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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 15. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kauft Brot, um zu sehen, ob das Sprichwort sich bestätigt: Wer Brot hat, dem gibt man Brot.

a Eulenspiegel den Spitalmeister in Nürnberg so betrogen und nun Geld in der Tasche hatte, ritt er auf seinem Rappen fort und kam nach Halberstadt. Hier ging er auf den Markt, um etwas zu kaufen, das ihn vor Hunger und Frost schützte, denn es war gerade sehr kalt und der Wind wehte stark.

Da fiel ihm das Sprichwort ein: Wer Brot hat, dem gibt man Brot. Gut, dachte er, das will ich probieren. Er ging also hin und kaufte sich für zwei Groschen Brot, borgte einen Tisch, setzte sich damit vor die St. Stephanskirche und machte da Possen. Indem kam ein großer Hund, nahm ihm ein Brot weg und lief damit fort. Als Eulenspiegel dem Hund nachlief, kam eine Sau mit einigen jungen Ferkeln, stieß den Tisch um und fraß mit den Ferkeln das andere Brot auf. Da Eulenspiegel dies sah, lachte er und sprach: »Nun sehe ich, dass das Sprichwort falsch ist, denn es will mir hier niemand etwas geben.« Und als er einige Leute in den Fenstern liegen sah, rief er ihnen entgegen: »Ihr Halberstädter, bei euch will mir die Kost nicht schmecken. Eure Geldbeutel sind zwar von Schafleder, aber doch fest zu. Es kann nichts herausfallen. Ihr gafft nur aus euren Fenstern wie die Affen.«