzlich mehr Bedeutung zugemessen wurde. Hier hätten die Zusammenhänge gerne ein wenig mehr herausgearbeitet werden können. Auch hatte ich einige Male das Gefühl, als hätte Lilian Prent die braunen Kontaktlinsen nicht in allen Szenen getragen. Ob das wirklich so war oder nur so wirkte, als i-Tüpfelchen hätte man es natürlich nachbessern können.

Dennoch ist mir gerade Prent äußerst positiv aufgefallen. Ihre Sprechweise und die bereits genannte Interaktion mit den Kollegen sind sehr überzeugend, gerade dafür, dass es ihre erste Kinoproduktion war. Dass sie ein halbes Jahr jünger ist als ich, wollte ich erst gar nicht glauben. Meinen Respekt, ich bin gespannt auf ihre Entwicklung und würde mich gerne einmal mit ihr unterhalten.

Ebenfalls perfekt fand ich die Art, wie Jan Joseph Liefers den Professor verkörpert hat. Er hat so viel Begeisterung und Überschwänglichkeit in die Rolle gelegt und durch kleine Details ergänzt, dass ich immer wieder schmunzeln musste.

Natürlich haben auch die im Film gestreuten Anspielungen auf andere Filme und Serien für so einige Grinser gesorgt.

Insgesamt habe ich zwar einige Punkte anzumerken gehabt, bin von Mara und der Feuerbringer aber dennoch sehr angetan und vergebe eine Gesamtbewertung von soliden vier Sternen. Mit Sicherheit werde ich noch einmal eine reguläre Filmvorführung besuchen und mir den Titel- und Trailersong Ein echter, wahrer Held besorgen, sobald er in den Verkauf geht. Ich habe einen unaufhörlichen Ohrwurm von diesem Song mit dem so prima zum Film passenden Refrain-Text.

Ich hoffe sehr auf eine Umsetzung der Folgeteile und bin gespannt darauf, wie es weitergeht mit Mara!

Zum »Programm danach«

Den Abschluss der Premiere werde ich sicher nicht so schnell vergessen. Dass nicht nur einfach den wichtigsten Leuten gedankt wurde, sondern unzählige Beteiligte einzeln benannt und gefeiert wurden, fand ich sehr gelungen. Lilian Prent kam mir bei ihrem Weg nach unten/vorne kurz wie eine Seelenverwandte vor, als sie sich tapfer auf ihren hohen Schuhen gegen die Stolperfallen »Treppe« und »Erdanziehung« wehrte. Der Auftritt der Echten wahren Helden zusammen mit Schandmaul war definitiv unvergesslich, auch wenn die erste Strophe leider kaum zu hören war.

Alles in allem war es ein krönender Abschluss der gesamten Veranstaltung, ein einmaliges Erlebnis und die ungewöhnlichste und denkbar coolste Premiere, die es hätte geben können. Ich hoffe sehr, dass es so etwas zu Teil 2 wieder geben wird und ich erneut die Möglichkeit erhalten werde, dabei zu sein.

(jh)

3 Antworten auf Mara und der Feuerbringer: Premieren- und Filmreview