Heftroman der

Woche

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Interessante Abenteuer unter den Indianern 67

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Marsch der Sioux

Die Crow und Sioux sind gleich den meisten Stämmen, die von der Jagd leben, häufig genötigt, von Platz zu Platz zu wandern. Die Art und Weise, wie sie diese Wanderungen ausführen, ist sowohl eigentümlich als auch belustigend. Die Bestimmung der Zeit zur Abreise ist größtenteils dem Häuptling überlassen. Wenige Stunden vorher, ehe dieselbe heranrückt, schickt er Ausrufer durch das Dorf, die seinen Entschluss, zu ziehen, anzeigen, und befestigt zu gleicher Zeit das Signal, welches bei derartigen Gelegenheiten immer beobachtet wird, an seinem Wigwam. Das ganze Dorf ist nun in Bewegung. Mundvorrat, Haushaltgerätschaften und Kleider werden zusammengebündelt. Hunde und Pferde werden an Lasten gespannt, die zweimal so groß sind als sie selbst. Kinder werden in Säcke geschlungen und ihren Müttern auf den Rücken gehängt und jeder Einzelne wird eiligst mit der Bürde beladen, welche er zu der neuen Ansiedlung tragen muss und die nie unbeträchtlich ist. Die gewöhnlich dabei befolgte Ordnung ist Folgende: Die Stangen für ein Zelt werden in zwei Bündel geteilt. Die dünnen Enden eines jeden Bündels werden auf den Schultern eines Pferdes befestigt, sodass die anderen Enden auf jeder Seite am Boden nachschleifen. Hinter dem Pferd verbindet ein Querholz die Bündel, um dieselben auf dem gehörigen Platz zu halten. Auf den Bündeln befinden sich die aufgerollten Zelte, verschiedene ungeheure Artikel von Haushaltsgeräten und drei oder vier Frauen und Kinder. Um jedes Pferd zu führen, was unter diesen Umständen unumgänglich notwendig erscheint, geht eine Frau voraus, die den Zaum hält und welche auf ihren Schultern eine Last trägt, welche an Größe der des Pferdes ähnlich ist.

Gelegentlich trägt das Tier noch eine andere Frau auf dem Rücken, in deren Armen ein junger Sprössling einen Lieblingshund zärtlich umhalst. Auf diese Weise werden fünf- bis sechshundert Wigwams mit all ihren Gerätschaften gleichzeitig viele Meilen weit fortgeschafft. Die Kavalkade ist unermesslich ausgedehnt. Die Männer sitzen auf guten Pferden, deren Anzahl sich auf mehr als Tausend beläuft, während die Zahl der Hunde wenigstens das Fünffache beträgt. Jeder Hund hat einen Teil der allgemeinen Last zu tragen. Zwei Stangen, welche ungefähr fünfzehn Fuß lang sind, werden gerade so, wie die Zeltstangen bei den Pferden auf seinen Schultern befestigt, sodass das dicke Ende derselben auf dem Boden schleift. Man legt ein Bündel auf denselben, mit welchem er forttrabt, bis zur Nacht gleichen Schritt mit der Karawane haltend, und bloß dann anhaltend, wenn Aussichten zu einem Kampf mit irgendeinem seiner Artgenossen vorhanden sind.